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Veröffentlicht am 17.04.2019

Eine berührende Geschichte, in der man sich wiederfindet

Der Glasmurmelsammler
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Sabrinas Leben ist trist: Ein Job, der sie nicht ausfüllt, eine problematische Ehe, die immer gleiche Routine. Bis im Pflegeheim ihres Vaters eines Tages eine Kiste ankommt mit einer riesigen, sorgfältig ...

Sabrinas Leben ist trist: Ein Job, der sie nicht ausfüllt, eine problematische Ehe, die immer gleiche Routine. Bis im Pflegeheim ihres Vaters eines Tages eine Kiste ankommt mit einer riesigen, sorgfältig gepflegten Sammlung voller Murmeln. Ihr Vater, der durch einen Schlaganfall nahezu alle Erinnerungen an sein früheres Leben verloren hat, erkennt die Murmeln nicht wieder. Sabrina macht sich auf die Suche nach Antworten - und lernt ihren Vater dabei völlig neu kennen...

Wie die meisten von Cecilia Aherns Romanen ist dieser Roman sehr fesselnd und berührend. Sabrina macht sich auf die Suche nach Antworten und ist dabei der Motor, der die Lebensgeschichte ihres Vaters Fergus aufdeckt. Zuerst ging mir das alles viel zu schnell und wirkte etwas unrealistisch auf mich, doch nachdem ich nocheinmal darüber nachgedacht habe, bin ich eher der Meinung, dass ihre Suche mehr bildlich zu verstehen ist. Sie selbst kommt als Figur auch viel zu kurz, das liegt für mich aber daran, dass sie eben wie schon gesagt nur der Motor dafür ist, die Entwicklungen ihres Vaters aufzuzeigen. Vor allem die Geschichten des heranwachsenden Fergus bilden für mich die herzerweichende und zentrale Handlung des Romans. An ihm wird gezeigt, welch seltsame Wege das Leben manchmal geht und wie verschiedene Entscheidungen das Leben eines Menschen prägen. Er ist auch die Figur, zu der man als Leser eine Beziehung aufbaut, die man liebgewinnt, mit der man lacht und leidet. Dass er immer wieder auch als Mensch nach dem Schlaganfall zu Wort kommt, verstärkt diesen Effekt noch enorm. Ich glaube, wenn man einen Roman von Cecilia Ahern liest, dann muss man sich auf romantisch wirkende Plots einlassen, die nicht immer einer realitsischen Logik zu folgen scheinen. Dann muss man damit rechnen, dass am Ende die Welt in hellem Sonnenschein glänzt. In dieser Erzählstruktur bleibt sich Ahern in allen ihren Büchern treu - auch hier. Diese Strategie jedoch führt dazu, dass man als Leser das Buch nicht einfach zuschlagen und weglegen kann - die Inhalte gelten nämlich auch für unser eigenes Leben und was man aus den Geschichten ziehen kann, lässt uns deshalb nicht unberührt, weil wir sie so gut kennen und uns in ihnen wiederfinden. Cecilia Ahern hat in diesem Roman ein sehr berührendes Werk geschaffen, dass nachdenklich zurücklässt und sich den Leser fragen lässt, wie gut er die Menschen wirklich kennt, die er liebt.

Veröffentlicht am 17.04.2019

Leichte und nette Unterhaltung

Die Assistentinnen
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Tina ist die Assistentin eines mächtigen CEO - und wie viele viele andere junge, qualifizierte Frauen weltweit nahezu unsichtbar. Ihr Leben in New York kann sie sich kaum leisten, geschwiege denn die Rückzahlung ...

Tina ist die Assistentin eines mächtigen CEO - und wie viele viele andere junge, qualifizierte Frauen weltweit nahezu unsichtbar. Ihr Leben in New York kann sie sich kaum leisten, geschwiege denn die Rückzahlung ihres Studienkredites. Bis ein Fehler in der Spesenabrechnung ihr eines Tages die Gelegenheit gibt, zumindest letzteres ein für allemal aus der Welt zu schaffen. Und damit setzt sich eine Kette von Ereignissen in Gang, mit der Tina niemals gerechnet hätte...

Der Roman verspricht wunderbar nette und leichte Unterhaltung, ohne dass man viel dabei denken müsste. Die Charaktere sind alle sehr sympatisch beschrieben, verfügen allerdings auch nicht über eine besondere charakterliche Tiefe. Der Plot ist insgesamt recht vorhersehbar, was das Lesevergnügen aber nicht schmälert.
Wer also Lust hat auf eine amüsante aber leichte Lektüre, der darf hier guten Gewissens zugreifen - er wird nicht enttäuscht werden!

Veröffentlicht am 17.04.2019

Ein gelungenes Debut

Die Therapie
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Viktor Larenz musste den größten Albtraum aller Eltern erleben, als seine kleine Tochter Josy eines Tages spurlos verschwand. Auch jetzt, Jahre später, hat der ehemalige Psychiater mit dem schweren Schicksal ...

Viktor Larenz musste den größten Albtraum aller Eltern erleben, als seine kleine Tochter Josy eines Tages spurlos verschwand. Auch jetzt, Jahre später, hat der ehemalige Psychiater mit dem schweren Schicksal zu kämpfen. Er zieht sich auf eine Insel in der Nordsee zurück, um an einem Interview arbeiten zu können, dass er über die Zeit seit dem Verschwinden Josys geben soll. Eines Tages klopft es an der Türe und vor ihm steht eine junge Frau, die behauptet, seine Hilfe als Psychiater zu benötigen und die nicht locker lässt, bis Viktor sich ihre Geschichte anhört. Draußen verdüstert sich das Wetter und schneidet die Insel vom Rest der Welt ab - und Viktor ist allein mit dieser seltsamen Frau, die voller furchtbarer Geheimnisse stecken zu scheint...

Dieser Thriller ist das Debut des heute weltweit renommierten Bestseller-Autors Sebastian Fitzek. Und einen Fitzek bekommt man mit diesem Buch auch wirklich! Schon das erste Kapitel wirft den Leser mitten hinein in die Geschichte und fesselt ihn sofort. Wie ein Magnet wird man fortan mitgezogen mit der Handlung. Alles, was Fitzek-Fans lieben, bekommen sie nach und nach in diesem Thriller: Eine fesselnde Handlung, zwielichtige Charaktere, spannender Schreibstil mit vielen kleinen, spannungsfördernden Cliffhangern und am Ende ein fulminantes Ende mit einer wahrhaft überraschenden Auflösung der Handlung. Man spekuliert ja immer ein wenig mit beim Lesen und hier mag der versierte Thriller-Leser seinen leisen Verdacht über den Augang der Handlung bestätigt finden, aber Fitzek schafft es trotzdem, noch eine Schippe daraufzusetzen in einem überraschenden Prolog. Ein wirklich gelungenes Debut mit spannender Handlung, überraschenden Wendungen und vielschichtigen Charakteren!

Veröffentlicht am 28.01.2019

Klein aber oho!

Agathe
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Paris in den 1940er Jahren. Ein Psychiater zählt die letzten Stunden seines Berufslebens: Noch genau 800 Patienten-Gespräche hat er vor sich. Doch dann taucht eine neue Patientin auf, Agathe, die sich ...

Paris in den 1940er Jahren. Ein Psychiater zählt die letzten Stunden seines Berufslebens: Noch genau 800 Patienten-Gespräche hat er vor sich. Doch dann taucht eine neue Patientin auf, Agathe, die sich partout nicht abwimmeln lassen möchte. Und mit dieser Patientin wird dem Psychiater bewusst, dass ihn nichts erwartet in seinem Ruhestand...

Als das Buch bei mir ankam, war ich zunächst sehr überrascht. Man hält ein kleines, zartes Büchlein in der Hand, das nur ca. 150 Seiten umfasst. Doch als ich anfing zu lesen, musste ich schnell feststellen, dass der Umfang täuschte - es ist unfassbar, wieviel Inhalt in einem so kleinen Büchlein stecken kann!

Der Leser lernt einen Psychiater kennen, der feststellen muss, dass er auf ein völlig leeres Leben blickt. Seinen Beruf übt er nur noch sehr lieblos aus, seine Patienten scheinen ihn regelrecht anzuöden. Er verfügt über keinerlei Sozialkontakte. Doch dies alles wird dem Protagonisten erst bewusst, als Agathe in sein Leben tritt, eine Patientin, die ihn sehr fasziniert. Und so wird dem Leben des Psychiaters die Maske vom Gesicht gerissen, alles, woran er sich bisher festhalten konnte, entpuppt sich als Farce. Er muss sich nach und nach eingestehen, dass sein Leben völlig inhaltslos ist und dass aus einem ambitionierten jungen Arzt ein lethargischer alter Mann geworden ist. Der Ruhestand scheint nun kein Ziel mehr zu sein, auf das es sich hinzuleben lohnt.

Der Leser wird in diesem wundervollen kleinen Büchlein mit einer Vielzahl von sehr starken Emotionen konfrontiert. Das verspielte Äußere des Buches passt perfekt zu der wundervoll leichten, verspielten Sprache, die den Leser hineinzieht in das triste Leben des Psychiaters. Mit wunderschönen und eindrucksvollen Metaphern und Bilder wird dem Leser die Gefühlswelt des Mannes nahegebracht. Dabei muss nicht alles ausgesprochen und aufgelöst werden, das Buch lebt von seinen vielen Leerstellen, die der Leser selbst füllen muss oder kann und die den Lesegenuss nicht auf eine seichte Bettlektüre beschränken, sondern den Roman zu einem Buch machen, das nachdenklich zurücklässt. Das Buch zieht nicht spurlos an einem vorüber und die vielen Leerstellen, über die man als Leser zunächst doch stolpert, enthüllen nach und nach ihre wahre Absicht: Man erkennt sich in der Geschichte wieder, erkennt in den Ängsten des Psychiaters die eigene Angst vor dem Altwerden, vor dem tiefen Wunsch, etwas Sinnvolles zu tun und etwas zurückzulassen, um nicht vergessen zu werden. Das Buch enthüllt die Sehnsucht nach Liebe und Anerkennung und ein jeder Leser wird sich im namenlosen Psychiater wiedererkennen.

So ist das Buch einerseits die Darstellung eines Erwachens, andererseits aber auch ein klarer Aufruf - ein Aufruf, das Leben zu genießen und jeden Tag zu genießen, Freundschaft zu schließen und sich nicht abschrecken zu lassen von den Wirrungen des Alltags. Es ist ein Mutmacher für die Mutlosen und Motivation für die Antriebslosen, ein Wachrüttler für die Schlafenden und ein liebevoller Hinweis auf menschliche Änsgte für die mit wachem Blick.

Dieses Buch hat das Potential zu einen zeitlosen, modernen Klassiker und war auf jeden Fall ein persönliches Lesehighlight, das mich selbst wieder daran erinnert hat, auf was es ankommt in meinem Leben.

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  • Geschichte
  • Gefühl
  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 07.01.2019

Nie zuvor hatte der Spruch "Nichts für schwache Nerven" so viel Wahres an sich...

Abgeschnitten
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Ein Tag wie jeder andere für den Gerichtsmediziner Paul Herzfeld - bis er im Kopf einer grausam zugerichteten Leiche eine Telefonnummer findet, die ihn zu seiner Tochter Hannah führt, die entführt wurde. ...

Ein Tag wie jeder andere für den Gerichtsmediziner Paul Herzfeld - bis er im Kopf einer grausam zugerichteten Leiche eine Telefonnummer findet, die ihn zu seiner Tochter Hannah führt, die entführt wurde. Doch die einzige Verbindung zu seiner Tochter scheint eine weitere Leiche zu sein, die sich allerdings auf der durch einen Sturm abgeschnittenen Insel Helgoland befindet. Herzfeld muss also jemanden dazu bringen, die Leiche für ihn zu obduzieren, um Hannah rechtzeitig retten zu können...

Von Fitzek ist man ja einiges gewohnt, doch in Kombination mit dem Gerichtsmediziner Michael Tsokos erreicht das im Thriller beschriebene Grauen einen völlig neuen Höhepunkt. Fitzeks Bücher handeln normalerweise eher vom Grauen im Kopf seiner Protagonisten, sie spielen mit einer Was-wäre-wenn-Welt und exerzieren die schlimmsten Vorstellungen durch, die sich der Mensch von einer in sich zusammenbrechenden Existenz machen kann. Doch in Zusammenarbeit mit Tsokos kommt nun auch noch das körperliche, das greifbare Grauen hinzu. Schon allein die Vorstellung, einen Toten obduzieren zu müssen, ist für viele schrecklich, doch dann auch noch die realistischen Beschreibungen der furchtbar zugerichteten Leichen - also hier lüge ich wirklich nicht, wenn ich sage, dass dieses Buch absolut nichts für schwache Nerven ist!

Wer aber über diese übelkeiterregenden Szenen hinwegsehen kann, wird voll auf seine Kosten kommen. Von der ersten Sekunde an reißt dieses Buch den Leser mit sich und lässt ihn gemeinsam mit Herzfeld und seinen Helfern auf eine Schnitzeljagd durch Norddeutschland hetzen. Im Hinterkopf hat man - ganz typisch Fitzek - hunderte von Fragen und das Misstrauen gegen alle Figuren. Denn letztendlich verhalten sich alle seltsam und jeder hat so seine Geheimnisse.

Das Ende ist - ebenfalls ganz typisch Fitzek - ein wahre Wucht!! Mit dieser Auflösung hat keiner gerechnet und auch hier muss ich sagen: Tsokos Einfluss bringt Fitzek offensichtlich dazu, selbst aus den nicht greifbaren menschlichen Ängsten das Schlimmste herauszuholen und diese auf die absolute Spitze zu treiben. Solch grauenhafte Vorstellungen kennt der Thriller-Leser wohl eher von Fitzeks amerikanischen Kollegen! Trotzdem, oder vielleicht gerade deshalb: Dieses Buch ist ein absolutes Must-Have für den Thriller-Leser, der über gute Nerven verfügt und auch vor den tiefsten Abgründen der menschlichen Seele nicht zurückschreckt!!!