Ganz toller Roman über Kur-Vorurteile und Schubladendenken mit einer Portion Humor und Liebe
Klappentext:
Diese Kur hat massive Nebenwirkungen!
Verena kann es nicht fassen, als ihr Mann Rainer sich völlig überraschend eine "Auszeit" von Familie und Ehe nimmt. Plötzlich ist sie alleinerziehend ...
Klappentext:
Diese Kur hat massive Nebenwirkungen!
Verena kann es nicht fassen, als ihr Mann Rainer sich völlig überraschend eine "Auszeit" von Familie und Ehe nimmt. Plötzlich ist sie alleinerziehend und kreuzunglücklich - auch wenn sie ihre Töchter Ella und Annie heiß und innig liebt. Schnell ist sie mit den Kräften am Ende. Ihre Mutter hat die Lösung: eine Mutter-Kind-Kur. Nur widerwillig geht Verena auf den Vorschlag ein und fährt mit einem Rucksack voller Vorurteile in eine Klinik auf Fehmarn. Schon bei der Anreise findet sie alle Erwartungen bestätigt: unerträgliche Mütter und Kinder soweit das Auge reicht. Doch es gibt Lichtblicke in dieser grauen Ostseewelt. Nicht zuletzt Jan, der mit seiner Tochter an ihrem Tisch sitzt...
Meine Meinung:
Verena fällt aus allen Wolken als ihr Mann Rainer die Familie hinter sich lässt und beruflich ins Ausland geht. Schnell stößt sie an ihre Grenzen, sieht der anstehenden Kur aber sehr skeptisch entgegen. Schon im Zug sieht sie ihre Vorteile bestätigt und ordnet die reisenden Mütter in ihre Schubladen. Ist denn keine normale Mutter hier? Schon bei der ersten Mahlzeit will sie am liebsten die Flucht antreten, sitzt sie doch mit Ruhrpott-Monti und der stark geschminkten Jenny an einem Tisch. Der einzig normale scheint Jan zu sein, ein junger Vater mit seiner Tochter. Verena wäre am liebsten nur für sich und würde die Zeit gerne für Strandspaziergänge auf Fehmarn nutzen. Sie hat so gar keine Lust zur Wassergymnastik und zum Pilates zu gehen. Einzig beim Fango und der Massage bei Irina und dem Kur-Gigolo Raoul taut Verena auf, mit dem sie auf Tuchfühlung geht. Nach einem feuchtfröhlichen Dorfabend kommt sie auch Jan näher. Wie soll sie sich nur entscheiden und was macht sie mit Rainer, der plötzlich aus Jordanien zurück ist?
Julia Greve nimmt uns auf witzige Art und Weise mit auf eine spannende Mutter-Kind-Kur. Man hat das Gefühl mit dabei zu sein. Die Dialoge sind teilweise sehr komisch, es wird mit einigen Vorurteilen aufgeräumt und dass man manchmal doch sein Schubladendenken überdenken muss, denn so einfach ist es nicht. Aus der Zwangstischgemeinschaft wird schließlich doch eine eingeschworene Gemeinschaft. Und Verena findet ihren Glauben an die Liebe wieder, wenn auch auf Umwegen.
Absolut empfehlenswerte Lektüre, die mir heitere Stunden bereitet hat.