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Veröffentlicht am 30.10.2016

Dank sympathischer Figuren, einer Portion Humor und dem richtigen Maß an Gefühl ein toller New Adult Roman

Begin Again
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Alles, was Allie sich wünscht, ist ein neuer Anfang, weit weg von ihrer Vergangenheit und ihren Eltern, die ihr ganzes Leben zu kontrollieren versuchen. Also zieht sie für ihr Studium mit einem neuen Namen ...

Alles, was Allie sich wünscht, ist ein neuer Anfang, weit weg von ihrer Vergangenheit und ihren Eltern, die ihr ganzes Leben zu kontrollieren versuchen. Also zieht sie für ihr Studium mit einem neuen Namen in eine fremde Stadt, in der niemand sie kennt. Die Suche nach einer Unterkunft gestaltet sich so kurz vor Beginn des Semesters jedoch schwieriger als erwartet und am Ende bleibt ihr keine andere Wahl als bei dem attraktiven, aber überaus launischen Kaden einzuziehen, der eigentlich auf keinen Fall einen weiblichen Mitbewohner wollte. Sofort stellt er daher Regeln für ihr gemeinsames Zusammenleben auf: Keine Gefühlsduselei und vor allem kein Körperkontakt! Leichter gesagt als getan, denn je mehr die beiden über einander erfahren, desto näher kommen sie sich mit der Zeit auch …

Begin Again ist ein gelungener New Adult Roman, der insbesondere durch die sympathischen, vielschichtigen sowie ungewöhnlichen Charaktere besticht und daher vor allem Fans des Genres sicher gefallen wird.

Die Heldin Allie, aus deren Perspektive das gesamte Geschehen geschildert wird, ist einem von Beginn an sehr sympathisch und ihr Geplapper stört einen nicht im Geringsten. Man kann sich sehr gut mit ihr identifizieren und ihre Handlungen stets nachvollziehen. Sie ist ein sehr einfühlsamer Mensch und man versteht nur zu gut, dass sie ihr altes Leben ablehnt. Zum ersten Mal hat sie richtige Freunde, die aufrichtig an ihr interessiert und nicht nur darauf aus sind, einen Vorteil aus der Beziehung zu gewinnen. Sie ist liebenswert, ziemlich nah am Wasser gebaut und immer für ihre Freunde da. Man freut sich mit ihr über ihre neu gewonnene Freiheit und ärgert sich oft mit ihr über Kadens widersprüchliches Verhalten. Die vielen Anspielungen auf ihre Vergangenheit und den Grund für ihre Flucht in eine neue Stadt machen einen außerdem sofort neugierig.

Kaden erscheint hingegen zunächst sehr launisch, geradezu kratzbürstig, und verhält sich Allie gegenüber nicht immer fair. Manchmal ist er gnadenlos ehrlich, dennoch mag man ihn, weil man schnell merkt, dass sich hinter dieser rauen Schale irgendwo ein weicher Kern verbirgt. Leider tendiert er dazu Leute von sich zu stoßen und geht immer sehr schnell wieder auf Distanz, sobald man ihm zu nahe kommt oder er einmal unerwünschte Gefühle zulässt. Wenn Allie ihn wirklich braucht, ist er jedoch für sie da und steht ihr bei. Ferner ist er durchaus in der Lage zuzugeben, wenn er einen Fehler begangen hat und sich für diesen zu entschuldigen. Schön und äußerst interessant ist darüber hinaus, dass jedes von Kadens Tattoos eine besondere Bedeutung und seine ganz eigene Geschichte hat.

Zwischen Allie und Kaden knistert es schon nach kurzer Zeit heftig, die gegenseitige Anziehung ist spürbar und Kadens Regeln sind daher von Anfang an zum Scheitern verurteilt. Nach und nach entwickeln sie echte Gefühle füreinander, lernen sich aber erst einmal richtig kennen, bevor sie sich aufeinander einlassen und wollen dem jeweils anderen beide nicht nur als Ablenkung dienen. Die gemeinsame Liebe zur Musik und die Freude am Wandern verbindet sie zusätzlich und ist zudem mal etwas völlig Anderes. Allerdings ist es für beide nicht einfach sich nach so langer Zeit des Schweigens einem anderen zu öffnen und das Vergangene endlich hinter sich zu lassen. Insbesondere Kaden hat mit großen Schuldgefühlen zu kämpfen, doch gemeinsam können sie einander dabei helfen ihre Vergangenheit zu überwinden und ein neues Leben zu beginnen.

Zum Glück haben beide ganz fantastische Freunde, die sie gut kennen, ihnen helfen und, im Hinblick auf Kaden, wenn nötig auch mal einen Schubs in die richtige Richtung geben. Es sind folglich gleich mehrere, großartige Nebencharaktere vorhanden, allen voran Dawn, die Allie eine so gute und loyale Freundin ist, dass man gar nicht anders kann als sie sofort ins Herz zu schließen. Umso mehr freut man sich schon jetzt auf die Fortsetzung Trust Again, die man garantiert ebenfalls lesen wird, weil Dawn in dieser zur Hauptfigur und somit ihre Geschichte erzählt wird. Dass sich zwischen ihr und dem nicht weniger sympathischen Spencer langsam etwas anbahnt, deutet sich ja schon in diesem Band an.

Die Handlung ist fesselnd, da man die ganze Zeit mit den Charakteren mitfiebert und mehr über ihre jeweilige Vergangenheit herausfinden will. In Bezug auf die Erlebnisse, vor denen Allie zu fliehen versucht, hat man schnell einen Verdacht. Dieser bestätigt sich im Endeffekt zwar nicht ganz, geht aber immerhin schon in eine ähnliche Richtung und die Wahrheit ist nicht unbedingt weniger schlimm. Das Ausmaß dessen, was Kaden damals widerfahren ist, trifft einen dagegen vollkommen unvorbereitet und schockiert zutiefst.

Traurigerweise sind in beiden Fällen wenigstens teilweise die Eltern für die emotionalen Probleme ihrer Kinder verantwortlich. Allies Eltern unterstützen sie kaum oder zumindest nicht auf die Art, auf die es eigentlich ankäme, und akzeptieren ebenso wenig ihren eigentlich ziemlich respektablen Berufswunsch. Während ihr Vater sich kaum für sie interessiert, ist ihrer Mutter der äußere Schein oftmals wichtiger als das Wohlergehen ihrer Tochter, weshalb sie keinerlei Rücksicht auf Allies Gefühle oder Wünsche nimmt. Sie und ihre ganze oberflächliche Art sind einem daher augenblicklich verhasst. Von Kadens Bruder kann man nichts Gegenteiliges behaupten, dieser hat jedoch zum Glück nur einen einzigen Auftritt.
Eine willkommene Abwechslung ist im Unterschied dazu Kadens ausgesprochen liebenswürdige Mutter Rachel. Man spürt deutlich, wie sehr sie ihren Sohn liebt und wie viel er ihr bedeutet, was unverkennbar auf Gegenseitigkeit beruht. Sie empfängt Allie mit offenen Armen, versucht aber auch ihren Sohn zu schützen, weil sie genau weiß, wie sehr er in der Vergangenheit schon einmal verletzt wurde.

Das Ende ist im Großen und Ganzen gut gelungen und auf jeden Fall zufriedenstellend. Lediglich die finale Versöhnung von Allie und Kaden geht ein wenig zu schnell. Es hätte ruhig etwas länger dauern können bis sie ihm den größten Fehler seines Lebens verzeiht. Wobei man ihm ja zugutehalten muss, dass er trotzdem nicht müde wurde sein Verhalten wiedergutzumachen und Allie zu beweisen, wie viel sie ihm bedeutet. Es ist unheimlich süß, wie sehr Kaden sich ins Zeug legt und gleichzeitig bemüht ist ihren Wunsch, es langsam angehen zu lassen, zu respektieren.

Des Weiteren hat Mona Kasten einen tollen, flüssigen Schreibstil, der mit zahlreichen tollen Anspielungen auf aktuelle Popkultur versehen ist und dem es dank vieler, lustiger Szenen sowie Dialoge nie an Humor fehlt. Sie gibt sowohl ihren Figuren als auch den verschiedenen zwischenmenschlichen Beziehungen genügend Raum um sich zu entfalten und sich weiterzuentwickeln. Dem Genre entsprechend sind zum Ende hin vereinzelte, insgesamt recht ansprechende Sexszenen vorhanden, die allerdings nie Überhand nehmen. Die komplizierte Vergangenheit der zwei Protagonisten verleiht der gefühlvollen Liebesgeschichte dazu etwas mehr Tiefgang, obschon es fast schon ein wenig unrealistisch bzw. einfach zu viel des Schlechten ist, dass gleich beide so extreme Erfahrungen machen mussten, die für sie nur schwer zu verarbeiten sind.

FAZIT

Begin Again ist dank sympathischer Figuren, einer Portion Humor und dem richtigen Maß an Gefühl ein toller New Adult Roman, dessen Fortsetzung man - vor allem in dem Wissen, dass Dawn darin die Hauptrolle spielen wird - schon jetzt freudig erwartet.

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  • Charaktere
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Gefühl
Veröffentlicht am 12.10.2016

Mein Chef der Hund

Mein Chef der Hund
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Als er es mit seinem Chef nicht mehr aushält, kündigt er, ohne eine neue Stelle in Aussicht zu haben, einfach seinen Job und fängt wenig später bei Papenburger an. Sein neuer Chef: Ein Hund, im wahrsten ...

Als er es mit seinem Chef nicht mehr aushält, kündigt er, ohne eine neue Stelle in Aussicht zu haben, einfach seinen Job und fängt wenig später bei Papenburger an. Sein neuer Chef: Ein Hund, im wahrsten Sinne des Wortes. Bei Meetings liegt er oft unter dem Tisch, er lässt sich gern Kraulen und aus seinem Hemdkragen quillt Fell hervor. Aber er weiß, wie er seine Mitarbeiter motiviert und die guten Arbeitsleistungen sprechen für sich. Doch nicht allen gefallen seine neuen, eigenartigen Methoden …


Kritik
Mein Chef der Hund ist eine ungewöhnliche Lektüre für Zwischendurch, in der Autor Christian Kortmann den eintönigen Büroalltag einmal aus einer völlig anderen Perspektive schildert, und die mit gerade einmal 80 Seiten und vielen ganzseitigen Illustrationen schnell gelesen ist.

Der Erzähler schildert das Geschehen die ganze Zeit sehr sachlich und distanziert, dennoch spürt man den Respekt und die Sympathie gegenüber seinem Chef dem Hund. Trotz der Absurdität mancher Beschreibungen wirkt es dadurch nie so als würde etwas absichtlich ins Lächerliche gezogen werden.

Einiges wird sehr überspitzt dargestellt und sich manche Szenen bildlich vorzustellen ist ausgesprochen amüsant. Ein Hund als Chef, im Anzug, aber unter dem Tisch liegend, ergibt schließlich ein sehr ulkiges Bild. Natürlich sollte man auch nicht jedes Wort auf die Goldwaage legen, doch manche Feststellungen sind im übertragenden Sinn durchaus wahr und viele Situationen sehr realitätsnah, wenn man den tierischen Charakter des Chefs einmal außen vor lässt.

Neue Ideen und Methoden werden leider tatsächlich von zahlreichen Personen grundsätzlich erst einmal abgelehnt, selbst wenn sie erwiesenermaßen gut funktionieren, was solche verbohrten Leute jedoch nur noch ungehaltener macht. Viel zu viele Menschen gehen lieber den bekannten und sicheren Weg, samt seiner Konsequenzen, statt einfach etwas Neues auszuprobieren, auch wenn damit vielleicht ein gewisses Risiko verbunden ist.

Genau das führt Mein Chef der Hund dem Leser wunderbar vor Augen. Alle Methoden des hündischen Chefs waren von Erfolg gekrönt, so sehr er anfangs vielleicht dafür belächelt wurde. Außerdem hat er sich sehr für seine Mitarbeiter eingesetzt und selbst bei sich etwas geändert als Sparmaßnahmen nötig wurden, was ihn umso liebenswürdiger macht. Davon dürften sich so manche Chefs menschlicher Art gern eine Scheibe abschneiden. Darüber hinaus zeigt das Buch aber auch, dass es leider immer Menschen geben wird, die einem den Erfolg neiden und einen wegen ihrer Missgunst vielleicht sogar sabotieren.

Das Ende stimmt einen unerwartet traurig, der stets namenlose Erzähler blickt allerdings trotzdem optimistisch in die Zukunft.

Die diversen Illustrationen von Andreas Jeutter, deren Farben oft ein wenig verlaufen und deren Ränder nicht immer exakt eingehalten werden, zeigen auf jeden Fall einen interessanten, ganz eigenen Stil, der Abwechslung bietet. Insgesamt sind viele schöne Zeichnungen enthalten, wobei manche jedoch mehr Gefallen finden als andere.


Fazit
Mein Chef der Hund ist eine interessante und originelle Geschichte, die man so sicher noch nicht gelesen hat. Im besten Fall animiert sie den einen oder anderen vielleicht sogar dazu einmal etwas Neues zu wagen - es muss ja nicht gleich die spontane Kündigung des Arbeitsverhältnisses sein.

Veröffentlicht am 12.10.2016

Keeping Her - Nichts einfacher als das

Keeping Her - Nichts einfacher als das
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Nach einem mehr als komplizierten Anfang führen Bliss und Garrick nun endlich eine glückliche Beziehung und machen Pläne für ihr gemeinsames Leben. Doch was Bliss wesentlich nervöser macht als vor Publikum ...

Nach einem mehr als komplizierten Anfang führen Bliss und Garrick nun endlich eine glückliche Beziehung und machen Pläne für ihr gemeinsames Leben. Doch was Bliss wesentlich nervöser macht als vor Publikum auf der Bühne zu stehen ist die Aussicht nach London zu fliegen um dort ihre zukünftigen Schwiegereltern kennenzulernen. Garrick versucht sie zu beruhigen, ihre Sorgen sind allerdings nicht ganz unbegründet, denn seine Eltern haben ihre ganz eigene Vorstellung von der Zukunft ihres Sohnes und der Frau an seiner Seite. Werden sie sich durchsetzen können oder sind sie für ihre Zukunft vielleicht noch nicht ganz so bereit wie sie bisher dachten?


Kritik
Keeping Her - Nichts einfacher als das ist leider nicht ganz so gut wie Losing It - Alles nicht so einfach, aber dennoch auf jeden Fall lesenswert, vor allem, wenn man die Protagonisten Bliss und Garrick mochte. Die Novelle ist humorvoll und amüsant, bringt einen daher oft zum Schmunzeln und macht Lust darauf mehr von der Autorin zu lesen.

Bliss‘ Tollpatschigkeit ist irgendwie liebenswert, selbst wenn es sie in unangenehme Lagen bringt. Wenn es darauf ankommt, weiß sie sich jedoch durchaus zu behaupten. Ihre extreme Nervosität wegen des Besuchs bei Garricks Eltern wirkt ein wenig übertrieben, was vermutlich ihrer anhaltenden Unsicherheit geschuldet ist. Garricks Charme kann man hingegen nach wie vor einfach nicht widerstehen.

Es ist wirklich schade, dass Bliss in Bezug auf ihre Beziehung zu Garrick zumindest teilweise immer noch wenig Vertrauen hat und sie viele grundlose Zweifel und Ängste plagen. Zu ihrem Glück weiß Garrick das aber genau und versucht dagegen zu steuern um ihr mehr Sicherheit zu geben. Für Bliss und ihre gemeinsame Zukunft wäre Garrick sogar bereit die Schauspielerei an den Nagel zu hängen um stattdessen einen besser bezahlten Job anzunehmen. Doch Bliss liebt ihn viel zu sehr um jemals zuzulassen, dass er diese Leidenschaft für sie aufgibt, zumal die gemeinsame Liebe für das Theater sie nicht nur verbindet, sondern überhaupt erst zusammengeführt hat. Sie ergänzen sich somit weiterhin optimal und man merkt, dass sie sich bedingungslos lieben.


Im Gegensatz zum ersten Band wird die Handlung der Novelle abwechselnd aus beiden Perspektiven erzählt, wodurch man sich mit beiden Hauptfiguren stets gut identifizieren kann und weiß, was sie denken und fühlen.

Außerdem ist es interessant nun etwas mehr über Garricks Vergangenheit sowie seine britische Heimat zu erfahren und seine Freunde sowie seine Eltern kennenzulernen, obgleich letztere nicht gerade Sympathieträger sind. Sein Vater ist unterkühlt und völlig ignorant den Wünschen seines Sohnes gegenüber. Seine Mutter wirkt ebenfalls erst ziemlich unfreundlich und fies, dieser Eindruck ändert sich allerdings später. Bei ihr bedurfte es wohl nur eines Moments, der das Eis zwischen ihr und Bliss bricht. Unglücklicherweise lässt Cora Carmack einen diesen Augenblick jedoch nicht direkt miterleben, sodass man beinahe nichts darüber weiß.

Das Ende ist dagegen sehr schön, kommt aber viel zu schnell, denn man hätte gern noch weitergelesen.


Fazit
Keeping Her - Nichts einfacher als das ist eine interessante, schnell gelesene Fortsetzung der Geschichte von Bliss und Garrick. Sie schafft es zwar nicht einen genauso zu begeistern wie der Vorgänger, trotzdem ist es schön durch diese Novelle noch einmal zu den so lieb gewonnenen Protagonisten zurückkehren zu können und mehr über sie und ihr gemeinsames Leben zu erfahren.

Veröffentlicht am 12.10.2016

Füreinander bestimmt - Violet & Luke

Einander verfallen. Violet & Luke
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Luke Price glaubt nicht an die Liebe und hält daher nichts von Beziehungen. Frauen und Sex sind für ihn nur eine willkommene Ablenkung von seinen Problemen und seiner schwierigen Vergangenheit, die er ...

Luke Price glaubt nicht an die Liebe und hält daher nichts von Beziehungen. Frauen und Sex sind für ihn nur eine willkommene Ablenkung von seinen Problemen und seiner schwierigen Vergangenheit, die er zu verdrängen sucht.

Auch Violet Hayes will ihre nicht weniger furchtbare Vergangenheit einfach nur hinter sich lassen. Sie bleibt immer auf Distanz und erlaubt sich keine Gefühle, damit sie nie wieder verletzt werden kann. Sie sorgt für sich selbst und nimmt keine Hilfe an, weil diese stets mit einer Gegenleistung verbunden sei, schließlich helfe kein Mensch nur aus Freundlichkeit.

Diese Annahme gerät erst ins Wanken als sie Luke trifft, der ihr mehrmals hilft ohne je etwas dafür zu verlangen. Ihre Gemeinsamkeiten verbinden sie miteinander und zum ersten Mal seit Langem beginnen sie sich jemand anderem zu öffnen …


Kritik
Füreinander bestimmt - Violet & Luke ist ein lesenswerter New Adult Roman, der zwar nicht ganz mit seinen beiden Vorgängern mithalten kann, dafür aber immerhin gelungener ist als Verführt - Lila & Ethan. Allerdings ist es nicht zwingend erforderlich die ersten zwei Bände schon gelesen zu haben, denn obwohl er zur Reihe um Callie und Kayden gehört, haben diese, zur Enttäuschung ihrer Fans, leider nur einen sehr kurzen Auftritt und nehmen nicht aktiv an der eigentlichen Handlung teil. Über ihre Geschichte wird folglich nur sehr wenig verraten.
Seth und Greyson tauchen hingegen häufiger auf; ersterer verliert jedoch stark an Sympathie, weil er verbal ständig auf Violet losgeht, was in der Regel nicht annähernd gerechtfertigt ist.

Die beiden Protagonisten, Violet und Luke, sind faszinierende und vor allem ungewöhnliche Charaktere, die trotz ihrer Eigenarten und Macken insgesamt recht liebenswert sind, sodass man mit ihnen fühlt. Ihre Emotionen und Verhaltensweisen sind mitunter ziemlich extrem und alles andere als alltäglich, werden aber nachvollziehbar geschildert, wodurch man dennoch Verständnis für sie aufbringen kann.


Es ist schön zu sehen wie Luke sich um Violet sorgt und keine Gegenleistung dafür erwartet. Im Unterschied dazu ist es beinahe erschreckend, dass dies für Violet nahezu unvorstellbar ist und sie in ihrem bisherigen Leben so schlechte zwischenmenschliche Erfahrungen gesammelt hat, dass Freundlichkeit und uneigennützige Hilfsbereitschaft ihr dermaßen fremd sind.

Eine der größten Schwächen ist zudem, dass in den New Adult Romanen von Jessica Sorensen viel zu oft beide Hauptfiguren eine so schreckliche Vergangenheit oder Kindheit hinter sich haben wie man sie sich kaum vorstellen kann und dann sogar noch aufeinander treffen. Was sie jeweils durchgemacht haben, ist unfassbar, und ihr Schicksal berührt einen, weshalb man trotz aller Widrigkeiten auf einen glücklichen Ausgang hofft. Doch all das wirkt manchmal schlicht zu übertrieben dramatisch und lässt die an sich fesselnde Handlung dadurch schnell unrealistisch erscheinen.

Kritikwürdig ist darüber hinaus der krasse Alkoholkonsum, der von der Autorin viel zu sehr verharmlost wird. Luke ist wegen des negativen Beispiels seiner Mutter angeblich total gegen Drogen, trinkt aber selbst tagtäglich und teilweise literweise hochprozentigen Alkohol, der zwar eine legale, jedoch nicht weniger gesundheitsschädliche oder verhaltensbeeinflussende Droge ist, was dieser Einstellung also widerspricht und einem somit nicht ganz einleuchtet.


Der Schluss ist im Gegensatz dazu sehr gut gelungen. Er macht einen sprachlos und nimmt einen mit, obschon man in gewisser Weise eigentlich darauf vorbereitet war. Da das Geschehen durchgängig aus zwei Perspektiven, denen von Violet und Luke, geschildert wird, kann man sich nämlich nicht nur in beide Protagonisten gut hineinversetzen, sondern hat ihnen als Leser durch den Zugriff auf all ihre Erinnerungen und die Kenntnis über ihre jeweilige Vergangenheit auch etwas voraus. Die schockierendste Enthüllung des ganzen Buches trifft einen völlig überraschend und die Szene wäre völlig unscheinbar, könnte man dank beider Blickwinkel nicht eine bestimmte Verbindung herstellen, wenn man zuvor aufmerksam gelesen hat.
Von dem Augenblick an wartet man gespannt darauf und rechnet jeden Moment damit, dass Jessica Sorensen die Bombe platzen lässt und die Charaktere ebenfalls die grausame Wahrheit erfahren, die ihnen bis dahin noch verborgen geblieben ist. Stattdessen zögert sie es bis auf die letzten Seiten hinaus, was schließlich zu einem quälend offenen Ende führt. Zum Glück sind die Fortsetzungen inzwischen alle schon erschienen, denn man möchte natürlich dringend wissen, wie es nach den letzten Entwicklungen weitergeht, insbesondere wegen des Epilogs, der einen nicht gerade positiv in die Zukunft blicken lässt.

Dem Genre entsprechend gibt es zwischendurch außerdem vereinzelte Sexszenen, diese lassen sich allerdings an einer Hand abzählen, sind ansprechend beschrieben und fügen sich gut in die Handlung ein.


Fazit
Füreinander bestimmt - Violet & Luke ist trotz einiger Schwächen ein lesenswerter New Adult Roman, der kurzweilige Unterhaltung bietet und vor allem Fans von Jessica Sorensen gefallen wird.

Veröffentlicht am 12.10.2016

Der Delfin - Die Geschichte eines Träumers

Der Delfin
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In der wundervollen, von Korallenfelsen umgebenen Lagune, in der Daniel Delfin mit seiner Familie lebt, mangelt es ihnen eigentlich an nichts. Sie bietet sowohl Schutz als auch ausreichend Nahrung. Doch ...

In der wundervollen, von Korallenfelsen umgebenen Lagune, in der Daniel Delfin mit seiner Familie lebt, mangelt es ihnen eigentlich an nichts. Sie bietet sowohl Schutz als auch ausreichend Nahrung. Doch seit Tante Manta ihm von den hohen Wellen im großen, weiten Meer berichtete, hat Daniel nur noch einen Wunsch: Er will hinaus in den tiefen Ozean um sich selbst einmal in den wogenden Wellen zu tummeln.


Kritik
Der Delfin - Die Geschichte eines Träumers ist ein gelungenes Bilderbuch, das jung und alt dank der hinreißenden Zeichnungen sowie der schönen Geschichte - die das Werk von Sergio Bambaren, das man allerdings nicht zwingend schon kennen muss, wunderbar nacherzählt - gleichermaßen gefallen wird.

Die zahlreichen Illustrationen von Joëlle Tourlonias, die vor allem in Blautönen gehalten sind und damit nicht nur zum Thema passen, sondern auch die Atmosphäre gekonnt unterstreichen, sind wie immer ganz zauberhaft und laden zum Staunen ein. Die Farben strahlen und ihr Stil ist einfach unverwechselbar. Alle Zeichnungen erstrecken sich jeweils über die gesamte Doppelseite, ergänzen harmonisch den Text und dienen ihm gleichzeitig als Hintergrund.

Für ein Bilderbuch findet man auf den Seiten zwar teilweise relativ viel Text, aber es passt zur Geschichte, die sich angenehm (vor)lesen lässt. Daniel Delfin erfüllt sich seinen Wunsch und man beobachtet ihn gern auf seiner ereignisreichen Reise durch das tiefe, blaue Meer. Er erlebt einiges, findet unterwegs tolle, neue Freunde, die ihn bei seinem Abenteuer begleiten, zum Beispiel den kleinen Seehund Augustin sowie die weise Schildkröte Serafina, und hat hinterher viel zu erzählen. Zudem lernt er zahlreiche interessante Meeresbewohner kennen, die alle fantastisch und sehr liebevoll dargestellt werden, darunter Quallen, ein Wal und sogar ein Hai.

Außerdem ist Daniels Geschichte für Kinder gleich in mehrerer Hinsicht lehrreich: Angst sollte einen nie davon abhalten sich seine Träume zu erfüllen. Man darf mutig sein, sollte dabei jedoch nie alle Vorsicht außer Acht lassen. Viel wichtiger als sein Ziel zu erreichen sind der Weg dorthin und die Erfahrungen, die man dabei sammelt und aus denen man stets etwas lernen kann.


Fazit
Der Delfin - Die Geschichte eines Träumers ist ein wundervolles Bilderbuch, an dem Erwachsene sicher ebenso ihre Freude haben werden wie die Kinder, denen man das Buch vorliest und mit denen man gemeinsam die tollen Zeichnungen bewundert.