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Veröffentlicht am 13.04.2019

Sommerroman mit Wohlfühlgarantie

Honigduft und Meeresbrise (Neuauflage)
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Inhaltsangabe:
Der Tod ihres Großvaters und der besten Freundin Mona hat Anna sehr zugesetzt und um mal abzuschalten und neue Kraft zu schöpfen, fährt sie zu ihrer Oma Johanna nach Lüdingshausen. Dort ...

Inhaltsangabe:
Der Tod ihres Großvaters und der besten Freundin Mona hat Anna sehr zugesetzt und um mal abzuschalten und neue Kraft zu schöpfen, fährt sie zu ihrer Oma Johanna nach Lüdingshausen. Dort findet sie nicht nur Ruhe, sondern auch das eine oder andere offene Ohr, denn Johanna ist immer für sie da. Als Dank dafür hilft Anna beim Honig schleudern, denn nichts liebt Oma Johanna mehr als ihr Bienenvolk und selbstgemachten Honig. Doch bald ist es mit der Ruhe vorbei. Oma Johanna erhält einen Brief, dieser war fast 80 Jahre unterwegs und erzählt ihre Familiengeschichte neu.


Nachdem ich Apfelkuchen am Meer und Drei Schwestern am Meer von Anne Barns mit großer Begeisterung gelesen habe, freute ich mich schon auf den neuen Roman, der jetzt mit dem Titel Honigduft und Meeresbrise erschien. Der Klapptext versprach mir wieder eine schöne emotionale Geschichte mit Wohlfühleffekt.

Der unverwechselbaren leichte und flüssige Schreibstil der Autorin entführt den Leser sofort zu Anna und Oma Johanna nach Lüdingshausen. Ab der ersten Seite merkte ich, wie ich den Alltag hinter mir ließ und in den Roman ein- und abtauchte. Wer eins oder mehrere Bücher von Anne Barns gelesen hat, kennt auch ihre Liebe zum Detail. Sie besitzt das große Talent Schauplätze so brillant einzufangen, dass jeder noch so kleinste Winkel sehr gut vorstellbar ist. Ganz egal, ob wir Station bei Oma Johanna und ihrem Bienenvolk machen oder mit dem Fahrrad durch Ahrenshoop unterwegs sind, um die idyllische Landschaft zu genießen. Ihre Romane sind immer eine Urlaubsreise wert und man hat Lust seine Koffer zu packen und los zu düsen.
Aber nicht nur die brillant wiedergespiegelten Schauplätze zeichnen ihre Bücher aus, sondern auch die Liebe zu den Charakteren. Alle Personen, die in dieser Geschichte vorkommen, strahlen so viel Wärme und Herzlichkeit aus, so dass man sie einfach lieben muss. Während des Lesens entsteht das Gefühl, man würde sie schon seit Jahren begleiten und kennen. Gerade dies ist ein Punkt, der sich fast immer auszahlt: je authentischer die Charaktere sind, desto besser ist das Einfühlvermögen bei dem Leser. Anne Barns schafft es den Leser emotional abzuholen. Ihre Handlungen besteht immer aus Familie, Freundschaften, Schicksalsschlägen und einen kleinen Familiengeheimnis. Sie erzählt eine Geschichte, bei der man meinen kann, dass sie sich genauso abgespielt haben könnte. Gefühlvoll und spannend zu gleich. Es macht Spaß mit Oma Johanna und ihrer Enkelin Anna auf Spuren suche zu gehen und in die Familiengeschichte bzw. Geheimnisse einzutauchen. Das Ende dieses Romans ist immer stimmig und lässt dem Leser Raum, die Geschichte gedanklich weiter zu führen.

Wer nach diesem schönen Sommerurlaub in Lüdingshausen und Ahrenshoop Hunger bekommen haben sollte, kann die eine oder andere Spezialität dieses Buches nachkochen bzw. backen. Die Rezepte befinden sich am Ende dieses Romans und nicht nur das, denn dort findet man auch den Stammbaum um Johannas Familie.


Ein schöner Sommerroman mit Wohlfühlfaktor, der Lust auf Meer macht. Schade, dass ich nur 5 Sterne verleihen kann, denn er hat definitiv mehr verdient


Veröffentlicht am 30.03.2019

Thies siebter Fall

Mörder mögen keine Matjes
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Inhaltsangabe:

Am Strand von Fredenbüll wird ein Container mit altem Elektromüll angeschwemmt, aber nicht nur das: zwischen all dem Schrott liegt auch ein Toter. Nur wer ist diese Person? Wenn einer das ...

Inhaltsangabe:

Am Strand von Fredenbüll wird ein Container mit altem Elektromüll angeschwemmt, aber nicht nur das: zwischen all dem Schrott liegt auch ein Toter. Nur wer ist diese Person? Wenn einer das herausfinden kann, dann der Dorfpolizist Thies Detlefsen. Die erste heiße Spur führt ihn nach Hamburg und dort trifft er seine Ex-Kollegin Nicole Stappenbek wieder. Zusammen wollen sie diesen mysteriösen Fall lösen. Man darf gespannt sein, wie Thies sich in der Großstadtmilieu zurecht findet….



Mörder mögen keine Matjes von Krischan Koch ist bereits der siebte Fall für Thies Detlefsen und für mich der fünfte. Ich liebe diese Krimireihe und freue mich immer wieder, wenn ein neuer Fall ins Haus steht.

Der Klapptext versprach mir erneut eine sehr spannende Geschichte um Thies und Fredenbüll zu werden und so war dem auch.



Der Schreibstil des Autors ist leicht, angenehm und humorvoll zu gleich. Krischan Koch schafft es immer wieder den friesischen Charme mit einer gehörigen Portion Witz zu vermischen, so dass der eine oder andere Lacher schon vorprogrammiert ist. Auch wer dem norddeutschen Dialekt nicht mächtig ist, wird ihn verstehen und vor allen Dingen lieben. Genau das ist es, was diesen Küsten - Krimi so einzigartig macht.

Wer die vorherigen Bände schon kennt, wird alte Bekannte wiedertreffen und für mich war es, wie nach Hause kommen. Ich fühle mich auf Fredenbüll schon so heimisch, dass ich mindestes einmal, dank des Krimis, dort hinreisen will und darf. Allerdings zieht Thies neuer Fall ihn nach Hamburg und so gibt es nur ein kurzes Intermezzo auf Fredenbüll. Dort trifft er seine Ex- Kollegin Nicole Stappenbek wieder und nicht nur das: sie ermitteln sogar zusammen. Aber wer jetzt denkt, dass die Stammbelegschaft der Hidden Kist untätig zu Hause rum sitzt der irrt. Irgendwann treffen alle in der schönen Hansestadt ein und so gibt es den einen oder anderen „Stammtisch“ auf der Reeperbahn. Während Thies und Nicole den Fall zu lösen versuchen, bekommt der Leser auch noch eine kleine Sightseeingtour geboten. Krischan Koch hat es wieder einmal mehr geschafft, aktuelles Zeitgeschehen wie die Müllentsorgung aufzugreifen und in seinem neusten Fall zu verarbeiten. Dies ist nur eins der Themen, die er anschneidet. Geldgier, Drogen und Familienproblematik stehen auch noch auf dem Plan und aus all den „Zutaten“ hat er einen spannenden Plot gestrickt. Auch schafft er es immer wieder seine Fälle so zu konzipieren, dass er den Leser zwar mit raten lässt, aber dank der zahlreichen Wendungen ihn immer wieder auf falsche Fährten schickt. So kann der Spannungsbogen von Anfang bis zum Schluss konstant aufrecht gehalten werden und auf den letzten Seiten wird das Geheimnis um den oder die Täter gelüftet. So sollte ein sehr guter Krimi sein.



Krischan Koch zählt für mich zu einem der besten Regionalkrimiautoren, denn seine Fälle sind aktuell, humorvoll und spannend zugleich. Pure Unterhaltung!

5 von 5 Sterne und eine absolute Leseempfehlung obendrauf!

Veröffentlicht am 16.03.2019

Ein emotionales und und spannungsreiches Finale

Gut Greifenau - Morgenröte
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Inhaltsangabe:
1917 – 1919
Auf Konstantin wurde ein Mordanschlag verübt und überlebt schwerverletzt. Rebekka, die seine große Liebe ist, kümmert sich und pflegt ihn. Wird er es schaffen und falls ja, wird ...

Inhaltsangabe:
1917 – 1919
Auf Konstantin wurde ein Mordanschlag verübt und überlebt schwerverletzt. Rebekka, die seine große Liebe ist, kümmert sich und pflegt ihn. Wird er es schaffen und falls ja, wird er das Gut jemals weiterführen können? Was Konstantin allerdings noch nicht weiß, ist, dass sein Vater das Gut in eine wirtschaftliche Krise gebracht hat. Allerdings könnte diese durch eine Ehe zwischen Katharina und dem Neffen Ludwig zu Preussen finanziell behoben werden. Wird Katharina der Ehe zustimmen um damit das Gut zu retten, obwohl sie einen anderen liebt?

Nachdem ich die ersten beiden Bände der erfolgreichen Gut Greifenau Trilogie mit großer Begeisterung gelesen habe, wartete ich mit großer Spannung auf das Finale. Gut Greifenau „Morgenröte“, wie dieser letzte Band heißt, ist nun erschienen und wie mir der Klapptext auf dem Buch versprach, sollte es auch hier wieder ereignisreich und spannend weitergehen. Meine Erwartungen haben sich mehr als nur erfüllt.

Wie schon in den ersten zwei Bänden zuvor überzeugt Hanna Caspian erneut mit ihrem flüssigen und leichten Schreibstil, der mich sofort wieder in seinen Bann zog. Ab der ersten Seite wollte und konnte ich dieses Buch kaum noch aus der Hand legen, denn ich musste wissen, wie es mit und um der Familie Auwitz – Aarhayn weitergehen wird.
Kaum hatte ich mit dem Lesen angefangen, traf man die alten Bekannten des Gutes wieder. Was mir besonders gut gefallen hat, ist die Entwicklung der einzelnen Protagonisten. In jedem Band merkte ich, wie die Autorin die Figuren immer weiterwachsen ließ und diese sich der jeweiligen Lebenssituationen anpassen durften. Dadurch konnte man sich gut in die Personen hineinversetzen und sich mit ihnen identifizieren. Ihre Handlungen wurden realistisch und nachvollziehbarer.
Wer Hanna Caspians Bücher kennt, weiß mit welch einer Liebe zum Detail sie ihre Geschichten schreibt. In mühseliger Kleinstarbeit trägt sie historische Daten und Informationen zusammen und „strickt“ daraus eine fiktive Handlung, die aber einen authentischen und vor allem geschichtlichen Hintergrund hat. Wenn man es nicht besser wüsste, möchte man meinen, dass es die Familie Auwitz – Aarhayn und ihr Gut Greifenau tatsächlich so gegeben hat.
Der dritte Teil dieser Reihe spielt in den Jahren 1917 – 1919, d.h. es herrscht noch der erste Weltkrieg, der Kaisersturz und die Revolution folgen. Die Welt muss sich politisch neu ordnen. All diese Ereignisse, die durch die Nachkriegszeit (Hunger, Armut o.ä.) oder politischen Spannungen bzw. Umbrüchen stark geprägt wurden, sind brillant eingefangen und wiedergegeben worden. Man spürt die Angst, das Elend, die Hoffnung, an die sich die Menschen klammern, dass es irgendwann besser werden wird.
Aber nicht nur der politische Aspekt ist hier perfekt herausgearbeitet worden, sondern auch die Geschichte um Familie Auwitz – Aarhayn. Um nicht allzu viel von dem Inhalt zu verraten möchte ich nur sagen, dass es sehr emotional und spannend weitergeht. Ich habe mitgefiebert, ob Konstantin den Anschlag überlebt oder nicht. Was ist mit den Heiratsplänen um Katharina und dem Neffen Ludwig zu Preussen? Wie wird es der Familie nach dem Krieg ergehen und werden sie das Gut weiter bewirtschaften können oder sogar verlieren?
Hanna Caspian hat ein Fulminates Abschlussbuch geschrieben, dass es mir sehr schwer macht, dieses Gut jetzt zu verlassen. Zu gerne hätte ich hier noch den einen oder anderen Band gelesen.

Für mich war es das Lesehighlight und es hat mir sehr emotionale und spannende Lesemomente beschert. Ich kann diese Trilogie nur jedem ans Herz legen und empfehlen, sie zu lesen. Es lohnt sich!!!

Veröffentlicht am 03.03.2019

Das Heinrich Problem - pures Lesevergnügen

Das Heinrich-Problem
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Inhaltsangabe:
Berti Fischer ist Coach in allen Beziehungs – und Lebensfragen, aber wie regelt man seine eigenen Probleme? Ab jetzt muss sich auch Berti diesem Problem stellen. Heinrich, ihr Ehemann, hat ...

Inhaltsangabe:
Berti Fischer ist Coach in allen Beziehungs – und Lebensfragen, aber wie regelt man seine eigenen Probleme? Ab jetzt muss sich auch Berti diesem Problem stellen. Heinrich, ihr Ehemann, hat ihr eröffnet, dass er in die gemeinsame Ehe keinen Sinn mehr sieht und er ausziehen will. Ein herber Schlag für Berti, aber es soll noch schlimmer kommen. Heinrich hat nicht nur seine Ehefrau betrogen, sondern auch etliche Menschen in seinem Umfeld. Berti beschließt Rache zu nehmen. Nur wie? Soll sie sich mit den anderen Frauen zusammenschließen? Wie werden diese auf Bertis Vorschlag reagieren? Nicht nur für Berti beginnt eine turbulente Zeit…..

Das Heinrich Problem ist der erste Roman von Alexandra Holenstein und das Cover dieses Buches hat meine Neugierde nahezu geweckt. (Es erinnerte mich ein wenig an die Romane von Ellen Berg). Als ich dieses Buch sah, wusste ich, dass ich dieses Werk unbedingt lesen muss und so war es dann auch.

Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und leicht, dass den Leser sofort in seinen Bann zieht. Ab der ersten Seite war ich mittendrin in Bertis Geschichte und konnte diesen Roman einfach nicht mehr aus den Händen legen. Rein theoretisch könnte man dieses Buch in einem durch lesen, aber Vorsicht: Wer dies macht, könnte die eine oder andere Pointe überlesen und das wäre einfach zu schade. Hier sollte man Wort für Wort genießen. Auch wenn es sich hierbei um den allerersten Roman von der Autorin handelt, eines weiß ich jetzt schon: Ich liebe diesen Wortwitz, der mich hier und da lauthals auflachen ließ. Bei diesem Roman setzte sofort das Wohlfühlgefühl ein. Ich durfte nicht nur eine Geschichte lesen, sondern zeitgleich entstand auch ein herrliches Kopfkino. Ach, ich liebe solche Bücher!


Die Charaktere sind so lebensnah und authentisch dargestellt worden, dass man sie einfach mögen muss. Ganz egal, um wenn es sich hierbei handelt. Selbst Heinrich hat ein wenig Mitgefühl verdient. Auf die einzelnen Personen möchte ich nicht so eingehen, sonst würde ich zu viel verraten und das könnte den Lesegenuss ein wenig schmälern. Allerdings muss ich den einen oder anderen Satz über Heinrichs Tochter Juliane doch noch los werden. An manchen Stellen hätte ich sie gerne das eine oder andere Mal kräftig geschüttelt und „Aufwachen Mädel“ gerufen. Okay…bei manchen dauert es halt ein wenig, bis sie den wahren Charakter eines Menschen sehen.

Die Handlung zeichnet sich hier durch den eingestreuten Wortwitz und die gelungene Situationskomik aus. Es ist einfach zu schön, Berti dabei zu zusehen, wie sie ihren „Rachefeldzug“ gegen ihren Ehemann Heinrich plant und durchziehen will. Während des Lesens fiebert man auch mit und fragt sich: wird sie tatsächlich ihre Rachepläne durchziehen oder bricht sie das Ganze ab? Je weiter man las, desto mehr Spaß machte es, die Entwicklung der Geschichte mitzuerleben. Hier und da wirkt das ganze Geschehen ein wenig überzogen, aber genau das ist das berühmte i- Tüpfelchen, dass die Handlung ausmacht. Einfach grandios und es ist ein wahrer Lesegenuss den der Leser hier ausgesetzt wird.

Ich fand das Ende sehr stimmig und rundet diese Geschichte perfekt ab. Der Epilog ließ mich ein wenig in Bertis neues Leben blicken.

Danke Alexandra Holenstein für diese humorvolle und wunderbare Geschichte, die mir ein paar heitere Lesestunden beschert haben. Ich hoffe, dass ich noch einige Bücher von dir zu lesen bekomme. Viel Erfolg und alles Gute für deinen weiteren Autorenweg!!!


Veröffentlicht am 18.02.2019

Orangenblütenjahr - ein gefühlvoller Roman über einen Neuanfang

Orangenblütenjahr
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Inhaltsangabe:
Plötzlich und unerwartet stirbt Nellys Mann und dass ist erst der Anfang, denn danach ist nichts mehr wie es einmal war. Nelly erfährt, dass Martin eine Geliebte hatte und mit ihr sogar ...

Inhaltsangabe:
Plötzlich und unerwartet stirbt Nellys Mann und dass ist erst der Anfang, denn danach ist nichts mehr wie es einmal war. Nelly erfährt, dass Martin eine Geliebte hatte und mit ihr sogar einen Sohn. Es gibt nichts mehr was sie in der Heimat hält und so beschließt sie, einen Neuanfang zu wagen. Sie zieht nach München, hat einen neuen Job und lernt neue Leute kennen. Sie fühlt sich dort wohl, aber dieses Glück währt nicht lange, denn ihre Kinder missfällt dieser Schritt.

Orangenblütenjahr ist bereits der dritte Roman von Ulrike Sosnitza. Da ich weder Novemberschokolade noch Hortensiensommer von ihr kannte, war ich mehr als nur auf dieses Buch gespannt. Der Klapptext versprach mir eine sehr emotionale, aber auch unterhaltsame Geschichte zu werden. Eines kann ich jetzt schon vorweg schreiben: meine Erwartungen zu diesem Roman wurden mehr als nur übertroffen.

Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und leicht zu gleich und entführt den Leser sofort in Nelly Leben. Ab der ersten Seite fühlte ich mich heimisch und mehr als nur wohl. Am liebsten hätte ich das Buch in einem Rutsch durchgelesen, aber ich habe es Seite für Seite einfach nur genossen.
Die Charaktere waren mit ihren Ecken und Kanten so lebendig und authentisch eingefangen und wiedergespiegelt worden. Ich fand sie durchweg sehr sympathisch und es entstand der Eindruck sie schon über Jahre hinweg zu kennen
Dank der detaillierten Beschreibung der Kulisse konnte ich mir die Schauplätze der einzelnen Szenen genau vorstellen und es war absolut egal, ob wir uns in München oder im Allgäu befanden. Das besondere Flair, das an diesen Plätzen herrschte, spürte man.

Die Handlung ist eine gelungene Mischung aus Lebenserfahrung und Liebesroman. Zum einen geht es um den Tod von einem geliebten Menschen, den man jahrelang vertraut hat um jetzt zu erfahren, dass er einen betrogen hat. Nicht nur die Trauer die Nelly lähmt, sondern auch die Wut, Enttäuschung, Verletzbarkeit und Unverständnis der eigenen Familie. Zum anderen geht es um einen Neuanfang und einer neuen Liebe, die eigentlich noch gar nicht sein darf. Ulrike Sosnitza hat es geschafft, die verschiedenen Gefühle der einzelnen Personen so herauszuarbeiten, dass es dem Leser gelingt, sich in die jeweiligen Charaktere hineinzuversetzen und dadurch entsteht ein brillantes Wechselbad der Gefühle. Gerade zwischen Nelly und ihrer Tochter Elena wurde die Trauer und Wut sehr intensiv geschildert und manchmal fragt man sich: Wie hättest du dich in so einer Situation verhalten? Wie Nelly oder doch eher wie Elena?
Aber eines wurde mir wieder klar und ich sage es immer wieder: Der Verlust ist derselbe, nur die Trauer ist eine andere und so war es auch hier.

Was mich sehr beindruckt hat, ist, dass die Geschichte einen wunderschönen und harmonischen Verlauf hatte. Nichts was kitschig oder gar gehetzt wirkte. Ganz im Gegenteil: die Handlung durfte sich entwickeln und leben ohne Wenn oder Aber und das bis zum Ende hin!

Schön waren auch die zahlreichen Zitate, die diesen Roman so bereicherten.

Für mich war es der erste Roman von Ulrike Sosnitza, aber definitiv nicht der Letzte. Nicht nur das Buchcover macht Lust und Laune auf diesen Roman, sondern auch die Geschichte und die sollte unbedingt gelesen werden. Für mich waren es unterhaltsame und sehr gefühlvolle Lesestunden und Balsam für Herz und Seele. Genau das Richtige, um dem Alltag mal zu entfliehen.