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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.05.2020

Verwirrend

#CrashTag
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Der Klappentext vermittelt den Eindruck eines Wirtschaftskrimis mit sehr viel krimineller Energie vonseiten der Akteure, einer Art "Mata Hari" mittendrin und einem ehemaligen Starjournalisten, der aufgrund ...

Der Klappentext vermittelt den Eindruck eines Wirtschaftskrimis mit sehr viel krimineller Energie vonseiten der Akteure, einer Art "Mata Hari" mittendrin und einem ehemaligen Starjournalisten, der aufgrund seiner Recherchen in Vietnam in der Falle sitzt. Und auch die Leseprobe ist geeignet, diesen Eindruck zu unterstreichen. Eigentlich ist dem auch so. Eigentlich.
Denn es tun sich eine Reihe von Ungereimtheiten auf. Wieso z.B. heißt Grace vom Klappentext im Buch dann Gloria? Wieso findet der Vietnam-Trip erst ganz am Schluss des Buches statt - ab S. 349 von insgesamt 406? Wieso spielt der Lamborghini Miura aus der ersten Szene (fast) keine Rolle mehr im weiteren Verlauf der Geschichte? Und wo bleibt die Figur des Magnus, ebenfalls aus der ersten Szene? Eigentlich plätschert die Geschichte des - man muss schon sagen abgehalfterten - Journalisten auf der Suche nach einer Top-Story so für sich hin. Der Autor lebt seine Passion für Oldtimer regelrecht aus, baut aber weitere Ungereimtheiten in seine Story ein: Wie kommt der Industrielle Archer an den geklauten Ferrari Dino, um dann darin zu verunfallen? Wieso taucht bei der Pressekonferenz der VFW die Financial Times auf, die es in Deutschland schon seit Jahren nicht mehr gibt? Dies nur ein paar nicht passende Details, die leider auch noch von grammatikalischen, Zeichensetzungs- und Trennungsfehlern oder zumindest Unschönheiten begleitet werden: Sch reiben, Elekt roauto, Sho phouses (nur ein paar Beispiele).
Die Schreibe ist gut, viele witzige Vergleiche und ab uns zu blitz Humor hervor. Deshalb liest sich das Buch gut und zügig weg. Aber die Geschichte ist halt nicht so stimmig und Klappentext wie Leseprobe locken den Leser auf eine falsche Fährte. Welchen Rat soll man also potentiellen Lesern geben? Wie viele Sterne dem Buch, das sich gut liest, aber eben nicht stimmig ist?

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Veröffentlicht am 23.12.2019

Unausgewogen

Diabolic – Fatales Vergehen
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Um es vorweg zu nehmen, so sehr sonst Lisa Jacksons Thriller gefallen, dieser - mit Nancy Bush und Rosalind Noonan co-autorte Krimi lässt es ein wenig an Glaubwürdigkeit und Schlüssigkeit mangeln. Eine ...

Um es vorweg zu nehmen, so sehr sonst Lisa Jacksons Thriller gefallen, dieser - mit Nancy Bush und Rosalind Noonan co-autorte Krimi lässt es ein wenig an Glaubwürdigkeit und Schlüssigkeit mangeln. Eine Tat, die 15 Jahre ungesühnt bleibt - gut, kann vorkommen, ist ganz sicher schon vielfach vorgekommen. Dass der Täter sich in diesen 15 Jahren komplett bedeckt hält, mutet wenig logisch an, handelt es sich doch um einen Triebtäter. Gut, er hat noch ein Opfer, wie man recht früh erfährt - aber dennoch. Dass die Freundinnen von damals an den Ort zurückkehren bzw. ihn niemals verlassen haben, ist auch nicht ohne Weiteres nachvollziehbar. Die Geschichte ist ansich spannend geschrieben und der Spannungsbogen wird auch bis zum Schluss gehalten. Insofern kann und will man das Buch zügig durchlesen. Das allzu Friede-Freude-Eierkuchen-Ende ist aber möglicherweise manchem Leser denn doch zuviel des Guten.

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Veröffentlicht am 13.11.2019

Zu detailreich

Totenstille
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Eine Serie, die sich nach über 20 Jahren wiederholt? Ein Täter, der nach dieser langen "Pause" erneut zuschlägt? Oder doch ein Nachahmungstäter? Aber wieso nach all diesen Jahren? Diesen Fragen geht die ...

Eine Serie, die sich nach über 20 Jahren wiederholt? Ein Täter, der nach dieser langen "Pause" erneut zuschlägt? Oder doch ein Nachahmungstäter? Aber wieso nach all diesen Jahren? Diesen Fragen geht die ehrgeizige Journalistin Tuva nach. Nimmt dabei weder Rücksicht auf die Dorfbewohnen, die nach einander sämtlichst zu Verdächtigen werden, noch auf ihre kranke Mutter oder sich selbst. Dabei irrt sie von Vermutung zu Verdacht und retour. Und die örtliche Polizei kommt merkwürdig untätig und uninteressiert daher. An der an sich spannenden Story stört die sehr - zu - detaillierte Beschreibung von Wegen, die Tuva geht oder fährt, von Wetterverhältnissen, die sich ständig ändern, aber in ihren Änderungen extrem detailreich beschrieben werden, und den umfangreichen Schilderungen der jeweiligen Befindlichkeiten von Tuva. So sehr es auch dazu gehört, ihre Handicaps zu beschreiben, so nervig ist dieser Detailreichtum. Und das stört den Lesegenuss leider doch erheblich. Ein überraschendes Ende. Man ist dann doch froh, dass es da ist.

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Veröffentlicht am 16.06.2019

Gruselig

Drahtlos
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Ein junger Mann auf dem Weg zu einem Klassentreffen reflektiert über sich, sein Leben, das, von dem er denkt, das andere von ihm denken, darüber, wer er ist. Im Laufe des Treffens steigert er sich immer ...

Ein junger Mann auf dem Weg zu einem Klassentreffen reflektiert über sich, sein Leben, das, von dem er denkt, das andere von ihm denken, darüber, wer er ist. Im Laufe des Treffens steigert er sich immer mehr in die Idee, dass etwas Schlimmes geschehen werde. Er wird auch für seine Freunde immer mehr zum Gestörten. Dann passieren in schneller Folge schlimme, schlimmste Dinge und Flori, der junge Mann, steigert sich immer mehr in paranoiahafte Verhaltensweisen hinein, fühlt sich gefährdet, wird selbst zum Gefährder.
Eine Geschichte, die sprachlich außerordentlich gut geschrieben ist, die aber durch die vielen Voraussichten von Dingen, die später geschehen, selbst zum Spoiler wird. Die langen, sehr langen Selbstreflexionen machen ungeduldig. Die sehr unwahrscheinliche Auflösung der Geschichte stellt sich als Fake heraus - oder eben doch nicht. Am Ende ist man als Leser sehr ratlos, was man von der Geschichte halten soll und ob man sie weiterempfehlen oder empfindliche Gemüter davor warnen sollte.

Veröffentlicht am 20.04.2019

Mehrschichtig

Mord am Mandela Square
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Eine Leiche in einer Badewanne in Südafrika, ein Torpedo auf Abwegen und eine Explosion, eine wissenschaftliche Expertise in einem Strafverfahren in Köln und ein Gefallen, der eingefordert wird, was zu ...

Eine Leiche in einer Badewanne in Südafrika, ein Torpedo auf Abwegen und eine Explosion, eine wissenschaftliche Expertise in einem Strafverfahren in Köln und ein Gefallen, der eingefordert wird, was zu einer eher plötzlichen Reise nach Südafrika führt. Wie hängt das ales miteinander zusammen? Tatsächlich wird dies erst recht spät aufgedeckt, denn nach dem Vorfall auf einem deutschen Kriegsschiff in Kapstadt wird darüber erst einmal nicht mehr berichtet. Dafür geraten Aktivisten in einem von Obdachlosen und Kriminellen besetzten ehemaligen Hotel zunehmend in Gefahr und müssen sich dieser erwehren, obwohl sie es mit Profis zu tun haben, denen sie eigentlich gar nicht gewachsen sind. Genau da wird es teilweise unglaubwürdig, denn die Profikiller, die auf die Gruppe angesetzt sind, erweisen sich als teilweise recht ungeschickt bis dämlich, während der Gruppe mehr Glück als Verstand in den Schoß fällt. Spannend geschrieben, das allemal, aber eben auch teilweise recht unwahrscheinlich. Auch die größere Verschwörung, die letztlich dahintersteckt ist nicht wirklich rund. Und Fehler, wie die unglaubliche Unordnung und der Dreck, das Zugemüllte, das gleich zu Beginn der Handlung bei der Entdeckung des ersten Toten so stört, kann eigentlich gar nicht stören, da ein paar Seiten weiter das Zimmer, als viel sauberer und ordentlicher als der Rest der Räume des Hotels beschrieben wird. Und auch später, werden Dokumente aus einer Tasche geholt, wobei die darin ebenfalls enthaltene Waffe ein Bong auf dem Tisch hinterlässt. Nur wenig später ist diese Waffe aber leider im Auto geblieben. Solche Fehler sind leider mehrfach enthalten. Das Fazit: die ansich spannende Handlung ist nicht ganz konsequent und logisch, so dass das Lesevergnügen sich nicht voll entfalten kann.