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Veröffentlicht am 24.04.2019

Inklusion, die von Herzen kommt

Pippa Pepperkorn Hörbuch-Box
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Diese Hörbuchbox enthält die ersten 5 Pippa Pepperkorn Bände
⁃ neu in der Klasse
⁃ und die Tiere
⁃ und die Schickimicki-Zicke
⁃ auf Klassenfahrt
⁃ auf dem Ponyhof

Pippa Pepperkorn hat einige Jahre ...

Diese Hörbuchbox enthält die ersten 5 Pippa Pepperkorn Bände
⁃ neu in der Klasse
⁃ und die Tiere
⁃ und die Schickimicki-Zicke
⁃ auf Klassenfahrt
⁃ auf dem Ponyhof

Pippa Pepperkorn hat einige Jahre mit ihren Eltern in Amerika gelebt, ehe sie mit 10 Jahren in die Klasse von Frau Tabak kommt. Die Lehrerin ist furchtbar streng und schlecht gelaunt. Die Kinder fürchten sich vor ihr, vor allem die in allem etwas langsame Gloria und Emil mit seinen Schulproblemen. Aber dann kommt Pippa mit ihren grünen Cowboystiefeln, immer gut gelaunt, immer eine grandiose Idee und nie um eine Lösung verlegen. Auch wenn diese Lösung nun wirklich keinem Erwachsenen eingefallen wäre. Naja, die haben ja auch nicht wie Pippa in Amerika gelebt. Pippa zieht in das gleiche Haus wie Gloria und Emil und Anton wohnt direkt nebenan. Eigentlich fanden Emil und Anton die Mädels aus der Klasse doof und als Lucy sie zum Geburtstag einlädt, wollen sie nicht hin. Doch mit Pippa werden auch Mädchengeburtstage großartig, wenn auch Lucys Mutter wohl graue Haare wachsen. Gemeinsam mit Pippa halten auch Gloria, Lucy, Olivia, Emil und Anton gerne Referate über ihr Haustier. Naja, bisweilen muss man sich erst noch schnell ein Haustier zulegen, auch wenn die Eltern nicht wollen und man kein Geld hat, aber wo ein Wille, da findet Pippa auch einen Weg. Da werden auf Dauer auch Schickimicki-Zicken zahm, die Klassenfahrt wird richtig spannend, und irgendwie schafft es auch Pippa, daß alle Freunde gemeinsam auf den Ponyhof fahren. Nur dass einige Eltern glauben, es wäre eine Lesetherapie...

Pippa hat definitiv bisweilen haarsträubende Idee, die allen Eltern Angst machen. Aber keine Sorge, man muß die Kinder nicht darauf hinweisen, daß sie bitte nichts von Pippas Ideen nachmachen sollen, dafür sorgen schon Pippas Pannen ganz von alleine. Teilweise scheint es pädagogisch eine Totalkatastrophe zu sein, was Pippa so anstellt, aber sie wird mit jedem Band reifer und ich kenne kaum eine inklusivere Reihe als Pippa Pepperkorn. So ist Lucy ein Kind aus wohlhabenden Hause, mit geschiedenen Eltern, Gloria ist sehr langsam und kommt aus bescheidenen Verhältnisse, Emils Familie sind alle Überflieger, bis auf ihn, Olivia weiß eigentlich immer alles und ist sehr behütet, Antons Vater ist Polizist und Pippa hat selbst Schwierigkeiten in der Schule, nachdem sie so lange in den Vereinigten Staaten lebte. Alle Kinder sind total unterschiedlich, aber da sie einander respektieren und vorbildlich zusammen halten, werden sie zu den besten Freunden. Außerdem wissen sie, daß sie sich immer aufeinander verlassen können, so wie auf Pippas Ideen, die garantieren, daß es nie langweilig wird.

Pippa hat nicht nur immer gute Ideen, sie hat auch immer gute Laune und Lebensregeln. So findet sie in einem Band, daß jeder Tag das richtige Wetter hat, weil... und dann kommt immer ein lustiger Grund. Auf dem Ponyhof gibt Pippa stets ihre Pferderegeln von sich z.B.: „Selbst Ferien auf dem Ponyhof, sind ohne Freunde richtig doof“. Tja, so kommt es, daß auch den Jungs der Reiterhof Spaß macht und Glorias Selbstbewußtsein Auftrieb bekommt und Emil freiwillig anfängt zu lesen.

Charlotte Habersack schafft es nicht nur die Gedankenwelt der Kinder zu treffen, sie schafft auch Verständnis für die Erwachsenen. So bemerkt Pippa zum Beispiel, daß Frau Tabak gar nicht so schlimm ist (auch wenn diese, sie anfangs ganz furchtbar findet), aber nach und nach taut sie auf, denn Pippa hat auch für sie ein Geheimrezept. Dabei ist es immer witzig, aber nie auf Kosten anderer. Pippa kann prima über sich selbst lachen und mit anderen. Ihre Sprache verstehen Kinder, ebenso wie ihre Gedankengänge. Birte Kretschmer erweckt dabei sämtliche Kinder zum Leben, egal ob die logische Olivia, die prinziessinnenhafte Lucy, die langsame Gloria oder der großspurige Anton, die quirlige Pippa oder der unsichere Emil. Alle haben ihre eigene Rolle und ihre eigene Stimme. Wobei ich ja ein Herz für die liebe, aber langsame Gloria, mit ihrer Schildkröte habe.
Für einen Lieblingsband konnte sich meine Tochter nicht entscheiden. Ihr fielen immer wieder Lieblingsszenen ein und als ich mir alle 5 Bände angehört habe, war mir klar: die beste CD, war immer die zuletzt gehörte!

Sehr witzig, nicht immer ganz pädagogisch, aber sehr tolerant und liebenswert, wird jedes Kind genauso genommen wie es ist. Pippas Weisheiten bleiben haften - versprochen, immer wieder ploppen sie im Gedächtnis wieder auf! Meist ist es Unsinn, aber eben nicht immer.

5 sehr lustige und kurzweilige CDs mit 250 Minuten Kichergarantie!

Veröffentlicht am 15.04.2019

Ein Lama fürs Leben

Nur mal schnell das Lama klauen
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Dies ist der dritte Band der „Nur mal schnell“-Reihe, in welcher die drei Freunde Henry, Finn und Zoe (alle 12 Jahre alt) sich sehnlichst ein Haustier wünschen und auf jeweils abenteuerliche Weise zu ...

Dies ist der dritte Band der „Nur mal schnell“-Reihe, in welcher die drei Freunde Henry, Finn und Zoe (alle 12 Jahre alt) sich sehnlichst ein Haustier wünschen und auf jeweils abenteuerliche Weise zu einem kommen. Jeder Band ist aus der Sicht eines der Kinder erzählt, aus der Ich-Perspektive. Zum Abschluß erzählt Zoe, wie sie nach der Entdeckung des eingefrorenen Kreta-Zwergmammuts Norbert und der Befreiung des hochbegabten Faultiers Fred zu dem kleinen Lamamädchen Emilia kam: Finns große Schwester Mia hat einen neuen Freund, Marcel, der beim Film arbeitet. Die Geschichten von Norbert und Fred fand der so spannend, daß sie verfilmt werden sollen und die Kinder sollen natürlich von Henry, Finn und Zoe persönlich gespielt werden. Um es noch aufregender machen, bucht Marcel noch ein ausgewachsenes Lama-Männchen dazu. Als ein kleines Lama-Mädchen geliefert wird, ist das Chaos groß und Zoe verliebt sich auf der Stelle. Sie bietet an, es übers Wochenende mit nach Hause zu nehmen. Ihre Mutter ist angesichts der winzigen 2 Zimmer-Wohnung von der Idee gar nicht begeistert. Also beschließt Zoe mit dem Lama nach Italien aufzubrechen, um dort ihren Vater zu besuchen, den sie seit Jahren nicht mehr gesehen hat.

Man kann diesen Band separat von den 2 anderen Bänden lesen, aber man verpasst echt was, wenn man auf die zwei verzichtet. Meine Töchter haben so viel gelacht bei den ersten Bänden (bei diesem auch), daß es echt schade wäre. Immerhin tauchen wieder ein paar alte Bekannte aus den Vorgängerbänden auf, deren Auftritte witziger sind, wenn man sie schon kennt. Zoe ist unglaublich tierlieb und hat auch ein richtig gutes Gespür für sie. Tiere lieben sie einfach und daher war es auch Zoe, die Norbert und Fred erzogen hat. Andernfalls hätten deren Eltern diese zwei Wildfänge wohl auch nicht aufgenommen. Auch dieser Band fängt wieder sehr furios an. Es gibt nur wenig Wiederholung, um die Erinnerung an die Bände zuvor aufzufrischen, oder Neulingen den Einstieg zu erleichtern. Dafür kann man die drei eigentlich direkt an den Filmset begleiten und Zoes Gedanken belauschen. Das ist ziemlich tröstlich, denn die coole und entspannte Zoe ist ganz schön nervös und aufgeregt, dabei ist sie ja gar nicht allein, sondern umringt von ihren Freunden. Was es bedeutet auf sich allein gestellt zu sein, spürt sie später auf ihrer Flucht mit Lama nach Italien. Auch hierbei ist es sehr schön, daß man durch die Ich-Perspektive direkt an ihren Gedanken teil hat. Das ist vor allem deshalb auch sehr praktisch, da sie sich mit Emilia stets von Kopf zu Kopf über ihre Gedanken unterhält. Emilia ist ganz schön frech! Da entspinnen sich verrückt-freundschaftliche Dialoge, aber auch tröstliche, denn dieser Roadtrip ist auch wirklich aufregend und spannend. Zwischendurch meinte meine Jüngste sogar, es wäre jetzt so spannend, jetzt könne sie wirklich nicht mehr zuhören. Sie fand es auch nicht in Ordnung, daß sie ihrer Mutter und ihren Freunden solche Sorgen bereitet hat. Aus diesem Grund ist der Faultierband ihr Lieblingsband, da im ersten Band, die Henrys leicht exzentrische Oma so lange getäuscht wird.

Anders als bei Henry und Finn, lebt Zoe mit ihrer Mutter alleine in sehr bescheidenen Verhältnissen. Das ist nicht immer einfach, aber sie spricht dennoch nie darüber. Mit Emilia ist es anders, sie öffnet sich und nicht nur ihr gegenüber. Für Kinder ein wichtiges Thema, diese innere Hemmung über einige Themen, die sie besonders bewegen mit anderen zu reden und sich ihnen gegenüber zu öffnen und so wird auch Zoe erfahren, daß es nicht nur ihr so geht. Es macht Mut und zeigt, daß es sich lohnt zu vertrauen und sich zu öffnen.

Sehr angenehm fanden wir wieder die sehr schön große Schrift, die es für Kinder deutlich vereinfacht lesend durch die Seiten zu flitzen. Dabei wird das Erreichen eines jeden neuen Kapitels mit einer neuen unglaublich süßen Zeichnung Verena Körtings von Emilia belohnt. Auch wenn Zoe und Emilia weiblich sind, ist auch dieser Band für Jungs und Mädchen. Nicht nur weil Zoe so cool ist, sondern auch, weil immer dann, wenn meine Große stöhnte, daß sie es gut fände, wenn Henry und Finn auch dabei wären, ein Kapitel aus Sicht von Henry oder Finn erzählt wird. Diese fassen zusammen, was denn gerade so in Deutschland los ist, während Zoe das Abenteuer und ihren Vater sucht.

Die Kinder hatten so viel Spaß an dieser Geschichte, daß wir gleich noch das Hörbuch von Band 1 „Nur mal schnell das Mammut retten“ wieder entdeckt und Band 2 „Nur mal schnell das Faultier wecken“ noch mal gelesen haben. Eigentlich ist dies der letzte Band der Reihe, aber wir hätten da noch ein paar Fragen und so bleibt natürlich die Hoffnung, daß die Serie doch noch fortgesetzt wird.

Veröffentlicht am 15.04.2019

Sternschnuppenmagie

Sternschnuppenmädchen 1. Eine Freundin fällt vom Himmel
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Dies ist der dritte Band der „Nur mal schnell“-Reihe, in welcher die drei Freunde Henry, Finn und Zoe (alle 12 Jahre alt) sich sehnlichst ein Haustier wünschen und auf jeweils abenteuerliche Weise zu einem ...

Dies ist der dritte Band der „Nur mal schnell“-Reihe, in welcher die drei Freunde Henry, Finn und Zoe (alle 12 Jahre alt) sich sehnlichst ein Haustier wünschen und auf jeweils abenteuerliche Weise zu einem kommen. Jeder Band ist aus der Sicht eines der Kinder erzählt, aus der Ich-Perspektive. Zum Abschluß erzählt Zoe, wie sie nach der Entdeckung des eingefrorenen Kreta-Zwergmammuts Norbert und der Befreiung des hochbegabten Faultiers Fred zu dem kleinen Lamamädchen Emilia kam: Finns große Schwester Mia hat einen neuen Freund, Marcel, der beim Film arbeitet. Die Geschichten von Norbert und Fred fand der so spannend, daß sie verfilmt werden sollen und die Kinder sollen natürlich von Henry, Finn und Zoe persönlich gespielt werden. Um es noch aufregender machen, bucht Marcel noch ein ausgewachsenes Lama-Männchen dazu. Als ein kleines Lama-Mädchen geliefert wird, ist das Chaos groß und Zoe verliebt sich auf der Stelle. Sie bietet an, es übers Wochenende mit nach Hause zu nehmen. Ihre Mutter ist angesichts der winzigen 2 Zimmer-Wohnung von der Idee gar nicht begeistert. Also beschließt Zoe mit Lama nach Italien aufzubrechen, um dort ihren Vater zu besuchen, den sie seit Jahren nicht mehr gesehen hat.

Man kann diesen Band separat von den 2 anderen Bänden lesen, aber man verpasst echt was, wenn man auf die zwei verzichtet. Meine Töchter haben so viel gelacht bei den ersten Bänden (bei diesem auch), daß es echt schade wäre. Immerhin tauchen wieder ein paar alte Bekannte aus den Vorgängerbänden auf, und deren Auftritte sind irgendwie witziger, wenn man sie schon kennt. Zoe ist unglaublich tierlieb und hat auch ein richtig gutes Gespür für sie. Tiere lieben sie einfach und daher war es auch Zoe, die Norbert und Fred erzogen hat. Andernfalls hätten deren Eltern diese zwei Wildfänge wohl auch nicht aufgenommen. Auch dieser Band fängt wieder sehr witzig an. Es gibt nur wenig Wiederholung, um die Erinnerung an die Bände zuvor aufzufrischen, oder Neulingen den Einstieg zu erleichtern. Dafür kann man die drei eigentlich direkt an den Filmset begleiten und Zoes Gedanken belauschen. Das ist ziemlich tröstlich, denn die coole und entspannte Zoe ist ganz schön nervös und aufgeregt, dabei ist sie ja gar nicht allein, sondern umringt von ihren Freunden. Was es bedeutet auf sich allein gestellt zu sein, spürt sie später auf ihrer Flucht mit Lama nach Italien. Auch hierbei ist es sehr schön, daß man durch die Ich-Perspektive direkt an ihren Gedanken teil hat. Das ist vor allem deshalb auch sehr praktisch, da sie sich mit Emilia stets von Kopf zu Kopf über ihre Gedanken unterhält. Emilia ist ganz schön frech! Da entspinnen sich witzige Dialoge, aber auch tröstliche, denn dieser Roadtrip ist auch wirklich aufregend und spannend. Zwischendurch meinte meine Jüngste sogar, es wäre jetzt so spannend, jetzt könne sie wirklich nicht mehr zuhören.
Anders als bei Henry und Finn, lebt Zoe mit ihrer Mutter alleine in sehr bescheidenen Verhältnissen. Das ist nicht immer einfach, aber sie spricht dennoch nie darüber. Mit Emilia ist es anders, sie öffnet sich und nicht nur ihr gegenüber. Für Kinder ein wichtiges Thema, diese innere Hemmung über einige Themen, die sie besonders bewegen mit anderen zu reden und sich ihnen gegenüber zu öffnen und so wird auch Zoe erfahren, daß es nicht nur ihr so geht.

Sehr angenehm fanden wir wieder die sehr schön große Schrift, die es für Kinder deutlich vereinfacht lesend durch die Seiten zu flitzen. Dabei wird das Erreichen eines jeden neuen Kapitels mit einer neuen unglaublich süßen Zeichnung von Emilia belohnt. Auch wenn Zoe und Emilia weiblich sind, ist auch dieser Band für Jungs und Mädchen. Nicht nur weil Zoe so cool ist, sondern auch, weil immer dann, wenn meine Große stöhnte, daß sie es gut fände, wenn Henry und Finn auch dabei wären, ein Kapitel aus Sicht von Henry oder Finn erzählt wird. Diese fassen zusammen, was denn gerade so in Deutschland los ist, während Zoe das Abenteuer und ihren Vater sucht.

Die Kinder hatten so viel Spaß an dieser Geschichte, daß wir gleich noch das Hörbuch von Band 1 „Nur mal schnell das Mammut retten“ wieder entdeckt und Band 2 „Nur mal schnell das Faultier wecken“ noch mal gelesen haben. Eigentlich ist dies der letzte Band der Reihe, aber wir hätten da noch ein paar Fragen und so bleibt natürlich die Hoffnung, daß die Serie doch noch fortgesetzt wird.

Veröffentlicht am 12.04.2019

Skurril und voller Wortwitz

Sau am Brett
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Hygieneinspektor Fellinger, dem eine kriminalistische Laufbahn aufgrund eines schwächelnden Knies versagt wurde, schwelgt noch in den Erinnerungen hat seinen erfolgreich gelösten Fall und genehmigt sich ...

Hygieneinspektor Fellinger, dem eine kriminalistische Laufbahn aufgrund eines schwächelnden Knies versagt wurde, schwelgt noch in den Erinnerungen hat seinen erfolgreich gelösten Fall und genehmigt sich ein Bier nach der Kontrolle in der Küche seines Schafskopfkumpans dem Löffelmacher Ferdl. Während er noch vor sich hin sinniert und sich mit Batman vergleicht, der ja ebenfalls zum Wohle der Menschheit ermittelt, eben auch ohne Auftrag, fällt ein Hamburger Tourist mit dem Gesicht zwischen Schweinebraten und Knödel. Wie sich bei Überprüfung des Toten herausstellt, war er kein x-beliebiger Gast, sondern eine Kiezgröße aus Hamburg, dessen Nasenscheidewand vom Kokain zerfressen war. Strecken Hamburger Drogenbarone nun schon ihre Finger nach der niederbayrischen Idylle aus, oder steckt da was ganz anderes dahinter? So heißt es ja, daß die Kräuter-Resl ihren Neffen, den Löffelmacher Ferdl verflucht hat, nachdem dessen ältester Bruder beim Sautrogrennen ertrunken ist und der jüngere Bruder Rudi angeblich vom Ferdl verjagt wurde. Aber das ist doch schon ewig her. Neben diesen Ermittlungen halten ihn noch immer seine Eltern mit ihren Wünschen und Hoffnungen und diesmal auch mit einem neuen irrsinnigen Projekt im Nacken. Ach ja, und die Kriminalpolizei ist auch noch angerückt, da der Fall durch die Kiezgröße dann wohl doch zu groß für die dörflichen Ordnungshüter ist. Zu dumm daß der Kriminalkommissar ausgerechnet den Fellinger auf dem Kieker hat.

Auf diesen Fall freue ich mich, seitdem ich gelesen habe, daß Fellinger nicht nur einmal seine Nase in Dinge steckt, die ihn offiziell nichts angehen, denn sein erster Fall hat mir richtig Spaß gemacht. Ja, es ist ein Niederbayernkrimi mit Spaßfaktor und Rästelgarantie, mehr als mit andauernder Hochspannung, wobei man auch diesmal nicht auf wilde Verfolgungsjagden verzichten muß. Während ich bei Band 1 noch laut lachen musste, habe ich mich hier eher still über den Sprachwitz gefreut. Die Wortkombis wie Kettensägenkiffer, gepaart mit den absurden Situationen, in denen sie dem Fellinger durch sein Inspektorenhirn schießen, sind mir immer wieder im Laufe des Tages in den Sinn gekommen und haben mich auf offener Straße grinsen lassen. Ja, so schräg wie dieses Wort, so schräg sind auch die Situationen, in die Fellinger als aufrechter und unerbittlicher Beamter und Junggeselle immer wieder stolpert, oder seine Nase steckt. Dabei nimmt er so viele Spuren auf, daß der Hörer vor lauter Hinweisen gar nicht mehr weiß, wer denn nun als Täter in Frage kommt oder welches Motiv denn nun greift. Um den Rätselspaß zu erhalten, weiß man nicht immer so viel wie der Berti Fellinger. Manchmal entdeckt er etwas, was ihn ins Grübeln bringt, aber wen er da z.B. auf dem Foto zu erkennen meint, das denkt er nicht laut, denn sicher ist er sich ja nicht und so kann man fröhlich weiterraten und sich ebenso in Theorien verstricken, wie der Fellinger oder die Herren von der Polizei. Wobei bei denen natürlich klar ist, daß sie auf dem Holzweg sind!
Auch die privaten Irrungen und Wirrungen mit der Liebe und den Eltern kommt diesmal wieder vor. Sie lässt den etwas eigenwilligen Inspektor menscheln und auch wenn der Hörer ihn sich nicht in einem hautengen Superheldenkostüm vorstellen mag, so sind doch dessen gedanklichen Vergleiche mit dem niederbayrischen Gotham-City herrlich zu hören. Michael Schwarzmaier gelingt dabei das Meisterstück urbayerisch zu klingen, obwohl er eigentlich Hochdeutsch spricht und auch für jeden nördlich des Weißwurschtäquators gut verständlich ist. Dabei ist aber auch seine stimmliche Bandbreite beachtlich und schafft eine locker skurrile Stimmung, wenn es denn nicht gerade brenzlig wird. Dann hält man bisweilen in der Bewegung inne, um andächtig zu lauschen, was denn nun schon wieder passiert. Übrigens ist er seit Jahren als Sprecher der erfolgreichen Krimihörbücher von Andreas Föhr bekannt. Bei der Gestaltung des Hörbuchs und der Tonträger im Bierdeckel-Look, hat sich der Verlag echt was einfallen lassen, sehr gelungen.

Autor Oliver Kern ist 1968 in Esslingen am Neckar geboren, wuchs aber im bayrischen Wald auf. Inzwischen lebt er mit seiner Familie in der Gegend um Stuttgart.

Also, es ist wohl nicht der spannendste Krimi diesseits und jenseits der Alpen. Dennoch hat er mich gefesselt und ich zahlreiche Tätigkeiten gesucht und gefunden, die sich prima mit dem Hören von Fellingers zweiten Fall kombinieren lassen. Das ist ein eindeutiges Anzeichen dafür, daß mich der Fellinger in seinen Bann gezogen hat!

Veröffentlicht am 11.04.2019

Für kleine Entdecker

Bis zum blauen Meer und zurück
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Der kleine Lachs Lax hat beschlossen ein Abenteuer zu erleben und von der Quelle bis ans Meer zu schwimmen. Ganz schön weit, unendlich weit, aber es klingt aufregend und so schließt sich Ogi der kleine ...

Der kleine Lachs Lax hat beschlossen ein Abenteuer zu erleben und von der Quelle bis ans Meer zu schwimmen. Ganz schön weit, unendlich weit, aber es klingt aufregend und so schließt sich Ogi der kleine Frosch ihm an. Die anderen Frösche warnen ihn vor all den Gefahren, schnappt sich seinen Rucksack und zieht mit ihm los. Auf dem Weg zum Meer kommen sie durch viele verschiedene Landschaften mit immer anderen Bewohnern. Sie müssen unterschiedliche Gewässer überqueren und kurz vorm Ziel werden sie dank ihrer individuellen Stärken noch zu Rettern in der Nachwuchsnot. Fröhlich gelangen sie ans Ziel ihrer Reise und staunen! Doch dann geht es natürlich wieder nach Hause!

Dieses Buch hat einen Clou, der auf der Rückseite verraten wird, also besser nicht den Klappentext lesen. Ich habe es heimlich zu Beginn durchgeblättert und war etwas über den Titel irritiert, aber das ist der Clou, den man erst versteht, wenn man das ganze Buch von vorne bis hinten gelesen hat! Denn ganz am Ende angekommen, erhält man einen Suchauftragt, so daß man dem Weg zur Quelle gemeinsam zurück verfolgen kann. Auch wenn der Text nicht spärlich ist, ist die Geschichte mit einmal Vorlesen gut zu schaffen, eine schöne Gute-Nacht-Geschichten-Länge ab 3 Jahren. Dabei ist nicht nur ihr Weg abwechslungsreich, es werden z.B. auch Schleusen erklärt, die die zwei auch durchschwimmen müssen. Auch als Wasserbewohner muß man erst mal begreifen, warum man plötzlich nicht mehr weiterkommt. Gerade die Missverständnisse im Kontakt mit der Menschenwelt haben meiner jüngsten Tochter, die Bilderbücher noch immer liebt, besonders gut gefallen. Denn die Geschichte wird ja aus Sicht der Tierkinder erzählt und die kennen sich ja noch nicht so gut aus und staunen viel. Dabei verwendet Anna Schindler eine gutverständliche, kindgerechte Sprache, wobei für das Alter noch unbekannte Begriffe wie Schleuse mit Worten und Bildern erklärt werden. Ogi und Lax unterhalten sich auf ihrer Reise gerne, um ihre Eindrücke miteinander zu teilen. Hieran merkt man auch, daß die Autorin vom Theater kommt und auch schon Theaterstücke geschrieben hat, nachdem sie keine Lust mehr hatte als Schauspielern mit den diversen Aufführungen auf Tournee zu gehen.

Für die fröhlich bunten Illustrationen ist Katrin Dageför verantwortlich, eine studierte Grafik-Designerin, hat nach ihrer Zeit als Art-Direktorin in Werbeagenturen und Kinderauszeit, mit „Bis zum Meer und zurück“ ihr zweites Kinderbuch vorgelegt.

Dies ist ein Bilderbuch für Kindergartenkinder, die Spaß an Entdeckungen und Neuem haben. So kann auf den Doppelseiten auch eine Menge entdeckt und mit den Eltern besprochen werden. Da kleine Kinder Wiederholungen von Vertrauten lieben, werden sie auch den Suchauftrag am Buchende immer wieder gerne von Neuem beginnen, mit der gleichen Freude, wie beim ersten Mal. Mal sehen, wer die Figuren schneller findet, Kind oder Vorleser! Eine sehr schöne Geschichte, die Kinder in Gedanken und Worten von der Bergquelle bis zum Meer reisen lässt. Wir können sie sehr empfehlen.