Cover-Bild Asphaltseele
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14,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Heyne
  • Themenbereich: Belletristik - Thriller / Spannung
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 240
  • Ersterscheinung: 12.09.2016
  • ISBN: 9783453270206
Gregor Weber

Asphaltseele

Thriller
Sie müssen diesen Bullen nicht mögen - aber Ruben Rubeck ist einer von den Guten!


»Mein Name ist Ruben Rubeck. Ich bin siebenundvierzig, sehe aus wie siebenundfünfzig und fühle mich manchmal wie siebenundachtzig. Geschieden, kinderlos und Kriminalkommissar, was in meinem Alter ein lächerlich niedriger Dienstgrad ist, aber das geht mir am Arsch vorbei. Ich komme zurecht. Das Frankfurter Bahnhofsviertel ist mein Revier. Viele denken, ich würde da wohnen, weil es bei mir für mehr nicht reicht, weil ich mich im Dreck wohlfühle und mit meinem Gesicht sowieso nirgends sonst in Frankfurt eine Wohnung bekäme, aber das stimmt nicht. Ich hab’s einfach gerne nah zur Arbeit.«

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.03.2024

Hart, dreckig, Frankfurter Bahnhofsviertel

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Dieser Roman ist das krasse Gegenteil zu den unzähligen Tatort-Filmen, die allzu sanft daherkommen, in denen die Polizei alle Gesetze einhält und die Täter in Watte packt, lieber die eigene Waffe auf den ...

Dieser Roman ist das krasse Gegenteil zu den unzähligen Tatort-Filmen, die allzu sanft daherkommen, in denen die Polizei alle Gesetze einhält und die Täter in Watte packt, lieber die eigene Waffe auf den Boden legt, wenn eine auf sie gerichtet wird. Dabei hat es solche Typen wie Dave Robicheaux, einen Protagonisten des amerikanischen Schriftstellers James Lee Burke, auch schon im deutschen Fernsehen gegeben. Beide Male unter anderem gespielt von Jörg Schüttauf: als Thomas Becker in „Der Fahnder“ sowie als Fritz Dellwo im Tatort aus Frankfurt mit Andrea Sawatzki

Doch worum geht es? Ruben Rubeck ist Ex-Soldat, war viele Jahre im Kosovo und anschließend zur Polizei gegangen. Er ist alleinlebend in der Frankfurter City, die auch rund um den Hauptbahnhof sein Arbeitsplatz ist. „Ich hab’s einfach gerne nah zur Arbeit.“ Außerdem ist er Alkoholiker, Sex und etwas Geselligkeit kauft er sich bei Ina, einer Prostituierten. Die Abende verbringt er meist in einer Kneipe um die Ecke. Als er diese eines Tages verlässt, gerät er in eine Schießerei. Entgegen der Dienstanweisung, Waffen in der Freizeit nicht bei sich zu tragen, hatte er seinen SIG im Holster, rettet einem jungen Pärchen das Leben, erschießt einen der Ganoven und verletzt einen zweiten schwer. Alles in allem kommt er gut aus dieser Sache heraus. Wie sich herausstellt, handelte es sich wohl um eine Schießerei zwischen zwei rivalisierenden osteuropäischen Banden, Rubeck ist für kurze Zeit der Held. Dann tritt ein Mitarbeiter des LKA auf dem Plan. Er will Rubeck anheuern, den Mann, den dieser angeschossen hat und der noch im Krankenhaus liegt, undercover dingfest zu machen. Es handelt sich um eine Milieugröße aus Hamburg. Rubeck kämpft mit sich, weil er sich nicht gerne von einem anderen etwas sagen lässt. Aber dann nimmt das Unheil seinen Lauf.

Gregor Weber hat bestimmt viele Vorlagen aus Romanen und Filmen in seinem Kopf gehabt, die zu solch einem heruntergekommenen und dennoch sympathischen Protagonisten führten. Aber er hat vor allem den Mut gehabt, einen solchen Plot in Deutschland anzusiedeln. Mir hatte ein befreundeter Schriftsteller mal gesagt: Man müsste in Amerika leben, da könnte man Ballerszenen schreiben, Hubschrauber abschießen und dergleichen. Das ist in Deutschland alles gar nicht machbar, weil es unglaubwürdig wäre.“ Weber zeigt, dass es doch geht. Und das auch Schießszenen auf offener Straße glaubwürdig gestaltet werden können.

Für den Aufbau des Romans wurden zwei verschiedene Handlungsabläufe spannungsvoll montiert. In einer Rückblende erlebt der Leser den Einsatz eines Spezialkommandos im Kosovo bei der Festnahme eines Kriegsverbrechers. In der aktuellen Handlung erfolgt die Jagd nach einem osteuropäischen Gangsterboss. Die Rückblende könnte als separate Geschichte auch komplett vorher gelesen werden. Sie sorgt aber durch die Montage zwischen den anderen Kapiteln für besondere Spannung. Die Spannung insgesamt schafft der Autor einerseits durch actionreiche Szenen, durch viele Cliffhänger am Ende der Kapitel, durch innere Widersprüche und Konflikte in den Gedanken des Protagonisten und durch immer wieder neue Wendungen im Verhalten der Figuren. Die wenigen, verlässlichen Ausnahmen sind eher Nebenfiguren. Schließlich bleibt dem Leser immer das Bangen, ob es Rubeck mit seinem Verhalten nicht doch irgendwie an den Kragen geht.

Hart, dreckig, Frankfurter Bahnhofsviertel, actiongeladen hat Gregor Weber seinen Protagonisten voll mit Emotionen gespickt und ihm einen interessanten Lebenslauf verpasst, der nicht nur von der Campingplatzidylle des Soldatsseins berichtet. Ein Thriller für alle, die es hart mögen.

Veröffentlicht am 17.10.2016

Absolutes Highlight!

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Buchinfo
Asphaltseele - Gregor Weber
Broschiert - 240 Seiten - ISBN-13: 978-3453270206
Verlag: Heyne Verlag - Veröffentlichung: 12. September 2016
EUR 14,99
Kurzbeschreibung
»Mein Name ist Ruben Rubeck. ...

Buchinfo
Asphaltseele - Gregor Weber
Broschiert - 240 Seiten - ISBN-13: 978-3453270206
Verlag: Heyne Verlag - Veröffentlichung: 12. September 2016
EUR 14,99
Kurzbeschreibung
»Mein Name ist Ruben Rubeck. Ich bin siebenundvierzig, sehe aus wie siebenundfünfzig und fühle mich manchmal wie siebenundachtzig. Geschieden, kinderlos und Kriminalkommissar, was in meinem Alter ein lächerlich niedriger Dienstgrad ist, aber das geht mir am Arsch vorbei. Ich komme zurecht. Das Frankfurter Bahnhofsviertel ist mein Revier. Viele denken, ich würde da wohnen, weil es bei mir für mehr nicht reicht, weil ich mich im Dreck wohlfühle und mit meinem Gesicht sowieso nirgends sonst in Frankfurt eine Wohnung bekäme, aber das stimmt nicht. Ich hab’s einfach gerne nah zur Arbeit.«
Bewertung
Mit „Asphaltseele“ und dem Hauptcharakter Ruben Rubeck liefert uns der Autor Gregor Weber einen etwas „krasseren“ Thriller.
Ruben Rubeck (der ein wenig an Schimanski erinnert) ist alles andere als ein gewöhnlicher Polizist.
Er redet wie ihm der Schnabel gewachsen ist, säuft wie ein Loch und wohnt im Frankfurter Bahnhofsviertel.
Seine direkte, oft derbe Art macht aber seinen Charakter aus. Ich finde es toll mal einen Ermittler kennenzulernen, der nie mehr macht als er muss und ansonsten macht was er will.
Auch der lockere Schreibstil des Autoren machen das Buch lesenswert. Es ist abwechslungsreich und auch die Spannung bleibt nicht auf der Strecke.
Ich würde gerne mehr Fälle von Ruben Rubeck lesen.
Fazit: Ein Thriller der durch seinen eigenwilligen Hauptprotagonisten ein absolutes Highlight ist! Volle Punktzahl!

Veröffentlicht am 11.10.2016

Frankfurt am Limit

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Sein Name ist sein Markenzeichen. Ruben Rubeck ist knallhart und unerbittlich. Als Ermittler im Frankfurter Rotlichtmilieu ist er mittendrin. So gerät er prompt in eine Schießerei, greift zur Waffe – und ...

Sein Name ist sein Markenzeichen. Ruben Rubeck ist knallhart und unerbittlich. Als Ermittler im Frankfurter Rotlichtmilieu ist er mittendrin. So gerät er prompt in eine Schießerei, greift zur Waffe – und trifft. Dies bringt ihm einen Job ein, den er nur äußerst widerwillig und mit zwiespältigen Gefühlen nach langem Zögern annimmt. Der Auftrag ist brisant und hochgefährlich, doch das wird ihm erst so richtig klar, als er bis zum Hals in der Sache drinsteckt. Er muss sich dringend etwas einfallen lassen, vor allem aber muss er klären, wer in diesem Spiel welche Rolle spielt.

Seine unorthodoxe Arbeitsweise verschafft ihm, während sich die Situation dramatisch zuspitzt, so manchen Vorsprung, den er auch dringend braucht wenn er nicht den Kürzeren will. Es kommt zu einer wilden Hetzjagd, die sein ganzes Können fordert, wenn er lebend aus der Geschichte rauskommen will. Und das will er mit aller Macht, denn Ruben Rubek läßt sich nicht austricksen.

Fazit
Sehr eigenwillig und unkonventionell, ist dieser temporeiche Actionthriller sicher nicht unbedingt jedermanns Sache. Wer sich aber auf diesen ungewöhnlichen Kommissar einläßt, wird es bestimmt nicht bereuen.

Veröffentlicht am 03.10.2016

Asphaltseele

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Asphaltseele ist ein Thriller, den ich so niemals erwartet hätte. Aufmerksam auf das Buch bin ich durch den Autor geworden, dessen Geburtstort Saarbrücken ist und mir auch als Schauspieler vom Saarländischen ...

Asphaltseele ist ein Thriller, den ich so niemals erwartet hätte. Aufmerksam auf das Buch bin ich durch den Autor geworden, dessen Geburtstort Saarbrücken ist und mir auch als Schauspieler vom Saarländischen Tatort bekannt ist (bitte keine Diskussionen :D). Ich war sehr interessiert an diesem Buch, obwohl ich wusste, dass es sich nicht um einen Saarland-Krimi handelt, sondern der Handlungsort Frankfurt ist. Ich habe mich sehr gefreut; schwer gefallen ist mir die Bewertung trotzdem.

Auch wenn ich den Plot an sich spannend fand und ich mich schnell an den doch etwas ausgefallenen Schreibstil gewöhnt habe, so hatte ich doch so meine Probleme mit dem Hauptprotagonisten Ruben Rubeck. Denn was sollte ich von einem Polizisten halten, der fast täglich weit einen über den Durst trinkt, fast täglich zur einer Prostituierten geht, besoffen mit einer Schusswaffe hantiert und dann kein Verfahren erwarten darf? Er einfach so mir nichts, dir nichts eine Undercover-Aktion übernimmt, ohne vorheriges Briefing oder Informationen? Auch wenn ich den Charakter an sich sehr interessant fand – schließlich scheint er mutig und heldenhaft zu sein und obwohl man es gar nicht erwarten würde, auch ein guter Polizist – hat mich die ständige Beschreibung des "knallharten Bullen" doch ein wenig gestört.

Der Plot selbst besteht aus zwei Handlungssträngen – die Gegenwart in Frankfurt und die Vergangenheit im Kosovo. Die Vergangenheit wird bis zum Schluss eher geheimnisvoll gehalten und es wird auch erst am Ende aufgelöst, wie die beiden Handlungsstränge zusammenhängen. Das hat das Verständnis für die Flashbacks zwar ein bisschen erschwert, die Geschichte aber doch spannend gehalten. Die Handlung in der Gegenwart an sich hat mir gut gefallen: Schießerei zwischen Osteuropäern, Tod eines ehemaligen GSG9-Polizisten, Verstrickungen mit dem LKA und eine Undercover-Aktion. Ich fand den Aufbau spannend und einige Szenen sehr actionreich. Ich würde es nicht unbedingt als "Hardcore" bezeichnen, aber unterhaltsam und fesselnd war die Geschichte auf jeden Fall.

Auch wenn ich lange gebraucht habe, um mich an den Schreibstil zu gewöhnen, so mochte ich die pampige Art (ich habe keine Ahnung, wie ich es sonst beschreiben soll – lest die Leseprobe, dann wisst ihr, was ich meine :D) doch sehr gerne. Es wirkte auf mich wie eine Geschichte, die ein Kerl mir am Stammtisch erzählt – nicht besonders anspruchsvoll, aber doch sehr unterhaltend und ein wenig "kumpelhaft". Ich habe mich in die Erzählung integriert gefühlt und habe die Schilderungen neugierig verfolgt. Auch das Cover finde ich toll. Ich finde es ansprechend gestaltet; es macht Lust auf einen guten Thriller.


Fazit
Ich denke, Asphaltseele ist ein Buch, das man mag oder eben nicht. Das Buch hat es mir nicht einfach gemacht, doch die Flashbacks, die Plotidee und der Schreibstil konnte mich doch noch überzeugen, obwohl ich mit allen Komponeten ein bisschen gehadert habe. Zum Schluss ergibt alles einen Sinn, was mir gut gefallen hat. Ein gutes Heyne Hardcore Buch.

Veröffentlicht am 16.09.2020

Anders

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Inhalt:

Der Protagonist Ruben Rubeck ist Kriminalkommissar und arbeitet im Frankfurter Bahnhofsviertel. Doch nicht nur beruflich, auch privat verkehrt er im Milieu. Er hat ein Alkoholproblem und geht ...

Inhalt:

Der Protagonist Ruben Rubeck ist Kriminalkommissar und arbeitet im Frankfurter Bahnhofsviertel. Doch nicht nur beruflich, auch privat verkehrt er im Milieu. Er hat ein Alkoholproblem und geht regelmäßig Kneipen und Bordelle im Frankfurter Bahnhofsviertel. Als es eines Abends, genau dort, zu einer Schießerei kommt, ist Rubeck vor Ort. Mit dieser Schießerei wird eine Lawine der Ereignisse los getreten, die von Ruben Rubeck einiges abverlangen. Er wird von seiner Vergangenheit eingeholt und kämpft schließlich nicht nur um sein eigenes Leben.

Meine Meinung:

Wir folgen dem Protagonisten Ruben Rubeck. Er schildert die Ereignisse aus der Ich-Perspektive und in Alltagssprache. Dies hat mich einige Male schmunzeln lassen, da die Sprache perfekt zum Setting des Frankfurter Bahnhofsviertels und zu dem Charakter an sich passt. Schnell konnte ich mich in Ruben Rubeck hineinversetzen und seine Gefühle nachvollziehen. Durch die Wahl der Sprache wurde das verstärkt.

Nachdem ich den Protagonisten auf den ersten Seiten kennengelernt habe, baute sich langsam der Spannungsbogen auf. Das Setting spielte immer wieder, gerade im Bezug auf Rubecks Alkoholkonsum, eine wichtige Rolle. Das war für mich komplett neu und interessant, da ich zuvor noch kein Buch gelesen hatte, welches im Milieu spielt. Die Dosis, in dem dies eingebunden wurde habe ich trotzdem als passend empfunden.

Durch einzelne Kapitel, welche als Rückblenden gestaltet waren, wurde wieder Spannung aufgebaut. Erst zum Schluss erschloss sich die Bedeutung dieser Kapitel. Außerdem erschlossen sich damit einige Handlungen von Rubeck.

Insgesamt fand ich das Buch und vor allem die Idee der "Verdrängung" und dem "Umgang mit traumatischen Situationen" sehr gelungen. Dieser Idee hätte, meiner Meinung nach, während der gesamten Handlung mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden können. Dadurch, dass sich diese Intention erst ziemlich am Ende erschließen lässt, hat der Leser nicht so viele Berührungspunkte mit der Materie. Leider hat es mir zudem etwas an Spannung gefehlt. Viele Handlungsstränge haben sich zuvor abgezeichnet.

Insgesamt habe ich das Buch dennoch gerne gelesen. Die 240 Seiten haben sich gut lesen lassen. Zu einem Lese-Highlight fehlte dem Buch allerdings das gewisse Etwas.

Insgesamt erhält "Asphaltseele" von mir gute 3,5/5 Büchern ;)

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