Prinz, Magierin, Kämpfer und Fälscher - ein Quartett auf gefahrvoller Reise
„Das gefälschte Siegel“ von Maja Ilisch ist ein Fantasieroman, der im Februar 2019 im Klett-Cotta Verlag erschienen ist.
Schon der wunderschön gestaltete Umschlag springt ins Auge und lädt zu einem Spaziergang ...
„Das gefälschte Siegel“ von Maja Ilisch ist ein Fantasieroman, der im Februar 2019 im Klett-Cotta Verlag erschienen ist.
Schon der wunderschön gestaltete Umschlag springt ins Auge und lädt zu einem Spaziergang ins Reich der Fantasie ein und genau das tut das Buch: es nimmt einen mit in eine neue fantastische Welt.
Der sagenumwobene Held Damar und die Zauberin Ililiane brachten einen Erzdämon zur Strecke und bannten ihn in eine Schriftrolle, doch das ist schon viele tausend Jahre her und nun eines der größten und auch gefährlichsten Geheimnisse des Landes. Nur wenige wissen noch davon. Der Verdacht, das Siegel der Rolle könnte gebrochen worden sein und der Dämon wäre befreit worden, steht im Raum. Doch Prüfen könnte das nur Ililiane und so machen sich der Fälscher Kevron, die Magierin Enidin, der Kämpfer Lorcan und Prinz Tymur auf die ungemütliche, gefährliche und anstrengende Reise. Wird es eine Reise ohne Wiederkehr?
Gefallen hat mir, dass die Geschichte aus Sicht der einzelnen Personen geschildert wird und so kann man teilhaben an ihren Emotionen, erfährt, was sie fühlen und denken. Jeder einzelne Charakter hat seine Eigenheiten und ist etwas Besonderes. Kevron ist ein Fälscher und ein Trinker und auch nicht der mutigste, aber er will leben und im Laufe der Geschichte entwickelt er sich immer mehr zum richtig guten Kumpel. Irgendwie wurde er mein Lieblingscharakter. Enidin ist noch sehr jung und total in Prinz Tymur verschossen. Ihr Einsatz kommt eigentlich recht spät, aber immerhin er kommt.
Tymur ist der Hauptcharakter und das merkt man auch von der ersten Seite an. Er ist nicht durchschaubar und das weckt Zweifel an ihm. Ist er gut oder nicht? Lorcan ist sein Leibwächter und würde für ihn durchs Feuer gehen.
Die 4 Charaktere müssen sich nun aufeinander verlassen und es ist wunderbar zu sehen, wie sie langsam als Gruppe zusammen finden.
Die einzelnen Kapitel sind sehr lang und man kann es nicht einfach mal zwischendurch lesen, trotzdem ist es eine wunderbare Geschichte. Die Beschreibungen der Landschaft führen dazu, dass man im Nebelreich selbst das Gefühl hat wie auf Nebel zu gehen.
Eine Karte wäre schön gewesen, ist aber kein Muss.
Der Schreibstil ist schön und flüssig und die Beschreibungen sind detailliert. Man muss es allerdings mit Pausen lesen, weil es wirklich sehr viel auf einmal ist.
Es handelt sich um Teil 1 der Neraval Sage und ich hoffe, es wird einen zweiten Teil geben, denn ich möchte doch brennend gern wissen, wie es weitergeht und vor allem … nein, das verrate ich nicht. Wer es gelesen hat, wird es wissen.
Ich kann dieses Buch jedem Fan dieses Genres nur empfehlen.