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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 31.07.2019

Gelungener Psychothriller!

Silent Victim
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Emmas und Alex' Ehe läuft bestens: Sie sind beide beruflich erfolgreich, wohnen in einem großen Haus und haben einen Sohn, der sie mit Glück erfüllt. Als Alex einen besseren Job angeboten wird und ein ...

Emmas und Alex' Ehe läuft bestens: Sie sind beide beruflich erfolgreich, wohnen in einem großen Haus und haben einen Sohn, der sie mit Glück erfüllt. Als Alex einen besseren Job angeboten wird und ein Umzug bevorsteht, muss Emma noch eine Kleinigkeit erledigen: Auf dem Grundstück ist die Leiche ihres ehemaligen Lehrers Luke verbuddelt, die sie vor dem Hausverkauf beseitigen muss. Doch da das vermeintliche Grab leer ist, muss sie ihrem Mann von den damaligen Geschehnisse berichten.

Caroline Mitchell hat mit "Silent Victim" einen packenden Psychothriller geschaffen. Es wird aus verschiedenen Perspektiven, in der Gegenwart und der Vergangenheit erzählt. Natürlich lässt Emmas Ausgangssituation vermuten, dass mit ihr etwas nicht stimmt, oder sie sich falsch erinnert. Doch mit jedem Kapitel steigen die Zweifel, ob es tatsächlich Emma ist, die anderen etwas vormacht. Nahezu jede Figur gerät früher oder später ins Fadenkreuz der Verdächtigungen.
Der Schreibstil ist flüssig, die Kapitel haben eine gute Länge und die Perspektiven- und Zeitwechsel lassen Spannung aufkommen.
Einzig die Figuren blieben für mich ein wenig konturenlos, was wohl an der Mischung aus Plot und Darstellung liegt. Jedoch ändert die fehlende Bindung oder die genaue Vorstellungskraft einzelner Figuren nichts an dem brillianten Finale.

Veröffentlicht am 28.04.2019

Aus Feindschaft wird Leidenschaft

My Dearest Enemy
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Daisy kann ihr Glück kaum fassen, als sie die Praxis des Hausarztes in ihrer Heimatstadt übernehmen soll. Was sich zu dem Zeitpunkt der Zusage nicht ahnt, ist, dass sie sich diesen Job mit Lucas teilen ...

Daisy kann ihr Glück kaum fassen, als sie die Praxis des Hausarztes in ihrer Heimatstadt übernehmen soll. Was sich zu dem Zeitpunkt der Zusage nicht ahnt, ist, dass sie sich diesen Job mit Lucas teilen soll. Die beiden sind als Nachbarskinder miteinander aufgewachsen und führten einen regelrechten Kleinkrieg, der aus stetigem Wettstreit bestand.
Nun, elf Jahre später, besteht dieser Kampf für Daisy noch immer, denn für sie ist klar: Nur einer kann Dr. McCormicks Praxis übernehmen. Und das würde sie sein!

Der Einstieg in den Roman gelingt schnell, der Schreibstil ist locker-leicht und lässt den Leser durch die Kapitel treiben.
Die "Kriegshandlungen" und das gebieterische Verhalten, das Daisy an den Tag legt, hat mich an einigen Stellen genervt, ist jedoch durch die von der Autorin eingebauten Witze und die Reaktionen von Lucas' jedoch auch unterhaltsam.
Der Autorin gelingt es, eine immer weiter aufbauende Spannung und Leidenschaft zwischen Lucas und Daisy zu entwickeln, sodass der erste Kuss nur so herbeigesehnt wird.
Obwohl die Handlung nicht überraschend, sondern hervorsehbar ist, hat mich der Roman gut unterhalten und für schöne Lesestunden gesorgt!

Veröffentlicht am 13.04.2019

Wieder ein gelungener Pia Korittki-Krimi

Ostseeangst
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Becca macht mit einer jugendlichen Wohngruppe eine Kanu-Tour, bei der sie selbst in eine lebensgefährliche Situation gerät. Als sie kurz darauf endlich in der Jugendherberge ankommen, ist sie erleichtert, ...

Becca macht mit einer jugendlichen Wohngruppe eine Kanu-Tour, bei der sie selbst in eine lebensgefährliche Situation gerät. Als sie kurz darauf endlich in der Jugendherberge ankommen, ist sie erleichtert, dass sich alle erholen können. Die Jugendlichen finden jedoch eine abgetrennte, verkohlte Hand. Auf einem Grundstück in der Nähe wird ein abgetrennter Unterarm gefunden. Der ist jedoch von einer anderen Leiche.
Pia Korittki ist noch immer schwer von der Trauer um ihren Freund Lars eingenommen, merkt jedoch selbst, dass ihr die Einsamkeit nicht immer gut tut. Daher setzt sie alles daran, wieder fest im Ermittlungsteam arbeiten zu können und rauszufinden, um wessen Leichen es handelt und wer deren Mörder ist. Teilen muss sie sich die Ermittlungsarbeit mit dem LKA.

Eva Almstädt kann auch mit Pias 14. Fall wieder begeistern. Der Schreibstil ist angenehm flüssig, bindet den Leser von der ersten Seite an in die Geschehnisse ein, lässt ihn Spekulationen und Vermutungen aufstellen, die im weiteren Verlauf des Öfteren verworfen werden müssen.
Auch wenn einige Erzählstränge leider im Nichts verlaufen und nicht die Präsenz bekommen, wie nach den ersten Seiten erwartet, lösen sich alle anderen Erzählstränge in einem brisanten Finale in einer plausiblen Erklärung auf und finden zueinander.

.Wie auch die anderen bereits gelesenen Bücher der Reihe, habe ich "Ostseeangst" mit seinen kurzen und nicht selten spannend endenden Kapiteln geradezu verschlungen und kann es jedem Fan der Reihe - und allen anderen Krimiliebhabern - empfehlen!

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Veröffentlicht am 23.02.2019

Skurril, verstörend und dennoch faszinierend

Cat Person
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Kristen Roupenian landete mit iher Kurzgeschichte "Cat Person" einen medialen Hit, die gerade im Kontext der #metoo-Debatte vielfach diskutiert wurde.
In dem gleichnamigen Erzählband sind zwölf Erzählungen ...

Kristen Roupenian landete mit iher Kurzgeschichte "Cat Person" einen medialen Hit, die gerade im Kontext der #metoo-Debatte vielfach diskutiert wurde.
In dem gleichnamigen Erzählband sind zwölf Erzählungen versammelt, die unterschiedlicher nicht sein könnten.
Roupenian spielt nicht nur mit den Inhalten, sondern auch mit Stilen. So wechseln die Erzählungen von Realismus über Skurrilität bis hin zu Horror und märchenhaften Elementen. Die Sprache ist generell recht einfach gehalten und drückt an vielen Stellen geradezu Banalität durch ihre Schlichtheit aus.

Während beispielsweise "Cat Person" von einer gescheiterten Beziehung, schlechtem Sex und dem Machtgefälle zwischen Mann und Frau beim Dating erzählt, mit der sich sicher viele Menschen in ihren Zwanzigern identifizieren können, sind andere Geschichen von absurden, skurrilen Szenarien durchzogen. Oftmals sind die Anfänge stark, flachen jedoch zum Ende hin ab, fast als hätte die Autorin dann doch Angst vor der Intensität und der Brutalität, die sie zuvor geschildert hat.
Da Geschmäcker verschieden sind, ist sicher für jeden Leser mindesens eine Erzählung dabei, die überzeugt - und ebenso mindestens eine, mit der er oder sie nichts anzufangen weiß.

Allen Erzählungen gemein ist die Brutalität und die Hemmungslosigkeit, mit der Kristen Roupenian die niederen Instinkte, Grausamkeit, Voyeurismus, Egoismus, Kontrolle, Macht, sexuelle Begierde und Abweisung der Menschen darstellt.
Auch wenn ich aus den meisten Erzählungen verstört entlassen wurde, haben sie mich beeindruckt. Die Deutungsrahmen sind sehr offen gesteckt, jeder Leser kann quasi beliebig viel oder wenig in die Erzählungen hinein- und herauslesen.

Veröffentlicht am 20.02.2019

Spannender Psychothriller

Psychospiel
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Kommissarin Emma Mendel wird zu einer Geiselnahme in einer Arztpraxis gerufen. Zwei Frauen werden erschossen, der Täter kommt davon. Er nennt sich Spielfreund, sucht scheinbar wahllos Menschen aus, die ...

Kommissarin Emma Mendel wird zu einer Geiselnahme in einer Arztpraxis gerufen. Zwei Frauen werden erschossen, der Täter kommt davon. Er nennt sich Spielfreund, sucht scheinbar wahllos Menschen aus, die er töten. Er wählt Emma als Spielpartner aus, die erst viel zu spät bemerkt, auf was sie sich da eingelassen hat. Trotzdem versuchen sie und ihr Noch-Ehemann Ben den Spielfreund zu schnappen, damit nicht noch mehr Menschen sterben müssen.

Natalie Tielcke hat einen sehr flüssigen Schreibstil, die Chatverläufe wirkten authentisch, die Kapitel hatten eine angenehme Länge und ließen sich schnell lesen. Das hing sicher auch mit dem Spannungsbogen zusammen, der schon sehr schnell zu Beginn gespannt wurde und bis zum Schluss hielt.
Emma und Ben sind zwei interessante Charaktere, die ein gutes Ermittlungsteam abgeben.
Das Finale war für mich inhaltlich sehr dicht, rasant ud ein Hauch überzogen.
Insgesamt konnten mich sowohl der Plot, die Umsetzung, die Ermittler und das Spannungspotential überzeugen und für spannende Lesestunden sorgen!

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