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Veröffentlicht am 14.07.2019

Lesenswert!

True North - Kein Für immer ohne dich
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Nur eine Urlaubsaffäre, mehr wollten Dave und Zara nicht füreinander sein, als der junge Mann in Vermont mit seinen Kumpels Urlaub macht und dabei auf die faszinierende Barfrau trifft. Doch was als reine ...

Nur eine Urlaubsaffäre, mehr wollten Dave und Zara nicht füreinander sein, als der junge Mann in Vermont mit seinen Kumpels Urlaub macht und dabei auf die faszinierende Barfrau trifft. Doch was als reine Zweckgemeinschaft beginnt, hat für Zara weitreichende Konsequenzen, denn sie wird schwanger. Lange Zeit versucht sie mit Hilfe ihres Zwillingsbruders, Dave ausfindig zu machen, der jedoch wie vom Erdboden verschluckt scheint. Sie findet sich damit ab, ihre Tochter allein großzuziehen, bis der Vater des Kindes zwei Jahre später überraschend in ihrem Café auftaucht. Er hat Zara nie vergessen können, doch sie ist verständlicherweise skeptisch, denn wird er sie auch noch wollen, wenn er erfährt, dass sie zukünftig zu dritt wären?

Für mich ist dies nicht das erste Buch von Sarina Bowen, jedoch das erste der True-North-Reihe. Auch wenn das der vierte Teil ist, lassen sich die Bände unabhängig voneinander lesen, wie man es von New Adult kennt. Man spoilert sich höchstens bezüglich der Paarungen in den vorigen Teilen, aber das macht man auch, wenn man den Klappentext des entsprechenden Buches liest.. nichts dramatisches also.

Sarina Bowen lässt ihre Figuren aus der Ich-Perspektive erzählen und wie es mir am besten gefällt, kommen hier sowohl der männliche als auch der weibliche Protagonist zu Wort. Dadurch hat man den perfekten Einblick in die Hintergründe und Gedanken der Figuren, was allerdings nicht davor schützt, sie manchmal packen und schütteln zu wollen. Im Gegenteil, es wird dadurch noch gefördert und besonders Dave hätte ein paar Schläge auf den Hinterkopf gut vertragen können, so unsensibel wie der sich Zara gegenüber ab und an verhält.
Was dem Buch jedoch zugutekommt, sind die lockere, umgangssprachliche Ausdrucksweise und der anschauliche Schreibstil, die für einen angenehmen Lesefluss sorgen, durch den man das Buch in Windeseile beendet hat.

Mir hat an diesem Buch besonders gut gefallen, dass erst nach einer ganzen Weile von Liebe die Rede ist und sich nicht schon im ersten Drittel eine gemeinsame Zukunft geschworen wurde, wie es bei einigen Liebesromanen gern mal vorkommt. Die Beziehung von Zara und Dave entwickelt sich zögerlich und für die Umstände in einem realistischen Tempo, so etwas ist für das Genre New Adult leider nicht selbstverständlich, wenn eine möglichst umfangreiche, möglichst bewegende Liebesgeschichte auf möglichst wenig Seiten gepresst werden soll.

Natürlich hatte das Buch auch seine prickelnden Textstellen, doch die Bettszenen haben zum Glück nicht überhand genommen, was vielleicht auch daran liegt, dass Zara und Dave beide seit ihrem Urlaubsflirt vor mehreren Jahren reifer geworden sind. Auch hier gibt es Seitenweise Titel, die Negativbeispiele in diesem Punkt darstellen, als würden sich die Autoren denken: „Hey, gerade ist mal eine halbe Stunde Ruhe im Plot, stecke ich die zwei einfach zusammen ins Bett. Und unmittelbar anschließend am besten noch fünfmal, dann sind weitere zwanzig Seiten gefüllt.“ Furchtbar. Sarina Bowen gehört meiner Erfahrung nach nicht zu dieser schrecklichen Spezies.

Die Figuren waren mir im Grunde genommen alle sehr sympathisch bis auf die üblichen Ausnahmen, die nicht mal die Menschen in der erzählten Welt leiden können, wie zum Beispiel der griesgrämige Onkel oder großkotzige Bruder von Zara. Die Protagonisten jedoch haben mit wirklich gut gefallen.
Zara bewundere ich für ihre Stärke, eine Tochter allein großzuziehen und sich nicht an den Ereignissen der Vergangenheit zu zerbrechen. Sie hat Feuer, was Dave mehr als nur einmal zu spüren bekommt, und setzt ihre Meinung durch, wenn es drauf ankommt. Allerdings hat sie auch ein Problem damit, gern angebotene Hilfe von Freunden und Familie anzunehmen, ihre größte Schwäche gewissermaßen.
Dave und ich hatten zwischendurch so unsere Schwierigkeiten, etwa um den Zeitpunkt herum, als Zara ihm von ihrer gemeinsamen Tochter erzählt hat. Doch er hat sich zum Glück gefangen und sich als sehr umsichtiger, bemühter Dad herausgestellt, der Zaras Vertrauen verdient.

Nach diesem lesenswerten vierten Band werde ich wohl auch mal die ersten drei Teile in Angriff nehmen müssen, die bereits seit einiger Zeit im Regal auf ihre Sternstunde warten. Von Sarina Bowen kannte ich bisher nur die Ivy-Years-Reihe, in welche ich absolut und zu 100% verliebt bin, doch auch True North ist interessant mit dem ländlichen Setting und der Wohlfühlumgebung einer Kleinstadt.

Mein Fazit:
Etwas mehr Tiefe wäre schön gewesen, aber ich mochte die gemäßigte Entwicklung der Beziehung der Protagonisten sowie die Figuren selbst. Eine Reihe, die einen Blick wert ist!

Veröffentlicht am 28.06.2019

Gruselig!

Dana Mallory
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Auf Mallory Manor soll Dana ihre Ferien verbringen - hat ihr Vater beschlossen. Bitten und Betteln, mit auf seine Dienstreise kommen zu dürfen, haben zu nichts geführt und so sieht die fast 13-jährige ...

Auf Mallory Manor soll Dana ihre Ferien verbringen - hat ihr Vater beschlossen. Bitten und Betteln, mit auf seine Dienstreise kommen zu dürfen, haben zu nichts geführt und so sieht die fast 13-jährige sich schon bald dem gruseligsten Schloss gegenüber, was sie je gesehen hat, gekrönt von einem schrägen Butler und einer noch schrägeren Tante. Als die Bilder und Statuen im Haus plötzlich anfangen, ein Eigenleben zu entwickeln und Dana nachts unheimliche Stimmen hört, macht sie sich mit dem geheimnisvollen Will auf die Suche nach der Ursache dieses Spuks und entdeckt, dass es auf Mallory Manor alles andere als mit rechten Dingen zugeht, und dass ausgerechnet sie die Einzige ist, die eine drohende Katastrophe abwenden kann..

Da ich manchmal leider etwas schlecht schätzen kann, wie viel man jüngeren Lesern zutrauen darf, bin ich an „Dana Mallory und das Haus der lebenden Schatten“ relativ unbesorgt rangegangen und nahm an, dass es schon nicht so dramatisch werden würde.
Großer Fehler. Ich muss gestehen, dass ich dieses Buch eindeutig unterschätzt habe.. oder dass ich einfach feige und zartbesaitet bin, vermutlich eine Kombination aus all diesen Faktoren.

Der Schreibstil ist angemessen für die Zielgruppe, so viel sei auf jeden Fall schon mal gesagt. Man versteht alles problemlos, jüngere begeisterte Leser werden nur so durch die Seiten fliegen und ich für meinen Teil hatte auch riesigen Spaß dabei, Danas Alltag auf dem Anwesen zu verfolgen. Sie erzählt unglaublich unterhaltsam aus ihrer Ich-Perspektive und durch ihre authentischen, detaillierten Beschreibungen kann man sich Mallory Manor perfekt vorstellen, wie eine 13-jährige es nun mal sieht, nämlich im ersten Moment einschüchternd und gruselig, dann von Tag zu Tag jedoch spannender und interessanter.

Die Figuren sind alle mit viel Liebe gestaltet, besonders fasziniert hat mich neben der Protagonistin Dana ihr Freund Will. Er hat eine sehr einnehmende, sympathische Art für einen Jungen in seinem Alter, ist zugleich reifer und ernster, als man es erwarten würde, hat auf der anderen Seite jedoch auch unglaublich witzige Momente, mit denen er Dana und den Leser überrascht.
Dana nimmt ihren Zwangsurlaub anfangs nicht so gelassen, gewöhnt sich aber recht schnell an die neue Situation, vor allem wenn man bedenkt, was in ihrem Zuhause auf Zeit für schräge Sachen abgehen. Beeindruckend mutig stellt sie sich den Gefahren, die ihr auflauern, bis sie schließlich feststellt, dass von ihrem Mut so einiges abhängt.
Mir waren die Charaktere bis auf die „Tante“ alle sehr sympathisch und ich habe es genossen, ihre Geschichte mitzuerleben.

Was ich bei diesem Buch unterschätzt habe, ist der Gruselfaktor. Normalerweise meide ich alles, was im entferntesten mit Grusel, Thrill oder Horror zu tun hat, dafür bin ich einfach zu schissig und kann auch mit fast 22 Jahren mein Spiegelbild nachts nicht anschauen, wenn ich einen entsprechenden Film gesehen oder ein Buch in die Richtung gelesen habe. Peinlich, aber wahr. Jedoch nahm ich an, dass es bei einem Kinder-/Jugendbuch schon nicht so schlimm wäre, wenn ich meine Nase mal dort rein stecke.
Tja, wieder eines besseren belehrt, denn das ein oder andere fiese Hexengrinsen oder nächtliche, mysteriöse Stimmen ohne Quelle haben mir schon ein paar unbehagliche Schauer verpasst.

Was mich nicht zu 100% überzeugt hat, war die Auflösung von Danas Schicksal, beziehungsweise ihrer Suche nach der Lösung zur Rettung von Mallory Manor. Irgendwie war mir das Ergebnis nicht schlüssig, beziehungsweise ich hätte was anderes erwartet als den Helfer, der sich ihr später offenbart hat.

Mein Fazit:
Ein gruseliges, spannendes, süchtig machendes Kinderbuch, was ich wirklich gern gelesen und im Vorfeld tatsächlich unterschätzt habe. Nur das Ende hat mich nicht komplett überzeugt, daher einen Stern Abzug. Aber dennoch empfehlenswert für Groß und Klein, ein richtiger Lesespaß!

Veröffentlicht am 16.05.2019

Auch was für Podcastmuffel!

Du bist der Liebe nicht egal
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„Die Liebe zu seinem Kind ist das Größte und mit nichts zu vergleichen. Mit nichts, mein Schatz. Ich hoffe, Gott lässt dich diese Liebe erfahren.“ (aus „Du bist der Liebe nicht egal“ von Kasie West)

Kate ...

„Die Liebe zu seinem Kind ist das Größte und mit nichts zu vergleichen. Mit nichts, mein Schatz. Ich hoffe, Gott lässt dich diese Liebe erfahren.“ (aus „Du bist der Liebe nicht egal“ von Kasie West)

Kate hat ein großes Hobby, nämlich den See, an dem sie lebt. Menschen gehören da eher nicht dazu, vor allem nicht, mit ihnen zu sprechen. Leider blüht ihr genau das, als sie sich von ihrer besten Freundin zu einem Podcast-Kurs in der Schule überreden lässt, wider Willen hinter dem Mikro landet und den Anrufern Tipps fürs Leben gegen soll. Doch aus den harmlosen Ratschlägen für die anonymen Hilfesuchenden wird auch für Kate schnell ernst und ehe sie sich versehen kann, steckt sie mitten im tiefsten Liebeschaos, wo sie feststellen muss, dass dem Herzen zu folgen gar nicht mal so leicht ist.

Zum Einstieg sollte ich vielleicht sagen, dass ich dieses Buch unbedingt lesen wollte, nachdem es auf Instagram von zahlreichen Bloggern hochgelobt wurde, und das obwohl ich mit dem Thema Podcasts so gar nichts am Hut habe. Bisher habe ich noch nie einen gehört und ich denke, dass ich das auch in Zukunft trotz dieses wunderschönen Buches nicht ändern werde, da „Radio hören“ sozusagen mich einfach höllisch langweilt. Wenn schon etwas hören, dann lieber Musik oder ein Hörbuch, aber ein Podcast käme mir nicht zwischen die Finger.

Umso erstaunter war ich, wie gut ich dieses Buch dennoch fand, auch wenn mich das hauptsächlich behandelte Medium eigentlich zu Tode langweilt. Angefangen mit diesem traumhaften Cover, an dem ich nicht vorbeigehen könnte, wenn es mich in der Buchhandlung bittend anschaut, sich doch mal seinen Inhalt durchzulesen. Man sieht Kates geliebten See im Hintergrund, ein wichtiges Motiv, was sich durchs ganze Buch zieht, und die Farbgebung ist einfach nur wunderschön!

Kate erzählt die Geschichte aus ihrer Ich-Perspektive, sodass der Leser all ihre Gedanken und Gefühlen aus der ersten Reihe miterleben kann. Ich habe mich mit ihrer anfänglichen Haltung dem Podcast gegenüber zu 100% identifizieren können, mich hätte der Gedanke daran, eine Sendung zu moderieren, ebenfalls total verunsichert. Sie war einfach eine super sympathische Protagonistin, mit der man mitgefühlt hat, ob man wollte oder nicht.
Die jugendliche, moderne Sprache macht es dem Leser relativ einfach, ins Geschehen reinzukommen und der Story zu folgen, die detaillierten und anschaulichen Ausführungen lassen einen in einen stetigen Lesefluss fallen, aus dem man sich nur mühsam losreißen kann. Es machte wirklich Spaß, dieses Buch zu lesen, besonders wenn man die Entwicklung von Kate anschaut.

Die Protagonistin ist zu Beginn nämlich alles andere als begeistert von dem Kurs, in den Alana, ihre Freundin, sie schleppen möchte. Mir persönlich läuft es beim Thema „Podcast“ auch kalt den Rücken runter, aber Kate meistert ihre Situation erstaunlich souverän. Sie macht einen erstaunlichen Wandel durch, von der zurückhaltenden Maus in der zweiten Reihe wandert sie langsam aber sicher immer weiter in den Vordergrund, ohne sich dessen auch nur bewusst zu sein. Dazu kommt noch ihr nüchterner Humor und die Selbstironie, die sie immer an den Tag legt, sodass man ihr als Leser einfach verfallen muss.

Wie jede Young Adult Geschichte bedient sich auch diese einiger beliebter Klischees, wie zum Beispiel der verworrenen Highschool-Liebesgeschichte. Als aufmerksamer Leser weiß man unter Garantie früher, wer sich hinter Mr. Looking-for-Love verbirgt, der hilfesuchend immer wieder beim Schulpodcast anruft, aber auch, was viel wichtiger ist, wen er eigentlich erobern will. Wie es aber nun mal immer so ist, sind die Figuren nicht annähernd so klug wie der Leser und brauchen für diese Erkenntnisse eine ganze Weile, in der sich auch das eine oder andere Drama verbirgt.
Aber nicht falsch verstehen, das soll kein Kritikpunkt sein. Denn was wäre ein Jugendbuch schon ohne ein paar Missverständnisse und ein bisschen unglückliche Liebe..? Lesenswert bestimmt nicht.

Es gibt aber auch eine Menge Punkte, die dieses Buch besonders machen, angefangen damit dass Kates Familiensituation komplett durcheinander und chaotisch ist, was sie aber nur umso spannender macht. Auch der Nebenschauplatz 'See' hat mir gut gefallen, selbst wenn das Wasser bei weitem nicht mein bevorzugtes Element ist.
Das Thema Podcast ist natürlich der große Clou in dieser Geschichte und, wie ich finde, auch sehr überzeugend umgesetzt. Zwar bin ich bei weitem kein Experte, aber ich habe mich unterhalten gefühlt und war gefesselt vom Geschehen, wenn es um die Aufzeichnung der Sendungen ging, da muss die Autorin also was richtig gemacht haben.

Mein Fazit:
Ein süßes Jugendbuch mit ein bisschen Liebe, Erwachsenwerden, Freundschaft, Mut beweisen und den normalen Highschool-Problemen, mit denen Teenies sich nun mal herumschlagen müssen. Ein bisschen mehr Tiefe und etwas weniger Vorhersehbarkeit, dann hätte es volle Punktzahl gegeben. Aber nichtsdestotrotz eine kurzweilige, lesenswerte Geschichte, die ich jedem ans Herz legen kann, der gern Young Adult liest.

Veröffentlicht am 26.04.2019

Domum me adduc!

Fabula Magicae 2: Das Erbe der Bücherwelt
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„Mein Herz sehnte sich nach dieser heilen Welt, die die verschlungenen Hände meiner Eltern versprachen.“ (aus „Fabula Magicae 2 - Das Erbe der Bücherwelt“ von Aurelia L. Night)

Nachdem Mia durch Liam ...

„Mein Herz sehnte sich nach dieser heilen Welt, die die verschlungenen Hände meiner Eltern versprachen.“ (aus „Fabula Magicae 2 - Das Erbe der Bücherwelt“ von Aurelia L. Night)

Nachdem Mia durch Liam in ihre eigene Welt zurückgeschickt wurde, um den Gefahren der Bücherwelt zu entgehen, stellt sich heraus, dass es nicht mal dort mehr sicher für das Mädchen und ihre Familie ist. Mia spürt einfach, dass sie sich von ihrer Heimat entfremdet hat und sich in Liams Welt und vor allem bei ihm eher Zuhause fühlt, und so setzt sie alles daran, um mit dem König das Böse in Mediocris zu bekämpfen. Dabei kommt ihnen nicht nur die Macht von Liams Mutter immer wieder in die Quere, sondern auch der Fluch, der Liam in Schach hält.

Dies ist der zweite Band einer Dilogie, als Empfehlung ist gleich vorweg zu sagen, dass die Reihenfolge einzuhalten ist, da die Bände aufeinander aufbauen. Die Handlung knüpft direkt dort an, wo es in Band 1 aufgehört hat, allerdings wird das Geschehen von einem Prolog angeführt, in dem man etwas über die Vergangenheit der bösen Zauberin erfährt, was später noch von größer Wichtigkeit für die Handlung sein wird.
Im Folgenden erzählt Mia wieder aus ihrer Ich-Perspektive, es hat mir sehr gefallen, alles mit ihr miterleben zu können. Durch die jugendliche Art zu erzählen fühlt man sich direkt angesprochen und kann sich als Leserin perfekt mit ihr identifizieren, es macht einfach Spaß, sich mit Mia durch Mediocris zu bewegen.

Ebenso wie der erste Band lässt auch dieser sich schnell und angenehm flüssig lesen, man kommt gut in die Geschichte rein und ist, ehe man sich versieht, auch schon fertig. Was mir bei diesem Buch allerdings wieder etwas gefehlt hat, war die Tiefe. Natürlich entsteht eine Verbundenheit zur Protagonistin durch die Erzählweise, aber die Beziehung zu den anderen Charakteren bleibt etwas auf der Strecke, leider. Besonders Liam hätte ich gern mehr in den Kopf gucken können, ein paar Szenen aus seiner Sicht hätten dem Ganzen mehr Würze verpasst.

Aber die altbekannten Charaktere wiederzutreffen, hat unglaublich Spaß gemacht, angefangen bei dem jungen Halbelf Lio bis hin zum brummigen Troll Oskar. Die Truppe um Mia ist eine bunt gemischte, jeder trägt seinen Teil zu dem wilden Haufen bei, sodass man auf keinen verzichten wollen würde.

Durch die Handlanger der Zauberin wird es in diesem Band wieder sehr spannungsgeladen, die Helden werden in viele Duelle verwickelt und müssen nicht nur einmal um ihr Leben fürchten. Man ist beim Lesen öfter in eine „Hoffentlich passiert keinem was!“-Situation gekommen, allerdings muss ich sagen, dass es nicht für alle ein Happy End gibt.
Das ist es auch, was ich an diesem Buch gern mochte, dass nicht übertrieben auf heile Welt gemacht wird, sondern zwischendurch auch mal jemand stolpert und dann trotz widriger Umstände wieder aufsteht.

Mein Fazit:
Eine gelungene Fortsetzung, die an das Niveau vom ersten Bands anschließen kann. Eine lesenswerte Dilogie, die ich Romantasy-Liebhabern nur ans Herz legen kann!

Veröffentlicht am 14.04.2019

Im Land des Löwenadlers

Fabula Magicae 1: Der Ruf der Bücherwelt
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Für Mia war ihr Großvater mehr Familie, als ihre Eltern es je geschafft haben. Entsprechend bricht für sie eine Welt zusammen, als er unerwartet verstirbt, ihr einziger Trost ist das Buch, was ihr vermacht ...

Für Mia war ihr Großvater mehr Familie, als ihre Eltern es je geschafft haben. Entsprechend bricht für sie eine Welt zusammen, als er unerwartet verstirbt, ihr einziger Trost ist das Buch, was ihr vermacht wurde. Doch dieses Buch birgt eine besondere Magie: Kaum hat Mia es aufgeschlagen, findet sie sich in der Welt wieder, in der das Buch spielt und die neuen, fremdartigen Eindrücke bestürmen sie von allen Seiten. Fabelwesen lauern an jeder Ecke und nur der geheimnisvolle Liam begleitet sie auf ihrem Weg, wo auch immer der sie hinführen wird..

In ein Buch zu fallen oder sich hineinzulesen ist eine interessante Idee, die mir schon öfter begegnet ist und damit hatte mich der Klappentext auch geködert. „Der Ruf der Bücherwelt“ ist der erste Teil der „Fabula Magicae“-Dilogie, bei der die Reihenfolge zwingend einzuhalten ist.
Mit den Fantasy-Büchern von Impress habe ich bisher immer gute Erfahrungen gemacht, daher war ich auf dieses, in dem Bücher eine tragende Rolle spielen, besonders gespannt.

Der Schreibstil ist typisch Romantasy sehr modern und jugendlich, passend zur Protagonistin, dazu detailliert und anschaulich, sodass man sich die Welt, in der Mia landet, genau vorstellen kann. Mia erzählt aus ihrer Ich-Perspektive, auf diese Weise konnte man an all ihren Gedanken teilhaben und mit ihr zusammen alles Neuartige entdecken, in das sie da reingestoplert ist. Ehrlicherweise muss ich aber sagen, dass der aufmerksame Leser Dinge wissen kann, die Mia erst viel später kapiert, wenn man ein bisschen kombiniert und die Geschichte vernünftig liest, zum Beispiel was es mit Liams Geheimnis(sen) auf sich hat.

Mia ist ein Charakter, mit dem ich mich sehr schnell angefreundet habe. Ihre Liebe fürs Lesen war mir auf Anhieb sympathisch und spätestens als sie auf der Beerdigung ihres Großvaters ihrem Schmerz freien Lauf lässt, hatte ich sie ins Herz geschlossen und musste einfach mit leiden. Sie macht, je weiter die Geschichte fortschreitet, eine Entwicklung von überfordert aber tapfer zu trainiert und erfahren durch und ich habe mich mit ihr gefreut, wie schnell sie sich an die neuen Umstände angepasst hat, trotz oder vielleicht auch wegen allem, was sie durchmachen musste.

Liam ist ein Junge voller Geheimnisse und es scheinen im Laufe der Geschichte auch nicht weniger zu werden. Wo eins gelüftet wird, tritt ein neues zu Tage, was Mia verständlicherweise ärgert und enttäuscht. Aber im Grunde ist Liam ein guter Kerl, er tut sein Bestes um Mia vor den Gefahren seiner Welt zu beschützen, wovon es wahrlich viele gibt. Ich mochte ihn, er war mal eine harmlose, unschuldige Abwechslung zu den ganzen aufdringlichen und Grenzen ignorierenden Machos aus den New-Adult-Büchern, die ich so oft lese.

Was mir sehr gefallen hat, war die zaghafte Annäherung der beiden. Es war realistisch und total süß, ich hätte ihnen am liebsten manchmal einen Schubs in die richtige Richtung gegeben. Auch dass Mias Familie, bzw. ihre Großeltern mit der Bücherwelt zu tun haben, mochte ich, denn so erfährt man auch über die beiden noch mehr, obwohl sie im Grunde nicht mehr da sind.
Die Gefahr durch die Elfen fand ich bedrückend, zumal sie eigentlich gar nicht so grausam wirken. Der richtige Feind offenbart sich allerdings noch und hält, vermutlich auch für den Folgeband, einige böse Überraschungen bereit.

Mein Fazit:
Eine spannende, magische Geschichte mit sympathischen Charakteren, zauberhaften Fabelwesen und mächtigen Feinden. Hat mir gut gefallen, auch wenn ich mir hier und da mehr Tiefe gewünscht hätte. Dennoch ein lesenswertes Fantasy-Buch, dessen Fortsetzung ich direkt im Anschluss beginnen werde.