Zeit-Genössisch
Milla ist alleinerziehende Mutter und hat seit ihrer Trennung ein Faible für „Lost Places“, vergessene, verborgene Orte.
So findet sie eines Tages in der Sperrzone der früheren DDR den Zugang zum Keller ...
Milla ist alleinerziehende Mutter und hat seit ihrer Trennung ein Faible für „Lost Places“, vergessene, verborgene Orte.
So findet sie eines Tages in der Sperrzone der früheren DDR den Zugang zum Keller eines Hotels. Neugierig geworden, versucht sie die ehemaligen Bewohner ausfindig zu machen und lernt so die Familiengeschichte der Familie Dressel, die einst das Hotel „Waldeshöh“ bewohnt hat, kennen.
In der Sperrzone gelegen, war das Haus nach dem zweiten Weltkrieg zunehmend in Vergessenheit geraten. Irgendwann wurden auch Strom und Telefon abgedreht, jeder Schulbesuch der Kinder oder jeder Arbeitsweg führte über Kontrollstationen und wurde zunehmend erschwert. Ende der siebziger Jahre wurde die Familie zwangsumgesiedelt, das Haus geschliffen.
Mit Millas Entdeckung kommen Erinnerungen zutage, die manches Familienmitglied lieber dem ewigen Vergessen überlassen hätten. Wer trug die Schuld daran, dass die Familie enteignet wurde?
Ich fand die Geschichte persönlich sehr spannend, da ich – ungefähr im gleichen Alter wie Christine, die Hauptansprechpartnerin von Milla in der Familie - auch immer wieder meine Erfahrungen und meine Kindheit mit der von Christine verglichen habe – und dabei erschüttert war, wie wenig ich von dem Leben in der DDR wusste, obwohl wir nicht so weit davon entfernt sind.