Vielversprechender Auftakt einer neuen Serie?
So nah der TodEin ansprechendes Cover, ein starker Klappentext und ein düsterer Prolog, all dies deutet auf einen spannenden Thriller hin.
"»Bye Mama« formen die kleinen blutigen Handabdrücke auf der Tapete. Neben dem ...
Ein ansprechendes Cover, ein starker Klappentext und ein düsterer Prolog, all dies deutet auf einen spannenden Thriller hin.
"»Bye Mama« formen die kleinen blutigen Handabdrücke auf der Tapete. Neben dem leeren Bettchen liegt ein Brief des Entführers mit einem Rätsel - wird dieses nicht rechtzeitig gelöst, stirbt Annikas Tochter! Panisch ruft Annika ihren besten Freund Sebastian zu Hilfe. Zur gleichen Zeit findet Hauptkommissar Eric Weinsheim unter einer grausam verstümmelten Frauenleiche Sebastians Bibliotheksausweis. Als Weinsheim erfährt, dass sein Tatverdächtiger gerade eine Kindesentführung gemeldet hat, ahnt er, dass die Fälle zusammenhängen...", soviel verrät der Klappentext.
Der Leser folgt Annika und Bastian bei ihrer Jagd durch Berlin von Hinweis zu Hinweis, geschildert aus Annikas Perspektive. Parallel dazu berichtet Eric Weinsheim, auch als Ich-Erzähler, von den polizeilichen Ermittlungen. Während Annikas wirre Gedankengänge und Aktionen zwischen Panik und wilder Entschlossenheit sich leicht durch ihre verzweifelte Lage erklären lassen, sind Eric Weinheims Überlegungen sehr überfrachtet mit Erinnerungen an frühere Fälle und Befindlichkeiten, offenbar um dem Leser diese Figur möglichst in allen Facetten nahezubringen. Daneben bleiben alle anderen Personen seltsam blass.
Einzig der Täter, der sich wie schon im Prolog in den kursiv gedruckten Zwischenkapiteln zu Wort meldet, gibt ein Bild von sich, das mehr und mehr schlüssig wird.
Die "wilde Jagd" duch Berlin ist ermüdend. Die Identität des Täters, den die Autorin am Ende aus dem Hut zaubert, ist zwar überraschend, aber dennoch banal.
Abgesehen von einigen unlogischen Wendungen in der Handlung und dem nicht bis zum Ende aufrecht erhaltenen Spannungsbogen hat mich der Roman leider auch sprachlich nicht überzeugen können. Beim Lesen bin ich des öfteren bei schwachen bildhaften Beschreibungen und anderen sprachlichen Ungenauigkeiten hängengeblieben, die meinen Lesefluss gestört haben.
Schade, die Story hätte das Potential für einen super spannenden Thriller gehabt. So muss ich aber leider sagen, dass ich auf eine Fortsetzung der Reihe keinen großen Wert lege.