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Tallianna

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.10.2016

Geschwisterliebe – Geschwisterhass

Schattenjagd
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Eliza ist zurückgekehrt, doch das Leben der Familie ist weit von Normalität entfernt. Winter kann sich einfach nicht damit abfinden, dass ihre Eltern auf scheinbar heile Familie machen, während sie aus ...

Eliza ist zurückgekehrt, doch das Leben der Familie ist weit von Normalität entfernt. Winter kann sich einfach nicht damit abfinden, dass ihre Eltern auf scheinbar heile Familie machen, während sie aus unerklärlichen Gründen einen starken Hass auf ihre Schwester empfindet. Es scheint ein Fluch auf ihr zu lasten und Eliza schwört, ihrer kleine Schwester mit allen Mitteln zu helfen, auch wenn sie dabei eine Grenze überschreiten muss.

Trotz der geänderten Untertitel der Serie, führt „Schattenjagd“ doch konsequent die Handlung des ersten Teils fort. Die Personen handeln ihrem Charakter entsprechend. Sogar so sehr, dass ich Lucas jetzt noch weniger mag, als im ersten Band, aber mit ihm werde ich wohl auch nie grün werden.
Schade finde ich, dass die Handlung in meinen Augen zu schnell voranschreitet wird. Mir hätte ein wenig mehr Tiefe und Reflexion in den Charakteren besser gefallen, gerade bei Eliza. Ihren Handlungsstrang fand ich zu schnell abgearbeitet, was zu Lasten ihrer Charakterentwicklung geht.
Auch Winter schaltet mir ein wenig zu schnell von Trotz zu Kooperationsbereitschaft um bzw. findet sich zu schnell mit ihrer Situation ab, ohne überhaupt den Versuch zu machen, zu kämpfen. Ich finde, dass passt nicht so ganz zu ihr.
Bis gegen Ende fehlt mir auch die Entwicklung in Monas Charakter. Sie scheint am Anfang einfach nur da zu sein, weil sie für die Handlung gebraucht wird und erst im letzten Drittel des Buches entwickelt sie auch eine Persönlichkeit bzw. man erhält Einsicht in diese. Dort hätte man mehr herausholen können, z. B. aus ihrer Sicht ihren Alltag in der Schule beschreiben oder eine Sitzung in der Therapie. Mich würde nämlich brennend interessieren, was sie der Therapeutin erzählt, denn die Wahrheit käme ganz sicher nicht so gut an.

Für mich war „Schattenjagd“ ein spannender Roman, den ich kaum aus der Hand legen konnte, auch wenn ich bei der ein oder anderen „dummen“ Entscheidung der Protagonisten am Liebsten meinen Kopf auf den Tisch geknallt hätte. Ich bin gespannt auf Teil 3!

Veröffentlicht am 11.10.2016

50 Tage, die ein Leben für immer verändern

50 Tage
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Jade erwischt ihre beste Freundin Katie beim Knutschen mit ihrem Freund. Kurz darauf soll sie trotzdem mit ihr ins Sommercamp fahren, ihre Eltern lassen sich nicht erweichen. Gleich beim ersten Zwischenstopp ...

Jade erwischt ihre beste Freundin Katie beim Knutschen mit ihrem Freund. Kurz darauf soll sie trotzdem mit ihr ins Sommercamp fahren, ihre Eltern lassen sich nicht erweichen. Gleich beim ersten Zwischenstopp trifft Jade jedoch eine folgenreiche Entscheidung: Sie versteckt sich im Cabrio eines Fremden. So beginnt ihr Roadtrip, der ihr Leben für immer verändern sollte und der den Sommer 1965 zu dem Sommer ihres Lebens macht.

Wie auch bei ihren anderen Büchern bin ich von Maya Shepherds Schreibstil einfach hingerissen. Sie schreibt sehr lebendig und formvollendet, so dass das Lesen immer ein Genuss ist.
Die Charaktere in „50 Tage“ sind allesamt sehr liebevoll gestaltet und besitzen Tiefe und Glaubwürdigkeit. Da die Geschichte ausschließlich aus Jades Sicht erzählt wird, ist Jasons sprunghafter Charakter zuerst für den Leser nicht einzuordnen, genau wie es auch Jade ergeht. So stellt sich der Leser unwillkürlich die selben Fragen wie die Protagonistin und wird auch genauso wütend auf ihn. Diese Art zu erzählen hat mir gut gefallen, denn sie sorgt dafür, dass ich das Buch nicht aus der Hand legen konnte um endlich Antworten zu bekommen. So wie Jade nicht locker lässt.
Trotz allem war ich mit dem Buch nicht hundertprozentig zufrieden, was aber eher an der Thematik lag. Stellenweise war es mir einfach zu kitschig und teilweise zu vorhersehbar. Jade ist mir zu naiv und behütet, ihre Eltern einfach zu perfekt. Vermutlich hat mich das Buch einfach auch in einem falschen Lebensmoment erwischt.

Alles in allem ist „50 Tage“ eine romantische Sommerlektüre, die einen auf die Route 66 entführt, mit großen Gefühlen, Hoffnungen und Entscheidungen.

Veröffentlicht am 11.10.2016

Zwei Völker, eine Prophezeiung

Die Prophezeiung der Volturne
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Vagóor glaubt nicht an die Prophezeiung, an die die Volturnen, sein Volk, seit jeher glauben. Laut dieser wird eines Tages der Erlöser kommen, der sie wieder eins werden lässt mit dem Wasser – ihrem Element. ...

Vagóor glaubt nicht an die Prophezeiung, an die die Volturnen, sein Volk, seit jeher glauben. Laut dieser wird eines Tages der Erlöser kommen, der sie wieder eins werden lässt mit dem Wasser – ihrem Element. Und obwohl die Volturnen nicht mehr schwimmen können, haben sie immer noch Kiemen. Jeder junge Volturne zieht aus, um drei Aufgaben zu lösen, die zeigen, ob er der Erwählte ist – oder eben nicht. Vagóor weigert sich jedoch und wird verstoßen. Die junge Volturnin Mirihanna jedoch glaubt, dass sie die Erlöserin ist, ein ketzerischer Gedanke, denn nur ein männlicher Volturne kann laut der Prophezeiung sein Volk erlösen. Hin und her gerissen zwischen seinen Zweifeln und seiner Liebe zu Mirihanna mach Vagóor sich auf, sich mit dem Erzfeind der Volturnen zu verbünden: den Herkanen.

„Die Prophezeiung der Volturnen“ besticht dadurch, dass es keine „typischen“ Fantasy-Völker in der Geschichte gibt. Stattdessen hat sich die Autorin ihre eigenen Völker ausgedacht, und sie mit einer Hintergrundgeschichte, einer Prophezeiung und einer eigenen Sprache versehen. Bei der Beschreibung der beiden Völker, Volturnen und Herkanen, merkt man, wie viel Mühe sich die Autorin dabei gegeben hat, und mit wie viel Liebe und Detailreichtum sie sie ausgestattet hat.
Auch die Charaktere weisen eine Vielschichtigkeit auf, die auf eine sorgsame Ausarbeitung hindeuten. So erlebt man gerade an Vagóor wie er an seinen Aufgaben wächst und sein Charakter sich verändert und stärker, erwachsener wird. Mirihanna hält sich selbst für die Erwählte und vermittelt auch stets eine innere Sicherheit und Überzeugung, sodass man ihr auch als Leser zu glauben versucht (wenn man nicht wie ich ein ewiger Zweifler ist).
Sprachlich gibt es nichts zu kritisieren. Das Buch ist spannend und kurzweilig auf einem ansprechenden Sprachniveau geschrieben.
Negativ aufgefallen sind mir allerdings – gerade in der ersten Hälfte – die teilweise extrem ekelhaften Szenen. Natürlich zeigen diese Szenen die Grausamkeit der Herkanen, aber Grausamkeit ist nicht gleichzusetzen mit Ekel, auch wenn beide oft Hand in Hand gehen. Daher bin ich der Meinung, dass bei diesen gewissen Szenen das Motto „weniger ist mehr“ angebrachter gewesen wäre. Man darf dem Leser auch eine gewisse Vorstellungskraft zutrauen, damit er sich seinen Teil dabei hätte denken können.
Auch der etwas schwierige Einstieg, da man nichts über die Volturnen weiß und quasi in eine fremde Welt mit einem fremden Glaubenssystem geworfen wird, haben mir das Lesevergnügen etwas getrübt. Gegen Ende entwickelt sich die Geschichte dann so schnell, dass innerhalb von zwei Kapiteln zwei Völker der Erfüllung ihrer Prophezeiung entgegenstreben und man sich denkt, dass das jetzt doch ein wenig zu schnell gegangen ist.

Wer gelangweilt ist von Elfen, Zwergen, Orks und der Fantasywesen mehr und über einen festen Magen verfügt, sollte ruhig zu diesem Buch greifen.

Veröffentlicht am 11.10.2016

Welche Erinnerungen würdest du löschen?

Better Life
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Als Zoe die Chance bekommt mithilfe ihrer Forschungen traumatisierten Menschen zu helfen, zögert sie nicht lange und wechselt zu „Better Life“. Doch anstatt Menschen zu helfen, benutzen sie Zoes Programm ...

Als Zoe die Chance bekommt mithilfe ihrer Forschungen traumatisierten Menschen zu helfen, zögert sie nicht lange und wechselt zu „Better Life“. Doch anstatt Menschen zu helfen, benutzen sie Zoes Programm um Menschen gegen ihren Willen zu löschen und sie mit einer neuen Identität auszustatten, um sie dann in ihren Dienst zu stellen. Zoe kommt dahinter und zusammen mit Marvin, der ebenfalls gelöscht wurde und von Zoe wiederhergestellt werden konnte, machen sie sich daran, „Better Life“ zu zerstören.

Die Taschenbuchausgabe ist eine überarbeitete Fassung des Romans, den ich zuerst in einer Lovelybooks Leserunde zusammen mit der Autorin gelesen habe. Damals hatte ich einige Kritikpunkte anzubringen, wie etwa logische Fehler etc. In die hier vorliegende Fassung wurde viel Arbeit hineingesteckt um Fehler auszumerzen und stilistisch zu wachsen. Die Charaktere haben Tiefe und eine Motivation bekommen.
Die Wendung einer Person kam für mich absolut unerwartet und das war auch gut so. So hat sich ein großes Überraschungsmoment ergeben.

Da „Better Life“ noch einen zweiten Teil bekommt, endet „Ausgelöscht“ mit einem großen Cliffhanger, der definitiv meine Neugierde geweckt hat. Ich werde auf jeden Fall auch den zweiten Band lesen, denn der Unterhaltungswert ist auf jeden Fall vorhanden.

Alles in allem ist diese Geschichte ein gelungenes Debüt der Autorin, mit Potenzial nach oben. „Better Life“ hat eine sehr interessante Grundidee, die einen sehr bewegen kann und bei der man sich unwillkürlich moralische Fragen stellt. Ich warte gespannt auf den zweiten Teil, der vermutlich gegen Ende des Jahres kommen wird.
Die überarbeitete Fassung hat von mir eine bessere Bewertung bekommen.

Veröffentlicht am 11.10.2016

„Endlich … endlich bin ich wieder erwacht.“

Menosgada
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Im Jahre 54 v. Chr. erfahren die Bewohner der keltischen Siedlung Menosgada am Flusse Menos die düstere Wahrheit hinter der Legende vom Alten Mann vom Berge. Er wird auch der Seelenfresser genannt. Die ...

Im Jahre 54 v. Chr. erfahren die Bewohner der keltischen Siedlung Menosgada am Flusse Menos die düstere Wahrheit hinter der Legende vom Alten Mann vom Berge. Er wird auch der Seelenfresser genannt. Die Fürstin Brianna und der germanische Bernsteinhändler Arwed können nicht ahnen, welche Schrecken ihre Zukunft bereit hält.

Nachdem ich schon die Spiegelkrieger-Trilogie des Autors gelesen habe, war die Leserunde für „Menosgada“ natürlich ein Muss für mich. Das Buch hat mir auch sehr gut gefallen. Wie immer war der historische Hintergrund wunderbar recherchiert und ausgearbeitet, die Charaktere haben Tiefe und Authentizität.
Gerade die Beziehung zwischen Brianna und Arwed finde ich wunderbar. Es ist gerade genug Romantik, um das Herz zu berühren, aber nicht zu kitischig, als dass der Leser einen Eimer braucht.
Auch die Art und Weise, wie der Alte vom Berge schließlich aufgehalten wird finde ich sehr amüsant. Allerdings ging mir dessen Ende zu schnell. Mir hätte ein kurzer Ausblick auf seine Perspektive zugesagt.
Meine einzig negative Kritik besteht darin, dass ich manche Passagen zu schnell erzählt fand. Ich kann es auch gar nicht genau in Worten beschreiben, was ich noch erwartet hätte.

Mein Fazit: Absolut lesenswert. Ich bestehe nur drauf, dass es jetzt Warnhinweise auf den Büchern gibt, die auf den Einsatz von Schlangen in der Geschichte aufmerksam machen. Das würde vielleicht dazu führen, dass ich beim umblättern nicht miepend durchs Zimmer hüpfe, weil in regelmäßigen Abständen diese auftauchen ...