Profilbild von Skyline-of-books

Skyline-of-books

Lesejury Star
offline

Skyline-of-books ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Skyline-of-books über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.04.2019

Kein Actionabenteuer, sondern ein Abenteuer der großen Gefühle einer Familie über Träume

Wenn wir nach den Sternen greifen
0

Klappentext
„2039: Der Aufbruch zur ersten bemannten Mars-Mission steht kurz bevor – auch der Vater der 17-jährigen Ianthe wurde hierfür ausgewählt. Auf einem abgeschirmten NASA-Gelände am Strand verbringen ...

Klappentext
„2039: Der Aufbruch zur ersten bemannten Mars-Mission steht kurz bevor – auch der Vater der 17-jährigen Ianthe wurde hierfür ausgewählt. Auf einem abgeschirmten NASA-Gelände am Strand verbringen alle Familien einen letzten gemeinsamen Urlaub. Ianthe ist hin- und hergerissen zwischen Abschiedsschmerz und Wut, weil ihr Vater für seinen Traum seine Familie verlässt.
Und doch will auch sie nach den Sternen greifen: Ianthe hat ein Angebot von einem Plattenlabel in der Tasche. Der einzige Haken daran: Sie müsste dafür nach Seattle ziehen. Kann sie ihrer Familie eine weitere Veränderung antun, nur damit auch sie ihre Träume verwirklichen kann?“

Gestaltung
Ich liebe die Farben des Covers, die mich an einen Sonnenuntergang erinnern. Die Gelb- und Orangetöne am unteren Bildrand verleihen dem Cover eine angenehme Wärme, während die dunklen Blau- und Lilafarben an das Weltall erinnern. Durch die vielen kleinen Sterne wird dieser Effekt noch verstärkt. Zudem passt dieses Bild sehr gut zur Geschichte und das Mädchen, das nachdenklich aussieht passt auch sehr schön dazu.

Meine Meinung
An „Wenn wir nach den Sternen greifen“ hat mich vor allem das Zukunftssetting und die Thematik der Mars-Mission angesprochen. Diesbezüglich möchte ich gleich vorweg sagen, dass man bei diesem Buch jedoch kein actiongeladenes SciFi-Abenteuer erwarten sollte, sondern vielmehr ein klug durchdachtes Bad der Gefühle. In dem Buch geht es um Ianthe, deren Vater zur ersten Mars-Mission aufbricht und dafür seine Familie zurücklässt. Auch Ianthe möchte ihren Träumen folgen, doch nicht jeder in der Familie kann dies nachvollziehen. So kommt es zu Spannungen zwischen den Familienmitgliedern…

Das Buch konzentriert sich stark auf die Figuren, deren Gefühlswelten und die Beziehungen zwischen den Charakteren. Ich fand es klasse wie die Autorin diesbezüglich eine Entwicklung nicht nur in den Figuren, sondern auch in den Dynamiken zwischen den Charakteren geschaffen und dargestellt hat. Am Anfang des Buches lernte ich Ianthe und ihre Familie kennen und durchblickte langsam das komplexe Gefühlsfeld, welches am Romanende einige Veränderungen durchlaufen hatte, die ich als realistisch empfunden habe.

Diese Geschichte regt eindeutig zum Nachdenken an, denn es befasst sich mit der Frage, ob man seinen Träumen folgen sollte, auch wenn man dafür beispielsweise seine Familie zurücklassen muss, wenn diese das Gefühl hat, einen zu brauchen. Durch Ianthe, ihren Vater und ihre Schwester visualisiert und spiegelt die Handlung sehr schön verschiedene Ansichtsweisen und Perspektiven, wodurch eine mehrdimensionale Sichtweise eröffnet wird, die es dem Leser offen lässt, wie er sich selber entscheidet.

Auch fand ich es gelungen, dass ich die Unsicherheiten und Emotionen der Figuren geradezu spüren konnte. Die Atmosphäre des Buches war wirklich sehr greifbar und hat sich schön auf mich als Leser übertragen. So wird die emotionale Basis der Geschichte nochmals verstärkt und intensiviert. Der Schreibstil der Autorin hat sich für mich dabei auch sehr angenehm lesen lassen und die Nachdenklichkeit der Geschichte weiter unterstützt.

Das Ende des Buches empfand ich als sehr offen, was mich ein wenig zwiegespalten zurückgelassen hat, denn einerseits mochte ich diese Offenheit aufgrund derer ich mir selber überlegen kann, wie ich manch eine Entwicklung sehen möchte. Andererseits hätte ich gerne erfahren, was aus Ianthe und ihrer Familie wird und wie die Familie die Mars-Mission übersteht.

Fazit
„Wenn wir nach den Sternen greifen“ ist kein actiongeladenes SciFi-Abenteuer, sondern eine Geschichte der Gefühle, der Figurendynamiken und der leisen Töne. Dies sollte jedem Leser bewusst sein, bevor er zum Buch greift, damit er keine falschen Erwartungen hegt. Mir persönlich hat es sehr gut gefallen, dass mich das Buch zum Nachdenken angeregt hat, denn es geht um das wichtige Thema des Verfolgens der eigenen Träume und dessen, was man bereit ist dafür zu opfern. Das Ende war mir etwas zu offen, aber meine Gefühle hat die Geschichte allemal angeregt und in ein Chaos gestürzt. Ich fand es auch super, wie intensiv die Atmosphäre war und wie greifbar die Emotionen der Figuren für mich waren.
4 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
Einzelband

Veröffentlicht am 17.04.2019

Ein Sog aus Fiktion und Realität, welcher unglaublich authentisch und fesselnd gestaltet ist

Das weiße Herz
0

Klappentext
„Drei Wochen sind vergangen, seit Anna und Nick aus dem Gefängnis des dunklen Herzens entkommen konnten. In der wirklichen Welt sind sie sicher - oder nicht? Als die beiden der Hilferuf Elifs ...

Klappentext
„Drei Wochen sind vergangen, seit Anna und Nick aus dem Gefängnis des dunklen Herzens entkommen konnten. In der wirklichen Welt sind sie sicher - oder nicht? Als die beiden der Hilferuf Elifs aus der Türkei ereilt, machen sie sich auf den Weg nach Istanbul. Dort werden sie Zeugen brutaler Polizeigewalt und müssen zugleich erleben, dass der Alptraum nicht vorbei ist: Das dunkle Herz hat begonnen, ihre Welt zu durchdringen. Aus England, Spanien und Frankreich häufen sich die Meldungen zu Gewalttaten. Niemand außer Anna und ihren Freunden ahnt etwas vom Ausmaß der Gefahr: Wenn sie das dunkle Herz aufhalten wollen, müssen sie sich ihren größten Ängsten stellen. Der Kampf scheint aussichtslos, doch wenn sie ihn verlieren, wer soll das dunkle Herz dann noch stoppen?“

Gestaltung
Das Cover des zweiten Bandes stellt eine Art Kontrast zu dem des Ersten dar, denn das Covermotiv ist genau gleich geblieben, doch die Farben haben sich ins Gegenteil verkehrt. Dort wo vorher weiß war ist nun schwarz und umgekehrt. Diese Idee finde ich richtig cool und auch sehr zum Buchinhalt passend. Zudem mag ich das Motiv mit den Vögeln und den beiden Bäumen immer noch sehr gerne, sodass ich froh bin, dass es beibehalten wurde.

Meine Meinung
Für mich war „Das dunkle Herz“ von Lukas Hainer eine wirkliche Überraschung und ein wahres Highlight, denn gerade das Ende des Buches hatte mich komplett geflasht, überrascht und umgehauen. Darum war ich froh, dass es eine Fortsetzung gibt, die ich nun mit „Das weiße Herz“ endlich verschlingen konnte. In diesem Band geht es mit Anna und Nick weiter, die wieder in unserer Welt sind und verzweifelt versuchen das dunkle Herz aufzuhalten. Sie versuchen ihre Freunde zu vereinen und alles in ihrer Macht stehende zu tun, um ihre Welt vor dem bösartigen Einfluss des dunklen Herzens zu retten. Wird es ihnen gelingen?

Klasse fand ich, dass es eine kurze Zusammenfassung der Geschehnisse aus Band eins am Anfang dieses Bandes gab, denn so konnte ich durch die Kurzfassung nochmal alles wichtige Revue passieren lassen und mich daran erinnern. Auf diese Weise fiel mir auch der Einstieg in „Das weiße Herz“ leichter, wobei ich trotzdem bei einigen Randpersonen anfangs noch kleinere Fragezeichen im Gesicht hatte, bis meine Erinnerung so langsam wieder vollends vorhanden war. Dies ist angesichts der Figurenmenge aber auch nicht verwunderlich, wobei der Autor es dennoch schafft wirklich jeder Figur ein Gesicht und ihr ganz eigene Charaktereigenschaften zu verleihen.

Neben bereits bekannten und liebgewonnen Charakteren wie Anna und Nick kommen auch neue Figuren hinzu, die mal mehr, mal weniger sympathisch sind und durch die die Geschichte sehr authentisch wird angesichts der großen Vielfalt. Auch gibt es Wiedersehen mit einigen bekannten Gesichtern und was ich richtig super fand war, dass Annas Eltern eine größere Rolle einnehmen und man nun ihre Reaktion auf Annas Rückkehr erlebt. Zudem wird erstmalig das weiße Herz erwähnt, das dafür sorgte, dass ich unbedingt erfahren wollte, was dieses sein könnte.

Die Handlung ist sehr einnehmend, denn nach einer kurzen Einführungsphase geht es wirklich Schlag auf Schlag zu. Anna und Nick schlittern von einer Gefahr in die nächste, wodurch das Buch nicht nur temporeich und rasant ist, sondern auch unheimlich spannend. Ich fragte mich mehr als einmal, wie die beiden aus einer ausweglosen Situation herauskommen sollen und diese unbeschadet überstehen sollen. Hier sind wirklich so viele Gefahren, denen sie sich stellen, dass der Spannungsbogen stets enorm hoch gehalten wird. Das Ende ist dann ein unglaublicher Showdown, der spannender und mitreißender nicht sein könnte!

Das Einzige, was mir beim Lesen manchmal etwas Durchhaltevermögen abverlangt hat, waren kleinere Längen, die für mich entstanden, wenn beispielsweise Wegstrecken sehr ausführlich beschrieben wurden und diese Beschreibungen sich dann über mehrere Seiten zogen. Hier wurde zwar vieles sehr genau dargestellt und alles super toll erklärt, sodass ich mir auch das Setting richtig gut vorstellen konnte, aber an einigen wenigen Stellen empfand ich es manchmal doch als zu ausführlich und lange andauernd, sodass sich dann die Geschehnisse (seien sie noch so spannend) vom Gefühl her ein wenig gezogen haben.

Beeindruckend fand ich den Bezug zu aktuellen Entwicklungen, Strömungen und gesellschaftlichen Themen. Hier wurden beispielsweise die Unruhen in der Türkei aufgegriffen und im Buch verarbeitet. Dies fand ich nicht nur interessant, sondern auch deswegen richtig klasse, weil es dem Buch mit dem Fantasyaspekt noch mehr Realität verleiht. Die Bedrohung der Verkörperung des dunklen Herzens, welches böse Eigenschaften im Menschen weckt, ist richtig gut gelungen, denn einerseits ist dies doch diffus und schwer greifbar, andererseits aber auch total real und auch jetzt schon in unserer Welt vorhanden, wenn man nur genau hinsieht. Hier hat die Kombination aus Realität und Fiktion aus leichten, übernatürlichen Aspekten für Nervenkitzel gesorgt! Mir gefällt auch nach wie vor die Idee des dunklen Herzens, des Staubs und der Parallelwelt richtig gut, da es einfach neu ist und die Enthüllungen die in diesem Band damit einhergehen, waren absolut unglaublich und überraschend!

Zudem kommen aber auch die Figuren nicht zu kurz, allen voran natürlich Nick und Anna. Trotz all der dramatischen Geschehnisse stehen sie zueinander, woran die Beziehung der beiden wächst. Mir gefällt es auch nach wie vor richtig gut, wie die Geschichte erzählt ist, denn in gewisser Weise wechseln sich die Erzählperspektiven ab. Ein personaler Erzähler schildert die Handlung, wobei er meistens Annas Erlebnissen folgt, aber es gibt auch eingestreut kleinere Passagen aus Peters Sicht, der des Alten oder auch der von Maik oder Alvaro. So wird durch den Erzählstil die Spannung nochmals gesteigert. Gleichzeitig habe ich diese Art des Erzählens auch als außergewöhnlich und aufregend erlebt, sodass ich gerne mehr davon lesen würde!

Fazit
Ich könnte noch so viel mehr über „Das weiße Herz“ sagen, denn dieses Buch ist einfach unheimlich vielschichtig, voller Abenteuer und Gefahren und es gibt so vieles zu entdecken! Ich bin sehr gerne in der Geschichte von Anna versunken, um sie auf dem Kampf gegen das dunkle Herz zu begleiten. Mir gefiel die Aktualität des Buches in Bezug auf die Geschehnisse in unserer Welt, da diese die Geschichte so viel realer erschienen ließen. Auch die Handlung empfand ich als super spannend, abgesehen von kleineren, für mich zu genauen und dadurch zu langen Beschreibungen mancher Szenen. Dennoch ist die Geschichte vom dunklen Herzen ein gefährliches Abenteuer, das einen starken Sog ausübt und durch Schlag auf Schlag folgende, spannende Szenen für enormes Tempo sorgt.
4 von 5 Sternen

Reihen-Infos
1. Das dunkle Herz
2. Das weiße Herz

Veröffentlicht am 17.04.2019

Überzeugt vor allem mit dem Ende und der Botschaft

Hinter Glas
0

Klappentext
„Wie ein Spiegel ist Alice bisheriges Leben in tausend Scherben zerbrochen. Sie hat die Enge und Stille, die Tyrannei des Großvaters nicht mehr ausgehalten. Und flieht zu Niko, ihrer großen ...

Klappentext
„Wie ein Spiegel ist Alice bisheriges Leben in tausend Scherben zerbrochen. Sie hat die Enge und Stille, die Tyrannei des Großvaters nicht mehr ausgehalten. Und flieht zu Niko, ihrer großen Liebe. Von ihm erhofft sie sich Geborgenheit und Halt. Mit ihm verbringt sie einen Sommer voller Freiheit. Doch dann verändert sich alles: Niko ist zunehmend unbeherrscht. Im Moment der größten Verzweiflung gelingt es Alice, sich aus dem Strudel zu befreien.

Julya Rabinowich schreibt mit einer erzählerischen Intensität, wie man sie im Jugendbuch lange gesucht hat. Eindringlich und mit poetischer Kraft schildert sie die Facetten der Gewalt und die Geschichte einer Emanzipation.“

Gestaltung
Ich finde das Cover vor allem wegen der Farbgebung total schön, da es aus verschiedenen Blautönen besteht, die ineinander verschwimmen und von hell nach dunkel verlaufen. Vor diesen dunklen Farben strahlt der heller gehaltene Titel geradezu. Dabei finde ich die Idee toll, dass es so aussieht, als bestünde er aus zerbrechendem Glas. Dieser Effekt wird durch die Scherben, die über das Covermotiv fliegen, verstärkt.

Meine Meinung
Da ich gerne auch Geschichten mit einer ernsten Thematik lese, habe ich zu „Hinter Glas“ gegriffen, denn Protagonistin Alice lebt in schwierigen familiären Verhältnissen, die eng mit Gewalt verwoben sind. Einziger Lichtblick scheint ihr Freund Niko zu sein, mit dem sie einen schönen Sommer verbringt. Doch auch mit ihm entsteht eine Spirale aus Unbeherrschtheit und düsteren Momenten, sodass die Frage aufgeworfen wird, ob Alice es schafft, sich von ihm zu lösen…

Mit gut 200 Seiten ist „Hinter Glas“ ein Buch, das sich schnell lesen lässt. Dabei ist es dennoch ein intensives Leseerlebnis, da die Thematik des Buches alles andere als leicht ist. Alice wird in der Schule gemobbt und auch zu Hause gibt es einige Schwierigkeiten. Ich fand dies manchmal schon zu viel des Guten, da ich mich oft fragte, ob Alice überhaupt irgendeinen Lichtschein in ihrem Leben sieht bzw. sehen kann. Auch Niko, der zunächst wie der Ritter in goldener Rüstung erscheint, kehrt sich ins Gegenteil. Hier fand ich den Berg an Grausamkeiten, welcher auf eine Person niederschlug einfach zu viel und für mein Empfinden nicht so ganz realistisch.

Zudem wurde vieles erst am Ende des Buches deutlich benannt, sodass ich zuvor in einer Wolke aus Vermutungen, Ungewissheit und Fragezeichen schwebte. Dies hat mich zwar einerseits dazu angeregt, mitzudenken und am Ball zu bleiben, andererseits habe ich aber auch immer wieder gedacht, dass es für mich hilfreich gewesen wäre, wenn manches schon früher eindeutig benannt worden wäre.

Als sehr gelungen empfand ich die Identifikation mit Alice, die der Autorin durch wenige Worte gelingt, da ich mich gut in die Protagonistin einfühlen konnte. Die Geschichte wird so sehr emotional und ergreifend, da mir mehr als einmal das Herz beim Lesen sehr schwer wurde und ich wirklich ergriffen war von Alice. Die Atmosphäre des Buches hat ihr Übriges dazu beigetragen, denn das Thema der häuslichen Gewalt wird hier eindringlich und intensiv vermittelt, wodurch es zu vielen bedrückenden Momenten kommt. Gefallen hat mir auch die Botschaft des Buches, welche ich als wichtig und sehr bedeutsam empfunden habe.

Fazit
Eindringlich und intensiv ist „Hinter Glas“ von Julya Rabinowich, welches sich mit den schwierigen Themen häusliche Gewalt und Mobbing befasst. Die emotionale Ebene des Buches hat mich total ergriffen und berührt, da ich aufgrund der bedrückenden Atmosphäre sehr mit Protagonistin Alice mitfühlen konnte. Für mich hätte manches tiefer thematisiert werden können und auch fand ich all die Bürden, die Alice auferlegt werden, etwas zu viel für einen Menschen. Dennoch denke ich, dass „Hinter Glas“ ein wichtiges Buch ist, das vor allem mit seinem Ende und seiner Botschaft überzeugen kann.
4 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
Einzelband

Veröffentlicht am 17.04.2019

Was für eine coole Grundidee!

Der Atem einer anderen Welt
0

Klappentext
„Kinder und Jugendliche sind zu allen Zeiten in Kaninchenlöcher gefallen, durch alte Kleiderschränke ins Zauberland vorgestoßen oder auf einer Dampflok in magische Welten gereist. Aber … was ...

Klappentext
„Kinder und Jugendliche sind zu allen Zeiten in Kaninchenlöcher gefallen, durch alte Kleiderschränke ins Zauberland vorgestoßen oder auf einer Dampflok in magische Welten gereist. Aber … was geschieht eigentlich mit denen, die zurückkommen?
Mit Nancy, die die Hallen der Toten besucht hat und den Rest ihres Lebens am liebsten still wie eine Statue verbringen würde.
Und mit Christopher, den Jungen mit der Knochenflöte, der die Toten für sich tanzen lassen kann.
Sumi, die das Chaos braucht wie die Luft zum Atmen, weil sie aus einer Unsinnswelt kommt.
Oder Jack & Jill, die mit Vampiren und Wissenschaftlern unter einem blutig-roten Mond aufgewachsen sind.
Als sie sich in »Eleanor Wests Haus für Kinder auf Abwegen« treffen, ahnen sie nicht, dass ihnen ihr größtes Abenteuer noch bevorsteht ...“

Gestaltung
Mit dem Bild eines verschnörkelten, alten Metallzaunes vor einem großen Gebäude, welches sich im Hintergrund abzeichnet, verleiht das Cover schon einen perfekten ersten Eindruck der Geschichte. Das Gebäude visualisiert auch das im Buch wichtige Setting von Eleanor Wests Haus. Die Farben ergänzen sich mit dem dunkleren Ton des Hauses und Zauns, wobei ich es vor allem sehr schön finde, wie die Farben zur Buchmitte hin immer heller werden und so der Effekt eines Rahmens erzeugt wird.

Meine Meinung
„Der Atem einer anderen Welt“ wurde beworben als ein Buch für Fans von Ransom Riggs, C.S. Lewis und Philip Pullman. Da ich die Bücher und Geschichten dieser Autoren liebe, schrie dies natürlich geradezu danach, dass ich das Buch lesen muss. Und ich finde, dass der Vergleich wie die Faust aufs Auge passt, denn die Geschichte von Seanan McGuire reiht sich perfekt ein in die der zuvor genannten Autoren.

Die Idee des Buches gefiel mir sehr gut, denn in „Der Atem einer anderen Welt“ gibt es verschiedene Türen und Welten, die ich als sehr detailliert und gut ausgearbeitet erlebt und empfunden habe. Beim Lesen spürte ich einfach, wie viel Arbeit in die Entwicklung dieses Settings geflossen ist, da alles sehr gut zu verstehen ist und man sich auch gut in das Buch hineinversetzen kann. Die Ideen fand ich dabei auch super kreativ und einfallsreich, weil es hier viele verschiedene Kombinationen verschiedener Wirklichkeiten gab. So konnte ich auch einiges entdecken, wodurch das Lesen spannend wurde.

Der Schreibstil jedoch hat mir nicht so gut gefallen, da ich mich erst an ihn gewöhnen musste. Ich fand die Art zu erzählen etwas sperrig, da manche Formulierungen recht altertümlich wirkten und für meinen Geschmack manchmal auch zu ausufernd waren. Einerseits ist es natürlich beeindruckend, wenn ein Autor solch einen Stil das ganze Buch über beibehält, aber ich fand es als Leser etwas anstrengend, weil sich für mich manche Beschreibungen nicht ganz so schnell lesen ließen.

Die Handlung fand ich dabei durchaus interessant, da sich das Buch damit befasst, was mit den Kindern und Jugendlichen passiert, welche aus einer fremden Welt wie beispielsweise Narnia, wieder zurück in unsere gelangen. Diesen Jugendlichen bietet das Internat „Eleanor Wests Haus für Kinder auf Abwegen“ ein Zuhause. Dabei wird das Buch in drei Geschichten bzw. Teile unterteilt. Im ersten Teil geht es um Nancy, welche im Internat ankommt und mit Jack, Jill und Sumi Freundschaft schließt, bis seltsame Morde passieren… Der zweite Teil erzählt dann die Vorgeschichte von Jack und Jill und im letzten Teil steht Sumi im Mittelpunkt und die Geschichte setzt wieder beim ersten Teil ein.

Fazit
Fantasiereiche Ideen treffen auf eine tolle, detaillierte Ausarbeitung eines Settings, das mir gut gefallen hat. Was passiert mit Kindern und Jugendlichen, die beispielsweise aus Narnia zurückkehren? Mit dieser Frage befasst sich „Der Atem einer anderen Welt“ auf interessante Weise. Der Schreibstil war nicht so ganz meins, weil er mir etwas zu sperrig war, aber die Ideen konnten mich begeistern und die Handlung sehr gut unterhalten.
4 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
Einzelband

Veröffentlicht am 15.04.2019

Zwar versehen mit kleineren Längen, dafür aber mit toller Liebesgeschichte und schönen Ideen

Heartless, Band 1: Der Kuss der Diebin
0

Klappentext
„Um ihre Freiheit zurückzugewinnen, muss eine junge Diebin das Herz des Kronprinzen stehlen – und zwar im wahrsten Sinne des Wortes. Doch sie hat nicht damit gerechnet, Gefühle für ihr Opfer ...

Klappentext
„Um ihre Freiheit zurückzugewinnen, muss eine junge Diebin das Herz des Kronprinzen stehlen – und zwar im wahrsten Sinne des Wortes. Doch sie hat nicht damit gerechnet, Gefühle für ihr Opfer zu entwickeln …

Zera ist mutig, stark und schön – und eine Gefangene, denn ihr Herz ist in der Gewalt einer Hexe. Will Zera ihr Herz zurück, muss sie ihrer Gebieterin einen neuen Diener beschaffen: den ebenso unverschämten wie attraktiven Prinz Lucien, der gerade auf Brautschau ist. Stiehlt sie sein Herz – und zwar im wahrsten Sinne des Wortes –, ist sie frei! Doch ihr eiskalter Plan gerät ins Wanken, als Lucien echte Gefühle in ihr weckt …“

Gestaltung
Durch den hohen Schwarzanteil ist das Cover sehr düster, wodurch das leuchtende Diamantherz in der Mitte unter dem Titel geradezu hervorstrahlt. Dies finde ich sehr schön. Ebenso mag ich die kleine Krone mit dem Schwert und der darüber gekreuzten Feder. Die verschnörkelten Muster, welche den Titel umrahmen verleihen dem Cover etwas Verspieltes. Der Blick des Mädchens ist sehr ernst und durch ihre strahlenden blauen Augen auch auffällig.

Meine Meinung
An „Heartless“ interessierte mich vor allem das im Klappentext gestohlene Herz. Protagonistin Zeras Herz ist in der Gewalt einer Hexe und um es zurückzubekommen, muss sie der Hexe das Herz des Prinzen bringen. Diese Idee fand ich interessant, sodass ich voller Vorfreude in das Buch gestartet bin. Den Anfang fand ich auch sehr vielversprechend, da ich eingeführt wurde in eine Welt, die mich fasziniert hat. Hier gibt es viel Armut, gegen die nicht viel unternommen wird, da die Mächtigen mit ihren Intrigen beschäftigt sind. Hier treffen Prunk und Reichtum auf bettelarme Gegenden. Dabei gefiel mir, dass mich das Setting ein wenig an das Mittelalter erinnerte, wobei es doch modern war. Die Mischung hat für mich das Besondere an den Schauplätzen ausgemacht.

Die Figuren haben mir gut gefallen, wobei ich Prinz Lucien sehr gerne mochte. Er wirkte zunächst etwas unnahbar und distanziert, doch er hat ein gutes Herz. Er interessiert sich wirklich für die Armut der Menschen und setzt sich ein. Gleichzeitig ist er mir Zera aber etwas zu schnell verfallen, als die beiden sich kennen lernen. Zera ist die Protagonistin und sie ist voller Sarkasmus und Hohn. Dies sorgte bei mir durchaus für den ein oder anderen Schmunzler, da sie vieles mit einem trockenen Spruch kommentiert.

Die Liebesbeziehung fand ich auch ansprechend, da sie unter schwierigen Bedingungen stattfindet und hierdurch ein hohes Spannungspotenzial vorherrscht. Hierdurch kam für mich frischer Wind in die sonst so typischen Liebesbeziehungen, die man aus anderen Jugendbüchern kennt, was mir gut gefallen hat. Gleichzeitig fand ich es klasse, dass ich auch mit den Figuren mitgebangt habe und dass die Emotionen für mich spürbar waren.

Die Handlung fand ich auch sehr kreativ und die Ideen gefielen mir immens gut. Das Buch begann für mich auch sehr spannend, doch ich muss auch sagen, dass ich immer wieder Längen verspürt habe, in denen ich mich ein wenig zum Weiterlesen animieren musste. Es fühlte sich an manch einer Stelle einfach so an, als würde ich auf der Stelle treten und die Handlung erst viele Seiten später weiter gehen und wieder Fahrt aufnehmen. Am Ende kam es dann zu einem Showdown der Extraklasse, welcher in einem Cliffhanger endet, der eindeutig riesige Lust auf die Fortsetzung macht.

Fazit
Mir hat „Heartless – Der Kuss der Diebin“ insgesamt gut gefallen, da ich die Idee des Buches richtig toll fand. Die Liebesbeziehung konnte mich überzeugen und vor allem die Umstände, unter denen sie stattfand, fand ich genial. So wurde wirklich Spannung erzeugt. Etwas schade fand ich, dass ich beim Lesen doch manch eine Länge verspürt habe, die die Handlung etwas trockener machte. Dennoch konnte ich mit „Heartless“ schöne Lesestunden verbringen, die dann zum Ende hin in einem tollen Finale gipfelten, welches die Lust auf den nächsten Band schürt.
4 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
1. Heartless – Der Kuss der Diebin
2. Find me their Bones (erscheint am 4. Juni 2019 auf Englisch)