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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.04.2019

Ein gut recherchierter historischer Roman

Die Perlenfischerin
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In ihrem neuen historischen Roman „Die Perlenfischerin“ führt Sabine Weiß die Leser zum Anfang des 13. Jahrhunderts. Die Handelsstadt Bardowick wird von Herzog Heinrich mit Gewalt eingenommen und zerstört. ...

In ihrem neuen historischen Roman „Die Perlenfischerin“ führt Sabine Weiß die Leser zum Anfang des 13. Jahrhunderts. Die Handelsstadt Bardowick wird von Herzog Heinrich mit Gewalt eingenommen und zerstört. Wer kann. flüchtet aus der Stadt. In diesen Kriegswirren wird Ida von ihrer Familie getrennt. Das alte Wurzelweib Neslin findet das kleine Mädchen mit Brandwunden übersät am Ufer der Ilmenau auf. Sie nimmt sie mit nach Hause und pflegt sie gesund. Ida hat keine Erinnerungen mehr an ihre Familie und so bleibt sie bei Neslin, die ihr zeigt im Einklang mit der Natur zu leben. Im Laufe der Zeit lernt Ida das Tauchen nach kostbaren Perlmuscheln, die nicht nur als Zierrat Verwendung finden, sondern auch als Heilmittel gelten. Als Neslin spürt, dass ihr Leben zu Ende geht, erzählt sie Ida, was sie in Bardowick über ihre Familie herausgefunden hat. Nach dem Tod von Neslin macht sich Ida gemeinsam mit ihren Jugendfreund, den Slawen Esko, auf die Suche nach ihrer Familie.

Sabine Weiß hat es wieder geschafft, einen großartigen historischen Roman zu schreiben. Es ist ihr wieder meisterlich gelungen die verworrenen politischen Verhältnisse der damaligen Zeit in eine spannende Geschichte einzubinden, so dass ein anschauliches Bild entsteht. Der flüssige Schreibstil macht das Lesen zum Vergnügen, so dass die Seiten nur dahin fliegen. Die Charaktere sind vielfältig gezeichnet und entwickeln sich im Laufe der Handlung weiter.

Bevor ich dieses Buch gelesen habe, war mir nicht bewusst, dass es in Deutschland früher Flussperlmuscheln gab und auch heute noch kleine Vorkommnisse vorhanden sind, die auf der Roten Liste der gefährdeten Arten stehen. Sabine Weiß hat dieses Buch all denen gewidmet, die sich für konsequenten Naturschutz einsetzen, um die Flussperlmuscheln zu retten.

Mich hat dieser lesenswerte, gut recherchierte historische Roman von der ersten bis zur letzten Seite wieder überzeugt und in längst vergangene Zeiten entführt.

Veröffentlicht am 07.04.2019

Aufregung in Neuharlingersiel

Zum Teufel mit den fiesen Friesen
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„Zum Teufel mit den fiesen Friesen“ ist bereits der 6. Ostfriesen-Krimi aus der Feder der Autorinnen. Diesen Krimi kann man auch gut lesen, ohne die vorherigen Bände zu kennen, denn die Fälle sind in sich ...

„Zum Teufel mit den fiesen Friesen“ ist bereits der 6. Ostfriesen-Krimi aus der Feder der Autorinnen. Diesen Krimi kann man auch gut lesen, ohne die vorherigen Bände zu kennen, denn die Fälle sind in sich abgeschlossen.

Rosa Moll ist laut singend in ihrem Fiat 500 unterwegs, als ihr auf der Landstraße ein Motorrad entgegen kommt. Nur knapp kann sie einen Zusammenstoß vermeiden. Das Motorrad landet samt Fahrer in den Büschen. Die Aufregung in Neuharlingersiel ist groß, als sich herausstellt, dass der Biker Tjark Ukena nicht durch einen Unfall ums Leben kam, sondern er während der Fahrt von einer Kugel getroffen wurde. Doch es bleibt nicht bei einem Todesfall, auch die Kiterin Antje Marie Plumhoff wird auf dem Wasser durch Schüsse getötet. Die beiden Mordopfer haben Verbindung zur Partei der frechen Friesen, die gegen ein geplantes Logistik-Zentrum und einen Windpark sind. Für die Wittmunder Kripo und den Dorfpolizisten Rudi Bakker gibt es viel zu tun. Rudi erhält wie immer Unterstützung von der Lehrerin Rosa und dem Postboten Henner.

Durch einen leichten flüssigen Schreibstil wurde ich wieder nach Neuharlingersiel entführt, so dass die Seiten nur dahin flogen. Den etwas unangenehmen Kommissar Helmut Schneppel, Rudi, Rosa und Henner durfte ich bei den Ermittlungen begleiten. Dabei habe ich aufregende Momente erlebt und gleichzeitig etwas über das Häuptlingswesen in Ostfriesland erfahren. Neben der spannenden Unterhaltung kam natürlich auch der Humor keinesfalls zu kurz. Es gab einige überraschende Wendungen, die mich bei der Suche nach dem Täter auf falsche Spuren führten, so dass ich bis zum Schluss mit raten konnte. Am Ende des Buches gibt es noch ein Personenregister und einige friesische Rezepte, die Appetit machen auf mehr.

Der Ausflug an die ostfriesische Küste hat mir wieder gefallen und mir unterhaltsame sowie spannende Lesestunden bereitet.

Veröffentlicht am 28.03.2019

Krimi mit Inselfeeling

Kalte See
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Hendrik Berg entführt den Leser in seinem neuen Krimi auf die Nordseeinsel Föhr. Es ist Hochsaison, das Veranstaltungshighlight „Föhr on fire“ steht vor der Tür und dann passiert ein Mord. Am Strand von ...

Hendrik Berg entführt den Leser in seinem neuen Krimi auf die Nordseeinsel Föhr. Es ist Hochsaison, das Veranstaltungshighlight „Föhr on fire“ steht vor der Tür und dann passiert ein Mord. Am Strand von Nieblum wird nicht nur die Leiche einer jungen Frau, sondern auch die schwerverletzte Kim Lutter aufgefunden, die den Mörder bei seiner Tat beobachtet hat. Kommissar Krumme und seine Kollegin Pat fahren nach Föhr, um diskret zu ermitteln. Doch dann finden sich vergleichbare Fälle aus anderen Urlaubsregionen und es wird klar, dass ein Serienmörder auf der idyllischen Insel sein Unwesen treibt.

Auch dieser Band um Kommissar Krumme konnte mich wieder begeistern. Die Geschichte beginnt nach dem ersten Kapitel etwas beschaulich bis sie dann langsam Fahrt aufnimmt. Zwischendurch gibt es kurze Einblicke in das Leben und die Psyche des Täters, die sehr anschaulich beschrieben waren. Durch den flüssigen und bildhaften Schreibstil konnte man tief in die Geschichte eintauchen. Die Landschaftsbeschreibungen waren sehr ansprechend und da ich die Insel Föhr kenne, konnte ich den Spuren der Ermittler gut folgen. Die Charaktere waren detailliert gezeichnet. Der Autor hat es geschafft, sie lebendig und authentisch darzustellen, besonders die Einblicke in das Privatleben von Kommissar Krumme waren unterhaltsam beschrieben. Aber auch Watson, der Hund, sei erwähnt, der für eine humorvolle Note sorgte.

Ich habe diesen spannenden Krimi mit mystischen Elementen von der ersten bis zur letzten Seite genossen und nebenbei noch das Inselfeeling von Föhr erlebt. Eine klare Leseempfehlung für alle, die Krimis und die Nordsee lieben.

Veröffentlicht am 18.03.2019

Mördersuche auf dem Tanzparkett

Der Tanz des Mörders
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Der Ex-Tanzlehrer Colin Duffot hat sich vor kurzem in einem kleinen ländlichen Ort in Mittelengland niedergelassen. Um Kontakte zu knüpfen, spielt er mit dem schlitzohrigen Pfarrer Jasper Dart. Der Einsatz ...

Der Ex-Tanzlehrer Colin Duffot hat sich vor kurzem in einem kleinen ländlichen Ort in Mittelengland niedergelassen. Um Kontakte zu knüpfen, spielt er mit dem schlitzohrigen Pfarrer Jasper Dart. Der Einsatz ist immer eine gute Tat. Nun hat Colin wieder verloren und muss die kranke Mrs Summers besuchen. Sie entpuppt sich als bösartige alte Dame, die ihren Nachbarn gern hinterher spioniert. Eines Morgens findet Colin sie tot im Sessel mit einem Bratthermometer im Ohr. Doch dieses ist nicht die einzige Tote im Ort. In einem Wäldchen haben Spaziergänger eine unbekannte junge Frau gefunden, erschlagen mit einem Fleischklopfer. Auf Grund der Küchenutensilien als Tatwaffen, scheinen beide Fälle zusammenzuhängen. Die kleinwüchsige Norma, die Krankenschwester bei Mrs Summer war, überredet den einfallsreichen Pfarrer Jasper und Colin, der die Gabe hat, Menschen durch ihre Körpersprache einzuschätzen, Ermittlungen aufzunehmen. Das ungleiche Trio lädt die Verdächtigen zu Tanzstunden in den Gemeindesaal ein. Kann der Täter auf dem Tanzparkett enttarnt werden?

Miriam Rademacher hat mich mit diesem Krimi überrascht, der nicht nur eine spannende Handlung bietet, sondern auch ein Prise Humor. Die Hobby-Ermittler sind alle liebevoll gestaltet. Jede Person hat ihre Ecken und Kanten, punkten mit Wortwitz und ironischen Bemerkungen, so dass ich mir oft ein Lachen nicht verkneifen konnte. Aber auch die Nebenfiguren waren angenehm gezeichnet, so dass ich sie mir gut vorstellen konnte. Dieses wurde noch unterstützt durch die angenehme Stimme von Jens Wenzel, der es geschafft hat, durch verschiedene Stimmnuancen jeden Charakter individuell darzustellen und die Geschichte lebendig zu gestalten.

„Der Tanz der Mörder“ ist kurzweilig, gewürzt mit einer Prise Humor und dazu noch großartig gelesen. So hat man alles, was ein tolles Hörbuch ausmacht. Als Hörerin hatte ich auf jeden Fall viel Freude mit dem ungewöhnlichen Ermittlertrio.

Veröffentlicht am 10.03.2019

Wenn einer eine Reise tut...

Mörder mögen keine Matjes
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Piet Paulsen hat in Hamburg eine Knieoperation gut überstanden und die Stammbesetzung der Hidden Kist will ihn besuchen. Doch dann entdecken Tadje und ihr Freund Lasse einen gestrandeten Container von ...

Piet Paulsen hat in Hamburg eine Knieoperation gut überstanden und die Stammbesetzung der Hidden Kist will ihn besuchen. Doch dann entdecken Tadje und ihr Freund Lasse einen gestrandeten Container von einer Hamburger Reederei. Beide sind neugierig und öffnen den Container, ein kleiner Affe springt ihnen entgegen und unter einem Chaos an Elektroschrott erblicken sie die Leiche eines Mannes. Für Polizeimeister Thies Detlefsen ist schnell klar, dass der Tatort wahrscheinlich in Hamburg liegt. Da sich Nicole Stappenbek wegen ihres Freundes von Kiel nach Hamburg versetzen lassen hat, nimmt er mit ihr Kontakt auf. Gemeinsam mit seinen Freunden aus Fredenbüll reist Thies Detlefsen in die Großstadtmetropole Hamburg, um den Fall zusammen mit Nicole Stappenbek zu klären. Auch wenn die Hamburger Polizei über den Dorfpolizisten lächelt, lässt er sich nicht beirren und ermittelt auf seine unkonventionelle Art.

Nach dem 7. Band von Krischan Koch bin ich mit der Fredenbüller Imbisstruppe schon fast auf Du und Du. Die Ermittlungen führen dieses Mal weg von dem beschaulichen Fredenbüll auf das heiße Pflaster von Hamburg, wo man wie nebenbei einige Sehenswürdigkeiten der Stadt kennenlernt. Geschickt wird Gesellschaftskritik und das aktuelle Thema Müllentsorgung in das Geschehen verflochten. Neben Geldgier und Lügen gibt es auch falsche Fährten, die den Leser zum Miträtseln animieren.

Der spritzige Schreibstil von Krischan Koch konnte mich wieder begeistern. Ich liebe die schrägen, aber liebevoll gezeichneten Charaktere und auch die witzigen Dialoge. Ich fand das Buch kurzweilig, humorvolle Ereignisse sorgten für gute Unterhaltung und die Spannung wurde bis zum Schluss gehalten.

„Mörder mögen keine Matjes“ ist wie die Vorgängerbücher wieder ein toller Küstenkrimi mit viel Mutterwitz und nordischem Charme.