Sehnsucht in Bildern
Das Kino des Lebens„...Langsam verblasste das Bild meiner Mutter in meiner Erinnerung. Aber sie hatte einen schönen Seidenschal zurückgelassen, der einen kaum merklichen feinen Duft verströmte...“
Die Mutter hatte Man und ...
„...Langsam verblasste das Bild meiner Mutter in meiner Erinnerung. Aber sie hatte einen schönen Seidenschal zurückgelassen, der einen kaum merklichen feinen Duft verströmte...“
Die Mutter hatte Man und Tochter verlassen, als das Kind noch klein war. Wenn bei beiden die Trauer darüber kommt, geht der Vater mit der Tochter ins Kino. Die Mutter liebte das Kino. Vielleicht würde sie diese dort eines Tags treffen.
Der Autor bezeichnet sein Buch als Bilderbuch für Erwachsene – und das trifft es genau.
Wunderschöne Zeichnungen, häufig über eine Doppelseite, geleiten mich als Leser durch die Geschichte. Ein immer wiederkehrendes Motiv sind die Sitzreihen in einem Kinosaal. Dann ist meist die Grundfarbe der Seite schwarz, zumindest wenn eine Vorstellung läuft. Die Geschichte des Mädchens und ihres Vaters rankt sich um das Kino. Der Besuch der Vorstellung ist wie ein Höhepunkt im Alltag, der die tiefe Verbundenheit zwischen beiden zeigt. Dazwischen lässt mich das Mädchen an seinen Gedanken teilhaben. Sie macht sich ein Bild der Mutter und stellt ihr Fragen, Fragen, die unbeantwortet bleiben. Die Jahre vergehen. Studium und erste Arbeitsstelle ändern nichts an der Liebe zum Kino. Den Freund findet sie im Kino. Er will einen eigenen Film drehen.
Später nimmt sie ihre kleine Tochter mit ins Kino. In gewisser Weise wiederholt sich die Geschichte.
Dem Autor ist eine berührende Geschichte über Sehnsucht und Hoffnung gelungen. Wenig Text, aber ausdrucksstarke Bilder machen das Buch zu etwas Besonderen.