Kann das ein Wolf sein, der auf der Insel Fehmarn Schafe reißt und dem evtl. auch ein Mann in die Fänge geraten ist? Hauptkommissar Dirk Westermann, der gerade anfangen wollte seinen Urlaub zu genießen, reagiert recht schockiert, als Tiermediziner Armin Wendt ihn mit diesem ungeheuerlichen Verdacht konfrontiert. Nachdem bei Schafbauer Hanno Albers ein Schaf gerissen wurde, sind es bei seinem Kollegen auf der anderen Seite der Insel Hinnerk Baumgart schon 20 Schafe. Als dann auch noch ein Mann den alle kennen mit aufgebissener Kehle gefunden wird, müssen auch die Männer von der Mordkommission ran.
Ich habe schon so auf ein Wiederlesen mit den Kommissaren Dirk Westermann und Thomas Hartwig
und der Miss Marple der Insel Charlotte Hagedorn und ihrer Nichte Katrin Duvenstedt, der Freundin von Westermann, gefreut. Es ist ja nun schon das vierte Mal, das ich zusammen mit meinen „Freunden“ auf der wunderschönen Ostseeinsel Fehmarn ermitteln darf.
Diesmal hat sich Heike Meckelmann einem sehr interessanten Thema gewidmet: dem Wolf in unseren Landen. Ein Thema, was ja immer wieder diskutiert wird. Die Autorin versteht es sehr gut, eingebettet in diesen Krimi, dem Tier einerseits den Schrecken zu nehmen, andererseits aber auch zu schüren. Sollte es wirklich möglich sein, dass sich der Wolf, der auf den Deichen der Insel seine Beute wie auf dem Präsentierteller angereicht bekommt, auch an Menschen verbeißt? DNA-Spuren zumindest lassen darauf schließen.
Gut, dass Charlotte Hagedorn mal wieder den richtigen Riecher hat, mit recherchiert und den Hintergründen von dann schon 2 menschlichen Opfern gefährlich nahe kommt.
Es war wieder spannend mit zu ermitteln, bei Hexenschnaps, Apfelkuchen und Kröpel zusammen mit Charlotte und Ernchen Steen die Fakten zusammenzustellen, einen „Täter“ auszumachen, um dann festzustellen, dass ich mich wieder auf eine falsche Fährte habe locken lassen.
Durch die Betrachtungen von Wolfsberater Theo Sauerberg und Rissgutachter Johannes Meinert habe ich einiges über Wölfe und ihr Verhalten gelernt. Sehr gut gefallen hat mir auch der Ausflug von Charlotte und Katrin ins Wolfscenter. Ebenso wie der Bericht von Heike Meckelmann über ihre Begegnung mit den Tieren.
Der Wolf, der den Mond anzuheulen scheint, vor jedem Kapitel passt perfekt zum Titel und zur Handlung.
Neben dem Wolf nimmt auch das Privatleben gerade von Dirk Westermann und seiner Katrin wieder einen größeren Raum ein. Für mich gehört das Kennenlernen der Ermittler und ihres Umfeldes einfach zu einem guten Krimi mit dazu. Gerade, wenn sie so sympathisch sind, wie hier.
Die Beschreibungen der Insel haben mir auch diesmal wieder sehr gut gefallen und Fehmarn rückt auf meiner „möchte-ich-noch-bereisen-Liste“ immer weiter nach oben.
Eine interessante Geschichte mit viel Hintergrundinformationen, spannend aufbereitet, die mich sehr gut unterhalten hat.