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Veröffentlicht am 25.05.2019

Schönes Setting im magiebehafteten Russland, aber leider fehlte die Action

The Crown's Game
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Klappentext
„Die talentierte Vika kann den Schnee beschwören und Asche in Gold verwandeln. Der Einzelgänger Nikolai kann durch Wände sehen und Brücken aus dünner Luft zaubern. Sie sind Magier – die beiden ...



Klappentext
„Die talentierte Vika kann den Schnee beschwören und Asche in Gold verwandeln. Der Einzelgänger Nikolai kann durch Wände sehen und Brücken aus dünner Luft zaubern. Sie sind Magier – die beiden einzigen in Russland. Und erbitterte Gegner, denn nur einer von ihnen kann der neue Magier des Zaren werden. Der Verlierer muss sterben. Und so treten Vika und Nikolai im »Spiel der Krone« gegeneinander an, in dessen Verlauf sie sich gefährlich nahe kommen. Kann ihre Liebe den Verlauf des Spiels verändern und den Tod verhindern?“

Gestaltung
Das Covermotiv und die Gestaltung gefallen mir sehr, denn der Schattenumriss der Stadt vor dem der Titel steht, erweckt sofort meine Aufmerksamkeit. Auch mag ich die Farbgebung sehr gerne, denn die dunklen Blautöne und das Weiß passen super zusammen. Zudem finde ich es eine tolle Idee, dass der Schattenumriss von weiß umrandet wird und sich so nochmal abhebt. Ein Highlight sind für mich die zwei verschiedenfarbigen Blitze, die aus dem Titel hervorschießen und an die beiden Protagonisten erinnern.

Meine Meinung
Bei dieser Geschichte hat nicht nur das wirklich wunderschöne Cover bei mir das Gefühl, dass ich das Buch unbedingt lesen muss, ausgelöst, sondern auch der interessante Klappentext. In „The Crown‘s Game“ geht es um Vika und Nikolai, die beiden einzigen Magier Russlands, die in einem Duell gegeneinander antreten müssen, da nur einer von ihnen der Magier des Zaren werden kann. Der Verlierer des Duells muss sterben. Doch während des Spiels der Krone, wie das Duell offiziell heißt, verlieben Vika und Nikolai sich ineinander…

Die Idee dieses Buches kam mir bekannt vor und ist sicher auch nicht neu, denn ich habe schon des Öfteren eine Geschichte gelesen, in welcher Magier gegeneinander antreten und die Verlierer dem Tode geweiht sind. Nichtdestotrotz finde ich dieses Konzept immer wieder spannend, da es durchaus für Action sorgt. In „The Crown’s Game“ empfand ich dieses Duell allerdings nicht als so spannend wie erhofft. Vielmehr ist das Spiel der Krone kein Duell oder Kampf der beiden Magier, sondern sie erschaffen Dinge. Eigentlich eine gute Idee, da dies mal etwas anderes ist, aber dennoch hat mir so einfach die Action gefehlt.

Gefallen hat mir dafür aber das Setting, denn das Buch spielt in Russland im Jahr 1825. Na wenn das mal nicht etwas Besonderes ist! Das Flair und die Atmosphäre des Buches bringen die Stimmung jedenfalls super rüber und machen viel Spaß. Gleichzeitig ist es aber nicht das Russland, wie wir es kennen, denn das Setting enthält einen Fantasyaspekt: Magier. Diesbezüglich hätte die Autorin für meinen Geschmack genauer auf die Magie eingehen können und erklären können, wie oder warum alles funktioniert wie es das tut. Dafür fand ich das, was gezaubert wurde, wirklich beeindruckend und einfallsreich!

Der magische Aspekt der Geschichte hat mir großen Spaß gemacht, denn Vika beispielsweise kann die Elemente beherrschen, während Nikolai durch Wände gehen kann. Die beiden Figuren sind dabei genauso unterschiedlich wie ihre Fähigkeiten: Während Vika selbstbewusst und zielstrebig ist und in einem liebevollen Zuhause aufwuchs, ist Nikolai als Waisenkind bei seiner Mentorin aufgewachsen. Diese hat ihn auch auf seine zukünftige Aufgabe vorbereitet, jedoch hat er nie die Liebe einer Familie erfahren. Dennoch ist Nikolai ein sympathischer Charakter, der treu und nett ist. Wie es der Klappentext schon erahnen lässt, gibt es in der Geschichte auch eine Liebesbeziehung, wobei mich diese nicht abholen konnte, da mir zu wenig wahre Gefühle transportiert wurden.

Fazit
„The Crown‘s Game“ ist eine magische Geschichte in einem interessanten Setting des russischen Zarenreichs mit einem Hauch Magie. Der Kampf der beiden Magier Vika und Nikolai um die Krone war anders als erwartet und eigentlich sogar sehr kreativ. Mir persönlich fehlte leider etwas die Action. Dafür fand ich die Magie sehr angenehm und ich habe mich gerne von ihr gefangen nehmen lassen. Die Liebesgeschichte in „The Crown‘s Game“ war nicht so ganz mein Fall, da sie mich nicht erreicht hat.
3 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
1. The Crown‘s Game
2. The Crown’s Fate (bereits auf Englisch erschienen)

Veröffentlicht am 24.04.2019

Zum alleinigen Hören an manchen Stellen doch etwas anstrengend, aber schöne Ideen

Ich werde fliegen
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Klappentext
„New York, 1993: Die 17-jährige Lucy Adler ist klug und auf dem Basketballplatz ein Ass. Angesehen wäre sie jedoch nur, würde sie mit dem Strom schwimmen und die Jungs vom Rand aus anfeuern. ...

Klappentext
„New York, 1993: Die 17-jährige Lucy Adler ist klug und auf dem Basketballplatz ein Ass. Angesehen wäre sie jedoch nur, würde sie mit dem Strom schwimmen und die Jungs vom Rand aus anfeuern. Lucy ist seit einer gefühlten Ewigkeit in Percy verliebt, doch er ist mit einer oberflächlichen Cheerleaderin zusammen. Wie kann sie einen Weg in sein Herz finden? Und wie ihren Weg in eine selbstbestimmte Zukunft, in der sie alle Freiheiten hat wie ein Junge, aber trotzdem eine junge Frau bleibt?“

Gestaltung
Ich mag die Kombination aus weißem Hintergrund mit den bunten Farben. Die Gelb-, Orange- und Rottöne wirken warm. Der Umriss eines Mädchengesichtes ist aus roter Aquarellfarbe gezeichnet und diese Idee finde ich gut, auch wenn mir die Lippe des Mädchens zu stark betont wurde. Auch finde ich die Zeichnung ihrer Haare etwas seltsam, da ich mir diese so gar nicht vorstellen kann.

Meine Meinung
Besonders angesprochen an der Geschichte hat mich der kämpferische Aspekt, der durch die leicht rebellische Ader von Protagonistin Lucy in das Buch eingebracht wird. Lucy ist super auf dem Basketballplatz, freundet sich eher mit Jungs an und wünscht sich allgemein so viele Freiheiten wie das andere Geschlecht zu haben. Dennoch möchte sie sich selber nicht verleugnen, denn sie ist und bleibt eine junge Frau. Eine, die sich in ihren besten Freund verliebt hat, der jedoch eher auf das typische Bild von Weiblichkeit zu stehen scheint…

Die Idee von „Ich werde fliegen“ hat mir insgesamt gut gefallen, da viele wichtige Themen angesprochen und auf sehr erwachsene Weise veranschaulicht werden. Das für mich wichtigste Thema war das des Rollenbildes von jungen Frauen und der Umgang mit Rollenklischees. Hiermit befasst sich Lucy automatisch, da sie Umgang mit vielen Jungs pflegt und von diesen in ihren Augen nicht als Frau wahrgenommen wird, sondern eher als Kumpel. Wie kann sie all die Freiheiten behalten, die sie bisher hat und trotzdem als Frau anerkannt werden? Diese Frage fand ich gut aufbereitet und sehr wichtig. Vor allem zeigt Lucy wie fortschrittlich sie schon ist und sie regt sehr zum Nachdenken an.

Ich muss aber auch sagen, dass ich es als sehr anstrengend empfunden habe, der Geschichte zuzuhören. Oft schweift Lucy nämlich in geradezu philosophischen Gedankengängen ab und dabei geht es auch immer wieder um verschiedene französische Existenzialisten oder andere Dinge, die sie anzweifelt. Dies hat meine Konzentration beim Zuhören sehr herausgefordert, da ich alle angesprochenen Werke nicht kannte und Mühe hatte, dann den Gesprächen der Geschichte zu folgen. So wurde ich auch immer wieder aus meinem Hörfluss geworfen und verlor den roten Faden, wodurch es für mich wirklich schwer wurde, wieder in die Handlung hineinzufinden.

Hörbuchsprecherin Anna Carlsson hat in meinen Augen einen sehr guten Job gemacht, da sie die Geschichte sehr schön betont vorgetragen hat und ich durch ihre Stimme doch immer wieder einen Zugang gefunden habe. Nur ihretwegen konnte ich bis zum Ende des acht Stunden langen Hörbuches durchhalten, denn ich denke, sonst hätte ich eher abgebrochen. Ich könnte mir gut vorstellen, dass es etwas anderes ist, wenn man das Buch liest, da ich vermute, dass ich dann den Ausführungen von Lucy eher folgen könnte. Für mich hätte man beim Hörbuch daher ruhig etwas kürzen können, auch wenn ich mich gefreut habe, dass wir so die ganze Geschichte in einem Hörerlebnis vorliegen haben. Die ein oder andere längere Stelle oder manch ein Gespräch über gewisse Ideologien waren allein vom Hörverständnis her für mich nicht so leicht nachzuvollziehen.

Das Setting des Buches, welches in den 90er Jahren in New York spielt und dabei auch Einblicke in die Schulzeit der Figuren und deren Alltagsprobleme liefert, fand ich dafür sehr interessant, denn ich persönlich habe noch keine Geschichte verfolgt, die zu dieser Zeit spielt. Auch mochte ich die eingebundene Liebesgeschichte, da sie bei mir für Neugierde sorgte, denn ich fragte mich stets, ob Lucy jemals die Aufmerksamkeit ihres besten Freundes Percy in der Weise erlangen kann, wie es sich wünscht: nämlich als Frau von ihm wahrgenommen zu werden und nicht als bester Freund.

Fazit
Insgesamt vereint „Ich werde fliegen“ viele schöne Ideen. Angefangen vom Setting der 90er Jahre in New York bis hin zu Fragen der Rollenverteilung zwischen Mann und Frau hat das Buch schöne jugendliche Themen, aber auch wichtige Aspekte, die zum Nachdenken anregen. Für ein Hörbuch waren mir die philosophierenden Gedanken von Lucy manchmal zu lang und zu schwer zu verfolgen, wodurch ich doch des Öfteren den Faden verloren habe und nur angestrengt der Geschichte folgen konnte.
3 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
Einzelband

Veröffentlicht am 15.04.2019

Schön für zwischendurch mit der unheilvollen Atmosphäre

Sommerdunkle Tage
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Klappentext
„Wie aus dem Nichts taucht Ivy nach drei Jahren wieder auf. Ivy, die so ist, wie Callie gerne sein möchte: selbstbewusst, unbekümmert, immer im Mittelpunkt. Plötzlich sind sie wieder beste ...


Klappentext
„Wie aus dem Nichts taucht Ivy nach drei Jahren wieder auf. Ivy, die so ist, wie Callie gerne sein möchte: selbstbewusst, unbekümmert, immer im Mittelpunkt. Plötzlich sind sie wieder beste Freundinnen, und mit Callies Kumpel Kurt verbringen sie zu dritt zwei Sommerwochen voller Bootstouren, Partys und Spaß. Doch unter der Oberfläche brodelt es. Kann Callie Ivy wirklich vertrauen? Welches Geheimnis trägt sie mit sich herum?“

Gestaltung
Das Covermotiv einer verschwommenen Landschaft vor der untergehenden Sonne passt sehr schön zum Buchtitel „Sommerdunkle Tage“, da die Sonne den Sommer verkörpert und die nahende Nacht die Dunkelheit symbolisiert. Die drei leuchtenden Laternen ziehen dabei die Blicke auf sich und geben dem Motiv etwas Stimmungsvolles.

Meine Meinung
Allein schon der Klappentext ließ bei mir die Fragen, Vermutungen und Ideen im Kopf umherschwirren, da ein Geheimnis und mögliche Zweifel an einer besten Freundin erwähnt werden, sodass ich sehr gespannt auf „Sommerdunkle Tage“ war. In dem Buch geht es um Callie, die zusammen mit ihrem Freund Kurt zwei Wochen im Sommer voller Feste und Spaß verbringt. Immer mit dabei Callies beste Freundin Ivy, die Beliebte, Selbstbewusste. Doch es knistert und bröckelt: Ist Ivy wirklich eine gute Freundin für Callie? Und welches Geheimnis verbirgt Ivy?

Wie von mir erhofft und erwartet, lädt die Geschichte von „Sommerdunkle Tage“ wirklich zum Miträtseln und Vermuten ein. Hinter Ivy steckt mehr, als es zunächst den Anschein hat. Es gibt eine gemeinsame Vergangenheit, einige Konflikte und eine gemeinsame Gegenwart, die auf ein eventuell nicht gutes Ende zusteuert. Beim Lesen hatte ich stets das Gefühl, dass noch etwas kommen wird, etwas Großes, Unerwartetes oder Dramatisches. Dies sorgt beim Lesen für einen gewissen Antrieb, da ich wissen wollte, was hinter diesem unheilvollen Gefühl stecken mag.

Dieses Gefühl mag auch vom auf der Buchrückseite angekündigten „unvorhersehbaren Twist“ herrühren. Diesbezüglich fand ich den Twist jedoch nicht sonderlich überragend oder neu. Vielmehr ist er mir schon mal begegnet, weswegen ich jetzt nicht vom Stuhl gefallen bin, obwohl ich doch sagen muss, dass die Wendung zumindest wirklich überraschend kam.

Erzählt wird „Sommerdunkle Tage“ aus drei Perspektiven: der von Callie, der von Kurt und der von Ivy, wobei Callies Sichtweise am meisten Raum einnimmt. Die Kapitel sind recht kurz und die Schrift groß, wodurch sich das Buch rasend schnell liest. Callie konnte ich am besten kennen lernen. Ihre familiäre Situation ist nicht sehr einfach und auch ihre Verbindung zu Ivy sorgt für Konflikte. Aber auch Ivy scheint es nicht leicht zu haben, wodurch bei mir leichtes Verständnis für ihr Verhalten ausgelöst wurde. Ivy hat ein sehr einnehmendes Wesen, was nicht für jeden etwas ist.

Mir persönlich gefiel Callie am besten, da ich sie am ehesten verstehen und eine Bindung zu ihr aufbauen konnte. Kurt blieb mir zu blass und Ivy konnte mich einfach nicht erreichen. Ich denke, dies lag daran, dass Ivys Wesen nicht leicht zu verstehen ist und sie einfach polarisiert. Ich persönlich mochte sie einfach nicht so und war manchmal einfach genervt von ihrer Art und ihrem Verhalten. Insgesamt hätte ich mir gewünscht, dass ich mehr Einblicke in das Innere der Figuren hätte erhalten können, um mehr mit ihnen anfangen zu können.

Fazit
An „Sommerdunkle Tage“ hat mir gefallen, dass über der Geschichte eine unheilvolle Atmosphäre und der Gedanke, dass da noch etwas Großes kommt, schwebt. Schade fand ich, dass die Geschichte mich nicht dazu bringen konnte, eine Bindung zu den Figuren aufbauen zu können, obwohl alle drei Hauptfiguren Erzähler der Handlung sind und Einblicke in ihre Gedanken gewähren. Ich denke, dass „Sommerdunkle Tage“ eine schöne, spannende Unterhaltung ist, die sich hervorragend für zwischendurch eignet.
3 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
Einzelband

Veröffentlicht am 13.04.2019

Schöne Idee, die etwas mehr in die Tiefe hätte gehen können

Ein wirklich erstaunliches Ding
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Klappentext
„#shitstorm
Stell dir vor, Außerirdische kommen auf die Erde – und du postest das allererste Video davon.

Genau so verläuft »Tag X« für die 23-jährige April. Ihr Clip von »Carl«, einer mysteriösen, ...

Klappentext
„#shitstorm
Stell dir vor, Außerirdische kommen auf die Erde – und du postest das allererste Video davon.

Genau so verläuft »Tag X« für die 23-jährige April. Ihr Clip von »Carl«, einer mysteriösen, aber beeindruckenden Roboter-Skulptur, geht über Nacht viral und katapultiert sie ins Zentrum der öffentlichen Aufmerksamkeit. Überall auf der Welt sind Carls aufgetaucht – und niemand weiß, woher oder warum.

Die Ungewissheit lässt eine mediale Hysterie ausbrechen – Schock, Neugier und Angst treffen auf Sensationslust und apokalyptische Fantasien.“

Gestaltung
Mit der knallgelben Schrift des Titels auf dem dunkelblauen Hintergrund hebt dieser sich stark vom Covermotiv ab und sticht sofort ins Auge. Erst beim zweiten Blick sieht man so die kleinen Roboterbilder im blauen Hintergrund, die ein Muster aus vielen nebeneinander stehenden Carls – so der Name der Roboter – bilden. Das Cover fällt auf jeden Fall auf und hat für mich etwas ziemlich interessantes, da man immer wieder hinschaut.

Meine Meinung
Schon als ich zum ersten Mal vom neuen Imprint „bold“ vom dtv Verlag hörte, war ich gespannt auf die Bücher und vor allem auf „Ein wirklich erstaunliches Ding“. Dieses wurde von niemand geringerem verfasst als von Hank Green, dem Bruder von Erfolgsautor John Green. Dieser große Name weckte natürlich auch einige Erwartungen, die sagen wir mal teilweise erfüllt wurden. In dem Buch geht es um Studentin April, die mit einem Video über einen Roboter einen viralen Hit landet und auf einmal berühmt ist.

Durch seine Thematik greift „Ein wirklich erstaunliches Ding“ sehr aktuelle Entwicklungen auf. Auf diese Weise weist das Buch einen sehr hohen Bezug zur aktuellen Situation junger Menschen auf, denn soziale Medien sind geradezu ein normaler Bestandteil vieler Leben. Die Geschichte entspricht dem momentanen Zeitgeist und ist wirklich modern. Ich hatte jedoch meine Schwierigkeiten mit der Handlung. Ja, ich gehöre zwar auch zu den Digital Natives und vermutlich auch zur Generation der Zielgruppe, doch so ganz durchblickt habe ich das Buch und seine Geschichte nicht.

Dafür fehlte mir manchmal doch der rote Faden und die Erkenntnis, worauf der Autor hinaus wollte und wo er mich hinführen möchte. Er zeigt zwar sehr schön auf, wie es sich anfühlen kann, einen viralen Hit zu landen und wie nah die Gradwanderung auch zum Abgrund sein kann, da er sich nicht scheut auch negative Seiten zu beleuchten, doch ich kam nicht umhin mich zwischenzeitlich immer wieder zu langweilen. Mir waren viele Szenen zwischendurch zu langgezogen und schlichtweg langweilig, weil einfach nichts passierte. Zum Glück gab es jedoch die Carls, die Rätsel in die Geschichte eingebracht haben. Hier wollte ich unbedingt wissen, was es mit ihnen auf sich hatte.

Mit der Sprache hatte ich ab und an meine Schwierigkeiten. Ich fand es zwar gut, wie modern und nah an der Realität sie ist, doch manche Ausdrücke und Formulierungen lasen sich für mich eher holprig. Hier hätte ich mir auch etwas tiefergehende Reflexion über die Themen des Buches gewünscht, denn ich hatte manchmal den Eindruck, als würde Hank Green an der Oberfläche kratzen und wichtige Dinge ansprechen, die er für meinen Geschmack ruhig tiefergehend hätte bearbeiten können. Dennoch fand ich es gut, dass er mich so überhaupt erst dazu angeregt hat, nachzudenken und auf beispielsweise die Bedeutung der Follower und die damit verbundenen emotionalen Belastungen für einen Betreiber eines Social Media Kanals aufmerksam zu machen.


Fazit
Die Idee von „Ein wirklich erstaunliches Ding“ fand ich durchaus fesselnd und spannend, denn gerade die Carls haben mir gefallen. Ich wollte unbedingt erfahren, was es mit ihnen auf sich hat. Auch der sehr aktuelle Bezug zu Social Media und zum momentanen Zeitgeist fand ich sehr ansprechend. Ich hatte jedoch Schwierigkeiten mit manch langgezogener Szene, die bei mir für mühsames Weiterlesen gesorgt haben. Hier hätte man für meinen Geschmack etwas mehr in die Tiefe gehen und dafür langatmige Szenen kürzen können.
Gute 3 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
Einzelband

Veröffentlicht am 02.03.2019

Insgesamt gut, aber im Mittelteil etwas verworren

Borderland
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Klappentext
„Vincent ist sechzehn Jahre alt und hat es alles andere als leicht: Seit dem Tod des Vaters lebt er mit seiner Mutter in einer schäbigen Sozialwohnung und kümmert sich eigentlich um alles. ...

Klappentext
„Vincent ist sechzehn Jahre alt und hat es alles andere als leicht: Seit dem Tod des Vaters lebt er mit seiner Mutter in einer schäbigen Sozialwohnung und kümmert sich eigentlich um alles. Dann bricht die Mutter zusammen und kommt ins Krankenhaus. Vincent muss also nur noch für sich selbst sorgen, was aber gar nicht so leicht ist. Er bekommt unverhofft Hilfe: Am Tag der Toten, dem Día de los muertos, lernt er am Grab seines Vaters Jane kennen. Durch sie begreift Vincent, dass zum Sound seines Lebens auch Freundschaft und Vertrauen gehören. Aber Jane verschwindet immer wieder … Wer ist dieses Mädchen eigentlich?“

Gestaltung
Ich mag das Cover mit seinen bunten Farben vor dem schwarzen Hintergrund richtig gerne, denn so strahlen die Muster geradezu. Zudem passt das Motiv eines Totenkopfes mit den vielen Blumenmustern und dem schwarzen Hintergrund super zum im Buch wichtigen Tag der Toten. Ich mag die Farbgebung unheimlich gerne und finde auch die Blumenmuster richtig schön, da das Cover so auffällt und etwas Besonderes ist.

Meine Meinung
Dieses Buch wollte ich unbedingt lesen, da mich der Klappentext sofort angesprochen hatte und ich neugierig war, was es mit Jane auf sich hat. In „Borderland“ geht es um Vincent, dessen Vater starb und in Folge dessen seine Mutter mit ihm in eine neue Wohnung zieht. Während seine Mutter mit Depressionen kämpft, ist Vincent auf sich alleine gestellt. Er ist mit einigen (finanziellen) Problemen, dem Einleben in der neuen Schule und vielen anderen Dingen komplett auf sich allein gestellt. Doch dann sind da noch Vida und Jane, die sein Leben aber auch nicht einfacher machen…oder doch?

Der größte Spannungspunkt für mich war, dass ich unbedingt herausfinden wollte, was es mit Jane auf sich hat. Jane trifft Vincent auf dem Friedhof. Sie scheint obdachlos zu sein und er nimmt sie mit zu sich nach Hause. Sie scheint jedoch nur dann da zu sein, wenn er sie wirklich braucht. So kümmern die beiden sich gegenseitig umeinander, wobei Jane stets deutlich macht, dass sie nicht mehr da sein wird, wenn Vincent sie nicht mehr in seinem Leben braucht. Sie spiegelt geradezu seinen Gemütszustand wieder. Daher schwebt beim Lesen über der Handlung die Frage, wer Jane ist. Ist sie menschlich? Ein Geist? Diese Ungewissheit weckte meine Neugierde und machte das Lesen spannend.

Die Handlung war für mich zwischendurch jedoch etwas schwammig und fahrig, denn in „Borderland“ scheint die Wahrnehmung und die Wirklichkeit nicht zueinander zu passen. Geradezu zu verschwimmen. So musste ich mich immer wieder dazu anhalten, am Ball zu bleiben beim Lesen, um in der Geschichte nicht den Faden zu verlieren. Ich hatte manchmal den Eindruck, als würde ich nur an der Oberfläche der Geschichte kratzen und nicht gänzlich in ihre Tiefen eindringen können. Als sei eine Wand zwischen mir und dem Buchinhalt, die ich nicht überwinden kann. Das Ende konnte mich dafür wieder erreichen und mir aufzeigen, dass es im Leben immer verschiedene Möglichkeiten gibt, mit Problemen umzugehen.

Die Beziehung zwischen Vincent und Jane gefiel mir im Buch am besten, da Jane für Vincent der Anker ist, den er im Leben braucht. Sie ist die Familie und Unterstützung, die ihm momentan fehlt und Jane gibt ihm den Halt, den Vincent sonst von seiner Familie bekommen würde. Die Intensität der Beziehung der beiden war für mich spürbar. Auch fand ich es gut, wie der Autor die Auswirkungen von Trauer und Depression verdeutlicht hat, da Vincents Mutter an diesen zu zerbrechen droht.

Fazit
Wäre „Borderlands“ im Mittelteil nicht so schwer zu durchschauen gewesen, hätte es mir besser gefallen. So habe ich mit dem Gefühl gekämpft, als würde ich nur an der Oberfläche der wichtigen Dinge des Buches kratzen. Dennoch konnte die Handlung meine Neugierde wecken, da ich unbedingt erfahren wollte, was es mit Jane auf sich hat. Ihre Beziehung zum Protagonisten Vincent gefiel mir zudem gut.
3 von 5 Sternen

Reihen-Infos
Einzelband