Fantasy mit interessanten Charakteren
Inhalt:
Seit tausend Jahren wird die Schriftrolle, in die der Erzdämon von Damar und der Zauberin Illiliane verbannt wurde, von den steinernen Wächtern in der Burg Neraval bewacht. Eines Tages wird der ...
Inhalt:
Seit tausend Jahren wird die Schriftrolle, in die der Erzdämon von Damar und der Zauberin Illiliane verbannt wurde, von den steinernen Wächtern in der Burg Neraval bewacht. Eines Tages wird der Verdacht gehegt, dass das Siegel der Schriftrolle gefälscht sein könnte und der Dämon nicht mehr gebannt ist. Der junge Prinz Tymur beauftragt den Fälscher Kevron mit der Überprüfung des Siegels, doch ob der Dämon noch gebannt ist, kann nur die Zauberin Illiliane feststellen. Doch diese hat sich in ihre Heimat, das Nebelreich der Alfeyn zurückgezogen. Tymur möchte sich auf die Suche nach Illiliane begeben und auf dieser Reise wird er von dem Fälscher Kevron, der Magierin Enidin und dem steinernen Wächter Lorcan begleitet. Die vier Gefährten könnten ungleicher nicht sein, was zu einigen Unstimmigkeiten führt.
Meine Meinung:
Das Cover ist in Blautönen gehalten und der Buchtitel eingerahmt von einem silbernen Ring, was mir sehr gut gefällt. Darauf sieht eine Stadt mit vielen hohen Türmen und 4 Gefährten. Ich finde das Cover passt zum Genre und auch zur Geschichte.
Der Schreibstil der Autorin ist gewöhnungsbedürftig und vermutlich nicht für jeden was. Anfangs hatte ich etwas Probleme mit den langen, verschachtelten Sätzen. Aber nach einiger Zeit habe ich mich daran gewöhnt, nachdem ich das richtiges Lesetempo gefunden habe. Ich habe eigentlich ein schnelles Lesetempo, aber bei dieser Geschichte musste ich mich einfach etwas bremsen um den Schreibstil genießen zu können, da dieser nicht so leicht und locker ist. Die Autorin beschreibt die Umgebung und die Charaktere genau, was mir sehr gut gefallen hat. Ich würde den Schreibstil als bildhaft und detailgetreu beschreiben.
Die Geschichte beginnt mit einem interessanten Prolog, der mir bis zum Ende des Buches immer im Kopf geblieben ist. Die Atmosphäre war geheimnisvoll und auch etwas düster, das hat mir wirklich gut gefallen. Auch einige Theorien die ich mir im Laufe der Geschichte ausgedacht haben beruhen hauptsächlich auf diesem Prolog. Die weitere Handlung hatte ich mir etwas anders vorgestellt, da ich eine actionreiche und spannende Reise mit vielen Hindernissen erwartet hätte. Jedoch lag meiner Ansicht nach der Schwerpunkt hier auf der Entwicklung der Hauptprotagonisten, was mir eigentlich ganz gut gefallen hat. Im Mittelteil hatte ich jedoch das Gefühl, dass sich irgendwie nichts vorwärts bewegt und es hat sich dadurch etwas gezogen. Zum Ende hin wurde es dann auch spannender und der erste Teil endet mit einem Cliffhanger, der Lust auf den nächsten Band macht.
Die Hauptprotagonisten sind größtenteils keine Sympathieträger.
Da haben wir den jungen Prinzen Tymur, der gerne und viel redet. Anfangs fand ich das nur etwas nervig, aber mit der Zeit wurde Tymur immer unsympathischer. Er hat meiner Ansicht nach immer mehr Zwist in der Gruppe gesäht und bei seinen Stimmungsumschwüngen wurde mir selbst immer ganz schwindelig. Außerdem ist er manipulativ und gemein. Tymur war definitiv einer der Charaktere, bei dem ich immer wieder Überlegungen angestellt habe, warum er das jetzt tut und konnte seine Handlungen auch oft nicht wirklich nachvollziehen.
Kevron ist ein gebrochener Mann. Er hat Probleme mit Drogen und Alkohol und zerfließt in Selbstmitleid. Er kann weder kämpfen noch ist er besonders mutig. Trotz allem ist Kev einer meiner Lieblingscharaktere der Geschichte geworden. Er ist empathisch und erkennt Dinge, die seine Gefährten nicht sehen können. Ich finde er ist ein Charakter, aus dem man wirklich viel machen kann und ich habe während der Geschichte mit ihm mitgelitten.
Lorcan ist ein steinerner Wächter, der jedoch nicht mehr ihm Dienst ist. Außerdem ist er ein guter Freund von Tymur, der ihn schon seit seiner Kindheit kennt. Er ist treu, stark und hat ein gutes Herz. Er ist ein richtiger Sympathieträger in dieser Geschichte.
Enidin ist eine junge Magierin. Sie ist Novizin in ihrer Akademie und auch eine der Besten. Das lässt sie jedoch ziemlich raushängen und dadurch wirkt sie arrogant und hat auf die anderen herabgesehen, außer auf Tymur. Was mich an Enidin auch gestört hat, war ihre blinde Verliebtheit in Tymur. Ihre Intelligenz hat meiner Meinung nach ziemlich unter ihrer Verliebtheit gelitten. Aber zum Ende hin wurde mir Enidin etwas sympathischer und ich bin gespannt, wie sie sich noch entwickelt.
Fazit:
Ein guter Auftakt mit authentischen Protagonisten die nicht alle Sympathieträger sind. Ich habe mich gut unterhalten gefühlt, auch wenn ich im Mittelteil etwas ins stocken gekommen bin. Das Ende macht jedenfalls Lust weiterzulesen.
Bewertung: 4 Sterne