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Veröffentlicht am 10.05.2019

super gestaltete Anleitung für ein bewussteres Leben

Einfach leben – Der Praxis-Coach
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Was ist das?

Minimalismus ist die neue Bewegung, um ein einfaches und bewusstes Leben zu führen. Hierbei geht es nicht um Verzicht, sondern um bewusste Entscheidungen und darum, sich selbst von unnötigem ...

Was ist das?

Minimalismus ist die neue Bewegung, um ein einfaches und bewusstes Leben zu führen. Hierbei geht es nicht um Verzicht, sondern um bewusste Entscheidungen und darum, sich selbst von unnötigem Ballast zu befreien. Die Autorin Lina Jachmann hat mit „Einfach leben“ bereits einen umfassenden Ratgeber zum Thema minimalistisches Leben herausgebracht. Mit „Einfach leben – Der Praxiscoach“ folgt nun ein Workbuch, mit dem der Leser Schritt für Schritt an das Thema herangeführt wird und durch Anleitungen, Tipps und Impulse einen geordneten Weg in die Welt des Minimalismus finden kann.

Wie sieht es aus?

Der Praxis-Coach ist ein Softcover-Buch mit einem vorrangig weißem Einband. Auf dem Cover findet sich unter anderem ein Blick in das Buch, während die Buchrückseite übersichtlich auflistet, was einem bei diesem Buch erwartet und für wen dieses Buch geeignet ist. Das Buch verfügt über abgerundete Ecken, welche sich als deutlich widerstandsfähiger erwiesen haben als die Spitzecken-Kollegen. Die äußere Gestaltung ist sehr clean und zurückhaltend gestaltet. Sie hat mich direkt angesprochen und durch die hellen, freundlichen Farben wird für mich die Botschaft des „leichten Lebens“ sehr gut transportiert. Das Buch fühlt sich wertig an und liegt sehr gut in der Hand. Insgesamt finde ich das Buch optisch sehr ansprechend und auch einen hübschen Hingucker aufm Schreib – oder Sofatisch.

Auch die Innengestaltung ist sehr gradlinig und zurückhaltend gestaltet worden. Es gibt vier Abschnitte in dem Buch, die farblich eine eigene Grundfarbe haben. Es wird viel mit farbigen Tabellen und Schaubildern gearbeitet, der Text ist in schwarz auf weißem Hintergrund gehalten. Die Schriftart ist sehr gut lesbar und trotz verschiedener Elemente wie eben Tabellen wirkt das Buch zu keiner Zeit unübersichtlich. Die Inhalte sind sinnlogisch aufeinander aufgebaut und wiederholende Elemente optisch einheitlich gestaltet. Man merkt, dass die Autorin sich viele Gedanken gemacht hat und viel Zeit in eine gelungene Gestaltung gelegt hat. Im ganzen Buch finden sich auch immer wieder thematisch passende Zitate. Jeder Abschnitt des Buches endet zudem mit zwei Seiten, die für eigene Ideen und Notizen freigehalten sind.

Mit einer Größe, die in Höhe und Breite das A5-Format etwas übersteigt, ist das Buch angenehm groß. Es ist groß genug, um Platz für Inhalte und Notizen zu bieten, aber nicht zu groß, als dass es überladen oder unhandlich ist. Die Seiten sind aus matten, unbeschichteten Papier. Die Seiten sind aus dickem Papier, es schimmert nichts durch und selbst mit Finelinern ist nichts durchgedrückt. Das Buch verfügt über ein Band als Lesezeichen, jedoch über keine Art von Verschlussmechanismus.

Was erwartet einen?

Der Praxis-Coach ist eine Art Anleitungsbuch für den Weg in ein minimalistisches Leben. Das Buch ist hierbei kein „Du musst“-Diktator, sondern dient vielmehr als Inspirationshilfe und Richtlinie. Aus diesem Grund ist das Buch – wie der Name auch bereits sagt – auf die Praxis ausgelegt und enthält sehr wenig Theorie zum Thema Minimalismus. Dennoch lässt es sich die Autorin nicht nehmen, regelmäßig zu erklären, wieso bestimmte Aspekte relevant sein können und einen Einfluss auf das Leben haben.

Das Buch startet mit einem kurzen Vorwort der Autorin zum Thema Minimalismus und was einem mit diesem Buch erwartet. Im Anschluss folgen insgesamt 4 Abschnitte:

Abschnitt 1 – Weniger: In diesem Abschnitt geht es um eine erste Bestandsaufnahme. Wieso möchte man sich auf die Reise begeben, wie sieht das gegenwärtige Leben (und der gegenwärtige Bestand) aus und welche Ziele hat man. Sämtliche Punkte werden durch kleine Aufgaben eingeführt, sodass man sich aktiv darüber Gedanken macht und reflektiert.

Abschnitt 2 – Die Praxis: In diesem Abschnitt geht es aktiv los, die Ziele zu erreichen. Es gibt Entrümplungstipps, zahlreiche Inspirationen für mögliche Entrümplungsbereiche und vor allem auch viele Impulse, was man mit den Sachen machen kann und soll. Die Autorin präsentiert hier auch Tipps für Apps und Internetseiten, die helfen. Neben dem physischen Besitz geht es aber auch um den Leser, sein Leben und Inneres. Es gibt Aufgaben und Tipps für Thematiken wie Produktivität, Verträge und Minimalismus auf dem Teller. Die Bereiche, in denen man für Ordnung sorgen kann, sind vielseitig und das zeigt die Autorin hier.

Abschnitt 3 – Tagebuch: Dieser Abschnitt besteht aus einem Jahrestagebuch (1 Wochen auf 1 Seite, undatiert), welches in tabellarischer Form aus „das habe ich losgelassen“ und „dafür bin ich dankbar“ besteht. Der Leser kann hier seinen Alltag reflektieren und notieren, welche Fortschritte er auf seiner eigenen Reise erzielt. Jeder Doppelseite ist zudem mit einem thematisch passenden, motivierenden Zitat versehen.

Abschnitt 4 – Mehr. In diesem Abschnitt geht es darum, mehr Qualität in sein Leben zu bringen. Thematisiert werden neben „gute Gewohnheiten“ auch das Etablieren von Routinen und Verhaltensmustern. Es gibt kleine Aufgaben, bei denen der Leser sich selbst fragen kann, wie er sein Leben aufwerten mag, welche Möglichkeiten er sich selbst wünscht, etwa mehr Mut, neues Lernen oder mehr Neinsagen. Es gibt zudem einen tabellarischen Gewohnheitstracker für einen Monat.

Mein Fazit

Vor einiger Zeit traf mich eine harte Erkenntnis: Ich bin ein Kosmetik-Hamster. Ich verfüge über mehr als 3 Umzugskartons voller Pflegeprodukte. Mit dieser Erkenntnis kam auch die Frage: Wo hamstere ich noch und vor allem wieso? So kam ich erstmals mit dem Thema Minimalismus in Berührung. Doch bereits die ersten Versuche, mich zu reduzieren, endete in hilflosen von links nach rechts räumen. So stieß ich mit großer Begeisterung auf diesen Praxis-Coach.

Mir gefällt die Gestaltung des Buches sehr gut. Das Buch ist wirklich sehr übersichtlich und gibt viele Ideen vor. Mir hat sehr gut gefallen, dass die Autorin zB auch Vorschläge macht, wie man bestimmte Sachen ersetzen kann (Notizbuch durch App) oder wo man Sachen hinbringen kann (von Internetseiten bis bestimmte Firmen). Ich habe wirklich das Gefühl, dass sie sich hier jede Menge Gedanken gemacht hat. Es waren zwar einige offensichtliche Ideen dabei, aber auch sehr viele mir unbekannte Projekte, Apps und Informationen. Auch werden aufräumwürdige Bereiche angesprochen, an die ich nie gedacht hätte -etwa Newsletter. In der Gesamtheit kann man mit diesem Buch wirklich erfolgreich sein Leben entrümpeln. Anfangs fiel es mir etwas schwer, Abschied zu nehmen. Aber auch hierfür hat die Autorin Verständnis und jede Menge Tipps. Von Entscheidungsdiagrammen über Entscheidungsansätze ist bei diesem Buch wirklich alles dabei. Toll fand ich auch, dass man durch das Tagebuch selbst reflektieren kann. Dadurch entsteht ein wirklich rundes Buch. Schade fand ich, dass für den Gewohnheitstracker nur ein Monat im Buch vorhanden ist, allerdings steht die Tabelle auch online als Download zur Verfügung, was für mich auch ok ist. Man hat viele kleine Aufgaben, die man machen kann, aber nicht muss. Es ist gut gelungen, dass man direkt in das Buch reinschreiben kann und hierfür auch genug Platz vorhanden ist. Der Praxiscoach ist wirklich größtenteils sehr durchdacht.

Ein klein wenig Meckern muss ich jedoch trotzdem. Mir sagt leider die Gestaltung als Softcover-Buch nicht zu. Das Buch lässt sich dadurch sehr schwer aufschlagen und klappt gern wieder zu, während man schreibt. So perfekt wie auf dem Cover bekommt man das Buch nur mit Gewalt aufgeschlagen und danach stehe ich vor einem anderen Problem: Es will nicht wieder richtig zugehen. Der Buchumschlag steht dann leider leicht ab. Ich denke, dass hier ein Hardcover-Einband sinnvoller gewesen wäre oder zumindest eine Art Verschluss, etwa ein Gummiband. Auch hätte ich das Jahrestagebuch als letzten Abschnitt in das Buch eingefügt, da so ein wenig das Gefühl entsteht, dass der „Mehr“-Teil erst nach einem erfolgreichen Jahr angegangen werden soll.

Alles in allem ist der Praxis-Coach von Lina Jachmann ein wirklich sehr gelungenes Workbuch, in welches sehr viel Liebe und Wissen eingeflossen ist. Zu keiner Zeit hatte ich das Gefühl, von der Autorin belehrt zu werden, sondern nur allerlei sinnvolle Tipps und Denkansätze zu erhalten. Ich habe bereits meine ersten Wochen (und Aufräumaktionen) mit dem Buch hinter mir und freue mich, Stück für Stück weiterzumachen. Das Buch ist perfekt für Leute, die ein wenig Anleitung wünschen. Ich kann es absolut empfehlen. Und auch mein innerer Kosmetikhamster ist zufrieden – aus 3 Kartons wurde 1 Karton.

[Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, was mir freundlicherweise von dem Verlag zur Verfügung gestellt wurde. Meine Meinung wurde hierdurch nicht beeinflusst.]

Veröffentlicht am 20.04.2019

atemberaubend spannend und voller Überraschungen

Blood & Roses - Buch 3
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„Du betrachtest mich als Spiel. Als Experiment. Als etwas, mit dem du herummachst, bis du das gewünschte Ergebnis erzielst. Ich gehe davon aus, dass du danach keine Verwendung mehr für mich hast und dir ...

„Du betrachtest mich als Spiel. Als Experiment. Als etwas, mit dem du herummachst, bis du das gewünschte Ergebnis erzielst. Ich gehe davon aus, dass du danach keine Verwendung mehr für mich hast und dir etwas Interessanteres zum Spielen suchst.“ (Sloane zu Zeth in Blood & Roses 3)

Worum geht’s?

Eigentlich wollte Zeth losziehen und Sloanes Schwester Alexis retten. Alles lief gut – bis plötzlich Sloane vor ihm stand. An einem Ort, wo er sie auf keinen Fall haben wollte. Mit Menschen, auf die sie auf keinen Fall treffen sollte. Doch jetzt ist sie hier, weiß nicht, in welcher Gefahr sie schwebt und Zeth hat nicht mehr nur die Mission, Alexis zu retten, sondern auch Sloane zu beschützen…

Blood & Roses 3 ist der dritte Band einer sechsteiligen Reihe und ist weder in sich geschlossen noch abgeschlossen. Es werden Vorkenntnisse aus den ersten beiden Band benötigt, da die Geschichte unmittelbar fortgeführt wird.

Schreibstil / Gestaltung

Das Cover von Blood & Roses 3 fügt sich nahtlos zu den beiden Vorgängern ein, vermittelt mir allerdings dieses Mal keine entsprechende Botschaft. Die Autorin ist sich treu geblieben, auch Band 3 wird wieder wechselseitig durch Zeth und Sloane erzählt. Stärker denn je trat in meinen Augen die unterschiedliche Ausgestaltung der beiden Charaktere und ihrer Sprechweise zu Tage. Dies gefiel mir in den Vorgängerbänden bereits sehr, in diesem Band aber am meisten. Sprachlich wirkte für mich Band 3 etwas derber und in der Wortwahl auch deutlicher, es gibt zudem erotische Inhalte.


Mein Fazit

Es gibt solche Bücher, die fängt man an und die kann man nicht mehr weglegen. Band 1 war so ein Buch, Band 2 war so ein Buch und ich hofft, dass auch Band 3 so ein Buch sein wird. Nach dem unglaublichen Ende von Band 2 wollte ich unbedingt wissen, wie es weitergeht, was auf Sloane und Zeth wartet, was mit Sloanes Schwester ist.

Von der ersten Seite des Band 3 hat mich das Buch sofort wieder gefesselt, in seinen Klauen gehalten und bis zum Ende nicht losgelassen. Es war wie ein Trip in die Hölle und es hat sich verdammt gut angefühlt. Ich fand den Spannungsbogen bei Band 1 und Band 2 bereits sehr hoch, doch hier wurden meine Nerven regelrecht überstrapaziert – im positiven Sinne. Ich saß über weite Phasen des Buches tatsächlich atemlos dort, blätterte und blätterte und fand dennoch nicht die Antworten, die ich wollte. In Band 3 geschieht sehr viel und vor allem geschieht durchgängig etwas. Das liegt sowohl an der Location, in der sich Zeth und Sloane befinden, als auch an den Vorkommnissen selbst. Insgesamt umfasst der Inhalt des Buches nur eine sehr geringe Zeitspanne, in welcher sich die Erlebnisse aber überschlagen.

Es gibt Fortschritte in der Causa Alexis, es gibt Erkenntnisse in der verqueren Beziehung von Zeth und Sloane, Einblicke in Zeths Vergangenheit, einige astreine Action- und Thrillstorylines, ein paar neue Gesichter und der Mix all dieser Punkte ist einfach nur super gelungen. Action, Drama, Erotik – hier stimmt alles. Die einzelnen Facetten fallen teilweise wie Puzzleteile ineinander und ergeben neue Blickwinkel, die zu einigen Überraschungen und auch einigen Schockmomenten führen. Das atemberaubende Finale von Band 3, in dem Sloane ihre beruflichen Kenntnisse zeigen darf und als Dank hierfür die Wahrheit (naja, eher die ersten Brocken hiervon) um Alexis erfährt, hat mich so schockiert und alles, was ich zu wissen geglaubt habe, auf den Kopf gestellt. Das Ende ist fies, unglaublich fies. Denn plötzlich beginnen die kleinen Rädchen im Gehirn zu drehen und zu merken, dass Sloane durch falsche Annahmen vielleicht falsche Wege gegangen ist. Es bleiben sehr viele Frage, mehr denn je und dieses Mal auch grundlegendere als zuvor. Insbesondere wird viel Raum für neue Nebenhandlungen und Nebencharaktere geschaffen, die als Verbündete oder Feinde eine Rolle spielen könnten.

Ebenfalls stark im Fokus steht in Band 3 die Charakterentwicklung. Denn bei Sloane und Zeth, aber auch zwischen Sloane und Zeth geschieht so Einiges. Es gibt sehr starke Szenen, die vor allem zeigen, wie viel Einfluss die beiden aufeinander genommen haben. Sloane wird mehr und mehr selbstsicher und präsentiert sich an drei Stellen als hochgradig knallhart – nur um dem Leser danach ihre wahren Gedanken zu präsentieren. Sie bleibt greifbar und man merkt, dass sie zwar an den Erlebnissen wächst, aber nicht vergisst, in was für einer Welt sie sich bewegt. Sie wird nicht zur Super Woman und das gefällt mir. Sie bleibt realistisch. Gleiches gilt für Zeth. Ein Aspekt, der mich häufig bei Dark Romance Büchern auf die Palme bringt, ist das Weichspülen des Badboys, der bereits nach 5 Minuten mit seiner holden Maid zum Traumprinzen mutiert. Zeth hat diesen Anspruch nicht. Er bleibt, wie er ist – wird aber menschlicher und gesteht sich gegenüber Sloane auch ein, dass in seiner kleinen verkorksten Welt durchaus ein Rest Herz für Sloane übrig sein könnte. Ob die Entwicklung der beiden ausreicht, um am Ende für immer das passende Gegenstück zu sein, bleibt abzuwarten. Im Bett jedenfalls harmonieren beide sehr gut. Es gibt wenige Sexszenen, die insbesondere nach dem Inhalt von Band 1, nahezu bodenständig sind, dennoch weit entfernt vom Blümchensex verkehren. Die Autorin bleibt hier weiterhin stets sinnlich und niveauvoll. Stärker denn je zeigt sich aber, dass Sloane und Zeth auf Augenhöhe kommunizieren. Sie kuscht nicht vor ihm und beide haben wieder sehr interessante Dialoge. Aber auch der Herzschmerz kam – zumindest für mich – nicht zu kurz. Es gab insgesamt drei Szenen, die mich emotional vollkommen unvermittelt getroffen haben und mir tatsächlich leicht das Herz gebrochen haben.

Mit einer Mischung aus Angst, Faszination und Schock flog ich regelrecht durch das Buch, innerlich zerrissen, weil ich wissen wollte, wie es weitergeht, aber voller Angst, dass es gleich vorbei ist. Denn wie bereits Band 1 und Band 2 ist auch Band 3 nicht gerade in Wälzer. Etwas über zwei Stunde Lesezeit, mehr brachte das Buch leider nicht mit sich. Ich hätte mir mal wieder mehr Seiten gewünscht, auch, da an einigen Stellen die Geschehnisse sehr schnell verlaufe und durch die Fülle der Charaktere etwas unübersichtlich werden können. Dem Buch hätten einige Seiten mehr gut getan, die wenigen Seiten machen es zeitgleich aber auch nicht schlecht. Es ist genug, um mit hoher Spannung und schneller Schlagkraft die Storylines voranzutreiben, an einigen Stellen hätte aber durchaus mehr Input sein können.

Den Hut ziehe ich vor der Kunst der Autorin, mich immer wieder auf eine falsche Fährte zu schicken. An so vielen Stellen im Buch dachte ich, ich wüsste, wie der Hase läuft. Und es schmerzt fast, es zuzugeben, wenn ich hiermit nicht huldigen würde, wie überraschend das Buch doch ist: Jede meiner Annahmen war falsch. Durchweg, durch das ganze Buch. Jede einzelne Vermutung über den Fortlauf der Story erwies sich als – für mich unvorhersehbarer – Plottwist. Und dabei waren diese Twists zu keiner Zeit unrealistisch wirkten überzogen oder deplatziert. Sie haben sich hervorragend, beinahe selbstverständlich in das Buch eingefügt, waren so launisch wie Zeth und so greifbar wie Sloane. Sicher, im realen Leben würde es so wahrscheinlich nicht vorkommen, im Universum des Buches fügen sie sich aber glaubwürdig sein. Ich habe sie geliebt, die Twists, die der Story eine neue Richtung geben und die Erwartungshaltung des Leser vorführen – und auch die von den Charakteren. Denn auch diese wurden immer wieder eines Besseren belehrt und ihnen aufgezeigt, dass sie stellenweise zu kurzsichtig denken. In Gedanken notiere ich mir auf jeden Fall, dass bei Callie Hart alles möglich ist.

Ich dachte wirklich nicht, dass Band 2 noch übertroffen werden kann. Nach Band 2 war ich komplett begeistert und richtig fasziniert, aber mit Band 3 hat sich die Autorin wieder selbst übertroffen und dem Ganzen in jeder Hinsicht noch eine Schippe draufgehauen. Die Reihe ist und bleibt für mich die beste Dark Romance, Reihe, die ich bisher gelesen habe. Nach Band 3 steht für mich fest: Blood & Roses ist DIE Nadel im Heuhaufen der Dark Romance Bücher. Und ich kann kaum abwarten, wie es weitergehen wird. Mein Herz schreit definitiv nach: MEHR!

[Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, dass mir freundlicherweise vom Verlag überlassen wurde. Meine Meinung ist hiervon nicht beeinflusst.]

Veröffentlicht am 13.04.2019

fasziniernd, frustrierend, fesselnd

Broken Puppet - Elite Kings Club
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„Wenn man schon auf den Teufel hereinfällt, sollte man wenigstens aufpassen, dass er einem im Sturz nicht noch die Hörner ins Herz bohrt.“ (Madi über Bishop in Broken Puppet)

Worum geht’s?

Nach den Enthüllungen ...

„Wenn man schon auf den Teufel hereinfällt, sollte man wenigstens aufpassen, dass er einem im Sturz nicht noch die Hörner ins Herz bohrt.“ (Madi über Bishop in Broken Puppet)

Worum geht’s?

Nach den Enthüllungen und Erlebnissen aus Band 1 will Madi nur noch eins: Weg. Weg von Bishop, weg von den Kings, weg von dem ganzen Chaos und Geheimnissen. Gemeinsam mit Tatum flieht sie. Doch die Kings lassen so schnell niemanden gehen und Bishop wäre nicht Bishop, wenn er Madi überall finden würde. Und so steht Madi schneller als ihr lieb ist wieder im Durcheinander aus Geheimnissen und Lügen. Aber Madi kann nicht ahnen, dass die bisherigen Enthüllungen erst der Anfang waren…

Broken Puppet ist der zweite Teil der Elite Kings Club Buchreihe vom Amo Jones. Man benötigt Vorkenntnisse aus Band 1, das Buch kann nicht eigenständig gelesen werden. Das Buch ist nicht abgeschlossen und wird in Band 3 fortgeführt.

Schreibstil / Gestaltung

Auch Broken Puppet überzeugt wie sein Vorgänger wieder mit einem düsteren, schlichten Cover, welches hervorragend zu Band 1, jedoch nicht ganz zum Titel passt. Dennoch signalisiert das Cover für mich ausreichend die Botschaft, dass es hier düster und gefährlich wird.

Wie bereits Silver Swan wird das Buch ausschließlich durch Madison in der Ich-Erzähler-Perspektive erzählt. Die Geschichte ist linear aufgebaut, es gibt allerdings einige Zeitsprünge nach vorne. In den Kapitel erlebt Madison zudem einige Flashbacks, die durch Kursivschrift sofort erkennbar sind. Die 22 Kapitel des Buches sind fast alle überdurchschnittlich lang.

Der Schreibstil von Amo Jones ist bleibt gewöhnungsbedürftig. In Silver Swan störte ich mich anfangs stark an den kurzen Sätzen, den abrupten Wechseln und der teilweise sehr sprunghaft-unkontrolliert wirkenden Erzählweise. Auch in Broken Puppet behält die Autorin dies bei. Allerdings habe ich mich mittlerweile dran gewöhnt und finde es als atmosphärisches und charakterliches Stilmittel sehr passend, denn es spiegelt sowohl die Charaktere als launisch und unangepasst als auch die Story als wirr und unvorhersehbar sehr gut wider. Auch in Band 2 geizt die Autorin nicht an Kraftausdrücken und deutlicher Sprache.

Mein Fazit

Nachdem ich von Silver Swan eiskalt überrascht wurde und eine derart heftige, düstere Story mit so vielen Twists gar nicht erwartet hatte (und somit einen Platz als Jahreshighlight in meinem Herzen fand), war ich mir sicher, dass Broken Puppet mich nicht so überraschen und schockieren kann. Tja, ich war naiv und ich hatte keine Ahnung…

Der Bucheinstieg mit Tatums und Madis Flucht war für mich interessant, wenn auch zugleich extrem unrealistisch und irgendwie nicht wirklich zur Geschichte passend. Entsprechend schwer fiel mir der Einstieg in das Buch auch, da die ersten 20 Seiten der Flucht deplatziert wirkten. Aber sobald der erste King wieder auf die Bildfläche tritt, hat das Buch einen – der Groove ist wieder da, die ganzen Geheimnisse und Fragezeichen. Und Broken Puppet schlägt komplett in die Kerbe, die Silver Swan in Leichtigkeit vorgearbeitet hat. Broken Puppet ist düster, böse, verwirrend, unvorhersehbar, verkorkst, erschreckend – und es macht verdammt süchtig. Rein objektiv betrachtet müsste man wahrscheinlich feststellen, dass das Buch kein Kunstwerk der Sprache ist und die Storylines eine mittlere Katastrophe sind. Die Charaktere handeln zu keiner Zeit altersangemessen, es passiert extrem viel, dass man eigentlich das Buch vor lauter Unlogik wegwerfen will, und der arme Leser? Der blickt nichts.

„Hier kommt ein Rätsel…“ (SMS an Madi in Broken Puppet)

Aber genau das ist die Kunst, die Amo Jones vollbracht hat: Ich konnte das Buch nicht wegwerfen. Ich war gefesselt. Gefangen zwischen Faszination und Frustration, zwischen Entsetzen und Freude, zwischen Fassungslosigkeit und Genugtuung passiert so viel beim Lesen. Ja, die Charaktere handeln nicht wie 17-20jährige – aber sie erheben auch nie den Anspruch, sich auf ihr Alter zu berufen. Daher war es für mich leicht, das Alter zu überblenden und einfach so zu tun, als seien die alle Mitte 20. Ja, das Buch mag nicht gerade mit einer realistischen Storyline aufwarten, dennoch zaubert die Autorin immer wieder neue Plottwists hervor, die komplett unvorhersehbar sind, die die Geschichte jedes Mal in ein neues Licht tauchen und sich am Ende aber wieder als Finte erweisen, denn mit der nächsten Enthüllung wird alles wieder über einen Haufen geworfen. Ich hatte noch nie ein Buch, welches es geschafft hat, dass ich bis zur letzten Seite und darüber hinaus vollkommen planlos bin, in welche Richtung die Geschichte gehen kann und wird, welche Bedeutung hinter dem ganzen Kings Club steht und welche Rolle Madi spielt. Selbst jetzt, nach zwei Bänden, bleibt der Elite Kings Club für mich ein Rätsel.

„Wann ist mein Leben eigentlich derart aus den Fugen geraten? Gut, eigentlich war es schon immer ein einziges Chaos, aber im Moment stoße ich immer nur auf neue Fragen, je mehr ich erfahre.“ (Madi zu Bishop und Nate in Broken Puppet)

So ging es mir. Permanent fragte ich mich, womit Madi das ganze eigentlich verdient. Es gibt zahlreiche Flashbacks in diesem Buch, die am Ende zu einer großen Enthüllung führen – eigentlich zu mehreren Enthüllungen direkt hintereinander. Atemlos saß ich auf den letzten 40 Seiten dort, geschockt und überrascht von einem der zahlreichen Geheimnisse. Und was ist die Folge der Enthüllungen? Noch mehr Fragen. Für jedes begrabene Fragezeichen kommen 20 neue. Es ist frustrierend und es fühlt sich so unfassbar gut an. Das Buch verlangt vom Leser viel ab. Toleranz und Akzeptanz, eine Prise „ok, ich gucke da jetzt mal drüber hinweg“ und jede Menge „das ist nicht dein Ernst“ – denn wie bei Silver Swan begibt sich Madi jedes Mal willentlich in Situationen, die nur schlecht enden können. Möchte ich sie stoppen? Eigentlich nicht, aber eigentlich schon. Möchte ich, dass Bishop sie rettet? Unsicher, denn weiß ich, wer Bishop wirklich ist? Das Buch spielt mit jeder Menge innerer Zerrissenheit. Daher ist es für mich unvermeidlich, dass sich die Geister an dem Buch scheiden – man hasst es oder man liebt es, kein Dazwischen, keine Einschränkungen.

„Fast? So etwas wie fast gibt es bei mir nicht, Madison. Ich mache kein Fehler. Ich handle. Und wenn ich etwas tue, kannst du deinen Ar*ch darauf verwetten, dass ich vorher jeden einzelnen Aspekt durchdacht habe. Ich bin nicht unberechenbar. Ich bin berechnend.“ (Bishop zu Madi in Broken Puppet)

Auch in diesem Band liegt der Fokus primär auf Madi und Bishop, mit Nate als Randfigur. Im Verlauf kommt durch eine Enthüllung eine weitere Person als relevante Randfigur dazu. Die weiteren Kings bleiben Randfiguren, die nur wenn notwendig angeführt werden. Bishop wirkt in Band 2 deutlich unberechenbarer als in Band 1, während Madison sich charakterlich etwas weiterentwickelt hat. In Band 1 war es besonders ihre Naivität, die einen fast schon genervt hat, jetzt in Band 2 wirkt sie deutlich stärker, was sie aber nicht davon abhält, von einer Falle in die nächste zu tappen. Alle männlichen Charaktere bleiben weiterhin undurchsichtig, verwirrend und gefährlich. Würde man sich als Leser mit ihnen abgeben? Ganz sicher nicht. Faszinieren sie einen dennoch? Absolut.

Festzustellen ist, dass Broken Puppet mit einem unnormal hohen Spannungsbogen daherkommt. Das Tempo ist hoch, die Anzahl der Enthüllungen und Geheimnisse wie Gewehrsalven und die Intensität der Geschehnisse so heftig, dass es ein Wunder ist, dass ich das Buch ohne zahlreiche Herzinfarkte überlebt habe. Einige Enthüllungen waren schrecklich wie ein Eimer eiskaltes Wasser, während einzelne Sätze im Buch plötzlich eine Regung der „Aw“-Gefühle hervorriefen – komplette emotionale Verwirrung. Wie auch der Vorgänger ist das Buch kein Jugendbuch, denn insbesondere die Sexszenen gehen an die Substanz und sprengen einige Grenzen, wenngleich man aus dem Dark Romance Genre härteres, dennoch beim LYX-Verlag doch eher seichteres gewohnt ist. Das gesamte Buch ist von Grobheit, Dunkelheit und Gewalttätigkeit geprägt.

Broken Puppet hat alles geschafft, was auch Silver Swan geschafft hat. Es ist eine absolut würdige, starke Fortsetzung, die zu jeder Zeit fesselt und entsetzt. Ich kam mir vor wie bei einem Ausflug in die Hölle, mit Bishop als Teufel hochstpersönlich. Broken Puppet ist in einigen Punkten für mich stärker, zugleich aber auch unberechenbarer gewesen. Eine Fortsetzung, die so viel Lust auf mehr macht und einen verzweifelt zurücklässt. Es ist ein Buch, welches man mit dem Gedanken „was zum Henker habe ich hier gelesen“ beendet, nur um dann verzweifelt auf den Kalender zu schauen, wann endlich Band 3 kommt. Denn am Ende steht die Erkenntnis, dass alles, was man glaubte zu wissen, falsch ist und es steht fest:

„Wie ich schon sagte, du hast ja keine Ahnung.“ (Brentley zu Madi in Broken Puppet)

[Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, dass mir freundlicherweise vom Verlag überlassen wurde. Meine Meinung ist hiervon nicht beeinflusst.]

Veröffentlicht am 10.04.2019

extrem spanennd und super fesselnd

Blood & Roses - Buch 2
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„Inzwischen solltest du es eigentlich besser wissen, Sloane. Du bist ein zorniges Mädchen, ja, aber ich bin auch ein zorniger Junge. Und wenn du vorhast, Bestrafungen auszuteilen, dann must du besser auch ...

„Inzwischen solltest du es eigentlich besser wissen, Sloane. Du bist ein zorniges Mädchen, ja, aber ich bin auch ein zorniger Junge. Und wenn du vorhast, Bestrafungen auszuteilen, dann must du besser auch bereit, im Gegenzug einzustecken.“ (Zeth zu Sloane in Blood & Roses)

Worum geht’s?

Sloane konnte auf der Suche nach ihrer vermissten Schwester einen großen Fortschritt machen: Zeth sagt, er hat sie gefunden. Doch um sie zu retten, will er Sloane nicht in Gefahr bringen. Als er aufbricht und Sloane darum bittet, auf seine Freundin Lacey aufzupassen, muss diese sich die Frage stellen: Wie sehr kann sie Zeth vertrauen? Denn Zeth bewegt sich in einer dunklen Welt und schon bald kommt auch Sloane ungewollt mit ihr in Berührung…

Blood & Roses 2 ist der zweiter Band einer sechsteiligen Reihe und ist nicht in sich geschlossen. Es werden Vorkenntnisse aus dem ersten Band benötigt, da die Geschichte unmittelbar fortgeführt wird.

Schreibstil / Gestaltung

Das Cover von Blood & Roses 2 ist gut gelungen. Es passt hervorragend zu Band 1, wirkt geheimnisvoll und düster. Herzkönig und Herzdame – ist dies ein versteckter Hinweis auf den Fortgang der Story? Man wird es sehen.

Nach einem ersten Kapitel aus Zeths Sicht gibt es einen Zeitsprung zurück. Ab hier wird das Buch chronologisch erzählt. Der Prolog gibt Hinweise auf Geschehnisse, die am Ende des Buches und in Band 3 eine Rolle spielen könnten. Erneut erzählen wieder Sloane und Zeth abwechselnd aus ihrer Sicht. Hierbei fällt erneut auf, wie differenziert die beiden Charaktere ausgearbeitet sind, denn beide wirken in ihren Kapiteln passend unterschiedlich mit ihrer eigenen Art und Sprechweise. Ähnlich wie Band 1 ist auch Band 2 sehr direkt geschrieben, lässt sich leicht und flüssig lesen. Insbesondere Zeth präsentiert gerne Kraftausdrücke und es gibt auch einige Erotikszenen, die erneut anspruchsvoll und niveauvoll ausgearbeitet sind. Sprachlich zeigt das Buch, dass es zum Dark Romance Genre gehört.

Mein Fazit

Band 1 war eine absolute Lesefreude. In einem Rutsch durchgelesen und voller Begeisterung mit jeder Menge Fragen zurückgelassen war daher klar, dass Band 2 schnell hermuss.

In das Buch habe ich unproblematisch hereingefunden. Das erste Kapitel stellte mich direkt auf die Probe, denn hier wird auf ein zukünftiges Erlebnis Bezug genommen und man möchte verdammt nochmal wissen, was da passiert ist und was es zu bedeuten hat. Danach springt die Story zwei Wochen zurück zum Ende von Band 1 und verläuft sodann linear. Hier passiert einiges und noch viel mehr wird angedeutet. Der Spannungsbogen des Buches ist erneut sehr hoch. Man erhält in Band 2 wesentlich mehr Einblicke in Zeths bisherigen und gegenwärtiges Leben. Hierdurch gewinnt man einen komplett neuen Eindruck von Zeth, realisiert aber auch, wie böse und düster seine Welt eigentlich ist. Es gibt viele interessante Storylines und insgesamt kommt Blood & Roses 2 mit viel Action, einer gehörigen Portion Thrill und etwas Drama daher. Die Mischung ist dabei so gut gelungen, dass jede Facette des Buches begeistert und ein „ich will mehr“ hervorruft. Man möchte mehr über Sloane und ihre Schwester wissen, man möchte mehr über Zeth wissen, man möchte mehr über eine mögliche Verschwörung im Hintergrund wissen und nicht zuletzt möchte man wissen, was aus Zeth und Sloane wird. Wie bereits in Band 1 ist man unentschlossen, ob Zeth das Verderben für Sloane bedeuten wird oder ob Sloane das Licht in Zeths Leben sein wird. Denn bei Blood & Roses bin ich mir gegenwärtig nicht sicher, welchen Weg die Autorin einschlagen wird. Dafür ist und bleibt Zeth zu unvorhersehbar und Sloane berechtigt skeptisch. Es gibt einige Twists, einige Überraschungen und jede Menge Fragezeichen – genug, dass man sich gut unterhalten fühlt, aber nicht zu viel, als dass es unrealistisch und überzogen wird. Die Autorin spielt hierbei aber auch sehr gut mit dem Leser, denn es gibt zahlreiche Szenen, die Sloanes Zerrissenheit und Zeths Empathielosigkeit zeigen, nur um dann später aus dem Nichts mit einzelnen Sätzen das Herz schwerwerden zu lassen. So hat einer von Zeths Gedankengängen kurz vor Ende des Buches mein Herz endgültig herausgerissen.

Eines meiner Highlights in Band 1 war ja Zeth. Und auch in Band 2 bleibt er mein Highlight. Die Autorin präsentiert uns einen kaputten, brutalen Badboy, der nicht gerade mit seinen Gefühlen und seiner Empathie punkten kann, dabei aber stets interessant und faszinierend daherkommt. Seine bissigen Kommentare, seine selbstironischen Gedanken und auch die Direktheit seiner Ansagen gegenüber Sloane machen ihn einfach durchweg besonders. Man kann definitiv sagen, dass ich mich komplett in Zeth verschossen habe. Und dann ist da Sloane, die in ihrer Gestaltung so gut gelungen ist, dass es eine Freude ist, über sie und ihre Gedanken zu lesen. Sie ist mutig, sie ist stark – aber dabei nicht überzogen. Sie traut sich was, manchmal geht es aber auch schief. Oftmals nervt es an Büchern, wenn die komplett unterfahrenen Protagonistinnen auf einmal in jeder Situation die rettende Idee haben und wie Wonder Woman wirken. Nicht so bei Sloane. Bodenständig, intelligent, tapfer – aber eben auch nicht unfehlbar. Sie reflektiert ihre Handlungen, sie weiß um Zeth und seine ungesunden Seiten, sie kennt Elend und Abgründe durch ihren Job. Gemeinsam mit Zeth ist sie die perfekte Mischung für ein Buch, bei dem man auf jeder Seite die Chemie der Charaktere regelrecht greifen kann. Die beiden bewegen sich auf Augenhöhe, schrecken nicht voreinander zurück, es gibt starke Wortgefechte und noch stärkere Erotikszenen. Es macht einfach Spaß, sich von den beiden verzaubern zu lassen.

Band 2 schlägt im Bereich Erotik etwas mehr zu als Band 1, dafür empfand ich die Szenen als weniger heftig. Durchweg sind die Szenen sehr fesselnd und sinnlich verpackt. Die Autorin legt ein hohes Niveau an den Tag und schafft es dabei zugleich, die Erotikszenen so selbstverständlich passend einzubauen, dass man wirklich die Notwendigkeit für den Fortgang der Story sieht. Das habe ich nicht oft bei Dark Romance Büchern, denn oftmals wirkt es so, als sei die Erotik sehr willkürlich eingebaut.

Band 2 hat knapp 30 Seiten mehr als Band 1 – aber immer noch verhältnismäßig wenig. Hierdurch leidet aber weder die Spannung noch die Handlung selbst. Als die letzte Seite angebrochen war, war daher die Trauer groß, dass das Buch vorbei ist. Man wünscht sich als Leser nur, dass es weitergeht, dass man mehr von Zeth und Sloane miterleben darf und freut sich auf die Fortsetzungen. Denn Blood & Roses ist jeden Cent wert. Blood & Roses 2 konnte mich genauso - wenn nicht sogar noch mehr – begeistern wie Band 1. Nach zwei Büchern muss ich sagen: Blood & Roses ist eindeutig die beste Dark Romance Reihe, die ich bisher gelesen habe.

[Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, dass mir freundlicherweise vom Verlag überlassen wurde. Meine Meinung ist hiervon nicht beeinflusst.]

Veröffentlicht am 02.04.2019

düster und fesselnd - ein toller Reihenauftakt

Blood & Roses - Buch 1
1

„Das ist meine Welt. Eine Welt, in der regelmäßig Menschen abgestochen und erschossen werden. Sie ist dunkel. Sie ist beängstigend. Menschen sterben darin.“ (Zeth zu Sloane in Blood & Roses)

Worum geht’s?

Um ...

„Das ist meine Welt. Eine Welt, in der regelmäßig Menschen abgestochen und erschossen werden. Sie ist dunkel. Sie ist beängstigend. Menschen sterben darin.“ (Zeth zu Sloane in Blood & Roses)

Worum geht’s?

Um ihre entführte Schwester zu retten, ist Sloane bereit, ein großes Opfer zu bringen: Um an Informationen zu gelangen, gibt sie ihre Jungfräulichkeit auf. Der Unbekannte, der Sloane die Unschuld raubt und hierbei in der Dunkelheit verborgen bleibt, ist düster und geheimnisvoll. Und wie er in ihr Leben kam, so verschwand er auch wieder. Doch Sloane kann ihn nicht vergessen. Als zwei Jahre später eine junge Frau in das Krankenhaus eingeliefert wird und Sloane als Ärztin sie rettet, hört sie seine unverkennbare Stimme. Und jetzt hat sie nicht nur ein Gesicht zur Stimme, sondern auch einen Namen: Zeth. Doch wer ist Zeth und was weiß er über Sloanes Schwester?

Blood & Roses 1 ist der Auftaktband einer sechsteiligen Reihe und ist nicht in sich geschlossen.

Schreibstil / Gestaltung

Das Cover von Blood & Roses ist in dunklen Farben mit einer goldenen Maske sehr passend für das Buch. Es ist eine direkt Anspielung zu einer Szene gegen Ende des Buches und stimmt den Leser gestalterisch auf die düstere Welt des Buches ein.

Das Buch ist chronologisch erzählt mit einem größeren Zeitsprung nach dem ersten Kapitel. Die Geschichte wird sowohl aus Sloanes als auch aus Zeths Sicht in der jeweiligen Ich-Perspektive erzählt. Sprachlich merkt man hierbei sofort, welcher Charakter erzählt. Die Kapitel sind zumeist etwas länger.

Der Schreibstil ist sehr direkt, die Autorin ist ein Freundin ungeschönter Worte. Es gibt diverse Kraftausdrücke und einige Erotikszenen. Dennoch bewegt sich das Buch auf einem anspruchsvollen und angemessenen Niveau, wirkt weder billig noch überzogen.

Mein Fazit

Blood & Roses war eine Reihe, um die ich immer ein wenig herumgetänzelt bin. Laut Festa hat das Buch eine Einstufung 5 von 5 auf der Sex- und Obszönitätenskala. Gelinde gesagt: Ja, ich hatte ein wenig Angst. Doch die Story klang so interessant, dass ich am Ende doch den Sprung über die Klippe wagen wollte. Und so viel sei bereits jetzt verraten: Ich habe keine Sekunde davon bereut.

Der Einstieg in das Buch gelang mir sehr gut und packte mich sofort. Das Buch beginnt mit der Situation, in der Sloane auf den Unbekannten trifft und sie Sex haben. Die Szene ist extrem fesselnd, etwas düster und hat mich zum Luftanhalten gebracht. Denn wir wissen zu dem Zeitpunkt nur, was Sloane weiß. Wer ist der Unbekannte, was will er, welche Informationen hat er? So beginnt bereits ab Seite 1 ein Rätselraten, welches nie verstummt. Denn immer wieder tauchen neue Storylines auf, die das Interesse wecken. Wir tauchen ein in ein Milieu aus Drogen- und Menschenhandel, aus Verderben und Verführung. Am Ende des Buches bleiben viele Fragen: Was ist mit Sloanes Schwester passiert, welche Geheimnisse hat Zeth, was wird im Großen und Ganzen gespielt?

Der Spannungsbogen des Buches ist sehr hoch. Durchgängig ist man entweder von Fragen oder von den Erlebnissen getrieben, weiterzulesen. Ein Schock jagt den nächsten, man fühlt sich dem hilflos ausgeliefert und es fühlt sich ziemlich gut an. Es gibt zahlreiche Erkenntnisse, die einen wie ein Schlag in die Magengrube vorkommen. Es gibt zahlreiche Momente, wo man unsicher ist, ob man „aw“ sagen soll oder lieber ganz schnell weglaufen mag. Es gibt Momente, in denen man sich wie ein stiller Beobachter fühlt, der eigentlich Reißaus nehmen sollte, aber sich nicht abwenden kann und mit einem Gefühlswirrwarr aus Faszination und Frustration doch am Ball bleibt. Man kann regelrecht Zeths hämisches Lachen im Nacken spüren, wie er sich darüber lustig macht, dass man ihm und dem Buch von Seite zu Seite mehr verfällt, entgegen aller Warnungen. Denn Zeth macht seinen Job verdammt gut: Er warnt uns regelmäßig, dass er nicht der Märchenprinz ist. Doch ein Fünkchen Resthoffnung bleibt doch…

Selten haben mich zwei Charaktere so sehr begeistert wie Zeth und Sloane. Sloane ist mutig, ohne zu übertrieben zu wirken. Sie reflektiert und realisiert vieles, geht an ihre Grenzen und darüber hinaus. Zu keiner Zeit hatte ich hierbei aber das Gefühl, dass ich ihre Entscheidungen nicht nachvollziehen kann. Häufig ist im Dark Romance Genre bei mir leider so, dass die Protagonistinnen wahnwitzige Entscheidungen ohne Sinn, Verstand und Erklärung treffen. So ging es mir bei Sloane nie, insbesondere, da sie selbst regelmäßig im inneren Zwiespalt steht. Sloane weiß, was sie will. Zeth hingegen ist düster, gefährlich, wirkt etwas unkontrolliert und zugleich unglaublich betörend. Sein Job ist ungewöhnlich, sein Verhalten ist ungehobelt, aber zugleich glänzt er mit Intelligenz und einer interessanten Seite, die man mit viel Wohlwollen vielleicht als leicht empathisch bezeichnen könnte. Und diese beiden zusammen machen einfach Spaß - starke Wortgefechte, eine wahnsinnige Energie und eine undefinierbare Anziehungskraft.

Besonders gut gelungen fand ich aber auch, dass Zeth in seinen Kapiteln häufig bissig-sarkastische und selbstironische Kommentare von sich gibt. Das lockert das Buch sehr gut auf und man verliert sich nicht zu sehr in dieser dunklen Welt. Generell ist die unterschiedlich gewählte Erzählweise für Sloanes und Zeths Kapitel hervorragend gelungen. Man merkt den Unterschied in ihrem Charakter, in ihren Verhaltensweise und so spiegelt es sich auch in der Wort- und Denkweise wider. Während Sloanes Kapitel eher bodenständig sind, flucht Zeth viel und nimmt kaum ein Blatt vor dem Mund.

Der durch die Festa-Skala befürchtete hohe und harte Erotikanteil blieb tatsächlich zum Großteil aus. Es gibt wenige Erotikszenen, die dafür aber sehr intensiv und packend sind. Die Autorin hat die Szenen hierbei aber sehr niveauvoll und ansprechend verpackt. Dennoch gibt es Inhalte, die eventuell nicht jeder lesen mag. Ohne zu spoilern mag ich hierbei zumindest so viel sagen, dass die Beteiligung mehrere Leute eine Rolle spielt und auch ein Messer. Blood & Roses befindet sich irgendwo zwischen „was zum Teufel“ und „wow“, geht für mich jetzt aber nicht ins Unerträgliche.

Die Magie des Buches fesselt einen von Seite 1 an. Man merkt gar nicht, wie Seite um Seite vergehen, man mehr und mehr gebannt dort sitzt und mehr will. Man möchte Sloane zurufen, sie soll weglaufen, doch tief im Herzen will man, dass sie es nicht tut. Man möchte Zeth zurufen, er soll seine verdammten Finger von ihr lassen, doch insgeheim will man sehen, wer für wen am Ende das Verdammnis sein wird. Leider ist das Buch verhältnismäßig kurz, mit nur knapp 170 Seiten. Hierdurch lässt sich das Buch andererseits aber auch gut an einem Abend lesen.

Blood & Roses ist ein packender, düsterer Auftakt, der absolut Lust auf mehr macht. Das Buch hat mich vollkommen gebannt und nicht wieder losgelassen. Ich brauche mehr, ich will mehr!

[Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, dass mir freundlicherweise vom Verlag überlassen wurde. Meine Meinung ist hiervon nicht beeinflusst.]