Puzzleteil für Puzzleteil zur grausigen Wahrheit
Vor 13 Jahren verschwand die Studentin Lena spurlos. Während ihre Mutter resigniert, steigert sich ihr Vater Matthias wie in einen Wahn, sie finden zu wollen.
Nach einem Autounfall wird eine junge Frau ...
Vor 13 Jahren verschwand die Studentin Lena spurlos. Während ihre Mutter resigniert, steigert sich ihr Vater Matthias wie in einen Wahn, sie finden zu wollen.
Nach einem Autounfall wird eine junge Frau ins Krankenhaus eingeliefert. Bei ihr ist ein dreizehnjähriges Mädchen, Hannah – ist sie ihre Tochter? Und ist diese junge Frau Lena – und wenn ja, wo war sie die ganze Zeit?
Nach und nach kommen puzzlestückweise – und durch die Autorin gut dosiert – Bruchteile der (einer) Wahrheit mit allen Grausamkeiten ans Licht: Eine einsame Hütte abseits im Wald, darin gefangen eine junge Frau, die die Rolle als Partnerin sowie Mutter für zwei Kinder erfüllen soll…
Aus den verschiedenen Perspektiven der Protagonisten: Lena, Hannah und Matthias (angenehm gesprochen von verschiedenen Sprechern) ergibt sich allmählich ein erschreckendes Gesamtbild, das ungeheuerliches Preis gibt.
Während Lena an sich und ihrer Wahrnehmung zweifelt und befürchtet, als irre weggesperrt zu werden, überrascht Hannah durch ihre präzisen, wie auswendig gelernten Kenntnisse, ist ansonsten aber zu keiner Gefühlsregung fähig. Mit Matthias wird die Verzweiflung des Vaters auf der Suche nach seiner Tochter deutlich – dabei legt er sich mit so ziemlich jeden an, der sich ihm in den Weg stellt.
Psychologisch sehr gelungen, dabei auf brutale und blutige Thrillerelemente verzichtend, fesselt Romy Hausmann den Leser an das Buch. Das Geschehen fügt sich im Kopf zusammen, ohne großartig ausgeschmückt werden zu müssen.
Für dieses Hörbuch habe ich mich entschieden, nachdem mich „Marta schläft“ von dieser Autorin sehr fasziniert hat – und ich habe dies nicht bereut.
Gern empfehle ich dieses Buch weiter!