Eine berührende Geschichte, in der man sich wiederfindet
Der GlasmurmelsammlerSabrinas Leben ist trist: Ein Job, der sie nicht ausfüllt, eine problematische Ehe, die immer gleiche Routine. Bis im Pflegeheim ihres Vaters eines Tages eine Kiste ankommt mit einer riesigen, sorgfältig ...
Sabrinas Leben ist trist: Ein Job, der sie nicht ausfüllt, eine problematische Ehe, die immer gleiche Routine. Bis im Pflegeheim ihres Vaters eines Tages eine Kiste ankommt mit einer riesigen, sorgfältig gepflegten Sammlung voller Murmeln. Ihr Vater, der durch einen Schlaganfall nahezu alle Erinnerungen an sein früheres Leben verloren hat, erkennt die Murmeln nicht wieder. Sabrina macht sich auf die Suche nach Antworten - und lernt ihren Vater dabei völlig neu kennen...
Wie die meisten von Cecilia Aherns Romanen ist dieser Roman sehr fesselnd und berührend. Sabrina macht sich auf die Suche nach Antworten und ist dabei der Motor, der die Lebensgeschichte ihres Vaters Fergus aufdeckt. Zuerst ging mir das alles viel zu schnell und wirkte etwas unrealistisch auf mich, doch nachdem ich nocheinmal darüber nachgedacht habe, bin ich eher der Meinung, dass ihre Suche mehr bildlich zu verstehen ist. Sie selbst kommt als Figur auch viel zu kurz, das liegt für mich aber daran, dass sie eben wie schon gesagt nur der Motor dafür ist, die Entwicklungen ihres Vaters aufzuzeigen. Vor allem die Geschichten des heranwachsenden Fergus bilden für mich die herzerweichende und zentrale Handlung des Romans. An ihm wird gezeigt, welch seltsame Wege das Leben manchmal geht und wie verschiedene Entscheidungen das Leben eines Menschen prägen. Er ist auch die Figur, zu der man als Leser eine Beziehung aufbaut, die man liebgewinnt, mit der man lacht und leidet. Dass er immer wieder auch als Mensch nach dem Schlaganfall zu Wort kommt, verstärkt diesen Effekt noch enorm. Ich glaube, wenn man einen Roman von Cecilia Ahern liest, dann muss man sich auf romantisch wirkende Plots einlassen, die nicht immer einer realitsischen Logik zu folgen scheinen. Dann muss man damit rechnen, dass am Ende die Welt in hellem Sonnenschein glänzt. In dieser Erzählstruktur bleibt sich Ahern in allen ihren Büchern treu - auch hier. Diese Strategie jedoch führt dazu, dass man als Leser das Buch nicht einfach zuschlagen und weglegen kann - die Inhalte gelten nämlich auch für unser eigenes Leben und was man aus den Geschichten ziehen kann, lässt uns deshalb nicht unberührt, weil wir sie so gut kennen und uns in ihnen wiederfinden. Cecilia Ahern hat in diesem Roman ein sehr berührendes Werk geschaffen, dass nachdenklich zurücklässt und sich den Leser fragen lässt, wie gut er die Menschen wirklich kennt, die er liebt.