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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.11.2016

Lacher garantiert!

Nenne drei Hochkulturen: Römer, Ägypter, Imker
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Wer schon immer mal wissen wollte, wer oder was der Burgerking wirklich ist, wie schnell sich ein Lehrer als Perverser fühlen kann und wie eine Schülerantwort ungewollte ins Schlüpfrige abrutschen kann, ...

Wer schon immer mal wissen wollte, wer oder was der Burgerking wirklich ist, wie schnell sich ein Lehrer als Perverser fühlen kann und wie eine Schülerantwort ungewollte ins Schlüpfrige abrutschen kann, ist mit diesem Buch bestens beraten.

Der Plan war es, das Buch häppchenweise zu genießen, aber dieser scheiterte grandios. Mit der Ankunft des Buches war ich ihm schon verfallen. Bereits auf den ersten Seiten schüttelte mich mancher Lacher ordentlich durch und das sollte sich auch so fortsetzen, als mein Mann und ich uns am Abend gegenseitig vorgelesen haben. Das Zwerchfell wird mit unterhaltsamen Fehlern aus den Bereichen Sprachen, Naturwissenschaften, Gesellschaftswissenschaften, oder auch abwegigen Ausreden und Entschuldigungen auf die Probe gestellt. Dabei zeigt sich, dass nicht nur Schüler, sondern auch manche Eltern ganz schön einen an der Klatsche haben. Mancher Witz mag etwas platt sein und hat man auch schon mal gehört, aber was soll´s?

Ein kurzweiliges Lesevergnügen, welches nicht wirklich anspruchsvoll ist, aber eine Lach- und Kopfschüttelgarantie hat.

Wer das erste Buch mochte, wird dieses lieben. Es ist geeignet für alle, die gerne mal lachen und nicht gleich die Moralkeule schwingen, getreu dem Motto „man darf andere nicht auslachen“. Die Schüler sind anonym und werden somit nicht der Lächerlichkeit preisgegeben, aber es wäre zu schade, wenn die Stilblüten und Logikfehler nur Lehrern vorbehalten wären.

Veröffentlicht am 21.10.2016

Typisch Bomann - 5 Sterne!

Winterblüte
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Das Buch spielt im Jahr 1902 in Heiligendamm. Die gutsituierte Hotelier-Familie Baabe bereitet sich auf das kommende Weihnachtsfest vor, welches ein ganz besonderes werden soll, denn die Tochter Johanna ...

Das Buch spielt im Jahr 1902 in Heiligendamm. Die gutsituierte Hotelier-Familie Baabe bereitet sich auf das kommende Weihnachtsfest vor, welches ein ganz besonderes werden soll, denn die Tochter Johanna soll einen Heiratsantrag annehmen. Doch leider gefällt ihr keiner der Kandidaten. Zusätzliche Unruhen bringt der Sohn Christian ins Haus, denn er findet am Strand eine junge Frau, die offenbar bei einem Schiffunglück von Bord ging. Diese erinnert sich an nichts mehr und weckt damit das Misstrauen der Hausherrin…und die große Familienfehde, die eigentlich nicht angesprochen wird, bricht ans Tageslicht.
Bomanns lockerer, leichter Schreibstil, ermöglicht dem Leser ein wunderbar leichtes, angenehmes Lesen. Es muss nicht groß nachgedacht werden, die Geschichte ist nicht kompliziert, die Beziehungen untereinander sind klar (naja, hier darf ich schon einschränkend verraten, dass sie zumindest klar sein sollten…), die Stände und jeweiligen Vorstellungen machen eine „Einordnung“ leicht. Schon von Beginn an, baut das Buch eine gewisse Spannung auf, die sich immer wieder durch Wendungen und Überraschungen steigert. Emotional wird die Palette komplett abgedeckt, von großen Gefühlen, über Neid, Hass, Missgunst und bis zum Witz. Besonders gut gefällt mir die Atmosphäre, welche Bomann scheinbar mühelos geschafft hat. Fast jede Situation kann man sich spielend leicht vorstellen, ob an der rauen See oder auch das Seelenleben jedes einzelnen, schön ausgearbeiteten Protagonisten. Auch der Brauch der Barbarazweige, welcher mir völlig unbekannt war, gefällt mir. In noch keinem Buch habe ich ähnliches gelesen und so komme ich nicht umhin für diese historische Liebesgeschichte vor toller Kulisse mit einem Tick Dramatik, ganze fünf Sterne zu vergeben.

Veröffentlicht am 11.10.2016

Schönes Buch für Zwischendurch!

Schuld war nur der Mistelzweig
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Thea ist getrennt und viel allein, während ihre Schwester Emily mit Mann, Job und zwei Kindern gut ausgelastet ist und auch der Bruder mit Frau und Teenager, zufrieden ist. Nun wollen ihre Eltern, dass ...

Thea ist getrennt und viel allein, während ihre Schwester Emily mit Mann, Job und zwei Kindern gut ausgelastet ist und auch der Bruder mit Frau und Teenager, zufrieden ist. Nun wollen ihre Eltern, dass alle gemeinsam in Cornwall Weihnachten feiern, denn die beiden haben vor sich, trotz ihres recht hohen Alters und der langen Beziehung, scheiden zu lassen. Ein letztes Mal soll Weihnachten daher noch im Kreise der Kernfamilie gefeiert werden, aber so ganz klappt das nicht…und nicht nur auf Thea wartet die eine oder andere Überraschung.

Das Buch spielt zwar zu Weihnachten, aber es lässt sich auch gut unabhängig davon lesen. Überhaupt fehlt es dem Buch an dem befürchteten (weihnachtlichen) Kitsch und auch die Romantik ist noch gut zu ertragen und steigert sich nicht in ein unerträgliches Maß. Auch die Weihnachtswunder, die man aus ähnlichen Büchern kennt, sind schlicht nicht vorhanden. Das Buch schafft es jedoch trotzdem eine gewisse Atmosphäre aufzubauen!

Es ist die Geschichte einer Familie, mit all ihren Höhen und Tiefen, die mehr oder weniger gerade an Weihnachten spielt, weil da mal alle zusammenkommen und eine Woche in Cornwall verweilen. Die Protagonisten sind so verschieden, dass es eben nicht nur wunderbare Stunden, sondern auch den einen oder anderen Streit gibt und es wirklich sehr unterhaltsam ist, die Weihnachtswoche mit ihnen zu verbringen. Toll war es, aus den verschiedenen Blickwinkeln die Geschichte erzählt zu bekommen, doch gerade am Anfang machte es das kurz etwas schwierig, bis man alle „kannte“.

Unter dem Strich ist es ein locker, leichtes Büchlein für Zwischendurch und trotzdem mit Tiefe. Obwohl es kein Must-have ist, hat es mich sehr gut unterhalten, sodass ich auch den zweiten Teil gerne lesen werde. Die Familie hat mir einfach zu gut gefallen, um nicht zu erfahren, wie es mit Thea weitergeht, ob bei Emily alles gut laufen wird und ob die Eltern sich nochmal zusammenraufen.

Veröffentlicht am 08.10.2016

Spannende Reise ins 17. Jahrhundert

Der Blackthorn-Code - Das Vermächtnis des Alchemisten
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Christopher Rowe ist Apothekerlehrling in London im Jahr 1665. Unter seinem Meister Benedict lernt der Waisenjunge nicht nur die Herstellung von Medizin oder Latein, sondern auch das Ver- und Entschlüsseln ...

Christopher Rowe ist Apothekerlehrling in London im Jahr 1665. Unter seinem Meister Benedict lernt der Waisenjunge nicht nur die Herstellung von Medizin oder Latein, sondern auch das Ver- und Entschlüsseln von Codes. Die beiden haben ein recht gutes Verhältnis zueinander, Christopher hat mit Tom einen guten Freund, die Arbeit gefällt ihm - alles könnte wunderbar sein, wäre da nicht die Mordserie, der Apotheker zum Opfer fallen. Wer tötet die Meister und warum? Christopher wird unfreiwillig in die schrecklichen Geschehnisse reingezogen und nun gilt es, alles was er bereits gelernt hat einzusetzen, um Schlimmes zu verhindern.

Das Buch ist sehr spannend, enthält zahlreiche Informationen zum 17. Jahrhundert oder auch dem Apothekerhandwerk. Somit hat es neben einem hohen Unterhaltungswert auch einen „echten“ Mehrwert an Informationen. Diese sind so spannend verpackt, dass junge Leser quasi nebenbei chemische oder auch historische Informationen bekommen. Diese sind verständlich gelungen, sodass sie den Lesefluss nicht unterbrechen. Anders sieht das bei den zu entschlüsselnden Codes aus, jedoch sind diese „Unterbrechungen“ gewollt und so eine Geheimsprache und die anderen Codes haben quasi eine magische Anziehungskraft und man überlegt selbst hin und her, versucht den Code zu knacken und selbst wenn es nicht gelingt, ist es toll zu sehen, wie Christopher sich an den Codes versucht. Neben der Spannung kommt auch der Witz nicht zu kurz.
Der Leser hat keinen Wissensvorsprung, oft ist sogar das Gegenteil der Fall, sodass man nicht selten vom weiteren Verlauf der Geschichte positiv überrascht wird und es einen weiteren Spannungskick erhält. Einige Gewaltszenen sind –wie zu erwarten war- enthalten. Diese sind gut dargestellt und dominieren das Buch nicht, sodass die jüngeren Leser ab ca. 10 Jahren auch kein Problem damit haben sollten. Sehr gelungen ist die Freundschaft von Christopher und Tom, denn auch wenn man sich auf nichts und niemanden mehr verlassen kann, springt ein echter Freund einem zur Seite…
Die Charaktere sind sehr interessant, sowohl die Guten als auch die Bösen. Christopher und Tom wachsen dem Leser schnell ans Herz und die Bösen lernt man auch richtig schnell zu „hassen“.

Wir freuen uns beide schon auf den nächsten Teil und können es kaum erwarten zu wissen, wie es mit Christopher weitergehen wird.
Es handelt sich zwar in erster Linie um ein Jugendbuch, aber auch Erwachsene werden von der Geschichte sehr gut unterhalten. Ich selbst bin kein ganz großer Jugendbuchfreund, aber dieses hier konnte ich kaum aus den Händen legen.

Veröffentlicht am 08.10.2016

Lesenswertes Debüt

Auf Null
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Nina möchte vor dem Urlaub mit ihrer Freundin im Solarium etwas „vorbräunen“, jedoch wird sie daraufhin krank. Doch Nina war schon vorher krank, doch jetzt erst erfährt sie davon. Leukämie lautet die dramatische ...

Nina möchte vor dem Urlaub mit ihrer Freundin im Solarium etwas „vorbräunen“, jedoch wird sie daraufhin krank. Doch Nina war schon vorher krank, doch jetzt erst erfährt sie davon. Leukämie lautet die dramatische Diagnose. Auch nachdem sie die Krankheit scheinbar überwunden hat, kann Nina sich nicht wirklich fallenlassen und die Möglichkeiten, die das Leben bietet voll und ganz genießen, oder etwa doch?
Der Schreibstil ist wunderbar gelungen. Einerseits wird locker und häufig auch witzig erzählt, andererseits an den richtigen Stellen mit der notwendigen Ernsthaftigkeit auf die Geschehnisse eingegangen. Die gesamte emotionale Palette wird abgedeckt. Man fiebert mit, lacht, schmunzelt oder hat auch mal einen dicken Klos im Hals. Während eines an Sarkasmus enthalten ist (ich liebte das!) fehlt es dem Buch glücklicherweise an Kitsch. Toll gelungen waren auch die verschiedenen Ebenen, auf denen die Geschichte erzählt wurde. So waren die schwierigen Abschnitte des Krankheitsverlaufs besser zu verkraften und es gelang, bei allem Humor, aller Leichtigkeit und dem gewissen Maß an „Normalität“, die sonst im Buch enthalten ist, auch die belastenden Momente realistisch wiederzugeben.
Entgegen meiner Befürchtung ist das Buch nicht „schwierig“ und das trotz des Themas, welches an sich sehr belastend ist, gerade weil es sich um eine junge Krebspatientin handelt. Die Krankheit ist zwar ein sehr zentrales Thema, jedoch ist es viel mehr als ein weiteres Buch über Krebs, denn auch Freundschaft, Familienbeziehungen und die Liebe sind wichtige Themen. Bücher dieser Art sind egal in Mode, trotzdem war dieses anders und nicht nur, weil es nach der eigentlichen Erkrankung, während der Rekonvaleszenz, spielt. Es hat eine Authentizität, die wirklich beeindruckend ist. Die Protagonistin ist sympathisch, man kann sich sehr gut in sie einfühlen und die meisten ihrer Gedankengänge, ihre Ängste und Hoffnungen komplett nachvollziehen. Auch die anderen Charaktere sind sehr schön gelungen. Hier sind vor allem der Bruder Theo, der seine ganz eigenen Probleme hat, sowie Erik zu nennen. Doch auch die „Freundinnen“ und die Entwicklung der Freundschaften sind interessant und eine tolle Säule der Geschichte.
Kritisieren kann ich nur, dass das Ende doch sehr, sehr vorhersehbar war, aber um ehrlich zu sein hätte ich auch nichts anderes lesen wollen.