After the Game – Riley und Brady
After the Game – Riley und BradyBand 3 der „Field Party“ – Reihe.
Riley wurde mit 15 Jahren vergewaltigt und kehrt nun mit 17 Jahren und ihrer kleinen Tochter Bryony zurück nach Hause, damit sie gemeinsam bei ihrer Großmutter leben ...
Band 3 der „Field Party“ – Reihe.
Riley wurde mit 15 Jahren vergewaltigt und kehrt nun mit 17 Jahren und ihrer kleinen Tochter Bryony zurück nach Hause, damit sie gemeinsam bei ihrer Großmutter leben können und sie zu unterstützen. Die Eltern, die Riley immer zur Seite standen sind ebenfalls zurückgekommen – nun leben alle zusammen in einem Haus und versuchen wieder Fuß zu fassen. Doch wirklich gelingen scheint es nicht, denn alle sehen in Riley noch die Lügnerin und stehen ihr feindselig gegenüber. Die Eltern werden bemitleidet für diese grauenvolle Tochter. Allen ist es egal, ab sie im Unrecht sind oder nicht.
Riley lebt damit und versucht so wenig wie möglich mit anderen in Kontakt zu treten. Zwar geht sie einkaufen und mit ihrer Tochter in den Park, aber mit alten Freunden oder anderen Einwohnern trifft sie sich nicht. Bis sie in ein Unwetter gerät und Brady sie einsammelt. Er möchte sich mit ihr anfreunden und reißt eine Schutzmauer nach der anderen ein…und macht jeden Schritt wieder mit einem unbedachten Wort zu nichte.
Ich bin mit Riley leider überhaupt nicht warm geworden, was größtenteils an ihrem Verhalten liegt. Sie scheint die Vergewaltigung, die Lügen und Anschuldigungen und Folgen vollkommen verdaut zu haben. Ich hätte an ihrer Stelle einen unglaublichen Hass auf die Stadt, meine Freunde und den Täter – ich hätte alle Hebel in Bewegung gesetzt und ihn zur Rechenschaft gezogen. Jeder normale Mensch, besonders jeder junge Mensch würde so handeln. Nur Riley nicht, sie scheint jedem verzeihen zu können.
Außerdem scheint Riley auch nie mit ihrer Mutterrolle überfordert zu sein und immer die perfekte Mutter zu sein. Auch das konnte ich ihr nicht abkaufen – jedes Kind hat mal einen schlechten Tag. Nur Bryony anscheinend nie.
Ich habe an ihr auch nicht bemerkt, das sie in Brady verliebt ist. Natürlich sind gewisse Anzeichen plötzlich da, aber ich habe den Auslöser nie verstanden. Wann hat es gefunkt? – das kann ich bis jetzt bei ihr nicht sagen.
Brady war ein guter Freund von Riley und hat ihr damals trotzdem nicht geglaubt. Seine Mutter hat ihm bei diesem Thema auch eine andere Sichtweise vermittelt, die er aber völlig außen vor gelassen hat. Nun, nach dem ersten Treffen mit Riley, hat er plötzlich eine andere Meinung. Warum sollte sie lügen? Sie hat nichts davon. Seine Einsicht kommt allerdings zu spät und Riley sieht es nicht ein, es ihm leicht zu machen. Im Laufe der Zeit freundet er sich mit ihr an, hält es aber geheim…
Brady war mir zwar nur geringfügiger sympathisch als Riley, aber bei ihm konnte man zumindest echte und ehrliche Gefühle ausmachen. Ihm tut es leid, das er so leichtgläubig wie alle anderen war und er möchte sich bessern. Den beiden etwas Gutes tun und er versucht andere, wenn nötig, auch zu überzeugen. Aber die betreffenden Damen haben schon ihre eigene Meinung und die stimmt mit Brady überein. Die Geschichte rund um seinen Vater fand ich übertrieben – es wirkte, als müsste man schnell noch einen Schicksalsschlag einbauen, der eine Familie zerstört. Da hätte man sich auch etwas besseres überlegen können. Auch bei Brady habe ich nicht verstanden, warum er sich in Riley verliebt. Ich konnte wieder keinen Augenblick festmachen, an dem es zwischen ihnen hätte gefunkt haben können.
Der Schreibstil ist schlicht und einfach gehalten, sodass man die Geschichte ohne Verständnisschwierigkeiten lesen kann.
Erzählt wird abwechselnd aus der Sicht von Riley und Brady, was einen kleinen Einblick in die jeweilige Gefühls- und Gedankenwelt gibt.
Mich konnte „After The Game“ leider nicht vollkommen von sich überzeugen. Es ist zwar eine süße Liebesgeschichte zum Thema „Erste Liebe“, die aber keinen Tiefgang hat. Man spürte einfach nicht die Liebe zwischen den beiden. Es ist zwar was da, aber ich würde das nur als Freundschaft sehen – es fehlten halt die typischen Anzeichen. Die paar keuschen Küsse machten es sogar eher lächerlich.
Bryony und die demente Großmutter waren meine Highlights und brachten mich einige Male zum Schmunzeln. Ein kleiner Lichtblick innerhalb der Geschichte.
Ich glaube, das ich langsam zu alt werde für die Abbi Glines – Bücher.
??,5 Sterne