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Veröffentlicht am 12.04.2019

Ein wichtiges Zeitdokument, dass seine Inhalte kindgerecht vermittelt

Kinder mit Stern
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Dieses Buch wurde von der Autorin Martine Letterie in Zusammenarbeit mit dem Erinnerungszentrum Westerbork in den Niederlanden geschrieben. Im Nachwort berichtet die Autorin, dass im Lager Westerbrok auch ...

Dieses Buch wurde von der Autorin Martine Letterie in Zusammenarbeit mit dem Erinnerungszentrum Westerbork in den Niederlanden geschrieben. Im Nachwort berichtet die Autorin, dass im Lager Westerbrok auch sehr kleine Kinder lebten und genau deren Geschichte erzählt sie hier. Alles, was man in diesem Buch liest beruht auf wahren Geschichten und genau das macht das Buch noch berührender.

Sehr gefallen hat mir, dass Martine Letterie hier ein Werk für jüngere Kinder geschaffen hat. Sie beschört die Welt und das Leben der Kinder zu Beginn und während des zweiten Weltkrieges herauf, ohne in die brutalen Details zu gehen. Wir begleiten Bennie, Klaartje, Rosa, Jules und Leo auf ihrem Weg aus dem alltäglichen Leben in ihrem jeweiligen Zuhause in das Lager Westerbork und auch von dort wieder zurück in den Frieden. Das Buch ist in diese drei Teile aufgeteilt, “So fing es an”, “Im Lager” und “Frieden”.

Wir erfahren, wie die jüdischen Mitmenschen nach und nach vom alltäglichen Leben ausgeschlossen werden, als Jules nicht mehr mit seinem Freund auf den Spielplatz darf oder Bennie nicht mehr mit den anderen Kindern zusammen unterrichtet wird, weil er Jude ist. Dies alles vermittelt die Autorin sehr kindgerecht. Als Erwachsener ist man zunächst verwundert, dass Rosa sich freut, dass sie an ihrem 6. Geburtstag endlich den gelben Stern tragen darf. Man fragt sich unwillkürlich, wie man soch darüber freuen kann. Aber natürlich freut sie sich darüber. Sie erfasst die Gesamtsituation natürlich noch gar nicht und geht mit kindlicher Naivität an die Sache heran. Sie gehört jetzt zu den Großen. Das geht schon ganz schön an die Nieren.

Die eher kindlichen Zeichnungen nachempfundenen Illustrationen unterstreichen, dass es sich hier um ein Buch für Jüngere handelt. Man hat fast den Eindruck, als könnten diese Zeichnungen wirklich von Bennie, Jules oder einem der anderen Kinder stammen, die ihr Leben in Bildern festhalten.

Ich denke, dass die Autorin hier ein Buch geschaffen hat, dass sich gut zum vorlesen eignet, da Eltern so mit ihren Kindern über diese Zeit ins Gespräch kommen können. Gerade jetzt und heute wird es leider täglich wichtiger, dass man die 30er Jahre des letzten Jahrhunderts nicht aus den Augen verliert, dass wir unseren Kindern klar machen, wo es hinführen kann (und wird), wenn wir blindlings irgendwelchen Anführern hinterher laufen. Keinem Menschen und schon gar keinem Kind darf jemals wieder das passieren, was in diesem ergreifenden Buch geschildert wird.

Von mir gibt es 5 Sterne und eine unbedingte (Vor-)Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 03.04.2019

Schöne Geschichte mit einer Botschaft

Fjelle und Emil - Monstermäßig beste Freunde
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Fjelle und Emil sind monstermäßig beste Freunde und gehen in die 4. Klasse einer Grundschule. Fjelle ist eigentlich ein ganz liebes Monster und trotz seiner Gefühlsausbrüche gut in die Klasse integriert. ...

Fjelle und Emil sind monstermäßig beste Freunde und gehen in die 4. Klasse einer Grundschule. Fjelle ist eigentlich ein ganz liebes Monster und trotz seiner Gefühlsausbrüche gut in die Klasse integriert. Die Freundschaft zwischen Fjelle und Emil ist unglaublich berührend und zeigt, dass man befreundet sein kann, auch wenn man völlig unterschiedlich ist.

Leider passiert dann etwas, was die Freundschaft von Fjelle und Emil auf eine harte Probe stellt. Ich konnte dabei Emil sehr gut verstehen, denn er ist ein Kind und konnte gar nicht anders reagieren, als er es getan hat. Ohne erhobenen Zeigefinger bringt die Autorin Emil dann allerdings zum umdenken. Sie schildert sehr nachvollziehbar Emils Gedanken und Gefühle zu der gesamten Situation.

Schuld an der verfahrenen Situation ist Herr Unterberg, der neue Schuldirektor. Ein bisschen schade fand ich, dass sich auch die Erwachsenen nicht auf Fjelles Seite schlagen und sich dem Direktor in den Weg stellen. Ich finde, dass ein wenig mehr Einsatz von Seiten der Eltern angebracht gewesen wäre. Man hätte den jungen Lesern so noch vermitteln können, dass die Erwachsenen auf ihrer Seite stehen und sie sich mit ihren Problemen an die Eltern wenden können. Emils Eltern sind mir da ein bisschen zu schwach geraten.

Die Illustrationen von Nina Dulleck sind so wunderschön, dass man sie am liebsten die ganze Zeit weiter betrachten würde. Sie fügen sich wunderbar in die Geschichte ein, unterstreichen diese und machen Fjelle und Emil noch greifbarer für den Leser. Sie hat einen unglaublich weichen Stil, der mich gefangen genommen hat.

Das Buch ist ab 8 Jahren und ich denke, dass das auch genau das richtige Alter für dieses Buch ist. Eventuell kann man es auch schon etwas früher vorlesen. Fjelle ist so ein sympathisches Monster, dass auch ängstlichere Kinder ihren Spaß an dem Buch haben werden.

Von mir gibt es 5 Sterne und eine unbedingte Leseempfehlung. Ich gebe mein Buch nie wieder her und freue mich auf die nächste Geschichte von Fjelle und Emil.

Veröffentlicht am 16.03.2019

Schön gestaltete Karten, sehr handlich, mit schönen Botschaften

Entscheidungsorakel
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Mir gefallen die Karten sehr gut. Die Größe der Karten ist mit 10 cm x 7 cm sehr gut händelbar. Das ist etwas, was mir wichtig ist.

Die Rückseite ist wunderschön und erinnert mich an das Universum, was ...

Mir gefallen die Karten sehr gut. Die Größe der Karten ist mit 10 cm x 7 cm sehr gut händelbar. Das ist etwas, was mir wichtig ist.

Die Rückseite ist wunderschön und erinnert mich an das Universum, was meines Erachtens nach sehr gut zu einem Entscheidungsorakel passt. Auch die Vorderseite ist in diesen wunderschönen blau-lila Tönen gestaltet. Jede Karte ist anders. Das Set spricht mich von der Gestaltung her einfach sehr an.

Die Antworten auf den Karten sind teilweise kurz und knapp “Nein”, “Natürlich”, “Es wird dir guttun” aber auch länger, wie z. B. “Sei mutig – Eigentlich würdest du es gerne versuchen, aber eine kleine ängstliche Stimme in deinem Kopf lässt dich noch zweifeln. Spring über deinen Schatten!”.

Natürlich ist wohl jedem Klar, dass man sein Leben nicht von Karten abhängig machen sollte. Meistens hat man die Entscheidung ja auch innerlich bereits getroffen, aber manchmal braucht man halt noch einen kleinen Schubs in die eine oder andere Richtung. Genau dafür sind die Entscheidungskarten herrlich. Sie geben einen Impuls für das weitere Vorgehen.

Mit gerade einmal 6 Euro sind die Karten aus meiner Sicht extrem günstig. Wenn ihr grundsätzlich offen für dieses Thema seid, dann kann man mit diesen Karten gut einmal ausprobieren, ob einem solch ein Entscheidungsorakel Hilfestellung geben kann. Ich kann euch die Karten nur ans Herz legen.

Von mir gibt es 5 Sterne für ein wunderschön gestaltetes Kartenset.

Veröffentlicht am 18.02.2019

Die Zeichnungen und die Geschichte konnten mich begeistern

Nobbe, die kleine Robbe
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Nobbe, die kleine Robbe ist ein sehr süßes Kinderbuch, dass kleine Leser*innen und ihre Eltern lieben werden.

Auf den wunderschönen Zeichnungen gibt es viel zu entdecken, angefangen von der Seehundkolonie ...

Nobbe, die kleine Robbe ist ein sehr süßes Kinderbuch, dass kleine Leser*innen und ihre Eltern lieben werden.

Auf den wunderschönen Zeichnungen gibt es viel zu entdecken, angefangen von der Seehundkolonie mit der strickenden Seehunddame über die Familie Otter bis zur Familie Seehund , die sich ebenso, wie die Otter große Sorgen um Nobbe und Gretchen machen. Aufgrund des Detailreichtums der Bilder werden die Kinder immer wieder neue Dinge entdecken.

Es geht um das große Abenteuer, aber auch um Freundschaft zwischen Nobbe und Gretchen. Die Geschichte vermittelt Kindern, dass nicht immer das große Abenteuer notwendig ist, sondern dass es zu Hause bei den Lieben sicher und schön ist. Sowohl von der Familie Seehund, als auch von Familie Otter werden die Kinder nach ihrem großen Abenteuer mit offenen Flossen empfangen und die Eltern vermitteln Werte, wie Liebe, Geborgenheit und Vertrauen.

Auch ich konnte mich von den Zeichnungen und der Geschichte verzaubern lassen. Nobbe und Gretchen sind sympathische Protagonisten, mit denen sich die Kinder gut identifizieren können.

Ich vergebe sehr gerne 5 Sterne.

Veröffentlicht am 08.02.2019

Mich hat die Geschichte sehr berührt

Offline ist es nass, wenn's regnet
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„Offline ist es nass, wenn´s regnet“ bietet sowohl traurige, als auch extrem Mut machende Szenen. Jessi Kirby hat mir Mari eine Protagonistin geschaffen, die auf ihrem Weg über sich hinaus wächst. Dabei ...

„Offline ist es nass, wenn´s regnet“ bietet sowohl traurige, als auch extrem Mut machende Szenen. Jessi Kirby hat mir Mari eine Protagonistin geschaffen, die auf ihrem Weg über sich hinaus wächst. Dabei bleibt sie aber authentisch und zweifelt auch mal an sich und dem Weg, den sie beschreitet. Mari hat mir sehr viel Repsekt abgerungen.

Der Schreibstil ist emotional und hat irgendetwas tief in mir berührt. Man fängt auch als Leser unweigerlich an, sich Gedanken über das Leben und was wichtig ist im Leben zu machen. Dabei schreibt die Autorin tiefgründig, aber nicht zu tiefgründig für ein Jugendbuch. Ich empfand Sprache und Stil als sehr angemessen für ein Jugendbuch.

Die Liebesgeschichte, scheinbar unvermeidlich für ein solches Buch, nimmt zum Glück nur einen geringen Raum ein. Ich empfand auch diesen Teil als sehr passend.

Mich hat „Offline ist es nass, wenn´s regnet“ sehr berührt.