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Veröffentlicht am 11.05.2019

Wenn Vergangenheit und Gegenwart aufeinander trifft und die Sünden immer die gleichen bleiben, dann wird es spannend

Sündenkammer
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Catherine Sheperd – Sündenkammer

Im Wald finden ein Vater und sein Sohn eine Leiche. Sie ist angebunden an einem Pfahl und alles ist wie eine Hexenverbrennung inszeniert. Kommissar Oliver Bergmann muss ...

Catherine Sheperd – Sündenkammer

Im Wald finden ein Vater und sein Sohn eine Leiche. Sie ist angebunden an einem Pfahl und alles ist wie eine Hexenverbrennung inszeniert. Kommissar Oliver Bergmann muss sich des Tatorts annehmen und bekommt wenig später sogar Zeugen präsentiert. Seine Ermittlungen führen zu einem Zirkel der „Schwarzen Freiheit“. Ein satanischer Kult der auch vor Opfergaben nicht zurück schreckt. Werden seine Ermittlungen ihm zum Täter führen?

Vor 500 Jahren in Zons gibt es eine Reihe ungeklärter Tode. Novizen aus dem naheliegenden Kloster werden tot aufgefunden. Schlägt die Rache des Geistes des verstorbenen Totengräbers zu? Der Soldat Bastian Mühlenberg nimmt Ermittlung auf und versucht das Puzzle zu lösen, doch auch die Mönche haben Geheimnisse, und Bastian, der des Lesens kundig ist, stößt auf eine interessante Spur...

Ich kenne zwar schon einige Bücher der Autorin, aber „Sündenkammer“ ist mein erster Zons-Thriller.
Das Hörbuch, gelesen von Erich Wittenberg, konnte mich aufgrund des flüssigen und zeitangepassten Erzählstils schnell fesseln.
Es gibt zwei Handlungsstränge, einmal die Vergangenheit in der der Stadtsoldat Bastian Mühlenberg im Vordergrund steht und versucht Morde an Knaben aufzulösen. Zum anderen steht Oliver Bergmann in der Gegenwart im Fokus, der Frauenmorde aufklärt. Wie die beiden Erzählebenen zusammen gehören wird nach und nach gelüftet, trotzdem scheint es auch eine direkte Verbindung zu geben, denn immer wieder schleichen sich Personen aus Gegenwart/Vergangengeit in die Träume. Wie das zusammen hängt, bleibt aber in diesem Hörbuch offen.
Die Story ist spannend aufgebaut, wobei mir die Vergangenheits-Ebene etwas besser gefiel. Hier war für mich nicht so flott ersichtlich, wer der Täter ist, insgesamt wirkte es hier etwas gruseliger und hatte auch etwas mehr Thrill zu bieten als die Gegenwart.
Der Strang um Kommissar Bergmann war zwar ebenfalls fesselnd, jedoch gab es hier auch mehr Gewalt und Brutalität, die in Einzelheiten geschildert wurden. Dazu kommt ein Hexenzirkel, ein paar Sünden und nicht zuletzt eine aufdringliche Tatverdächtige. Das Motiv ist schnell ersichtlich, jedoch nicht, wie der Täter an seine Opfer kommt.
Bergmann erlebte ich als einen kompetenten, sympathischen Ermittler, der mich überzeugen konnte mit seiner offenen und fürsorglichen Art. Das er akribisch ermittelt, ist ein weiterer Pluspunkt.
In der Vergangenheit hat mir Wilhelmine besonders gut gefallen, die sich auf die Jagd macht und den Vorsatz fasst, den Totengräber zur ewigen Ruhe zu geleiten.
Die Charaktere wirken alle gut ausgearbeitet, ich konnte sie mir sehr gut vorstellen.

Die Schauplätze sind ebenfalls gut beschrieben, der nächtliche Ausflug auf den Friedhof mit Wilhelmine, oder die Katakomben haben dem Hörer einen kleinen Grusel beschert. Aber auch die Tatortbeschreibungen waren anschaulich geschildert.

Die Story war spannend, es gab einige Überraschungen und ein paar Irrwege, die Charaktere haben gut miteinander harmoniert, und die Story wirkte überwiegend rund, auch wenn nicht alle Fragen beantwortet wurden. Es wurden ein paar Themen angesprochen (Anna, Bastian, Träume, …) da hätte ich mir schon mehr Informationen zu gewünscht, einige andere Themen (Anna und ihr Freund) wirkten in die Story reingeworfen, und wollten irgendwie nicht recht passen. Dennoch, ich kann den Thriller empfehlen, da er mich gut unterhalten hat.

Erich Wittenberg hat die Story zu einem angenehmen Hörerlebnis gestaltet. Seine intensive Stimme hat sehr gut zu den verschiedenen Charakteren gepasst, denen er mit winzigen Nuancen Leben eingehaucht hat und auch das Erzähltempo war angenehm, sodass ich der Geschichte jederzeit folgen konnte. Die düstere, beklemmende Atmosphäre des Thrillers konnte er ebenfalls gut auf den Hörer transportieren.
Die MP3-CD ist in kurzen Tracks aufgeteilt, die einen problemlosen Wiedereinstieg jederzeit möglich macht und die Gesamtspieldauer beträgt ca 512 Minuten.

Das Cover ist ein netter Blickfang, der brennende Schlüssel auf blau-grauem Hintergrund, dazu der rote Namenszug sind auffällig und wecken die Neugier.

Fazit: Wenn Vergangenheit und Gegenwart aufeinander trifft und die Sünden immer die gleichen bleiben, dann wird es spannend. 3 Sterne.

Veröffentlicht am 14.04.2019

nette Lovestory

Bad Boss (New York Bachelors 2)
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Stefanie London – Bad Boss

Remi´s größter Traum war es eine Ballerina zu werden, in einem großen Ensemble zu tanzen doch der Traum verpufft relativ schnell, als sie aus Australien wegzieht und alles hinter ...

Stefanie London – Bad Boss

Remi´s größter Traum war es eine Ballerina zu werden, in einem großen Ensemble zu tanzen doch der Traum verpufft relativ schnell, als sie aus Australien wegzieht und alles hinter sich lässt. In einem Studio unterrichtet sie nun für ein paar Stunden und trifft dort auf Wes, der mit seiner Nichte eine Übungsstunde hat. Sie fühlen sich sofort zueinander hingezogen, Wes erkennt ihr Potenzial und will sie für seine Broadway-Show. Der Spross sehr talentierter und berühmter Eltern will es alleine schaffen, und das muss er auch, denn seine Mutter will ihn zurück ins Familienunternehmen ziehen und legt ihm Steine in den Weg. Als er endlich Remi überzeugen kann bei ihm zu tanzen ahnt er noch nicht, welche Probleme das mit sich bringt: obwohl beide professionell bleiben wollen, ziehen sie sich leidenschaftlich an und es gibt da noch ein paar Geheimnisse aus dem Leben von Remi, die nicht ans Licht kommen sollen. Außerdem macht es eine gewisse App für Wes auch nicht leichter, wenn alle nur über sein bestes Stück anstatt über seine Show reden wollen und dies dazu führt, das er wichtige Geldgeber verliert.

„Bad Boss“ ist der zweite Band aus der „Bad Bachelors“-App Reihe und ich muss leider sagen, dass dieser Band mit dem ersten nicht mithalten kann.
Zwar ist es mal erfrischend, hier eine Ballerina und einen Broadway Star in Kombination zu sehen, hatte ich bisher so noch nicht gelesen, auch die typische Aschenputtel-Story ist gar nicht mal schlecht, allerdings ist die Geschichte mit der App jetzt etwas abgenutzt und erscheint hier nur störend und irgendwie überhaupt nicht passend. Schade eigentlich, denn der erste Band war gar nicht mal so schlecht.
Auch hier gibt es eine gute Mischung aus Humor, Erotik und Emotionen, aber alles in allem fiel es mir schwerer an der Story dran zu bleiben.
Die Charaktere wirken wieder gut und lebendig ausgearbeitet, blieben aber an manchen Stellen recht blass und gerade Remi wirkte in vielen Dingen unentschlossen, was ihr auf dem Sympathiepunktekonte leider oft einen Abzug gab. Remi erscheint hin und wieder etwas sprunghaft und nicht alles lässt sich nachvollziehen, aber das muss es auch nicht, schließlich ist es wie im wahren Leben auch, manchmal reitet man eben nicht auf der gleichen Welle.
Wes war sympathischer, auch wenn mich dieses Mr. Anakonda-Gerede nach ner Zeit wirklich genervt hat. Klar, er ist potent, gutaussehend und hat etwas im Bett zu bieten, aber während im ersten Band alles etwas gehaltvoller war, fand ich die Anspielungen und Bewertungen diesmal wirklich platt. Er ist aufgrund seines Elternhauses wirklich zu bedauern. Die Dynamik zwischen ihm und Remi war schön zu lesen, manches war zu aufgebauscht, aber letztendlich hat mich der Roman für ein paar Stunden vom Alltag abgelenkt und mir eine schöne Story präsentiert.
Die Nebenfiguren blieben alles im allen dann doch ein wenig blass, aber dafür gab es eine gelungene Ausarbeitung bei den Schauplätzen, die ich mir gut vorstellen konnte.
Die Handlung war locker leicht zu lesen, ein wenig mehr emotionale Tiefe wäre schön gewesen, weniger Wiederholungen und vielleicht die eine oder andere Erklärung zu den vielen Begriffen aus dem Ballett und trotzdem, es war eine nette Lovestory, die mir gut gefallen hat. Wie gesagt, im direkten Vergleich zum Vorgänger verliert die Geschichte hier etwas, aber von mir gibt es trotzdem eine Leseempfehlung.

Das Cover passt zur Reihe und ist nett anzusehen.

Fazit: nette Lovestory. 3 Sterne.

Veröffentlicht am 14.04.2019

Solider Thriller

So nah der Tod
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Thea Falken - So nah der Tod

Erst vor kurzem ist der Ehemann von Annika bei einem Autounfall ums Leben gekommen und als dann auch noch ihre Tochter entführt und nur eine seltsame Botschaft samt Rätsel ...

Thea Falken - So nah der Tod

Erst vor kurzem ist der Ehemann von Annika bei einem Autounfall ums Leben gekommen und als dann auch noch ihre Tochter entführt und nur eine seltsame Botschaft samt Rätsel hinterlassen wird, ist Annika einem Nervenzusammenbruch nah. In ihrer Panik ruft sie ihren besten Freund Sebastian an, der weiß wiederum noch gar nicht, dass er der Hauptverdächtige bei einem Frauenmord ist, bei dem Kommissar Eric Weinstein ermittelt.
Doch die Zeit drängt, und so fliehen Annika und Sebastian durch Berlin, immer auf der Suche nach dem nächsten Rätsel um die Kleine zu finden.
Doch der Täter hat einen perfiden Plan und hinterlässt eine Spur aus Leichen...
Werden Annika und Sebastian rechtzeitig kommen?

Ich kannte bisher noch kein Buch von der Autorin und "So nah der Tod" ist der erste Band um Hauptkommissar Eric Weinstein, der in einer Reihe von Morden und der Kindsentführung ermittelt. Leider gab es immer wieder Situationen, die sich auf frühere Fälle bezogen, sodass ich das Gefühl hatte, das mir irgendetwas fehlt.
Ansonsten war der Erzählstil modern und flüssig, es gab einige Überraschungen, ein paar Irrungen und Wirrungen, die Story ist aufgrund der Perspektivwechsel spannend, auch wenn ab dem Mittelteil etwas an Tempo und Spannung verloren geht.
Die Charaktere sind lebendig und facettenreich ausgearbeitet.
Mich mit Annika anzufreunden fiel mir etwas schwer, da sie sehr chaotisch und aufgrund der Situation unrational handelt. Einerseits verständlich, andererseits war es schwer für mich, sie nahe genug an mich heran zu lassen, sodass mich ihr Schicksal eigentlich nicht berühren konnte. Das sie einen Schlag nach dem anderen bekommt, tat mir zwar leid, aber die Emotionen wie Traurigkeit, Trauer oder Wut konnten mir als Leser nicht transportiert werden.
Eric Weinstein war da schon deutlich besser zu fassen, der mit seinen Ecken und Kanten, den kleinen familiären Problemen sympathischer war. Aber nicht nur das, er wirkte insgesamt auch besser ausgearbeitet und strukturierter. Ein weiteres Buch mit ihm als Protagonist kann ich mir sehr gut vorstellen und würde es dann auch wahrscheinlich lesen.
Sebastian Suarek, der beste Freund von Annika, hat mir in seiner Art ebenfalls gut gefallen. Mehr möchte ich an dieser Stelle gar nicht sagen, da ich nicht spoilern will.
Die Handlungsplätze und die Tatorte sind gut beschrieben, sodass ich mir alles gut vorstellen konnte. Teilweise werden die Morde detailliert dargestellt.
Der Thriller hat mich durchweg gut unterhalten, er hat zwar noch Luft nach oben, aber alles in allem war genügend Spannung und Tempo vorhanden. Für den nächsten Fall, falls es einen weiteren gibt, würde ich mir von allem etwas mehr wünschen, mehr Ausarbeitung der Charaktere, mehr Spannung, mehr Tempo, mehr Rätsel und bitte weniger Annika!

Das Cover ist jetzt nicht unbedingt meins, aber die Leseprobe hatte mir gut gefallen.

Fazit: Solider Thriller mit einem etwas schwächeren Mittelteil. Knappe 3 Sterne.

Veröffentlicht am 10.04.2019

solide Fantasy-Romance mit viel Potenzial.

Vom Schicksal bestimmt – Blood Dynasty
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Megan Erickson – Blood Dynasty, Vom Schicksal bestimmt

Der Vampir hat Athan ist der Blutwächter seines Clans und wurde sein Leben lang auf diese eine Aufgabe trainiert: Er soll die Sanguivita, eine junge, ...

Megan Erickson – Blood Dynasty, Vom Schicksal bestimmt

Der Vampir hat Athan ist der Blutwächter seines Clans und wurde sein Leben lang auf diese eine Aufgabe trainiert: Er soll die Sanguivita, eine junge, menschliche Frau deren Blut eine besondere Gabe hat und die in den Prophezeiungen des Clans erwähnt wird, zu seinem älteren Bruder Idris bringen, der nach dem Ableben des gemeinsamen Vaters König werden wird.
Doch als Athan auf Tendra trifft, fühlt er sich sofort zu hier hingezogen. Als beide auf ihrem Weg in das Königreich angegriffen werden, muss Tendra einen folgenschwere Entscheidung treffen, nichtahnend, dass sie direkt in einen Krieg verwickelt wird und ihre Entscheidung schwere Folgen haben würde... Doch wenn Athan an ihrer Seite ist, kann nichts passieren, oder? Und wie soll sie ein Leben mit Idris verbringen, wenn sie sich doch in Athan verliebt hat?

Ich kannnte bisher noch kein Buch der Autorin. Megan Erickson hat einen modernen, lockeren Schreibstil der dazu führt, dass ich mich schnell in die Geschichte fallen lassen konnte und diese auch innerhalb weniger Stunden durchgelesen hatte.
Die Grundidee gefällt mir sehr gut, allerdings fand ich die Geschichte ein wenig zu oberflächlich ausgearbeitet und gerade zum Ende hin überschlagen sich die Ereignisse, obwohl da ein wenig mehr Spielraum für Interpretationen und noch ein paar Details gewesen wären. Nicht alle Fragen wurden beantwortet, aber da der nächste Band bereits geplant und in wenigen Wochen veröffentlicht werden soll, werden diese hoffenlich aufgegriffen und wir bekommen noch die Antworten nachgeliefert.
Gleich zu Anfang wird die Spannung aufgebaut, die zwischendurch auch durch ruhigere Passagen abfällt, nichtsdestotrotz habe ich die Geschichte sehr gerne gelesen.
Die erotischen Passagen haben mir weniger gut gefallen, hier wurde sich keine Zeit für das Liebesspiel genommen, die Erotik wirkt überhastet, teilweise vulgär (auch in erotischen Romanen muss nicht immer nur das f-Wort stehen) und auch übertrieben. Nun gut, das ist sicher Geschmackssache und ich hoffe aber sehr, dass die Fortsetzung in dieser Hinsicht etwas realistischer dargestellt wird.
Tendra und auch Athan wirken gut ausgearbeitet, die Randfiguren wie Zeb oder Idris blieben hingegen recht blass, was bedauerlich ist, vielleicht aber gewollt, da zumindest Idris seine eigene Geschichte bekommt. Besonders gut hat mir der Kater Brex gefallen, wobei ich mir vorstellen könnte, dass er mehr ist, als nur eine Katze, aber vielleicht wird dieses Geheimnis nie gelöst werden.
Athan ist der Blutwächter, er soll die Sanguivita mit seinem Leben beschützen, dass er dabei an die Grenzen und einer Vielzahl an Feinden stößt, ist vorhersehbar, auch dass er sich in Tendra verliebt. Ich habe ihn als ziemlich „weich“ erlebt, Tendra sehr zugetan, freundlich und doch kann er auch kräftig zulangen, wenn er muss.
Durch die verschiedenen Perspektivwechsel lernen wir beide Seiten gut kennen und so bleibt es keine Überraschung, dass sich beide vom ersten Moment an zu dem anderen hingezogen fühlen.
Tendra war da deutlich tougher, sie ist mit ihrer Rolle in der Prophezeiung sehr gut zurecht gekommen, ist bereit, das Leben mit Idris zu teilen, obwohl auch sie sich in Athan verliebt hat. Sie scheut sich nicht, sich die Finger schmutzig zu machen, kämpft ebenfalls um ihr Leben und ist dazu noch neugierig.

Nicht falsch verstehen, es ist eine gute, solide Fantasy-Romance-Story die ich gerne gelesen habe und deren Fortsetzung ich mit Sicherheit ebenfalls lesen werde, aber hier hätte man noch ein wenig mehr rausholen können, die Emotionen tiefer gestalten, die Spannung weiter anheben, die erotischen Szenen sinnlicher gestalten und den Figuren mehr Facetten geben können, und dann wäre das für mich ein 5-Sterne Roman gewesen, aber so muss ich ein bisschen was abziehen.

Das Cover ist genretypisch, aber mir gefällt es mit den dunklen Farben, auch wenn die Frau darauf eher gelangweilt schaut als sinnlich.

Fazit: solide Fantasy-Romance mit viel Potenzial. Ich hoffe der nächste Band wird besser. 3 Sterne.

Veröffentlicht am 31.03.2019

Auch wenn das Rad nicht neu erfunden wurde, es war kurzweilig und hat mich unterhalten.

Park Avenue Princess
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Lauren Layne – Park Avenue Princess

Der Scheidungsanwalt Andrew Mulrony hat seinen Tag komplett durchgeplant wie ein Uhrwerk. Während er um 5 Uhr morgens mit dem Sport beginnt, trifft er wie fast jeden ...

Lauren Layne – Park Avenue Princess

Der Scheidungsanwalt Andrew Mulrony hat seinen Tag komplett durchgeplant wie ein Uhrwerk. Während er um 5 Uhr morgens mit dem Sport beginnt, trifft er wie fast jeden Morgen das lächerlich perfekte It-Girl Georgie in der Lobby, die gerade von ihren nächtlichen Aktivitäten nachhause kommt. Die reiche Erbin und er liefern sich jeden morgen ein Wortduell, doch keiner scheint als Gewinner hervorzugehen. Obwohl sie überhaupt nicht zu seinem Lebensstil passt, findet er sie anziehend und seine Gedanken schweifen immer wieder zu ihr.
Auch Georgie hat ein Auge auf ihn geworfen, doch Andrew ist nicht nur gutaussehend, sondern manchmal auch gemein in seiner Wortwahl, weil er sich nicht die Mühe macht hinter die Fassade zu schauen.
Doch heißt es nicht: Gegensätze ziehen sich an?

„Park Avenue Princess“ ist mein erstes Buch der Autorin und ich muss vorweg sagen, das Buch hat mich gut unterhalten. Obwohl der Erzählstil locker und modern ist, die Story sich innerhalb weniger Stunden komplett durchlesen lässt, es eine gute Mischung aus Humor, prickelnde Erotik und Emotionen gibt, wird hier das Rad nicht neu erfunden und alles bleibt etwas arg oberflächlich. Das so viele Klischees bedient werden finde ich überhaupt nicht schlimm, denn das gehört für mich in das Genre absolut dazu, auch das die Personen nicht immer nachvollziehbar handeln, ist für mich okay, schließlich ist jede Figur anders, wie im wahren Leben auch, aber mich haben die Satzwiederholungen gestört und ein wenig ärgerlich fand ich, das es einige Ansatzpunkte gab, die nicht weiter verfolgt wurden.
Vieles war vorhersehbar, aber trotzdem muss ich noch mal erwähnen, das der Roman kurzweilig war, auch wenn mir das „Besondere“ gefehlt hat.
Die Charaktere wirkten lebendig, leider blieben sie an vielen Stellen zu blass. Hier hätte ich gerne mehr über den Hintergrund beider gewußt, ich erwarte ja gar keine lückenlose Aufzählung, aber ein wenig mehr über die Motivation oder wie die Familienverhältnisse gewesen sind, wäre schön gewesen.
Georgie ist reich und ein It-Girl, ist zu ihren Mitmenschen lieb und charmant. Sie ist keine Zicke und sie ist auch nicht dumm, so wie Andrew sie kurzfristig hinstellt. Sie denkt über ihr Leben nach und ob sie nicht einer geregelten Arbeit nachgehen soll, obwohl sie sich bei vielen ehrenamtlichen Projekten engagiert. Die morgendlichen Treffen mit Andrew und der kurze Schlagabtausch ist amüsant, es ist nett zu sehen, wie sie ihn aus der Reserve locken will.
Andrew wirkt domiant aber auch ein wenig steif und abweisend. Warum das so ist, dafür gibt es mögliche Erklärungen, aber keine davon hat mich so wirklich überzeugen können. Wenn er erst mal auftaut, ist auch er sehr sympathisch und ja, er kann sogar witzig sein.
Die potenziellen Konfliktsituationen waren schon auf den ersten Seiten erkennbar, und es war schade, dass mich dies nicht überraschen konnte.
Sämtliche Nebenfiguren, egal ob es nun Georgies Eltern, der Portier, die Schwester von Andrew war oder sogar die beste Freundin von Georgie, blieben allesamt viel zu oberfläch und so konnte ich leider keine Nähe zu ihnen aufbauen. Sie sind einfach da, runden das Bild etwas ab, aber sind jederzeit auch austauschbar.

Ich will eigentlich gar nicht so viel rumkritisieren, und nochmal, ich habe das Buch in einem Rutsch durchgelesen, es war kurzweilig, hat geprickelt und war humorvoll. Aber im Vergleich zu anderen Büchern des Genres gab es leider keine Überraschungen und es fehlte das „gewisse Etwas“.
Trotzdem gibt es eine Leseempfehlung von mir, denn ich finde die Idee und die Dialoge klasse, es ist eine nette Liebesgeschichte.

Das Cover ist sehr hübsch und hat mich angesprochen.

Fazit: Auch wenn das Rad nicht neu erfunden wurde, es war kurzweilig und hat mich unterhalten. 3 Sterne.