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Veröffentlicht am 02.04.2020

Kalle Blomquist in Indiens Armenvierteln

Die Detektive vom Bhoot-Basar
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Indien, ein Land, das im ersten Augenblick farbenfroh und magisch erscheint. Bollywood lässt grüßen. Doch vermittelt wird hier eine Scheinwelt, denn vor allem in Indien scheint es viele Missstände zu geben ...

Indien, ein Land, das im ersten Augenblick farbenfroh und magisch erscheint. Bollywood lässt grüßen. Doch vermittelt wird hier eine Scheinwelt, denn vor allem in Indien scheint es viele Missstände zu geben und genau das verpackt die Autorin, gekonnt in Kalle Blomquist Manier, in ihrem Debüt.

Der 9 jährige Jai und seine Freunde wohnen in einem Basti, einem sogenannten Armenviertel, welches illegal besteht. Wenig Strom, öffentliche Wasserstellen, ärmliche Häuschen, wo die Familien in einem Raum schlafen. Abgetrennt durch eine Müllhalde liegt dieses Viertel zu den Hifis, der sogenannten Mittelklasse, also deren Arbeitgebern. Trotz der Armut und Verbrechen, die hier immer mal wieder vorkommen, hat Nachbarschaftshilfe einen großen Stellenwert.

Eines Tages verschwindet ein Klassenkamerad spurlos. Jai, deren Eltern sogar einen Fernseher besitzen, ist großer Fan von Polizei-Dokus. Klar, dass er seine Freunde anstachelt, den vermissten Klassenkameraden zu suchen. Mutig wie sie sind, suchen sie sogar in verbotenen Ecken und Gassen dieses Viertels, auch im Bhoot-Basar. Grenzen werden überschritten und wirklich voran kommen sie nicht. Als immer mehr Kinder verschwinden, fängt diese Geschichte an mysteriös zu werden. Steckt vielleicht doch der nette Nachbar hinter allem?

Von Anfang an , als ich dieses Buch entdeckte, war ich wie angezogen von der Geschichte. Literarisch war ich auch noch nie in diesem Land und da war für mich klar, ich muss diese Geschichte lesen, obwohl ich auch meine Bedenken hatte, ob es diese besondere Geschichte ist, wonach ich immer auf der Suche bin.

Jetzt, mit Beenden des Buches kann ich sagen, „Besonders“ war sie und „anders“. Auch anders als erwartet, denn ich hatte mir mehr Zusammenhalt bei den Freunden gewünscht. Die wiederum haben häufig versucht sich gegenseitig, mit ihren Fähigkeiten zu überbieten. Das Gefühl von Zusammengehörigkeit blieb dabei, für mich, auf der Strecke. Ebenso der Bezug zu ihnen.

Nach anfänglicher Euphorie verlor ich dann, nach knapp 100 Seiten, leider den Zugang. Der Mittelteil ist nach meinem Geschmack zu sehr ausgebaut.
Zwar bekommt der Leser auch Einblicke in die Gedanken der verschwundenen Kinder und auch die Neugierde, was genau mit ihnen geschehen ist, war groß, dennoch, wie schon erwähnt, zog sich der Teil zu sehr in die Länge.

Was aber blieb, war die Frage, wo sind denn nun die verschwundenen Kinder?, und genau die wollte ich natürlich beantwortet wissen.

Wichtig zu wissen ist, dass die Autorin, angelehnt an einen wahren Kriminalfall, diese Geschichte erzählt. Desto erschrockener bin ich auch über den unvorstellbaren Ausgang.

Fazit:

Besonders und anders wird hier eine Geschichte aus Indiens Armenvierteln erzählt. Einzig der etwas zähe Mittelteil störte mich.
Schade, sonst perfekt!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 27.05.2019

Ein Roadtrip, der zum Ende richtig in Fahrt kommt

Zu zweit tut das Herz nur halb so weh
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>> Zwei gegen den Rest der Welt

>> Zwei gegen den Rest der Welt <<


In dieser Geschichte wird ein Thema behandelt, was auch heute noch, trotz aller Erfahrungen, sehr wichtig ist es immer wieder anzusprechen. – Rassismus!
In der der Gegenwart lernen wir die 90 jährige Isabelle kennen, die ihre anders farbige Frisörin und inzwischen gute Freundin bittet, sie zu einer Beerdigung zu begleiten.
Da dies eine Zweitagestour ist, begleitet der Leser die beiden Frauen nicht nur auf ihrem Road Trip nach Cincinnati, sondern auch in die Vergangenheit von Miss Isabelle.

1939
Die 17 jährige Isabelle wächst in einer Zeit auf, als es normal war, dass wohlbetuchte Familien Hausangestellte hatten. Schwarze Hausangestellte! Ihr Vater war Arzt, ihre Mutter ehrenamtlich tätig und hatte das Sagen. Ihre beiden Brüder waren immer schon sehr schwierig. Zumindest was den Umgang mit ihrem Vater betraf.

Auch sie hatten schwarze Angestellte. Die Afroamerikanerin Cora und ihre beiden Kinder Nell und Robert. Nell war Isabell fast schon eine Freundin, wohingegen sie mit Robert nicht viel zu tun hatte. Das hingegen ändert sich, an einem Tag, als Isabelle in Schwierigkeiten gerät und Robert zur richtigen Zeit am richtigen Ort war.

Von da an verspürten die Zwei Zuneigung füreinander, was aber keiner wissen durfte, denn lynchen oder versstoßen waren immer noch die logische Konsequenz, der Liebe zwischen verschiedenen Hautfarben. Können die Zwei, trotz der Gesetze in einigen Bundesstaaten und Schubladendenkerei ihr Glück finden?


Ich war sehr gespannt, wie die Autorin, das durchaus bekannte Thema, in dieser Geschichte umgesetzt.
Zu Anfang gefiel mit der Aspekt mit den zwei Zeitebenen sehr gut. Doch dann kam die Geschichte für mich nicht mehr richtig in Fahrt. Sie war zwar nie langweilig, aber auch nicht so, dass ich ununterbrochen hätte weiter lesen können. Erst gegen Ende wurde es nicht nur spannender sondern auch sehr emotional, sodass ich wirklich einen Kloß im Hals hatte.

Besonders die Frage, auf welche Beerdigung die zwei Frauen denn nun fahren, beschäftigte mich die ganze Zeit. Des Rätsels Lösung war dann für mich eine kleine Überraschung, obwohl ich zwischenzeitlich in diese Richtung schon überlegt hatte, wenn auch mit einem anderen Hintergedanken.

Fazit:

Ein solider Roman, mit einem immer noch wichtigem Thema, der zum Ende hin seine Stärken hat.

Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 15.04.2019

Starker Anfang, dann aber sehr verwirrend

Das Verschwinden der Stephanie Mailer
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Das Warten hat ein Ende… Joel Dicker is back!

Kaum hat man das Buch angefangen, zeigt uns der Autor schon sein Können. Sofort vor Ort und mittendrin…

1994

Orphea – ein kleines Örtchen in den Hamptons,

das ...

Das Warten hat ein Ende… Joel Dicker is back!

Kaum hat man das Buch angefangen, zeigt uns der Autor schon sein Können. Sofort vor Ort und mittendrin…

1994

Orphea – ein kleines Örtchen in den Hamptons,

das erste Theaterfestival steht bevor, sodass die Straßen wie leergefegt scheinen, weil alle dort sind.

Alle, bis auf 4 Personen.

Der Bürgermeister, seine Frau, sein Sohn und eine Joggerin,…

…die jetzt aber tot sind! Kaltblütig ermordet!

Was ist an diesem schönen Sommertag, im Juli ´94, geschehen?

2014

Jesse Rosenberg, Captain bei der State Police möchte mit gerade Mal 45 in den Ruhestand gehen, da er sich einen Traum erfüllen möchte. Doch bevor er geht, möchte er das Verschwinden der Journalistin Stephanie Mailer aufklären, da er glaubt, dass dieser Fall etwas mit dem Vierfachmord von 1994 zu tun hat.

Eigene Meinung

Meine anfängliche Euphorie hat sich nach ca. einem Drittel leider wieder gelegt. Plötzlich waren da so viele Charaktere, dass ich mir schon einen kleinen Spickzettel gemacht habe, der, wie ich aber schnell festgestellt habe, gar nicht ausgereicht hatte. Letztendlich waren es dann zwei DIN-A 5 Seiten voller Personen, ihrer Berufe und in welcher Verbindung sie zueinander stehen. Da kann ein schon man schwindelig werden, beim Lesen. Obwohl der Schreibstil unverändert großartig ist, muss ich aber an dieser Stelle sagen, dass man für diese Geschichte, Zeit, Ruhe und Konzentration braucht.

Ein Moment, wo ich darüber nachgedacht habe, das Buch abzubrechen. Aber als großer Fan wollte ich das nicht wahrhaben. Ein Buch meines Lieblingsautors nicht zu beenden, wäre ja fast eine Katastrophe dabei hatte es doch auch so gut angefangen. Voller Hoffnung, dass man die ganzen Personen irgendwann alle drauf hat, habe ich mich dann durchgekämpft.

Gott sei Dank, denn nachdem ich mir ausführliche Notizen gemacht hatte, hatte ich die Personen auch alle irgendwann verinnerlicht, sodass ich entspannt weiter lesen konnte. Schließlich wollte ich auch hier wieder am Erfolg der Auflösung teilhaben. Wobei es immer schwierig ist, denn wer Joel Dicker kennt, weiß, dass auf den letzten Seiten sich das Blatt immer noch wenden kann, aber genau das liebe ich an ihm.

Die Geschichte wurde zwar etwas besser, streckenweise sogar auch mal spannend, dennoch gab es immer wieder Szenen, die mir gar nicht gefallen haben und die ich teilweise sogar überzogen fand.
Da nenne ich mal als Beispiel Kirk Harvey, der 1994 Polizeichef von Orphea war. Er war für mich eher eine Witzfigur und hat manches Mal zum Augen verdrehen geführt.

Aber auch Jesse Rosenberg, der ja hier eigentlich eher eine Hauptrolle spielt, war für mich nicht vordergründig präsent. Liegt wohl daran, dass ich ihn nicht herausgearbeitet fand. Erst am Ende erfährt der Leser endlich mehr über ihn und seine eigene Geschichte. Für mich jedoch etwas spät, um ihn als Hauptcharakter wahrzunehmen.

Zu guter Letzt dann die vielen Personen, die nur dazu dienten, einen in die Irre zu führen, da finde ich, hat der Autor sich es diesmal etwas leicht gemacht.

Auch wenn seine Vorgänger stets sehr konstruiert und komplex waren, hatte ich bei den beiden Geschichten gar keine Probleme und auch nie das Gefühl hier wirkte es aufgesetzt oder langatmig. Hier entgegen leider schon.

Fazit:

Super Anfang, komplexer, etwas langatmiger Mittelteil, zu viele Charaktere und, für mich, ein nicht ganz zufriedenstellendes Ende, denn manche Personen hatten wohl nur den einen Zweck, - zu verwirren. Dazwischen aber stellenweise immer wieder spannend und irgendwie auch wiederum ein klassischer Joel Dicker.

Ich muss ehrlich zugeben, dass man mich wohl in ein paar Wochen nicht mehr fragen braucht, wie alles zusammen hing, dafür war es mir zu viel Kuddelmuddel, wie wir hier so schön sagen. Darum reichte es nur für 3,5 Sterne.

Kleiner Tipp:

Am Ende der Geschichte gibt es ein Personenglossar. Hatte ich leider erst festgestellt, als ich mein eigenes schon erstellt hatte.

Veröffentlicht am 08.04.2019

Eine außergewöhnliche Geschichte, die mich am Ende etwas enttäuscht hat

Das geheime Glück
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>> Du bist mein Anfang und mein Ende und jeder Tag dazwischen.

>> Du bist mein Anfang und mein Ende und jeder Tag dazwischen. <<

Diese Geschichte verspricht außergewöhnlich, berührend und wunderschön zu sein und außergewöhnlich ist sie, allein schon durch die Gestaltung. Es wird nämlich rückwärts erzählt.

Als Leser startet man in der Gegenwart, im Jahre 2016, als Robbie 80 Jahre alt ist.
Es ist September, früh morgens. Der Nebel steht noch über Clyde Bay und die Sonne ist noch nicht aufgegangen, als Robbie erwacht. Emily liegt, genau wie all die Jahre schon, mit ihrem Po an ihm geschmiegt, doch heute ist der Tag gekommen, wo Robbie das tun muss, was er schon länger plant. Er geht leise nach unten und verfasst einen Brief, den er Emily auf den Nachtschrank legt. Danach geht er nach draußen, folgte dem Pfad zum Ufer und schwimmt. Er schwimmt solange, bis die Strömung so stark wird, dass er nicht mehr kann…

Ab hier wird die Geschichte rückwärts erzählt, indem der Leser erfährt, dass Robbie und Emily mehrere Geheimnisse hatten.

Genau diese Geheimnisse machten die Story spannend, weil man durch das Eintauchen und durch das rückwärts erzählen Stück für Stück der Wahrheit immer näher kommt.

Somit kommen wir auch schon zu dem, was mir nicht so gut gefallen hat. Diese „vielen“ Geheimnisse! Sie waren mir dann einfach zu viel. Man liest und liest, um die Wahrheit zu erfahren und dann wird zum Schluss das größte Geheimnis aufgelöst, dass ich dann viel zu überzogen fand. Dabei wurde ganz außer Acht gelassen, dass über ein anderes Geheimnis gar nicht mehr gesprochen wurde. Natürlich kann man das so stehen lassen, aber genau diese Stelle fand ich am spannendsten und deswegen hätte ich gerne mehr darüber erfahren.

Diese Geschichte hatte, mir persönlich, zu viele Thematiken angeschnitten, dass ich sagen kann, manchmal ist weniger mehr.

Trotzdem ist es aber auch irgendwie eine schöne Geschichte, die mal etwas anders war und die auf alle Fälle, durch die Geheimnisse, die Spannung im Mittelteil aufrechterhält.

Fazit:
Eine schöne und außergewöhnliche Geschichte, die mich aber zum Ende hin etwas enttäuscht hat.

Veröffentlicht am 20.02.2019

Klassischer Thriller zum Miträtseln, mit ein paar Schwächen

Lüge nie!
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Bist du mein Geliebter –
Oder eine Mörder?

Eine Frage, die die erfolgreiche Autorin Bryn Harper sogar bis in ihre Träume verfolgt.

Jede Nacht wird sie wach, nachdem sie ein und derselbe Traum immer ...


Bist du mein Geliebter –
Oder eine Mörder?

Eine Frage, die die erfolgreiche Autorin Bryn Harper sogar bis in ihre Träume verfolgt.

Jede Nacht wird sie wach, nachdem sie ein und derselbe Traum immer wieder verfolgt. Grund dafür ist ein vorangegangener Autounfall, den sie mit einem Kollegen erlebt hat. Der Kollege ist tot und sie…?

Sie kann sich an nichts mehr erinnern. Als sogar ihr Alltag darunter leidet und sie nicht mal mehr schreiben kann, zieht sie vorübergehend mit ihrem Mann, mit dem sie eigentlich eine Fernbeziehung führt, nach Saratoga. Dort besitzen die zwei ein Sommerhaus und Guy, ihr Mann, verspricht sich davon, dass sie sich erholt und weiter schreiben kann, denn der Verlag sitzt ihr bereits schon im Nacken.

An einem Tag, als Guy eine Dinnerparty, für ein paar seiner Geschäftspartner, Zuhause ausrichtet, passieren seltsame Dinge.

Anstelle des Trinkgeldes findet Bryn plötzlich eine Streichholzschachtel, mit verbrannten Streichhölzern vor. Eine Andeutung auf ihren rätselhaften Unfall?
Und als einen Tag später Bryn auch noch die Chefin der Catering-Firma bestialisch ermordet vorfindet, steht die Frage wieder im Raum…

Was hat ihr Mann zu verbergen?


Dies war wieder so eine klassische Geschichte zum Miträtseln. Das war es auch, was mir am besten gefallen hat, dass man hinter jeder Person „das Böse“ vermutet hat. Jedes Mal, wenn Bryn sich wem anvertraut hat, war dieses Gefühl da, von „vertraue doch bitte Niemanden“.

Trotzdem war dies aber auch ein klassischer Thriller, der zwar spannend war, aufgrund dessen, dass man keine Ahnung hatte, wer und was dahinter steckte, aber eben nicht durchweg spannend. Immer wieder gab es beim Lesen so Phasen, wo ich dachte, jetzt könnte mal etwas passieren.

Ein paar Seiten später, am Kapitelende kamen dann die beliebten Cliffhanger, warum man auch weiter lesen wollte, bis man wieder an dem Punkt ankam, wo es hätte rasanter sein können.

Vor allem das Ende, wo man sich die spannendste Stelle vorstellt, kamen, nachdem alles aufgelöst war, noch etliche Seiten, aber eben nichts mehr, was wichtig war. Da eigentlich, hätte die Autorin sehr gut nochmal die komplette Geschichte verändern können, was ich extrem toll gefunden hätte und wo ich ehrlich gesagt auch mit gerechnet hatte. Dem war aber nicht so und somit ist mein Fazit:

Ein klassischer Thriller zum Miträtseln, mit geliebten Cliffhanger, ein paar Längen und mit dem verbleibenden Wunsch auf einem besseren Showdown, der alles nochmal in Frage stellt.