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Venatrix

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Veröffentlicht am 16.04.2019

fesselnd bis zur letzten Seite

Weiße Fracht
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Auch der dritte Band mit Leander Lost, dem Alemano, dem Austausch-Kriminalisten aus Hamburg, ist wieder hervorragend gelungen.

Der Autor nimmt uns mit in die brütende Hitze der Algarve. In Fuseta wird ...

Auch der dritte Band mit Leander Lost, dem Alemano, dem Austausch-Kriminalisten aus Hamburg, ist wieder hervorragend gelungen.

Der Autor nimmt uns mit in die brütende Hitze der Algarve. In Fuseta wird der Althippie Uwe Ronneberg ermordet aufgefunden. Zwei kleine Details am Tatort scheinen auf eine Mordserie, die vor acht Jahren in Spanien begonnen hat, hinzuweisen. Also, ist ein Austausch mit den spanischen Kollegen nötig. Das wird jedoch nicht die einzige Kooperation bleiben, mit der sich das Team der portugiesischen Polícia Judiciária herumschlagen „darf“. Denn blöderweise ist das Mordopfer Uwe Ronneberg der Bruder des stellvertretenden Polizeipräsidenten von Hamburg. Man schickt ausgerechnet jene beiden Ermittler, die dazu beigetragen haben, dass Leander Lost in das Austauschprogramm abgeschoben worden ist.

Der Althippie wird nicht der einzige aktuelle Tote bleiben. Erst nach akribischem Studium der Akten und der analytischen Kombination einzelner Parameter durch Leander, scheint es eine Gemeinsamkeit zwischen all den Morden zu geben …

Meine Meinung:

Autor Gil Ribeiro ist wieder ein fesselnder Fall gelungen, der recht komplex angelegt ist. Die internationalen Verwicklungen nach Spanien und Deutschland sind so das Salz in der Suppe. Man erfährt, dass die deutschen Kollegen mit Leander nichts anzufangen wissen, ihn für einen Spinner halten und ihn deswegen in das nächste Austauschprogramm, nach Zypern, abschieben wollen. Doch Leander hat andere Pläne, deren Umsetzung allerdings Hilfe von außen, sprich von seinen portugiesischen Freunden, bedarf. Zwar nicht diese Art von Tipps in Sachen Liebe, mit denen Kollege Carlos Esteves Leander eher verwirrt, als ihm hilfreich zur Seite zu stehen. Aber, wie will ein Außenstehender die Innenwelt eines Aspergers verstehen? Recht anschaulich sind Losts analytische Gedanken und die Bemühungen der Kollegen ihn als Bereicherung des Teams zu sehen, beschrieben.

Der Autor beschert uns ein Wiedersehen mit einer Figur aus Band 1: Sarah Pinto, das verwahrloste und verschreckte Mädchen hat sich unter Leanders erweiterter Obhut zu einer viel versprechenden jungen Frau entwickelt.

Nicht fehlen darf natürlich die Beschreibung von Land und Leuten sowie die köstlichen Speisen, die in großer oder kleiner Runde genossen werden.

Ach ja und der Titel: Der geneigte Leser wird schon vermuten, dass es sich bei der „weißen Fracht“ weder um Salz noch um Spitzendeckerl handelt.

Gil Rebeiro verzichtet auf allzu viel Action, Blutvergießen und Gewaltorgien. Das ist auch bei seinem fesselnden Erzählstil gar nicht notwendig.

Fazit:

Diese Fortsetzung der Reihe um Leander Lost habe ich gerne gelesen und spreche eine Leseempfehlung aus. 5 Sterne sind diesem Fall sicher.

Veröffentlicht am 16.04.2019

fesselnd bis zur letzten Seite

Das Gerücht vom Tod
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Den Grazer Autor Robert Preis kennen die meisten von uns eher durch seine Krimi-Reihe rund um Armin Trost. Diesmal sorgt er mit dem historischen Roman „Das Gerücht vom Tod“ für Gänsehaut.

Worum geht’s? ...

Den Grazer Autor Robert Preis kennen die meisten von uns eher durch seine Krimi-Reihe rund um Armin Trost. Diesmal sorgt er mit dem historischen Roman „Das Gerücht vom Tod“ für Gänsehaut.

Worum geht’s?

Man schreibt das Jahr 1809 Napoleon Bonaparte hält die Welt mit seinen Kriegen in Atem. Auf dem Weg von Italien nach Wien machen seine Truppen Ende Mai vor der Eroberung der Stadt Graz nicht halt. Doch ein knapp 900 tapfere Männer unter dem Befehl von Major Franz Hackher verteidigen den Grazer Schlossberg.

Doch als brächten die Kriegshandlungen nicht Leid genug, verschwinden mehrere Kinder und die uralte Angst vor der Hexe am Schöckl, dem Hausberg der Grazer, feiert Auferstehung. Es scheint als ob die Welt vollends aus den Fugen gerät, denn es wird auch grausam gemordet und seltsame Gestalten treiben ihr Unwesen.

Vier Männer fassen sich ein Herz und wollen diesem Spuk ein Ende bereiten. Mitten im Krieg, während der Belagerung von Graz durch die Franzosen stehlen sie sich aus der Stadt. Jeder dieser vier, die sich so augenscheinlich todesmutig Richtung Schöckl aufmachen, hat so ihre Geheimnisse. Haben sie doch als Kinder ein Diebespärchen beobachtet, das dann durch ihr Zutun verhaftet und verurteilt wurden. Das gemeinsame Kind des Diebespaares hat seinerzeit Rache allen Grazern geschworen.

Meine Meinung:

Robert Preis ist ein Meister der gruselig mystischen Spannung. Geschickt verquickt er hier die realen Ereignisse der Belagerung der Stadt durch die Truppen Napoleons mit der Sagenwelt rund um Graz.
Die Menschen haben Angst: Vor den Soldaten, vor dem Hunger, vor Krankheit, vor dem Tod sowieso, der Zukunft und vor den düsteren Gerüchten, die die Runde machen.

Als Leser kann man, aufgrund der einprägsamen Sprache und der bildhaften Darstellung hautnah miterleben, wie den verletzten Soldaten Arm oder Bein amputiert wird (natürlich ohne Narkose und oft auch ohne Sach- und Fachkenntnis). Wir tauchen ein in eine Welt, die seltsam reduziert scheint.

Es scheint, als würde die Stadt wieder einem kollektiven Hexenglauben anheim fallen, den man zu dieser Zeit bereits überwunden geglaubt hat. Doch diese Angst vor der „Schöckl-Hexe“ steckt auch die Franzosen an.

Unglaublich fesselnd sind die Rückblenden in das Leben des Apothekers Mohr, von Matthäus, des Gastwirtes Dampfhofer und Pater Antonius, der in seinem früheren Leben Peter Lautenbach hieß, gestaltet. Nach und nach kristallisieren sich Gedanken um Schuld und Sühne heraus, mit denen jeder anders umgeht.

Fazit:

Ein fesselnd erzählter historischer Roman, der Fakten mit Fiktion gekonnt verknüpft. Gern gebe ich hier 5 Sterne.

Veröffentlicht am 15.04.2019

Einfach zum Nachdenken

Heimat
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„Heimat“ ist ein leider häufig missbrauchter und missverstandener Begriff.
Die Philosophin und Volkskundlerin Elsbeth Wallnöfer versucht seit Jahren diesem Wort eine neue Seele einzuhauchen. Immerhin, ...

„Heimat“ ist ein leider häufig missbrauchter und missverstandener Begriff.
Die Philosophin und Volkskundlerin Elsbeth Wallnöfer versucht seit Jahren diesem Wort eine neue Seele einzuhauchen. Immerhin, ist Heimat nicht mehr ausschließlich den Rechten zuzuordnen, sondern die Linke bemüht sich um sie.

In vier Kapiteln, die da heißen

• Von der Krankheit
• Von der Schönheit der Natur und der Seele
• Von der Deutschen Heimat I
• Von der Deutschen Heimat II

Wer hat den Begriff geprägt? Heidegger und seine deutschtümelnden Schriften? Oder die Deutsche Romantik und deren Vertreter wie Heine, die Arnims, Kleist usw.? Einige davon werden dann auf Grund ihrer jüdischen Herkunft wieder aus der Heimat entfernt.

Ist das Tragen von Trachten ein Statement zur Heimat oder ein politisches Bekenntnis?

Was denn „Heimat“ so alles sein kann, dem geht die Autorin akribisch nach. Man heimwehkrank sein, man kann sich die Frage stellen „Wo gehöre ich hin?“, man kann den „Heimat“-Begriff eng und erweitert sehen. Ist das Mitnehmen der sprichwörtlichen „Schmusedecke“ auf Reisen ein Stück Heimat oder erst das Gurkenglas mit der Erde aus dem eigenen Garten?

Elsbeth Wallnöfer ist in Südtirol geboren, einem Landstrich, der als heimatverbunden gilt und diese doch mehrmals verloren hat.

Fazit:

Ein sehr interessantes Buch, das mit vielen ausgesuchten Zitaten zum Nachdenken anregt.

Veröffentlicht am 14.04.2019

Mischt euch (endlich) ein!

Zähmt die Wirtschaft!
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In vier großen Kapiteln, versucht der Autor eindringlich zu erklären, warum es eigentlich schon 5 nach 12 ist, um unseren Planeten zu retten.

• Verrat an der Zukunft
• Gefahr in Verzug
• Märkte brauchen ...

In vier großen Kapiteln, versucht der Autor eindringlich zu erklären, warum es eigentlich schon 5 nach 12 ist, um unseren Planeten zu retten.

• Verrat an der Zukunft
• Gefahr in Verzug
• Märkte brauchen Regeln
• Mehr Macht dem Volk

Mit diesem Buch, das nicht sein erstes ist, versucht Peter H. Grassmann die Menschen aufzurütteln, sich von der Wirtschaft nicht alles gefallen zu lassen. Der jahrelang getrommelte Schlachtruf „Geht’s der Wirtschaft gut, geht’s uns allen gut“ ist längst überholt. Was hat der Einzelne davon, wenn z.B. Autokonzerne durch Manipulationen aller Art, maximale Gewinne einstreifen? Einen unverkäuflichen Gebrauchtwagen? Mehr Ausstoß an CO2- oder NOx?
Obwohl es schon Alternativen zu fossilen Brennstoffen gibt?

Oder, warum wird der Bauherr eines Einfamilienhauses mit Auflagen zur Errichtung von Heizungen mit erneuerbaren Energie drangsaliert, aber öffentliche Neubauten nicht? Wäre es nicht an der Zeit, hier die großen Bauträger und Vermieter in die Pflicht zu nehmen, ihre Gebäude mit Photovoltaikanlagen nachzurüsten?

„Das Beispiel Schweiz zeigt, wie durch systemimmanente Volkinitiativen die Zufriedenheit mit dem politischen System enorm steigt und Schwächen der Regierungsarbeit ausgeglichen werden,… Die Schweiz reduzierte ihre CO2-Emmission in den letzten zehn Jahren von 8 auf 5 Tonnen pro Kopf." (S. 194) Dem kann ich nur zustimmen. Wenn ich beobachte, wie die derzeitige Regierung ist Österreich vor den Forderungen der Wirtschaft in die Knie geht und sowohl Menschen als auch Natur dem schnöden Profit opfert, halte ich das für höchst bedenklich.

Allerdings muss, wie in allen Bereichen, ein gesundes Mittelmaß an direkter Einmischung der Bevölkerung ins Auge gefasst werden. Es kann nicht sein, dass jedes Bauvorhaben von einer kleinen Bürgerinitiative verzögert oder verhindert werden kann.

Wie es der Autor treffend in seinem Buch schildert, sind Politiker keine Experten und haben selten den Weitblick über die laufende Legislaturperiode hinaus. Manchmal wäre eine Regierung aus Fachleuten wohl zielführender.

Dr. Peter Grassmann ist ein lesenswertes, durchaus aufrüttelndes Buch gelungen. Die übersichtlichen Abschnitte lassen Platz zum Reflektieren und nachdenken.

Sein Aufruf „Mischt euch ein!“ wird derzeit von tausenden Schülern befolgt, um den Verantwortlichen vor Augen zu führen, dass es bereits 5 nach 12 ist.

Ein ausführliches Literaturverzeichnis ergänzt dieses interessante Buch.

Fazit:

Ein lesenswertes Buch, das die Schwächen der derzeitigen Politik darlegt. Gerne gebe ich hier 5 Sterne.

Veröffentlicht am 14.04.2019

Wissenswertes rund um Mehl, Milch und Ei

Kochbuch ohne Rezepte, Band 2
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Dieses Kochbuch ist das zweite aus dieser interessanten, vierteiligen Reihe.
Wie schon im ersten Teil (Kochen ohne Rezepte – Küchenpraxis) finden hier eine Vielzahl von Profi-Tipps, wie die Zubereitung ...

Dieses Kochbuch ist das zweite aus dieser interessanten, vierteiligen Reihe.
Wie schon im ersten Teil (Kochen ohne Rezepte – Küchenpraxis) finden hier eine Vielzahl von Profi-Tipps, wie die Zubereitung von Speisen gelingt.
Diesmal nimmt sich die Autorin u.a. der ewigen Frage „Welches Mehl nehme ich für welche Speise?“ an. Anschließend erklärt sie die verschiedenen Grundteige und deren Herstellung.
Den Themen Ei und Milch widmet sie sich ebenso sorgfältig wie den Produkten, die aus deren Weiterverarbeitung entstehen. Von Eis bis Käse.
Der Aufbau dieses Buches entspricht jenem der des ersten Bandes. Nach einigen Kapiteln ist Platz für Notizen und eigene Rezepte- eine recht praktische Idee.
In der Zusammenfassung „Kochen von A bis Z“ werden nochmals die wichtigsten Begriffe rund um „Mehl, Milch und Ei“ aufgelistet.
Der Schreibstil ist erfrischend humorvoll. Die Erklärungen sind leicht verständlich und bunte Abbildungen lockern den Text auf. Die Verarbeitung des Buchs ist gediegen und das gelbe Lesebändchen (passend zum Thema „Ei“) lugt ebenso edel hervor wie der gelbe Buchrücken.
Ich freue mich auf die beiden noch fehlenden Bücher dieser Reihe, die bis zum Sommer 2019 erscheinen werden.

Fazit:

Gerne gebe ich diesem Kochbuch 5 Sterne.