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Veröffentlicht am 15.09.2016

✎ Theresa Prammer - Carlotta Fiore 2 Mörderische Wahrheiten

Mörderische Wahrheiten
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Ich hab jetzt ein paar Tage die Geschichte sacken lassen und muss nun feststellen, dass ich kaum noch etwas Nennenswertes berichten kann..

An sich ist die Story, die zumeist aus Carlottas Sicht erzählt ...

Ich hab jetzt ein paar Tage die Geschichte sacken lassen und muss nun feststellen, dass ich kaum noch etwas Nennenswertes berichten kann..

An sich ist die Story, die zumeist aus Carlottas Sicht erzählt wird, recht interessant. Es wird immer wieder auf den Vorgänger - "Wiener Totenlieder" - angespielt, den ich leider nicht gelesen habe. Wirklich gefehlt hat er mir nicht - zumindest was den Aspekt der Krimihandlung betrifft. Sehr viele Sachen aus dem Privatleben werden aber angesprochen, die es scheinbar im ersten Teil gab. Diese klingen attraktiv genug, um sich diesen Band (vorher) zuzulegen.

Nicht so wirklich mochte ich die Vorgehensweise der Kaufhausdetektivin. Manchmal klang es ein bisschen zu einfach, wie sie sich da eingemischt hat. Und ich bezweifle, dass man ins wahre Polizeidasein wirklich so eingreifen kann. Hier und dort war mir die Handlung daher etwas zu unrealistisch.

Die Lösung des Falles an sich war ok. Ich habe bis zum Schluss nicht damit gerechnet, dass es wirklich so ausgeht, auch wenn der ein oder andere versteckte Hinweis gegeben wurde.
Leider fehlt mir absolut der Hintergrund der alten Taten. Auch werden immer wieder Fragen in den Raum geworfen, die dann nicht beantwortet werden. Das lässt mich als Leser natürlich unzufrieden zurück, denn auch wenn es mit Carlotta Fiore weitergehen sollte, ist dieser Fall doch auf alle Fälle abgeschlossen.

Auch waren die persönlichen Probleme Fiores unter anderem manchmal ein wenig zu präsent.

Trotz allem kann ich mir vorstellen, dass dieser Krimi Lesern gefällt, die sich in diesem Genre zuhause fühlen, denn durch Prammers lockere Schreibart flog ich quasi durch das Buch.
Ich werde mir auf alle Fälle noch den ersten Teil besorgen, um Carlotta vielleicht ein bisschen besser verstehen zu können - mit ihrer Art kam ich nämlich oft nicht klar..

©2016

Veröffentlicht am 15.09.2016

✎ Petra Nouns - Takla Makan 1 Das blaue Licht

Takla Makan
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Was genau mich dazu bewogen hat, dieses Buch zu lesen, kann ich im Nachhinein gar nicht mehr sagen..
Anfangs musste ich mich auch immer wieder mal daran erinnern, dass es ein Jugendbuch ist und ab 12 Jahren ...

Was genau mich dazu bewogen hat, dieses Buch zu lesen, kann ich im Nachhinein gar nicht mehr sagen..
Anfangs musste ich mich auch immer wieder mal daran erinnern, dass es ein Jugendbuch ist und ab 12 Jahren empfohlen wird. Die Sprache ist sehr einfach gehalten - dem Alter aber entsprechend. Ich denke, dass sich junge Leser mit den Protagonisten identifizieren können, auch wenn ich die Liebesgeschichte zum Beispiel ein bisschen sehr übertrieben fand. (zumindest für dieses Alter)
Natürlich bedient Petra Nouns hier einige Klischees, aber sie möchte halt ganz gezielt Denkanstöße geben und auf das ein oder andere hinweisen. Trotzdem hätte ich mir im Endeffekt gewünscht, wenn sie ein bisschen tiefer in der Materie gegangen wäre, denn oft wird leider nur an der Oberfläche gekratzt. Und die fantastischen Elemente sind für mich schon fast ein wenig fehl am Platz - ich zumindest hätte sie nicht gebraucht.
Aber vielleicht ist es genau deshalb auch ein super Buch für die Schule?! Frau Nouns gibt nämlich genug Material zum Diskutieren. Und gerade Kinder sind in ihrem Wissensdurst meist unersättlich.
Unter Berücksichtigung der Altersempfehlung kann ich dieses Buch jungen Jugendlichen empfehlen, denn es macht aufmerksam und hat einen leicht verständlichen Schreibstil - den finde ich gerade in dem Alter sehr wichtig, um an einem Buch zu bleiben.
Da ich auf der Homepage der Autorin gesehen habe, worum es in Band 2 und 3 gehen wird, sind diese direkt auf meiner Wunschliste gelandet. (Vorsicht! Spoilergefahr!)

©2016

Veröffentlicht am 15.09.2016

✎ Karen Winter - Wenn du mich tötest

Wenn du mich tötest
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Was ich beim vorliegenden Buch bekam, habe ich gewiss nicht erwartet..
Direkt angenehm aufgefallen, ist mir der tolle Schreibstil der Autorin. Die Landschaft hatte man die ganze Zeit bildlich vor Augen. ...

Was ich beim vorliegenden Buch bekam, habe ich gewiss nicht erwartet..
Direkt angenehm aufgefallen, ist mir der tolle Schreibstil der Autorin. Die Landschaft hatte man die ganze Zeit bildlich vor Augen. Die Geschichte ist sehr flüssig geschrieben und immer wieder tauchen Spannungsmomente auf, die einen fesseln und weiterlesen lassen. Ständig bekommt man etwas geboten, was man genau jetzt wissen will und dann wird die Story an einem anderen Punkt fortgeführt. Durch die Perspektivwechsel, die quasi ein neues "Kapitel" einleiten, hat man immer mal andere Einblicke, was mir richtig gut gefiel.
Auch die Cliffhanger am Ende eines "Kapitels" lassen einen einfach nicht los. Man MUSS quasi immer weiterlesen, zumal man wirklich durch die Seiten fliegt.
Die Spannung wird von Anfang an recht hoch eingestuft, aber auch bis ziemlich zum Schluss gehalten. Ich würde diese Story jetzt nicht unbedingt als 'Psychothriller' bezeichnen - dafür war es meiner Meinung nach eindeutig zu wenig 'Thriller'. Und auch wenn man an einigen Stellen 'Psycho' bekommt, ordne ich es eher unter 'Krimi' ein.
Das Ende hat mir nicht ganz so zugesagt, denn es kam so unscheinbar daher. Ich hätte mir etwas Spektakuläreres gewünscht. Es passte für mich einfach nicht zur Gesamtheit des Buches.
Trotz allem war das Buch recht gut und ich würde es zum einmaligen Lesen empfehlen, aber man sollte nicht zu viel erwarten.. Für manche sind die Wendungen, die hier geschehen, vorhersehbar. Ich habe mit meiner Vermutung aber voll daneben gelegen, sodass ich teilweise wirklich erstaunt war.
Karen Winter kann definitiv schreiben!

©2016

Veröffentlicht am 15.09.2016

✎ Daniel Coyle - Talent to go

Talent to go
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Wer möchte sich nicht im Leben verbessern? Wer möchte nicht von sich sagen können: "Ich hab alles probiert und gegeben!"? Wer ...?

Ich bin ein Mensch, der immer wieder versucht, etwas mehr aus sich herauszuholen, ...

Wer möchte sich nicht im Leben verbessern? Wer möchte nicht von sich sagen können: "Ich hab alles probiert und gegeben!"? Wer ...?

Ich bin ein Mensch, der immer wieder versucht, etwas mehr aus sich herauszuholen, als ich sowieso schon gebe. (ich gebe zu, ich bin ein kleiner Perfektionist) In diesem Buch fasst Daniel Coyle alle möglichen Tipps zusammen, die man vielleicht mal brauchen könnte. Sicher ist nicht alles neu - und manches wiederholt sich auch in irgendeiner Form -, aber für mich ist dieser kleine Ratgeber sehr informativ gewesen.

In 3 Kategorien unterteilt, versucht uns der Autor begreiflich zu machen, worauf es ankommt:

1. Anfangen
2. Sich verbessern
3. Dauerhaften Fortschritt sichern

Zu allen Kategorien gibt es dann Tipps, die relativ kurz gehalten sind, sodass man wirklich nur das Wesentliche präsentiert bekommt und sich nicht noch durch einen Dschungel aus Wörtern kämpfen muss.

Die wichtigste Erkenntnis, die sicher jeder weiß, ist: Üben. Aber auch Motivation - und die kommt anhand dieses Werkes sehr gut an.

Man sollte 'Talent to go' nicht einfach herunterlesen, denn dann bekommt man den ein oder anderen Tipp wahrscheinlich nicht richtig mit. Für mich ist es zu etwas geworden, in das ich immer wieder hineinschaue.

©2016

Veröffentlicht am 19.09.2024

✎ Carolin Pospiech - Bo

BO
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Carolin Pospiech hat für ihren Debütroman eine eher ungewöhnliche Erzählperspektive gewählt: Bo spricht uns als Lesende direkt an. Das war nicht schlecht, weil man so viel über die Hauptperson erfahren ...

Carolin Pospiech hat für ihren Debütroman eine eher ungewöhnliche Erzählperspektive gewählt: Bo spricht uns als Lesende direkt an. Das war nicht schlecht, weil man so viel über die Hauptperson erfahren hat. Doch dadurch blieben anderen Charakteren lediglich Nebenrollen mit weniger Tiefe.

Dennoch konnte die Autorin in meinen Augen die Gefühle einiger gut transportieren.
Scham, Verzweiflung, Wut, Trauer, Erleichterung, … Man begibt sich auf eine Achterbahn der Gefühle. Und als Bo eine Person sehr vor den Kopf stößt, musste ich selbst kurz die Luft anhalten, weil es mich tief im Herzen getroffen hat, obwohl ich wusste, was er tun würde.

An der ein oder anderen Stelle hätte ich mir von der Verfasserin ein wenig mehr Sensibilität gewünscht.
Auf Seite 64 wird ein Typ geschildert, der „halblanges, schwarzen Haar, […] perfekte Figur, […] und ein Gesicht, das es auf das Cover jeder Modezeitschrift schaffen würde“, beschrieben. Was genau bedeutet „perfekte Figur“? Wer definiert das?
Auf Seite 67 hingegen wird ein Mensch richtig schlimm aufgrund seines Äußeren abgewertet. „[…] hat die dicksten Brillengläser, die ihr jemals gesehen habt, zudem ist sie mit einer Zahnspange ausgestattet, die an irgendetwas aus Dads Werkzeugkiste erinnert.“
Bo möchte akzeptiert und toleriert werden, schafft es jedoch selbst nicht, dies bei Menschen um ihn herum zu tun.

Seine Freunde und Freundinnen - und all die anderen Personen um Bo herum - scheinen perfekt in seine perfekte Welt zu passen. „Sie [Lucy] fällt mir deshalb sofort auf, weil sie sich in so ziemlich allem von den rechtlichen Mädchen in unserer Klasse unterscheidet. Keine Markenklamotten, kein übertrieben geschminktes Gesicht, kein dämliches Gekicher, keine sonnengebräunte Haut. In ihrer ganzen Ausstrahlung wirkt sie inmitten der übrigen Schüler merkwürdig deplatziert.“
Mir fehlt hier komplett die Vielfalt der Menschheit.

Das Ende dann war mir zu offen. Da es für die Zielgruppe ab 12 geschrieben wurde, hätte ich schon gerne erfahren, wie es weitergeht. (Wie) Wird Bo aufgefangen? Welchen Schwierigkeiten muss er sich stellen? Was haben Jugendliche in einer ähnlichen Situation zu erwarten? Wie reagieren die anderen?

Ich hoffe, dass Carolin Pospiech noch einen zweiten Teil parat hält, weil ich finde, dass die Geschichte so einfach kein rundes Ende (für die Zielgruppe) hat.

©2024 Mademoiselle Cake