Nachdem Oma Samtkraut zusammen mit ihrem Grab spurlos verschwunden ist, leisten einige Postmortale nun aktiven Widerstand gegen die Bauarbeiten auf dem alten Friedhof und zerstören die Bagger um ihre eigenen Gräber zu schützen. Das wird das Voranschreiten der Planierung jedoch nicht auf Dauer verhindern können, weshalb die Zombies selbst einen Weg ins Totenreich finden müssen.
Für Alisik würde das bedeuten sich von Ruben verabschieden zu müssen - für immer. Natürlich wusste sie von Anfang an, dass ihre Beziehung keine Zukunft haben würde, das macht ihr diese Entscheidung allerdings nicht leichter …
Kritik
Alisik - Frühling ist erneut eine sehr gelungene Fortsetzung der gemeinsamen Graphic Novel von Autor Hubertus Rufledt und Illustrator Helge Vogt, die die Geschichte um Alisik, die nun schon seit einem halben Jahr als Zombie auf dem Friedhof unterwegs ist, sowie die anderen Postmortalen nahtlos weiterführt.
Der unerwartete Verlust von Oma Samtkraut hat die anderen Postmortalen nicht nur wütend gemacht, sie fürchten sich auch vor der ungewissen Zukunft, die ihnen bevorsteht, wenn ihre letzten Ruhestätten genauso planiert werden. Aus diesem Grund wollen sie die weiteren Bauarbeiten verhindern, doch sie können sie bloß nachts aktiv sabotieren, denn tagsüber liegen sie schlafend in ihren Gräbern und können somit nichts dagegen ausrichten.
Alisik verliebt sich langsam aber sicher in Ruben, was es immer schwieriger für sie macht mit ihm zusammen zu sein. Er ist nach wie vor der einzige Mensch, der sie wahrnehmen kann, sodass es ihm zum Beispiel unmöglich ist sie seinen Freunden vorzustellen. Für diese ist Alisik nämlich vollkommen unsichtbar und muss dann sogar vor Ruben den Anschein erwecken plötzlich verschwunden zu sein. Immerhin möchte sie nicht, dass Ruben für verrückt gehalten und am Ende in eine Psychiatrie eingewiesen wird. Deshalb beschließt sie schweren Herzens sich in Zukunft von ihm fernzuhalten, so schmerzhaft das auch für sie sein mag.
Erst als sie die Erinnerungen an den Autounfall und damit an ihren Tod zurückerlangt, der sich anders abgespielt hat als bisher vermutet und Rubens Leben ebenfalls für immer verändert hat, erzählt sie ihm schließlich die Wahrheit über sich und ihr Dasein als Untote.
Die Handlung wird, mit Ausnahme der kurzen Interludien, weiterhin aus Alisiks Perspektive geschildert und wie bisher gibt es zwischendurch auch ganze Seiten mit Text an Stelle der Panels mit Sprechblasen. Dadurch fühlt man richtig mit Alisik mit und ist genauso traurig darüber wie sie, dass die Beziehung zwischen ihr und Ruben keine Zukunft haben kann.
Im dritten Band erfährt man zudem endlich mehr über die Vergangenheit des Generals, wie er den Tod fand und welche Schuld er dabei auf sich geladen hat.
Die detailreichen und meist eher dunklen Illustrationen passen immer noch hervorragend zur Geschichte und unterstützen die düstere Atmosphäre der Graphic Novel.
Das Ende ist dieses Mal besonders spannend und lässt einen das Finale sehnsüchtig erwarten. Den verbliebenen Postis bleibt letztlich nur noch ein Ausweg als die Bagger kurz davor sind ihre Gräber zu erreichen: das Totenreich. Doch was erwartet sie dort? Was geschieht dann mit Ruben? Und wo war Alisiks Vater die ganze Zeit?
Fazit
Alisik - Frühling ist eine gelungene Fortsetzung, die sich Fans der beiden Vorgänger nicht entgehen lassen sollten. Alisiks Erinnerungen kehren endlich zurück, sie beichtet Ruben was sie ist und die Postis treten bald ihre letzte Reise an. Das mit Sicherheit ebenso spannende Finale will man nach diesen Ereignissen so schnell wie möglich lesen.