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Veröffentlicht am 04.02.2017

Gelungenes Sci-Fi-Abenteuer

Lost in Strange Eyes
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Inhalt
Seit die Kytharer, eine ausserirdische Rasse, die Welt überrannt und versklavt haben, ist nichts mehr, wie es war. Doch nicht alle lassen sich unterdrücken. Mitten im Amazonasbecken hat sich eine ...

Inhalt
Seit die Kytharer, eine ausserirdische Rasse, die Welt überrannt und versklavt haben, ist nichts mehr, wie es war. Doch nicht alle lassen sich unterdrücken. Mitten im Amazonasbecken hat sich eine kleine Stadt des Widerstandes gebildet. Eine der Rebellen ist Meyruka, die ihr Leben lang darauf vorbereitet wurde und die gelernt hat, zu kämpfen und zu führen. Gemeinsam mit ihrer kleinen Armee plant sie, die Kytharer zu stürzen und die Welt zurückzuerobern. Bei ihren Vorbereitungen kreuzt sie immer öfters den Weg von Captain Syn Leroi, einem sehr effektiven kytharischen Kämpfer. Doch er scheint anders zu sein, als die restlichen Kytharer... und plötzlich weiss Meyruka nicht mehr, ob wirklich alle Kytharer Gegner sind...

Meine Meinung
Der Einstieg in die Geschichte ist mir ziemlich leicht gefallen. Dennoch war ich zuerst alles andere als begeistert. Zwar war das Intro gut und auch die ersten Informationen waren interessant, aber dann hat sich alles eingependelt und ich hatte das Gefühl, dass sich die Geschichte verläuft. Dass ich zu dem Zeitpunkt den Schreibstil als durchschnittlich empfunden habe, war auch nicht gerade hilfreich. Dennoch hat mich das Buch schnell eines Besseren belehrt. Denn es wird richtig spannend, nimmt an Fahrt auf und hat mich packen können. Auch den Schreibstil habe ich dann plötzlich als viel angenehmer empfunden, ja, sogar als wirklich gelungen. Spannung, Humor, Knistern, die Gefühle der Protagonisten - all das hat die Autorin sehr gekonnt umgesetzt.

Die Geschichte wird teilweise aus der Sicht von Meyruka, aber auch aus der von Captain Syn Leroi (dessen Name ich bis heute nicht aussprechen kann - heisst er jetzt Liroi (engl.) oder Löroa (franz.) oder spricht man das doch einfach nur Leroi aus?) und zwischendurch sogar aus der Sicht des kytharischen Anführers wiedergegeben. Das hat dazugeführt, dass man sich als Leser in der doch recht komplexen Welt gut zurecht gefunden hat. Allgemein möchte ich hier anmerken, dass die Autorin sehr logisch vorgegangen ist und ihre Welt wirklich detailgetreu und perfekt umschrieben hat.

Trotz der doch sehr düsteren Thematik, die sehr authentisch herüberkam, war auch eine gute Portion Humor dabei. Insbesondere das Aufeinandertreffen zwischen Meyruka und Syn Leroi war immer wieder erfrischend, da die beiden - entgegen anderer Vertreter ihrer eigenen Rasse - dem anderen gegenüber aufgeschlossen und neugierig auftraten. Dieses Fehlen von Vorurteilen fand ich sehr toll. Es waren auch Themen präsent, die man heute etwas ernster nehmen sollte. Zum Beispiel haben die Kytharer die Menschen unterworfen, weil die Menschen ihren Planeten eh nur zertört haben, anstatt zu ihm zu schauen. Diese Tiefgründigkeit hat der Geschichte das gewisse Etwas verliehen.

Das Szenario, dass die Welt von einer Alienrasse überrannt wird, die sich hier einen zweiten Heimatplanet aufbauen will, hat mir gut gefallen. Tatsächlich fand ich das alles sogar recht glaubhaft und ich habe mich immer mitten im Geschehen gefühlt. Trotz seiner doch beachtlichen Länge hat mich das Buch aber zu keinem Zeitpunkt gelangweilt, sondern ich durfte immer wieder etwas Neues lernen und entdecken, konnte mitfiebern, mitleiden, ein bisschen mitlieben und wurde definitiv gut unterhalten.

Setting
"Lost in strange Eyes" spielt in einer zukünftigen Version unserer Welt, genauer gesagt in Brasilien, im Amazonas-Regenwald. Unsere Welt, wie sie war, existiert nicht mehr, seit die Kytharer gelandet sind. Die Menschheit ist grösstenteils vernichtet worden, das restliche Volk wurde versklavt. So gibt es praktisch nur noch verlassene Dörfer, ausgestorbene Städte und der einzige Ort, wo noch Leben herrscht, sind die neu erbauten Orte der Kytharer. Doch wo Krieg und Versklavung herrschen, gibt es auch immer Aufständische. Diese haben sich im sogenannten "Rebell City", einer kleinen Stadt in einer Höhlenanlage, neu orientiert und planen nun, sich zur Wehr zu setzen.

Die Kytharer hingegen sind sich sehr siegesbewusst, denn sie halten die Menschen für - direkt gesagt - ziemlich dumm und leicht beherrschbar. Selbst sehen sie zwar sogar ähnlich aus, wie die Menschen, sehen sich aber trotzdem als überlegene Rasse. Sie versuchen, die Welt ihren Bedürfnissen anzupassen, was der einheimischen Flora und Fauna aber alles andere als gut tut. Dass sie dabei nicht nur die Menschen, sondern auch ihr eigenes Volk unterdrücken, ist den Anführern dabei ziemlich egal. Die Kytharer sind ein stolzes, manchmal arrogantes Volk, bei denen alles perfekt sein muss und symmetrisch, Individualität ist ihnen ein Dorn im Auge. Ihr System sehen sie als perfekt entwickelt und deshalb hinterfragt es auch niemand.

Das Setting, das Worldbuilding, die Kytharer, die Charaktere - all das konnte mich komplett überzeugen.

Charaktere
Meyruka - Mey genannt - ist eine junge Frau, die ihr Leben lang auf einen Übergriff der Aliens vorbereitet worden ist. Sie kann kämpfen, hat Führungsqualitäten und weiss, worauf es in brenzligen Situationen ankommt. Dennoch hat sie nie ihren Humor und ihre Integrität verloren und so ist sie eine ziemlich sympathische, starke Protagonistin.

Syn Leroi ist Offizier bei den Kytharern und ein Taroak - ein künstlich gezüchteter Krieger. Er ist stark, perfekt ausgebildet und trotzdem anders, als die anderen Taroak. Denn er macht sich Gedanken über die Macht der Kytharer, über ihr System, und ob das alles richtig ist, oder doch eher falsch. Ihn fand ich von Beginn an interessant und sympathisch und spätestens als er zum ersten Mal auf Menschen trifft, hat er mein Herz vollkommen gewonnen.

Die Charaktere waren, wie praktisch alles andere auch, sehr glaubhaft und toll ausgearbeitet. Besonders die beiden Protagonisten hatten eine tollte Tiefe, die ich immer sehr schätze. Jeder hat seine Ängste und Schwächen, seine Träume und Hoffnungen. Aber auch die anderen Charaktere sind mir ans Herz gewachsen. Insbesondere die beiden menschlichen Krieger Chan und Hank fand ich zum brüllen.

Fazit
Trotz anfänglicher Schwierigkeiten konnte mich die Geschichte um Meyruka und Syn vollständig in seinen Bann ziehen. Das Szenario, so düster und erschreckend es auch sein mag, war wirklich gut umschrieben und das ganze Setting hat mich total überzeugt. "Lost in strange Eyes" ist ein toll gemachtes Sci-Fi-Abenteuer, dass sich definitiv zu lesen lohnt!

Veröffentlicht am 05.01.2017

Ein toller Abschluss mit ein paar kleinen Schwächen

Fairy - Das Band der Magie 3
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Inhalt
Die junge Fairy ist schon lange heimlich in den Krieger Brahn verleibt. Blöd nur, dass die Urmutter, Herrscherin über ihr Volk, niemals eine Verbindung zwischen den beiden akzeptieren würde, denn ...

Inhalt
Die junge Fairy ist schon lange heimlich in den Krieger Brahn verleibt. Blöd nur, dass die Urmutter, Herrscherin über ihr Volk, niemals eine Verbindung zwischen den beiden akzeptieren würde, denn eine Verbindung zwischen Fairy's Volk, den Pari, und dem Volk von Brahn, den Shadun, ist verpönt und undenkbar. Ausserdem hat Fairy auch gerade grössere Probleme, als Verliebtsein. Zum Beispiel die vielen Bäume, die langsam sterben, und denen offenbar nur sie helfen kann. Doch dann stellt die Urmutter ihr eine unsäglich Aufgabe, und Fairy muss sich entscheiden; ihr Volk, oder Brahn's?

Meine Meinung
Seit Band 1 bin ich Fan von der Reihe und vor allem auch vom Schreibstil der Autorin. Und auch wenn es wiederum eine ganze Weile her ist, seit ich den zweiten Teil gelesen habe, war ich sofort wieder in der Welt der Mar versunken. Mir persönlich sind aber in diesem dritten Teil Wörter aufgefallen, die ich gar nicht gerne lese in einer Fantasy-Geschichte wie dieser; Anglizismen, wie z.B. Sixpack und Snob. Eine kleine Kritik an einem sonst grossartigen Schreibstil.

Die Fantasie der Autorin ist einfach grossartig. Sie schafft unglaubliche Wesen, eigene Völker, die man so noch nicht gesehen hat, Magie und Liebe. Doch hier war mir genau das plötzlich zu viel. Wo ich in Band 1 und 2 noch begeistert von der Vielfalt war, war mir diese hier zu wild. Und gleichzeitig kann ich die Welt der Autorin wieder nur loben. Vorallem die Elementargeister haben es mir so richtig angetan. Natürlich allen voran: Hicks, der Erdgeist mit Dauerschluckauf. Wie süss ist das denn bitte? Ich bin also etwas ambivalent gestimmt. Einerseits ist die Welt - sind die Wesen darin - einfach wunderbar. Andererseits sind gewisse Dinge, Fähigkeiten, Gestalten, zumindest in diesem Band einfach ein bisschen zu viel. Weniger ist manchmal mehr.

Vor allem im mittleren Teil des Buches, waren mir die Fähigkeiten gewisser Protagonisten too much. Vielfalt ist schön und gut, sollte aber auch ihre Grenzen haben. Alles in allem hat mir der mittlere Teil des Buches nicht sooo gut gefallen, da sehr viel Kampfszenen vorkamen. Nichts gegen Kampfszenen, hier waren sie mir aber einfach zu bunt, zu fantastisch. Im ersten Teil des Buches lernt man mehr von Fairy kennen, der Hauptprotagonistin und Namensgeberin von Band 3, man lernt Brahn wieder lieben (schon seit Band 1 bin ich verknallt in ihn), es ist locker und witzig und gleichzeitig plagt einen eine düstere Vorahnung. Also ein gelungener erster Abschnitt. Dann kommt besagter mittlerer Teil, der mir zu chaotisch war. Zum Glück hat dann das letzte Drittel alles wieder gerettet. Ich will jetzt hier nicht spoilern, aber gerade dieser letzte Abschnitt ist wirklich zauberhaft geschrieben und beschrieben und es fühlt sich wie ein Märchen an, sodass einem das Herz aufgeht.

Während die ersten beiden Teile der Reihe noch so richtig zum lachen anregen, wirkt dieser dritte Band eher düster und bedrohlich. Was nicht zuletzt an der Urmutter liegt, Herrscherin der Pari. Und an Fairy, die irgendwie immer zu viel nachdenkt, und dann auch wieder zu wenig. Dennoch ist es ein würdiger Abschluss (oder kommt da noch mehr?) für diese Reihe. Mir hat es - mit ein paar wenigen Szenen - Spass gemacht, diesen dritten Band zu lesen und ich kann die Reihe jedem Fantasy-Fan nur empfehlen.

Setting
Auch der dritte Band spielt wieder in der magischen Welt, die von den Mar bewohnt wird, magiebegabten Wesen. Wer Band 1 und 2 nicht gelesen hat, wird sich hier hilflos verlaufen, Vorwissen wird definitiv benötigt! Rentiert aber auch, denn die Welt und die Wesen darin sind es wirklich Wert, entdeckt zu werden.

Diesmal im Mittelpunkt stehen das Volk der Pari und dasjenige der Shadun. Die Pari sind kleinwüchsige Waldwesen mit Haut ähnlich wie Rinde und Dornenranken auf dem Kopf. Sie leben zurückgezogen und abgeschottet von anderen Völkern - auf Befehl ihrer Herrscherin, der Urmutter. Die Shadun hingegen sind eine grossgewachsene Kriegerrasse, die sich in Wölfe verwandeln können und deren eigentliche Form Schatten sind. Sie leben mit den anderen Mar zusammen ein friedliches Leben, aber wehe, man bedroht ihre Liebsten! Die Shadun waren mir von Anfang an die liebste Rasse aus der Geschichte. Sie sind stark und beschützerisch und doch sehr authentisch und liebevoll.

Hauptschauplatz sind der Wald der Pari und das Dorf der Mar. Beide waren wunderbar beschrieben. Aber manchmal hätte mir eine Karte bei der Orientierung geholfen!

Charaktere
Fairy ist eine junge, eigensinnige Pari. Sie scheint eine besondere Gabe zu besitzen, respektive gleich zwei - einerseits kann nur sie die kranken Bäume retten. Und andererseits hat sie eine natürliche Begabung, Brahn in Lebensgefahr zu bringen. Richtig gelesen. Mehrere Male versucht Fairy nämlich ihren Schwarm umzubringen - meist ziemlich ungewollt. Sie war mir eigentlich von Anfang an sehr sympathisch, auch wenn mich ihre Egotouren manchmal etwas genervt haben. Aber diese haben zur Charakterentwicklung beigetragen und deshalb kann ich darüber hinwegsehen. Apropos Charakterentwicklung. Diese war zwar sehr gelungen, leider aber auch vorhersehbar...

Brahn ist über beide Ohren verliebt in Fairy. Für einen Krieger ist er ganz besonders romantisch veranlagt, um nicht gar zu sagen, hoffnungslos romantisch. Und gleichzeitig nicht sehr begabt in romantischen Dingen, was wirklich sehr komisch war und gut umgesetzt wurde. Er ist wahnsinnig bemüht um Fairy, was mich richtig gerührt hat. Vor allem seine Geduld und sein Verständnis haben mir sehr gut gefallen.

Hicks ist ein Erdgeist, der sich irgendwie an Brahn gebunden hat. Natürlich nicht auf magische Weise, aber trotzdem lässt der kleine Kerl den Shadun nicht mehr aus den Augen. Dass er ständig Schluckauf hat, macht ihn ganz besonders niedlich. Und so baut er immer mal wieder das Haus von Brahn um oder buddelt ungewollt Löcher in die Erde.

Besondere Erwähnung verdient hier auch die Herrscherin der Pari - die Urmutter. Wer oder was diese genau ist, erzähle ich euch hier nicht, nur, dass sie ein unglaublich gemeiner, hinterhältiger Charakter ist. Grausam. Ganz ehrlich? Sie ist sogar noch schlimmer als Professor Umbridge aus Harry Potter!

Fazit
Der dritte Band der Reihe entführt den Leser wieder in eine magische Welt voller unglaublicher Geschöpfe. Ein toller Schreibstil, gelungene Charaktere und ein wunderbares Ende. Dennoch konnte mich das Buch nicht ganz so vollkommen überzeugen, wie die Vorgänger.

Veröffentlicht am 30.10.2016

Fesselnd und voller Geheimnisse

Gejagte der Schatten (Seday Academy 1)
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Inhalt
Die junge Cey ist eine J'ajal, sie ist von ungewöhnlicher Schönheit und mit besonderen Fähigkeiten ausgestattet. Sogar unter den ihren ist sie etwas Besonderes und so befindet sie sich seit sie ...

Inhalt
Die junge Cey ist eine J'ajal, sie ist von ungewöhnlicher Schönheit und mit besonderen Fähigkeiten ausgestattet. Sogar unter den ihren ist sie etwas Besonderes und so befindet sie sich seit sie denken kann auf der Flucht, versteckt sich, bleibt nie lange am selben Ort. Bis die Seday, eine den Menschen wohlgesinnte Gruppierung der J'ajal, sie einfangen und auf ihre Akademie bringen, um sie auszubilden. Unter der Aufsicht eines ihrer Anführer, Xyen, soll sie die Kontrolle über sich erlangen. Aber Cey ist nicht die, die sie vorzugeben scheint. Und Xyen ist anders, als sie denkt... attraktiver, fürsorglicher, ehrlicher. Doch kann sie ihm vertrauen?

Meine Meinung
Der Einstieg in das Buch ist mir sehr leicht gefallen. Der Schreibstil lässt sich angenehm lesen und mein Interesse war recht schnell geweckt, da ich vorher noch nie etwas von J'ajal, Seday und anderen solchen Wesen gehört hatte und unbedingt herausfinden wollte, was es damit auf sich hat.

Der Leser begleitet Cey, die sich, und das merkt man recht schnell, an nichts und niemanden bindet und irgendwie dauernd auf der Flucht ist. Vor allem vor anderen J'ajal. Wie Xyen. Der den Seday angehört, einer Gruppierung der J'ajal, die (im Gegensatz zu manchen anderen Gruppierungen) gut zu den Menschen sind und unter anderem das FBI unterstützen. Natürlich schafft Cey die Flucht nicht ewig und so ist sie bald in den Händen von Xyen. Nach und nach muss man als Leser feststellen, dass man so gar keine Ahnung hat, wer denn Cey überhaupt ist. Sie ist anders als die anderen J'ajal, hat mehr als eine besondere Begabung, leidet oft an Schmerzen und Albträumen, ja, eigentlich hat man keine Ahnung, wer oder was Cey ist. Und gerade das hat mir besonders Spass gemacht. Immer wieder bekommt man Häppchen zugeworfen, dichtet sich was zusammen, aber ob man auf der richtigen Spur ist, weiss man nicht. Das fesselt ungemein.

Natürlich wurde mit der "Seday Academy" das Rad nicht neu erfunden; eine Gruppierung nicht rein menschlicher Wesen, die ihre Jugend in einer Akademie mit (speziellem) Unterricht und Kampftraining ausbildet, die gemeinsam leben, essen, ihre Zeit verbringen. Aber tatsächlich liegt - trotz des Titels - der Hauptaugenmerk in diesem ersten Band nicht unbedingt auf der Akademie, sondern auf Cey, die erst mal lernen muss, wieder zu vertrauen, und deren Geheimnisse man langsam aufdeckt.

Mich hat das Buch wirklich gut unterhalten, und dennoch, irgendwie hat etwas gefehlt. Vor allem im letzten Drittel merkt man, wie sich langsam eine Liebesgeschichte anbahnt, und doch passiert nichts wirklich. Da wäre definitiv noch etwas Luft nach oben gewesen. Was mich zwischendurch gestört hat, waren die Namen. Nicht nur das Wort J'ajal, sondern auch einige der Protagonisten hatten schwierige Namen, über die ich beim Lesen gestolpert bin. Das ist nur mein Empfinden, trotzdem hat es den Lesefluss etwas behindert.

Setting
Die Geschichte um Cey spielt in unserer Welt, die aber um die J'ajal bereichert wurde. Die J'ajal sind - sofern ich das richtig verstanden habe - ehemalige Menschen, die im Teenageralter zu J'ajals "erwachen". So kann es also eigentlich jedem passieren. Die J'ajal sind ausserordentlich schön und haben eine besondere Begabung. So kann einer z.B. die Gefühle von anderen besonders gut empfangen und lenken, während ein anderer vielleicht herausragend in medizinischen Belangen ist oder Angst verbreiten kann. Bei den J'ajal läuft vieles über die Gedanken. Sie können so untereinander kommunizieren und orientieren sich auch so im Leben. Sie sind ausserdem stärker und schneller als normale Menschen. Mit den J'ajal hat die Autorin eine völlig neue Gattung geschaffen, was mir sehr gut gefällt. Es macht Spass, etwas so neues zu entdecken.

Die Seday Academy liegt abgeschottet von der Menschheit und von einem Zaun umgeben, damit niemand rein oder raus kann. Das Gebäude ist altehrwürdig und ich hätte es echt gerne weiter erkundet, aber Cey hatte eine rechte Abneigung dagegen Ich bin gespannt, ob man die Akademie in Band 2 wieder antrifft, der Titel der Reihe lässt es aber vermuten.

Das Setting des Buches hat mir gut gefallen, die Autorin hat alles sehr authentisch rüber gebracht und ich hatte wie gesagt Spass daran, alles zu entdecken.

Charaktere
Cey ist unsere Hauptprotagonistin. Sie ist ganz anders als alle anderen, was man schnell bemerkt. Denn sie hat nicht nur andere Fähigkeiten, nein, sie scheint sich auch an nicht viel zu erinnern. So weiss sie zum Beispiel nicht, wie alt sie wirklich ist und wie ihr menschlicher Name war. Sie vertraut niemandem, leidet unter schlimmen Albträumen und wenn ein anderer J'ajal sie berührt, schmerzt sie das. All die Geheimnisse, die diese Protagonistin mit sich bringt, deckt man nur nach und nach auf, und gegen Ende des Buches wird schnell klar: man muss an der Geschichte dranbleiben, denn irgendwie weiss man immer noch nicht, was denn nun Sache ist und wer Cey ist.

Xyen ist einer der Seday, ein kampferprobter und militärisch geschickter Mann, der recht eindrücklich ist. In Cey sieht er eine Herausforderung, aber als er sie näher kennen lernt, werden seine Beschützerinstinkte angesprochen. Er will Cey helfen und ihre Geheimnisse lüften. Gleichzeitig muss er sich mit dem FBI und einer Mordserie herumschlagen, was ihn zusätzlich belastet. Er war mir von Anfang an sympathisch und sein bestimmtes, aber auch liebevolles Wesen gefällt mir.

Die Charaktere in der Geschichte fand ich alle sehr interessant. Besonders angetan hat es mir Nathan, der Sunnyboy und Computergeek. Ich hoffe, dass wir ihn im zweiten Band wieder antreffen...

Fazit
Ein spannender Auftakt zu einer Reihe über die bisher noch unbekannten J'ajal. Besonders die geheimnisvolle Protagonistin hat es mir angetan, ich muss unbedingt wissen, was sie alles verbirgt und warum. Obwohl noch ein wenig Luft nach oben bleibt, wurde ich wirklich gut unterhalten.

Veröffentlicht am 11.10.2016

Ein toller Auftakt!

Das Juwel - Die Gabe
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Inhalt
In der Einzigen Stadt werden Mädchen mit besonderen Begabungen geboren. Diese Mädchen werden ausgebildet, um später dem Adel zu dienen. Eine von ihnen ist Violet, die eine ganz besondere Begabung ...

Inhalt
In der Einzigen Stadt werden Mädchen mit besonderen Begabungen geboren. Diese Mädchen werden ausgebildet, um später dem Adel zu dienen. Eine von ihnen ist Violet, die eine ganz besondere Begabung im sogenannten dritten Auspizium, dem Wachstum, besitzt. So ist es nicht erstaunlich, dass sie ausgewählt wird, um einem der vier Gründungshäuser zu dienen. Doch bald muss Violet feststellen, dass das Leben im Juwel, im Herzen der Stadt, wo der Adel und das Fürstenpaar wohnen, nicht nur aus schönen Kleidern, glänzendem Schmuck und rauschenden Festen besteht, sondern dass Neid und Missgunst herrschen. Und dass sie als Surrogat, als Dienerin, eine weit schlimmere Funktion hat, als nur mit ihrer Gabe zu dienen...

Meine Meinung
Ich war ja erst etwas skeptisch. "Das Juwel" ist eines dieser Bücher, das ganz besonders gehypet wurde. Und bekanntlich gefallen mir viele dieser Hype-Bücher nicht sonderlich. Aber dieses hier hat mich eines besseren belehrt und mich voll in seinen Bann gezogen.

Der Schreibstil ist toll und lässt sich richtig schnell lesen, die Seiten fliegen nur so. Die Autorin hat es geschafft, die richtige Stimmung herauf zu beschwören, so dass ich mich an den richtigen Stellen beklemmt, freudig oder traurig gefühlt habe. Das Einzige, was mir nicht so gefallen hat, war, dass so viel Zeit auf die Beschreibung von Kleidern, Schmuck und Frisuren verwendet wurde. Aber das gehört hier wohl einfach dazu.

Die Geschichte von Violet fängt spannend an, man begleitet sie am letzten Tag vor ihrer Auktion, was schon mal eine Menge Fragen und ein mulmiges Gefühl aufwirft. Hier wird schnell klar, in der Einzigen Stadt läuft so einiges, aber fair ist das ganz bestimmt nicht. "Das Juwel" ist eine typische Dystopie, die mich voll überzeugen konnte. Die Zukunftsvision, die die Autorin hier hatte, ist eine ganz furchtbare, und mit jeden Kapitel tun sich neue Abgründe auf.

Einen halben Punkt Abzug gebe ich wegen der Liebesgeschichte. Die taucht nämlich urplötzlich auf und geht ohne irgendwelche Räson einfach los. Mir war das ein bisschen zu schnell und unglaubwürdig. Wie sie sich entwickelt hat, fand ich hingegen wieder gut.

Setting
Die Einzige Stadt ist in fünf Ringe aufgeteilt, die jeweils durch Mauern voneinander abgetrennt sind. Soweit nichts Neues. Der äusserste Ring, der Sumpf, ist das Zuhause der Armen, unter anderem auch von Violet's Familie. Im zweiten Ring befindet sich die Farm, wo Tiere gehalten und Lebensmittel produziert werden. Im Dritten, dem Schlot, befinden sich die Fabriken, ein trostloser, grauer, staubiger Ort. Im vierten Ring, die Bank genannt, befinden sich die Geschäfte sowie das Zuhause von Mittelstand und oberer Klasse. Und in der Mitte, das Herz der Stadt bildend, befindet sich das Juwel mit all seinen Palästen und Schlössern und dem Sitz des Fürstenpaares.

Das Setting hat mir gut gefallen. Auch wenn es, wie schon erwähnt, nichts wirklich Neues ist, ist es doch sehr praktisch, um sich zurecht zu finden. Ausserdem sind die Ringe gut beschrieben und auch sonst hat mich das Worldbuilding wirklich überzeugen können.

Charaktere
Violet ist eine sehr sympathische junge Frau. Sie besitzt wie die anderen sogenannten Surrogaten die Gabe, das heisst, sie kann Dinge sowohl farblich als auch formlich verändern und auch wachsen lassen. Aufgewachsen im Sumpf bleibt sie aber stets ihren Wurzeln treu und sehnt sich nach ihrer Familie. Ihr sind Familie und Freunde wichtiger als alles andere, und es gibt kaum etwas, was sie nicht für einen geliebten Menschen tun würde. In ihr schlummert ausserdem eine kleine Rebellin, denn sie begreift schnell, dass im Juwel nicht alles mit rechten Dingen zugeht, was ihr gehörig gegen den Strich geht.

Neben der Hauptprotagonistin tauchen natürlich noch ein paar andere, besondere Charaktere auf, die mich allesamt überzeugen konnten. Wir hätten da zum Beispiel:

Raven, die beste Freundin von Violet. Eine echte Kämpfernatur. Annabelle, die Stumme Zofe von Violet, die ein wahnsinnig gütiges Herz hat und gleichzeitig wahnsinnige Angst vor ihrer Herrin. Die Herzogin vom See, die Herrin von Violet. Sie ist eine sehr undurchsichtige Person. Einerseits grausam, fies und hinterhältig, andererseits bemüht sie sich sehr um ihr Surrogat. Lucien, Zofe der Fürstin und ein geheimnisvoller Typ, gleichzeitig aber irgendwie auch ein Freund für Violet. Ash, ein Gefährte, der sehr unter seinen Entscheidungen leidet und mit Violet jemanden findet, der Ähnliches erlebt hat.

Das Buch sprüht nur so vor tollen und manchmal auch grausamen Charakteren, was ich wirklich sehr gelungen fand.

Fazit
"Die Gabe" ist ein wunderbarer Auftakt zu einer Reihe, die ich definitiv im Auge behalten werde. Spannung, Geheimnisse, tolle Charaktere, was will man mehr als Leser?

4.5 Sterne

Veröffentlicht am 08.10.2016

Ruhig aber doch packend und mysteriös

Ocean Rose. Verwandlung
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Inhalt
Wochen sind vergangen, seit Vanessa und ihre Freunde das unmöglich geschafft haben und das Meer bei Winter Harbor zugefroren haben. Wochen, in denen Vanessa damit kämpft, zu akzeptieren, wer, oder ...

Inhalt
Wochen sind vergangen, seit Vanessa und ihre Freunde das unmöglich geschafft haben und das Meer bei Winter Harbor zugefroren haben. Wochen, in denen Vanessa damit kämpft, zu akzeptieren, wer, oder besser gesagt, was sie ist, in denen sie mit sich hadert, weil sie weiss, dass Simon sie nur liebt, weil sie ihn durch ihre Kräfte so anzieht. Während sie sich langsam an ihr neues Leben gewöhnt und immer mehr über ihre Vergangenheit herausfindet, tauchen plötzlich neue Leichen auf und Vanessa sieht überall Zara und Raina. Doch wie kann das sein, die beiden sind doch tot?

Meine Meinung
Wie schon Band 1 hat mich auch dieser Teil wieder sofort durch seinen wunderschönen Schreibstil in seinen Bann gezogen. Allein deswegen finde ich die Reihe lesenswert, denn die Autorin schafft es einfach, eine unglaubliche Atmosphäre zu kreieren und die Gefühle der Protagonisten wunderbar rüber zu bringen.

Dieser zweite Teil ist viel ruhiger als sein Vorgänger, wenn auch gespickt mit mehr mystischen, geheimnisvollen Momenten. Man begleitet Vanessa in ihrem Leben, merkt, wie sehr sie damit hadert, eine Sirene zu sein, wie sehr sie an sich zweifelt, aber auch wie sehr sie der Tod von Justine immer noch belastet. Sie leidet auch darunter, dass ihr ihre Eltern immer noch nicht die Wahrheit über sie erzählt haben und so gräbt sie sich selber durch die Familiengeheimnisse. Währenddessen hadert sie mit sich, weil sie weiss, dass Simon sie nur wegen ihrer Gabe liebt, weil sie ihn so anzieht, und sie weiss auch, dass sie ihn nicht ausnützen will. Gleichzeitig taucht Parker auf, der Schulschönling, und scheinbar der einzige, der weder von Justine weiss, noch ihrer Anziehungskraft erliegt. Dies geniesst sie umso mehr, was sie noch mehr in eine Zwickmühle bringt.

Gerade weil dieser Teil sehr ruhig ist und sich auf Vanessa konzentriert, ihr Leben in der Familie, ihr Liebesleben und die College-Sorgen, kann ich durchaus nachvollziehen, wenn manche Menschen das Buch als langweilig empfinden. Für mich war es das aber überhaupt nicht, ich war sofort wieder gefesselt und bin einfach begeistert von der Reihe. Einen halben Punkt Abzug muss ich dennoch geben, denn ich habe mich manchmal recht geärgert, dass Vanessa ein wenig eine Ego-Tour macht, anstatt dass sie (zumindest ihrer besten Freundin Paige) die Wahrheit über sich erzählt.

Setting
"Verwandlung" spielt dieses mal nicht nur in Winter Harbor sondern auch zu einem grossen Teil in Boston, wo Vanessa mit ihrer Familie lebt. Mich hat wieder einmal sehr begeistert, wie gut die Autorin ein Setting rüberbringen kann, wie sehr man sich beim Lesen "vor Ort" fühlt.

Winter Harbor trifft man diesmal im Herbst / Winter an, was mir auch sehr gut gefallen hat. Wo im ersten Band noch Sommer war, ist das Küstendorf diesmal ziemlich ausgestorben, verlassen, wirkt trostlos.

Boston hingegen wird als ziemlich hektisch beschrieben, besonders das Leben in der Schule wird hier beleuchtet, wie auch einige Szenen zu Hause bei Vanessa.

Charaktere
Vanessa hat sich seit dem ersten Band ziemlich verändert, schliesslich weiss sie nun um ihre wahre Herkunft. Während sie ihre Ängste beinahe alle besiegt hat, wird sie nun von Selbstzweifeln geplagt. Nicht nur wegen dem, was sie ist, sondern auch, weil sie sich im Liebeschaos befindet und sich um ihre Zukunft kümmern muss. Ich fand ihre Gedankengänge und Gefühle wieder sehr realistisch und sie ist mir immer noch sehr sympathisch.

Simon ist über beide Ohren verliebt in Vanessa und ein sehr treuer, loyaler und wunderbarer Kerl. Er würde alles tun für seine Liebe und ist einfach nur der perfekte Freund.

Parker ist der Sohn eines wichtigen, reichen Geschäftsmannes, was er in Wahrheit aber alles andere als toll findet. Schliesslich will er sein eigenes Leben leben können, aber bei so einem Vater gar nicht so einfach. Er ist ein sehr einfühlsamer aber auch witziger Kerl und ich muss ehrlich sagen, dass er echte Konkurrenz für Simon ist. Zumindest was meine persönlichen Gefühle angeht

Die Charaktere im Buch haben mich wieder alle total überzeugen können. Vanessas Mom kämpft immer noch mit dem Tod von Justine, was sie beinahe in den Wahnsinn treibt, ihr Dad kämpft natürlich damit und merkt gleichzeitig, wie seine Beziehung zu Vanessa leidet, Paige, die mittlerweile bei ihnen wohnt, ist noch sehr verwirrt und muss sich erst erholen und wieder im Leben zurecht finden und auch die alte Betty bekommt man wieder zu sehen, diesmal aber mit einem grossen Geheimnis.

Fazit
Ein sehr ruhiger aber wunderschön geschriebener zweiter Teil, mit kleinen Schwächen, der mich aber wieder vollkommen in seinen Bann ziehen konnte.