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Veröffentlicht am 12.05.2019

Auftakt?

Auris
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Jula Ansorge ist Journalistin und arbeitet an einer Serie über unaufgeklärte Verbrechen. Durch ein traumatisches Erlebnis in ihrer Vergangenheit, ist sie von Thema persönlich betroffen. Als sie einen anonymen ...

Jula Ansorge ist Journalistin und arbeitet an einer Serie über unaufgeklärte Verbrechen. Durch ein traumatisches Erlebnis in ihrer Vergangenheit, ist sie von Thema persönlich betroffen. Als sie einen anonymen Hinweis bekommt, ist sie sich sicher, dass einer der bekanntesten Persönlichkeiten in der forensischen Phonetik, Matthias Hegel, unschuldig in der Haftanstalt Moabit einsitzt. Hegel wird Auris genannt, da er durch Stimmerkennung, Details heraushört, die der Polizei bei der Aufklärung von Verbrechen hilft. Hegel, der wegen Mordes an einer Obdachlosen einsitzt, hat sich selbst gestellt. Jula ist davon überzeugt, dass Hegel unschuldig ist.


Zuallerst: Sebastian Fitzek hat die Idee zu diesem Buch geliefert, Vincent Kliesch hat sie umgesetzt. So ist auch das Vorwort seltsamerweise von Fitzek und nicht von Kliesch. Das hat mich etwas irritiert, da meiner Meinung nach ein Vorwort vom schreibenden Autoren und nicht von der ideengebenden Person sein sollte. Einerseits frage ich mich, weshalb nicht gleich Fitzek diese Geschichte geschrieben hat. Andererseits muss ich ja nicht alles verstehen. Ob Fitzek bei der Covergestaltung auch ein Wörtchen mitgeredet hat? Denn es ist speziell, wie oft die Cover bei seinen Thrillern. Zudem sticht vor allem Fitzkes Name stark hervor, Klieschs Name wirkt da weitaus blasser. Was Kliesch unterscheidet von seinem Iddengeber, ist der Schreibstil, der gradliniger ist. Ueberkonstruierte Handlungen wie bei Fitzek findet man in " Auris" nicht. Hat mir sehr gut gefallen. Weniger gefallen hat mir ein Punkt, der für den Handlungsfortschritt eine wichtige Rolle spielt. Auris stellt Jula in einem Gespräch eine Aufgabe, die als nebenbei eingestreute und kryptische Bemerkung, verschleiert ist. Dass Jule diese als solche erkennt und auch noch zu lösen weiss, war mir zu weit hergeholt.
Es gibt einige spannende, fesselnde Szenen, die mir sehr gut gefallen haben. Toll fand ich, dass der Autor die Figuren sehr lebendig gestaltet hat. Man weiss zum Beispiel als Leser, weshalb Jula immer wieder von Schmerzen geplagt wird. Und das ohne, dass es in jedem zweiten Abschnitt erwähnt werden muss. Jula hat mich voll und ganz überzeugt. Die feine Zwischennuance in ihrer Persönlichkeit, die meiner Meinung nach sehr gut eingesetzt wird: das Trauma und die Folgen davon. Hervorragend charakterisiert fand ich auch die Figur Matthias Hegel. Neu war mir seine Begabung, die mich sehr interessiert hat. Ich wusste bisher gar nicht, dass es so was überhaupt gibt und habe nach der Lektüre einiges darüber per Google erfahren.
In diesem Buch vereinen sich an und für sich zwei Fälle. Ein traumatisches Ereignis, das Jula in der Vergangenheit ihren Bruder genommen hat. Und, die Tat, wegen der Auris im Gefängnis sitzt. Obwohl das eine Weile auf zwei verschiedenen Ebenen abläuft, wird es nie chaotisch und unübersichtlich.
Schlussendlich bleiben noch ein paar Fragen unbeantwortet. Stoff für einen nächsten Band mit Jula Ansorge und Matthias Hegel?

Veröffentlicht am 30.04.2019

Brutal und blutig!

Nemesis
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Chief Assistant C.J. Townsend, von der Staatsanwaltschaft Miami - Drade, weiss eines ganz sicher : Die Frauenleiche, die von einem Angestellten auf einer Mülldeponie gefunden wurde, kann nicht das Opfer ...

Chief Assistant C.J. Townsend, von der Staatsanwaltschaft Miami - Drade, weiss eines ganz sicher : Die Frauenleiche, die von einem Angestellten auf einer Mülldeponie gefunden wurde, kann nicht das Opfer des als Cupido bekannten Serienkillers sein. Obwohl die Tote die selben Merkmale aufweist, wie die früheren Opfer von Cupido. Ein Brandzeichen, das einen Blitz in einem Kreis darstellt. Denn Cupido ist tot und so liegt der Verdacht nahe, dass ein Nachahmer sein Unwesen treibt. Doch es kommt noch schlimmer. Plötzlich verschwindet wieder ein Mädchen und C.J Townsend taucht tief in die Kreise der Snuff Videos und ihrer Täter ein.

Dies ist der vierte Teil rund um C.J Townsend und den Serientäter, der Cupido genannt wird. Und die Autorin führt die Leser so hervorragend in die Details ein, dass auch Neuleser wie ich, den Überblick behalten und die Details verstehen. So nimmt sie nicht nur immer wieder mal Bezug zu den alten Fällen und erklärt auch, wie Townsend den Serienkiller William Rupert Bantling, zur Strecke gebracht hat. Jilliane Hoffman mischt auch immer wieder private Details, wie der grosse Kinderwunsch von Townsend und ihrem Mann Dominick, der als Ermittler arbeitet, unter. So hatte ich zu keinem Zeitpunkt das Gefühl, dass mir Vorwissen fehlt.
Die Geschichte ist sehr komplex, da sich neuere Morde, mit Cold Cases und Verbrechen, die Cupido begannen hat, mischen. Gerade die neueren Fälle, in denen die Opfer noch lebend in den Mittelpunkt gestellt werden, sind sehr grausig. Denn ein zentrales Thema sind Snuff Videos und "die Beschaffung " der Opfer für diese abscheulichen Verbrechen an jungen Frauen. Das ist definitiv keine leicht Kost und es geht brutal, blutig...und abscheulich zur Sache. Als sehr spannend empfand ich die Tatsache, dass Staatsanwältin Townsend sich nicht damit begnügt, die Verbrecher vor den Richter zu stellen. Ihre Methode, sie zur Rechenschaft zu ziehen, muss ich hier leider spoilern. Hat mich emotional sehr mitgenommen….und wirft Fragen auf!
Den Schreibstil von Jilliane Hoffman mag ich sehr und hat mich abgesehen von wenigen Längen im Privatleben der Staatsanwältin, wieder begeistert.

Veröffentlicht am 26.04.2019

Gute Unterhaltung!

Sommer in der kleinen Bäckerei am Strandweg
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Polly Waterford, ist erfolgreich mit ihrer kleinen Bäckerei, im Hafenstädtchen Mount Polbearne, an der Küste Cornwalls. Mit Freund Huckle und einem kleinen Papageientaucher lebt sie im Leuchtturm der Insel. ...

Polly Waterford, ist erfolgreich mit ihrer kleinen Bäckerei, im Hafenstädtchen Mount Polbearne, an der Küste Cornwalls. Mit Freund Huckle und einem kleinen Papageientaucher lebt sie im Leuchtturm der Insel. Als die Besitzerin der Bäckerei stirbt, steht Polly plötzlich vor den Trümmern ihres Geschäftes. Denn, der Erbe ekelt sie regelrecht raus, und so muss Polly sich geschäftlich verändern. Die Idee, die sie hat, stösst zuerst nicht auf Anklang in dem kleinen Städtchen.

Dies ist der zweite Teil rund um Polly und der kleinen Bäckerei. Obwohl ich den ersten Teil nicht gelesen habe, hatte ich keinerlei Probleme folgen zu können. Die Autorin hat schon beim Einstieg in die Geschichte, mit einem gelungenen Vorwort, dafür gesorgt, dass auch Neuleser mit einer kleinen Einführung in etwa wissen, um was es geht. Und den Rest kann man sich im Verlauf der Geschichte problemlos zusammenreimen.
Sehr gefallen hat mir, wie der Arbeitsalltag einer Bäckerin mit eigenem Geschäft dar gestellt wird. Sehr authentisch, mit Nachtarbeit und körperlich fordernder Tätigkeit! Der Blick in die Backstube, zeigt nicht nur allerlei Köstlichkeiten, sondern auch den Beruf, so wie er ist. Harte und lange Tage und Nächte, mit einem Sozialleben, das wohl oder übel zurückstecken muss. Auch der grosse Gegner aller Bäckereien, die noch Qualitätsprodukte herstellen, wird thematisiert. Massenbackwaren, die mehr nach Gummi, denn nach Brot schmecken und daraus entstehende Preisdumping!
Ebenfalls wird die Geburt einer neuen Geschäftsidee und deren Aufbau realistisch beschrieben. Es geht nicht immer so einfach, wie man sich das im Geschäftsleben vorstellt. So ist das Buch ganz klar realistisch und kein nur heile Welt - Buch.
Die Geschichte ist sehr abwechslungsreich und es geschieht immer irgendetwas. Einige, sehr überzeichnete Situationen haben mich zwar amüsiert, hinterliessen dann doch einen schalen Nachgeschmack. Überhaupt nicht gefallen hat mir, wie sich Polly den zugelaufenen Papageientaucher Neil hält. Dieser scheint als Kinderersatz zu fungieren und die Haltung Neils wird vermenschlicht. So schläft er zum Beispiel in einem Karton neben Pollys Bett.
Der Schreibstil liest sich gut und den Plot empfand ich als durchdacht. Einige Figuren, wie zum Beispiel Pollys Freund Reuben sind sehr überzeichnet. So empfand ich ihn als sehr anstrengend und als Snob durch und durch.
Mich hat die Geschichte gut unterhalten!

Veröffentlicht am 16.04.2019

Behäbige Handlung!

Die Insel tanzt
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Jan Clausen lebt seit dem Tod seiner Frau alleine mit der zehnjährigen Leevke auf Föhr. Auf Drängen seiner Tochter, nimmt er an einem Salsa Tanzkurs teil, den die ehemalige Profi - Balletttänzerin Sina ...

Jan Clausen lebt seit dem Tod seiner Frau alleine mit der zehnjährigen Leevke auf Föhr. Auf Drängen seiner Tochter, nimmt er an einem Salsa Tanzkurs teil, den die ehemalige Profi - Balletttänzerin Sina in der Turnhalle von Föhr veranstaltet. Und trifft dort die neue Klassenlehrerin von Leevke, bei der er gleich am ersten Elternabend negativ aufgefallen ist. Und nun soll Jan auch noch einem Tanzwettbewerb teilnehmen, denn Sina ist überzeugt von Jans tänzerischem Talent. Was hat Leevke ihm da nur eingebrockt?

Es benötigt sehr viel Mut, auf den ersten zwei Seiten das Wetter vom Handlungsort zu beschreiben. Der Autor tut dies zwar sehr bildlich und auch malerisch …. doch dadurch hat sich der Start in die Hauptgeschichte Zeit gelassen. Und ich empfand den Beginn des Buches als zäh. Es dauerte, bis ich in der Story angekommen bin. Wohl auch wegen dem eher behäbigen und gemütlichen Handlungstempo, das ich schon von anderen Büchern von Janne Mommsen kenne.
Seine Bücher zeichnen sich durch eher ruhige Handlung aus und auch "die Insel tanzt " gehört dazu. Wie auch schon gewohnt, fängt er dafür die Gezeiten, die besondere Atmosphäre auf der Insel Föhr sehr gut ein. Auch die zwischenmenschlichen Beziehungen werden sehr gut wiedergegeben. Auf so einer kleinen Insel schauen die Leute auf und zueinander. Was Jan als alleinerziehender Vater zu Gute wird. Denn seine Hilflosigkeit, nun, als seine Tochter älter wird und die weibliche Perspektive vermisst, kristallisiert sich sehr deutlich heraus. In so einem kleinen Ort, ist jedoch auch der Klatsch und der Tratsch an der Tagesordnung, und es ergeben sich einige witzige Situationen dadurch.
Wie der Titel schon sagt, spielt das Tanzen eine bedeutende Rolle. Ich hätte eigentlich auf die detaillierte Passage über den " Schwanensee " des Flensburger Ballett verzichten können …. habe jedoch die detaillierte Erklärung des Salsa Tanzkurses gut gefunden.
Die Figuren empfand ich alle als leicht überspitzt charakterisiert, was mich jedoch nicht gestört hat. Wenn ich nur an Nena, eine Tanzkurs Teilnehmerin denke, die absolut nervig und überkandidelt ist.
Mich hat auch dieses Buch von Janne Mommsen gut unterhalten und freue mich schon auf einen nächsten Inselroman!

Veröffentlicht am 13.04.2019

Unterhaltsam...

Mit James auf Sylt
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Jana soll für 2 Monate den Neufundländerrüden James hüten … und zwar auf Sylt. Ihre Schwester Nele, die zum ersten mal Mutter wird, und ihr Mann Tom haben dort ein Ferienhäuschen und James muss erst mal ...

Jana soll für 2 Monate den Neufundländerrüden James hüten … und zwar auf Sylt. Ihre Schwester Nele, die zum ersten mal Mutter wird, und ihr Mann Tom haben dort ein Ferienhäuschen und James muss erst mal aus der Schusslinie, bis das Leben mit Baby sich eingespielt hat. Da Jana Single und gerade arbeitslos ist, nimmt sie die Herausforderung an. Herausforderung, da Jana mit Hunden nicht wirklich etwas anzufangen weiss. Und James ein Prachtexemplar mit 65 Kilo Kampfgewicht ist.

Ich war etwas überrascht, dass das Thema " Hund " so im Mittelpunkt steht. Klar war mir, dass Jana den Hund James hütet. Doch, dass Erziehung, Ernährung, sowie " Leben mit Hund " so zentral thematisiert werden, damit habe ich nicht gerechnet. Detailliert werden zum Beispiel die Übungen beim Hundetraining beschrieben. Oder die Leckerlis, die Jana an James verfüttert. Was wohl sehr interessant für Leser mit Hund ist. Doch eben … ich habe keinen Hund!
Sehr gefallen hat mir hingegen, dass das Urlaubsleben auf der Insel Sylt gut und nicht nur rosarot beschrieben wurde. Gerade die Probleme mit freilaufenden Hunden, war mir weder bekannt, noch bewusst.
Jana ist Single und das wird auf Sylt nicht lange so bleiben. Allerdings waren die Treffen mit Kandidat Nummer eins, so betont unromantisch beschrieben, dass man von Beginn weg ahnt, dass das nichts wird. Und Kandidat Nummer zwei ist sehr vorhersehbar, wie denn das endet mit der Liebe zwischen Jana und ihm.
Das Buch hat mich gut unterhalten, wenn auch die Details, die ich oben beschrieben habe, etwas langatmig waren. Denn der Schreibstil ist ansonsten frisch, flüssig zu lesen und unterhaltsam. Ab und zu, musste ich schmunzeln, denn Jana ist eine Figur, die sehr unterhaltsam ist. Man spürt gut, wie aus ihrer anfänglichen Zurückhaltung mehr und mehr Liebe zu James wird. Der übrigens überaus bildlich beschrieben ist und mich begeistert hat. Auch wenn ich nicht unbedingt eine Hundeliebhaberin bin.