Zwei Familien im Schatten eines dunklen Geheimnisses ...
Norwegen, 1895. Im Bergbaustädtchen Røros begegnen sich zwei junge Frauen, deren Schicksal kaum unterschiedlicher sein könnte. Die Deutsche Clara ist ihrem Ehemann in dessen Heimatstadt gefolgt, wo sich dieser endlich mit seinen Eltern aussöhnen will. Doch die Ordals begegnen Clara und ihrem kleinen Sohn Paul mit unverhohlener Ablehnung. Als wenig später ein furchtbares Unglück geschieht, ist Clara plötzlich auf sich allein gestellt. Unerwartete Hilfe erfährt sie ausgerechnet durch Sofie, die Tochter des mächtigen Bergwerksbesitzers, dem die Ordals schon lange ein Dorn im Auge sind. Sofie empfindet ihr behütetes Dasein als goldenen Käfig und bewundert es, wie Clara ihr Leben meistert. Während Clara und Sofie zu Freundinnen werden, kommen sie einem Geheimnis auf die Spur, das ihre Familien seit Jahrzehnten überschattet ...
Große Gefühle vor atmosphärischer Kulisse - ein opulent erzählter Roman voller bewegender Einblicke in eine der spannendsten Epochen der norwegischen Geschichte
Schauplatz des Buches ist das Bergbaustädtchen Røros in Norwegen im Jahr 1895. Die Geschichte setzt sich zusammen aus den beiden Handlungssträngen von Clara Ordal und Sofie Svartstein. Beide sind ...
Inhalt
Schauplatz des Buches ist das Bergbaustädtchen Røros in Norwegen im Jahr 1895. Die Geschichte setzt sich zusammen aus den beiden Handlungssträngen von Clara Ordal und Sofie Svartstein. Beide sind sympathische, starke und beeindruckende Frauen, die einige Probleme in ihrem Leben bewältigen müssen. Clara ist durch ein Unglück plötzlich auf sich allein gestellt und muss sich eine Existenz und ein neues Leben aufbauen. Sofie, die wie es scheint ein behütetes Leben ohne Sorgen hat, da sie Tochter eines wohlhabenden, angesehenen und einflussreichen Bergwerkbesitzers ist, möchte ihr Leben anders gestalten. Die Familien Ordal und Svartstein stehen sich feindlich gegenüber, was Sofie und Clara nicht daran hindert, sich anzufreunden.
Meine Meinung
Ich habe einige Zeit für den Einstieg in die beiden Handlungsstränge gebraucht, da diese abwechselnd kapitelweise erzählt werden.
Die spannende Geschichte um Clara und Sofie ist realitätsnah geschrieben, so dass die Handlung nicht gestellt oder konstruiert wirkt, und gleichzeitig die verschiedenen Handlungsstränge sich kreuzen und miteinander verbunden sind sowie nicht vorhersehbare Wendungen auftauchen. Dabei werden die zu dieser Zeit herrschenden Standesunterschiede und deren Probleme und Gegebenheiten gut dargestellt und nebenbei historische Fakten in die Geschichte eingeflochten.
Besonders gefallen mir auch die immer wieder eingestreuten rheinländischen und norwegischen Wörter und Sätze. Letztere lassen die Handlung im kleinen Städtchen Røros noch realer erscheinen.
Die gut ausgearbeitete Handlung um die beiden Protagonisten Clara und Sofie und den weiteren unterschiedlichen Charakteren wird von einem sehr flüssigen, anschaulichen und doch anspruchsvollen Schreibstil der Autorin getragen. Man hat das Gefühl, man wäre in der Geschichte vor Ort zur damaligen Zeit dabei gewesen.
Fazit
Ich war richtig traurig, als das Buch zu Ende ging. Hätte gern noch mehr von Clara und Sofie gelesen. Dieses Buch hat mir sogar noch besser gefallen als Insel der blauen Gletscher von Christine Kabus, das mein erstes gelesenes Buch der Autorin ist und ich dieses schon unglaublich gut finde.
Meine Meinung:
Jeder hat ja irgendwie ein Sehnsuchtsland, ein Land in das er oder sie unbedingt mal reisen möchte, oder am liebsten dort wohnen würde. Norwegen als Sehnsuchtsland? Ja, auf jeden Fall, endlose ...
Meine Meinung:
Jeder hat ja irgendwie ein Sehnsuchtsland, ein Land in das er oder sie unbedingt mal reisen möchte, oder am liebsten dort wohnen würde. Norwegen als Sehnsuchtsland? Ja, auf jeden Fall, endlose Weite, einsame Seen und eine friedvolle Natur zum Entspannen doch genau das Richtige, oder? Christine Kabus beschert uns in ihrem neuen Roman Kopfkino vom Feinsten, ich habe nun eine Ahnung wie es in Norwegen aussieht und würde jetzt gerne mal dorthin.
Das Cover des Buches ist meiner Meinung nach sehr schön und stimmungsvoll, die Farben sind sehr gut gewählt. Doch so still und stimmungsvoll wie es auf dem Cover aussieht, geht es im Roman nicht immer zu. Zwei Frauen kämpfen darum ihr Leben selbstbestimmt leben zu dürfen, sie müssen die Herausforderungen, die das Leben an sie stellt, meistern. Clara und Sofie könnten nicht unterschiedlicher sein. Clara, eine junge Frau, die mit ihrem Sohn und Mann nach Norwegen reist, um sich von dessen Familie zu verabschieden, bevor sie gemeinsam auszuwandern. Ihre letzte Heimat war Deutschland, wo sie in einem Waisenhaus aufgewachsen ist. Sofie ist die angesehene Tochter eines Industriellen, die eigentlich keine offenen Wünsche hat, doch Sofie vermisst ihre verstorbene Mutter und kämpft darum, aus dem Schatten ihrer großen Schwester heraustreten zu können. Beide Frauenfiguren sind sehr liebvolle und detailreich gezeichnet, ich würde mit beiden gerne mal eine Tee oder Kaffee trinken gehen, so sehr habe ich sie ins Herz geschlossen.
Der Roman wird stringent auf einer Zeitebene erzählt, abwechselnd wird die Geschichte aus der Sicht von Sofie und Clara geschildert. Beide Erzählstränge haben mir sehr gefallen, auch wenn ich gestehen muss, dass Clara mir ein klein wenig näher war als Sofie und ihre Geschichte hat mich mehr bewegt.
Die Verstrickung der beiden Familien in der Vergangenheit wird sehr behutsam angegangen, was aber nicht heißt, dass es nicht spannend war. Gemeinsam mit Clara habe ich meinen detektivischen Spürsinn unter Beweis stellen können. Der Leser ist in der Lage der Autorin zu jeder Zeit folgen zu können, dass Netz aus Intrigen, Verfehlungen, Neid und Missgunst wird vorsichtig auseinandergeknotet. Man erfährt auch Einiges darüber, wie die Menschen in Norwegen zu der Zeit über Deutsche und Deutschland dachten, gerne hätte ich mir hier noch mehr davon gewünscht. Interessant fand ich auch die Ablehnung der Norweger gegenüber Clara wegen ihrer Konfession, dies wurde sehr gut beleuchtet. Den Schreibstil der Autorin habe ich als sehr angenehm empfunden, allerdings muss ich sagen, dass ich am Anfang einige Zeit brauchte bis ich mich auf ihre Sprache einlassen konnte. Wer fetzige und humorvolle Dialoge mag wird von Christine Kabus eher enttäuscht werden, sie schlägt eher die leisen Töne an und lässt ihre Personen lieber handeln als große Worte zu machen.
Ein toller historischer Sehnsuchts- und Liebesroman vor der atemberaubend schönen Kulisse Norwegens, ein Muss für alle Fans von Sarah Lark, Barbara Wood & Co., es muss ja nicht immer die Karibik, Neuseeland oder Australien sein.
Eine ganz klare Leseempfehlung, auch wenn ich mir persönlich noch ein wenig mehr historischen Background gewünscht hätte!
Vielen Dank an den Bastei Lübbe Verlag und an Christine Kabus für die Bereitstellung des Leseexemplars!
Dieser Roman hat zwei große Handlungsstränge, die zum Teil nebeneinander her laufen, sich aber auch des öfteren kreuzen, denn es geht hier in der Hauptsache um das Schicksal zweier junger Frauen, die sich ...
Dieser Roman hat zwei große Handlungsstränge, die zum Teil nebeneinander her laufen, sich aber auch des öfteren kreuzen, denn es geht hier in der Hauptsache um das Schicksal zweier junger Frauen, die sich zufällig begegnen und sich anfreunden.
Da ist einmal die Deutsche Clara. Während eines Besuchs in Røros, der alten Heimat ihres Mannes, kommt dieser bei einem tragischen Unfall ums Leben. Sie ist nun auf sich allein gestellt und muss sehen, wie das Leben für sie und ihren kleinen Sohn weitergehen soll. Ihre Situation, die zuerst so hoffnungslos erscheint, klärt sich nach und nach, und der Kampf, für sich und ihren Sohn ein Auskommen und Anerkennung in diesem fremden Land zu finden, macht Clara stark.
Der zweite Handlungsfaden dreht sich um Sophie Svartstein, die Tochter eines der reichsten und mächtigsten Männer von Røros. Die junge Frau fühlt sich in den gesellschaftlichen Zwängen gefangen, die ihr durch ihre Stellung auferlegt werden. Ihre Sehnsucht nach einem selbstbestimmten Leben bringt sie in so manche Zwickmühle.
Sophie und Clara begegnen sich in der örtlichen Bibliothek, und aus dem zufälligen Treffen wird eine innige Freundschaft, die auf tiefer Verbundenheit und vielen Gemeinsamkeiten beruht
Jedoch müssen beide ihren eigenen Weg finden und ihr Schicksal annehmen. Es gibt immer wieder Berührungspunkte, denn die beiden Frauen sind sich in einer Sache sehr ähnlich: sie haben ein großes Herz. Diese eigentlich lobenswerte und schöne Eigenschaft bringt jedoch beiden Frauen auch viel Kummer und Leid und beschert ihnen einige tragische Momente.
Dem im Klappentext erwähnten Geheimnis kommen sie jedoch nicht gemeinsam auf die Spur, denn beide haben ihre persönlichen Probleme und jede für sich ihr Päckchen zu tragen, und eigentlich ist es Clara, die in der Vergangenheit stöbert und der sich dadurch so manches Geheimnis offenbart.
Einige Aspekte dieses erwähnten Geheimnisses werden auch nur am Rande erwähnt und nicht weiter ausgeführt. Manches ist vorhersehbar, aber für mich hielt dieser Roman auch einige bewegende Momente und Überraschungen bereit. Das Schicksal dieser beiden starken Frauen hat mich stark berührt, und ich gestehe, dies ist mir schon lange nicht mehr passiert, dass mir bei einer Szene die Tränen in den Augen standen, aber hier war es so.
Zwei Frauen – zwei Geschichten, die zum Teil parallel verlaufen, sich auch in bestimmten Momenten treffen und dann doch wieder getrennte Wege gehen.
Ihre Erlebnisse sind eingebettet in einen Roman mit wundervollen Landschaftsbeschreibungen, vielen Erläuterungen zum damaligen Leben und zur politischen Situation in Norwegen. Man erfährt sehr viel über Sitten und Bräuche des Landes, aber auch über die Missstände, die es damals gab, über Standesdünkel, gesellschaftliche Zwänge und die Arroganz gesellschaftlichen Minderheiten gegenüber.
Der Schreibstil ist schön, lebendig und kurzweilig, die Schilderungen sind größtenteils sehr detailliert, und manches hätte ich nicht in dieser Ausführlichkeit gebraucht. Dafür gibt es wiederum für mein Empfinden in beiden Handlungssträngen ein paar offene Fädchen, die sich am Ende nicht verbinden. Aber Claras und auch Sofies Geschichte haben mich so mitgerissen und fasziniert, dass ich die kleinen Ungereimtheiten wohlwollend akzeptieren und sagen kann, dass mir der Roman insgesamt sehr gut gefallen hat.
Christine Kabus entführt uns mit einer wunderschönen Familiengeschichte auf eine Zeitreise nach Norwegen im Jahre 1895.
Clara und Olaf Ordal wollten ursprünglich mit ihrem Sohn Paul zusammen nach Samoa ...
Christine Kabus entführt uns mit einer wunderschönen Familiengeschichte auf eine Zeitreise nach Norwegen im Jahre 1895.
Clara und Olaf Ordal wollten ursprünglich mit ihrem Sohn Paul zusammen nach Samoa auswandern, doch ein verzweifelter Brief aus Norwegen macht ihnen einen Strich durch die Rechnung und verändert das Leben aller. Nach einem schweren Schicksalsschlag ist Clara mit ihrem Sohn Paul in dem ihr fremden Land auf sich alleine gestellt. Ohne Hilfe und Akzeptanz, der in Schwierigkeit geratenen Familie Olafs, packt sie ihr Leben selber in die Hand und findet durch viele nette Menschen Freunde und Hilfe. Eine unvermutete Erbschaft eines Hauses und eine neue Liebe führen dazu, dass Clara aus dem eigentlich nur kurzen Aufenthalt in Norwegen , eine neue Heimat für sich und ihren Sohn findet.
Hier lernt sie auch Sofie Svarstein kennen, die ebenso wie sie durch den Verlust eines geliebten Menschen, auf der Suche nach Liebe, Anerkennung und einem neuen Sinn in ihrem Leben ist. Dies hofft sie bei Moritz von Blankenburg Marwitz zu finden, doch sie wird von ihm nur ausgenutzt und enttäuscht. Zu allem Ärger bleibt die Schwärmerei auch nicht ohne Folgen.
Beide Frauen trotzen den Hindernissen und werden zu besten Freundinnen.
Christine Kabus hat einen wunderschönen, bildhaften und leicht lesbaren Schreibstil der einen verzaubert. Erzählt wird in zwei verschieden Erzählsträngen aus Sicht von Clara und Sofie. Beide werden als so liebenswerte, herzensgute und hilfsbereite Menschen dargestellt. Paul, Claras Sohn ist der Herzensbrecher im Roman, ihn kann man einfach nur lieben. Doch es gibt auch Charaktere, die Geheimnisse verbergen und kalt und unbarmherzig rüberkommen. Eine wunderbare Mischung, eingebunden in tollen landschaftlichen Beschreibungen und geschichtlichen Rückblicken.
„Das Geheimnis der Mittsommernacht“ hat mich sehr gut unterhalten und ich kann es jedem nur weiterempfehlen. Es bekommt von mir verdiente 5 Sterne.
Mit ihrem neuen Roman bleibt Christine Kabus ihrer Linie treu und führt den Leser erneut nach Norwegen. Im Mittelpunkt des Geschehens, das im Jahr 1895 beginnt, stehen zwei unterschiedliche junge Frauen, ...
Mit ihrem neuen Roman bleibt Christine Kabus ihrer Linie treu und führt den Leser erneut nach Norwegen. Im Mittelpunkt des Geschehens, das im Jahr 1895 beginnt, stehen zwei unterschiedliche junge Frauen, die bei näherer Betrachtung doch einige Gemeinsamkeiten aufweisen.
Da ist einerseits die fünfundzwanzigjährige Clara. Die Deutsche ist ein Findelkind und eine Waise und scheint ihr Glück trotz aller Widrigkeiten gefunden zu haben. Schließlich hat sie es vom mittellosen Dienstmädchen zur Ehefrau eines aufstrebenden Juristen gebracht. Ihr Mann Olaf Ordal ist grundsolide und einer von der stillen Sorte, der seiner Frau mit Achtung und Respekt begegnet und für sie und Sohn Paul sorgt. Vor zehn Jahren hat Olaf seine Heimat verlassen, und als er mit seiner Familie zu einem Leben in die Südsee aufbrechen will, ruft ihn eine Nachricht zurück nach Norwegen. Mit offenen Armen werden die jungen Ordals dort nicht empfangen. Und als ein Unglück geschieht und Olaf stirbt, verschlechtert sich für Clara und Paul die Situation zusätzlich. Denn sie befinden sich nicht nur in einem unbekanntes Land, sondern sehen sich zudem Menschen gegenüber, die sie nicht willkommen heißen und akzeptieren wollen, ja sogar vehement ablehnen. Doch bei aller Verzweiflung gibt es auch Lichtblicke...
Im Gegensatz zu Clara ist Sofie als Tochter des Bergwerkdirektors Ivar Svartstein in ein privilegiertes, sorgenfreies Leben hineingeboren. Sie möchte sich nicht mit ihrem vorbestimmten Schicksal als Frau abfinden und nutzt jede Gelegenheit, ihrer Welt zu entfliehen, auch um ihren Wissensdurst und ihre Neugier zu stillen. Sie glaubt daran, dass in einer Ehe Zuneigung zärtliche Gefühle herrschen können und dass eine Liebesheirat keine romantische Utopie sein muss, sondern wahr sein kann. Jedoch das Schicksal macht keinesfalls vor Sofies Familie nicht halt, und Sofie verliert ihre geliebte Mutter bei der Geburt des erhofften Sohnes. Bei deren Eltern findet sie liebevolle Aufnahme, Verständnis und Zuspruch. Gestärkt beschreitet sie neue Wege, findet Erfüllung in ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit als Bibliothekarin, engagiert sich für ein Theaterstück und scheint die Liebe zu entdecken...
Christine Kabus verfügt über eine einprägsame Art des Schreibens, die es dem Leser möglich macht, eine Geschichte so zu erleben, als wäre er unmittelbar vor Ort, obwohl einem das Land und die Menschen eigentlich völlig fremd erscheinen. Ihre ausführliche Recherche des historischen, politischen und gesellschaftlichen Hintergrundes fügt sich gekonnt in die Geschichte ein, ohne ausufernd zu sein. Sie schafft es, mit bildhaften und intensiven Beschreibungen, detaillierte Vorstellungen beim Leser zu erzeugen.
Eine weitere Stärke der Autorin sind die differenziert ausgearbeiteten Figuren. Sie wirken natürlich, lebensnah und glaubwürdig und haben viel Raum, sich zu entfalten und zu entwickeln.
Im Mittelpunkt stehen natürlich Clara und Sofie.
Anfänglich ist der sanftmütige Clara ihr neues Leben an der Seite von Olaf immer noch ein wenig unheimlich, und es fällt ihr nach wie vor schwer, unbefangen damit umzugehen, dass sie durch ihre Heirat zur "besseren"Gesellschaft aufgestiegen ist. Sie sieht dieses Leben nicht als selbstverständlich an. Deshalb ist ihre Verzweiflung nach dem Tod von Olaf deutlich spürbar. Sie sorgt sich um die nunmehr fehlende Geborgenheit und Sicherheit. Aber mit der Zeit wächst sie über sich hinaus und kann sich davon lösen, ohne Olaf den Anforderungen des Lebens nicht gewachsen zu sein. Etwas, was in ihrem bisherigen Leben bisher nicht hatte, verfestigt sich, die Gewissheit, dass sie mehr zustande bringen und aushalten kann, als sie sich je zutraute.
Sofie ist 19 und gilt in den Augen einiger Mitmenschen als verschlossen, grüblerisch und widerborstig. Dabei verfügt sie über einen scharfsinnigen Verstand, der sie erkennen lässt, dass die bigotten Ansichten, scharfzüngigen Verurteilungen und engstirnigen Normvorstellungen mancher braver Bürger nicht nur amüsant, sondern unangenehm sind, weil sie durchaus den guten Ruf eines unbescholtenen Mitmenschen vernichten und dem Betroffenen das Leben zur Hölle machen können. Zwar ist auch Sofie nicht frei von Vorurteilen, andererseits es ist ihr möglich, dies selbst zu erkennen und aus ihren eigenen Fehlern zu lernen.
Neben den beiden Frauen vermögen auch die anderen Charaktere zu überzeugen. Während einige wie Paul, Bodil, Per, Mathis und Frau Olsson sofort begeistert aufgenommen werden, rufen andere - beispielsweise Sofies Schwester Silje - durchaus Unbehagen hervor. Daneben gibt es Figuren wie Ivar Svartstein, der nicht unbedingt ins positive Licht gerückt wird, bei dem keinesfalls nur negative Eigenschaften vorherrschen. Hier ist der Autorin eine anschauliche Mischung gelungen.
Christine Kabus überzeugt mit einer Geschichte voller Möglichkeiten und Entwicklungen, mischt diese mit dem Gegebenheiten Norwegens und füllt sie mit beeindruckenden Menschen, die in Erinnerung bleiben.