Kein Actionabenteuer, sondern ein Abenteuer der großen Gefühle einer Familie über Träume
Wenn wir nach den Sternen greifenKlappentext
„2039: Der Aufbruch zur ersten bemannten Mars-Mission steht kurz bevor – auch der Vater der 17-jährigen Ianthe wurde hierfür ausgewählt. Auf einem abgeschirmten NASA-Gelände am Strand verbringen ...
Klappentext
„2039: Der Aufbruch zur ersten bemannten Mars-Mission steht kurz bevor – auch der Vater der 17-jährigen Ianthe wurde hierfür ausgewählt. Auf einem abgeschirmten NASA-Gelände am Strand verbringen alle Familien einen letzten gemeinsamen Urlaub. Ianthe ist hin- und hergerissen zwischen Abschiedsschmerz und Wut, weil ihr Vater für seinen Traum seine Familie verlässt.
Und doch will auch sie nach den Sternen greifen: Ianthe hat ein Angebot von einem Plattenlabel in der Tasche. Der einzige Haken daran: Sie müsste dafür nach Seattle ziehen. Kann sie ihrer Familie eine weitere Veränderung antun, nur damit auch sie ihre Träume verwirklichen kann?“
Gestaltung
Ich liebe die Farben des Covers, die mich an einen Sonnenuntergang erinnern. Die Gelb- und Orangetöne am unteren Bildrand verleihen dem Cover eine angenehme Wärme, während die dunklen Blau- und Lilafarben an das Weltall erinnern. Durch die vielen kleinen Sterne wird dieser Effekt noch verstärkt. Zudem passt dieses Bild sehr gut zur Geschichte und das Mädchen, das nachdenklich aussieht passt auch sehr schön dazu.
Meine Meinung
An „Wenn wir nach den Sternen greifen“ hat mich vor allem das Zukunftssetting und die Thematik der Mars-Mission angesprochen. Diesbezüglich möchte ich gleich vorweg sagen, dass man bei diesem Buch jedoch kein actiongeladenes SciFi-Abenteuer erwarten sollte, sondern vielmehr ein klug durchdachtes Bad der Gefühle. In dem Buch geht es um Ianthe, deren Vater zur ersten Mars-Mission aufbricht und dafür seine Familie zurücklässt. Auch Ianthe möchte ihren Träumen folgen, doch nicht jeder in der Familie kann dies nachvollziehen. So kommt es zu Spannungen zwischen den Familienmitgliedern…
Das Buch konzentriert sich stark auf die Figuren, deren Gefühlswelten und die Beziehungen zwischen den Charakteren. Ich fand es klasse wie die Autorin diesbezüglich eine Entwicklung nicht nur in den Figuren, sondern auch in den Dynamiken zwischen den Charakteren geschaffen und dargestellt hat. Am Anfang des Buches lernte ich Ianthe und ihre Familie kennen und durchblickte langsam das komplexe Gefühlsfeld, welches am Romanende einige Veränderungen durchlaufen hatte, die ich als realistisch empfunden habe.
Diese Geschichte regt eindeutig zum Nachdenken an, denn es befasst sich mit der Frage, ob man seinen Träumen folgen sollte, auch wenn man dafür beispielsweise seine Familie zurücklassen muss, wenn diese das Gefühl hat, einen zu brauchen. Durch Ianthe, ihren Vater und ihre Schwester visualisiert und spiegelt die Handlung sehr schön verschiedene Ansichtsweisen und Perspektiven, wodurch eine mehrdimensionale Sichtweise eröffnet wird, die es dem Leser offen lässt, wie er sich selber entscheidet.
Auch fand ich es gelungen, dass ich die Unsicherheiten und Emotionen der Figuren geradezu spüren konnte. Die Atmosphäre des Buches war wirklich sehr greifbar und hat sich schön auf mich als Leser übertragen. So wird die emotionale Basis der Geschichte nochmals verstärkt und intensiviert. Der Schreibstil der Autorin hat sich für mich dabei auch sehr angenehm lesen lassen und die Nachdenklichkeit der Geschichte weiter unterstützt.
Das Ende des Buches empfand ich als sehr offen, was mich ein wenig zwiegespalten zurückgelassen hat, denn einerseits mochte ich diese Offenheit aufgrund derer ich mir selber überlegen kann, wie ich manch eine Entwicklung sehen möchte. Andererseits hätte ich gerne erfahren, was aus Ianthe und ihrer Familie wird und wie die Familie die Mars-Mission übersteht.
Fazit
„Wenn wir nach den Sternen greifen“ ist kein actiongeladenes SciFi-Abenteuer, sondern eine Geschichte der Gefühle, der Figurendynamiken und der leisen Töne. Dies sollte jedem Leser bewusst sein, bevor er zum Buch greift, damit er keine falschen Erwartungen hegt. Mir persönlich hat es sehr gut gefallen, dass mich das Buch zum Nachdenken angeregt hat, denn es geht um das wichtige Thema des Verfolgens der eigenen Träume und dessen, was man bereit ist dafür zu opfern. Das Ende war mir etwas zu offen, aber meine Gefühle hat die Geschichte allemal angeregt und in ein Chaos gestürzt. Ich fand es auch super, wie intensiv die Atmosphäre war und wie greifbar die Emotionen der Figuren für mich waren.
4 von 5 Sternen!
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