Cover-Bild Der zauberhafte Sauerteig der Lois Clary
20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Blessing
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 272
  • Ersterscheinung: 22.10.2018
  • ISBN: 9783896676153
Robin Sloan

Der zauberhafte Sauerteig der Lois Clary

Roman
Dietlind Falk (Übersetzer)

Lois Clary ist Software-Ingenieurin bei General Dexterity, einem Start-up in San Francisco, das Roboter herstellt. Sie programmiert den ganzen Tag und ist abends zu müde um ein Sozialleben zu pflegen. Ihre gesellschaftlichen Kontakte beschränken sich auf zwei Brüder, bei denen sie jeden Abend ihre Suppe und ein köstliches Sauerteigbrot bestellt. Als die beiden ihr Take-Away aufgeben müssen, hinterlassen sie ihr die Sauerteigkultur, aus der sie ihr Brot hergestellt haben.

Dieser Mikroorganismus ist ein sehr unberechenbarer Zeitgenosse, der viel Pflege erfordert und Lois‘ Leben von Grund auf verändert. Sie kündigt ihren Job, fängt an, ihr eigenes Brot zu backen, und entdeckt dabei eine völlig neue Welt: unter anderem einen experimentellen Street-Food-Markt um eine eingeschworene Gruppe von Leuten, die neuen Produzenten skeptisch gegenübersteht. Voller Neugier macht sich Louis daran, ihr Geheimnis zu lüften.

Ein inspirierender, ideenreicher Roman über den Konflikt zwischen Tradition und technologischer Gegenwart, der mithilfe einer liebenswerten, spitzfindigen Protagonistin aufzeigt, wie alte und neue Kulturtechniken sinnvoll kombiniert werden können.



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Lesejury-Facts

  • Dieses Buch befindet sich bei Ritja in einem Regal.
  • Ritja hat dieses Buch gelesen.

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.01.2019

Wunderbar frisch, spannend und witzig – Robin Sloans neues Werk nimmt uns mit in den Untergrund der Food-Startups.

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Auf dieses Buch habe ich mich schon unglaublich lange gefreut! Und Ende Oktober war es endlich soweit und Robin Sloans neues Buch, „Der zauberhafte Sauerteig der Lois Clary“ ist auf Deutsch erschienen. ...

Auf dieses Buch habe ich mich schon unglaublich lange gefreut! Und Ende Oktober war es endlich soweit und Robin Sloans neues Buch, „Der zauberhafte Sauerteig der Lois Clary“ ist auf Deutsch erschienen. Zwar hatte ich das Buch bereits bei Erscheinen der englischen Ausgabe im Auge, jedoch konne mich das Cover nicht so richtig vom Hocker reißen und so passt der „Sauerteig“ auch zu meiner Hardcover-Ausgabe von „Die sonderbare Buchhandlung des Mr. Penumbra“, das vorige Werk von Sloan, das mich bereits vollkommen begeistern konnte. Und auch bei „Sauerteig“ wusste ich bereits beim Lesen des Klappentextes, dass es sich um ein großartiges Buch handeln würde. Und – Spoiler – es ist wirklich ganz wunderbar! Wo „Mr. Penumbra“ die Buchnerds und Verschwörungstheoretiker abgeholt hat, widmet sich „Der zauberhafte Sauerteig der Lois Clary“ der Startup-Szene der Branchen Food und Tech. Lois Clary arbeitet zu Beginn des Buchs bei einem entspannten Unternehmen voller älterer Leute und sie mag ihren Trott und die Nähe zu ihren Eltern, als sie Tech-Gigant General Dexterity abwirbt und sie mit tollen Konditionen lockt. General Dexterity programmiert Roboterarme für die verschiedensten Situationen, vom Kernreaktorbetrieb bis hin zum Eier aufschlagen. Letzteres klappt noch nicht so gut. Lois zieht also nach San Francisco, doch anstatt toller Konditionen wartet nur ein Haufen Arbeit auf sie, der berühmte Startup-Spirit, dass man mit Leidenschaft gerne rund um die Uhr dabei ist, um das junge Unternehmen zu pushen, und ihr Privatleben verkümmert Schlag auf Schlag. Bis sie durch verrückte Umstände einen Sauerteig-Ansatz erhält. Die Aussicht, selbst köstliches Brot zu backen, lockt Lois, und während einem ihrer theoretischen Urlaubstage geht sie dem Mysterium „Sauerteig“ auf die Spur. Sie füttert ihn, sie spielt ihm Musik vor, und wird nachts wach, weil der Ansatz in seinem Keramiktopf zu singen scheint. Noch ahnt sie nicht, dass sie bald für hunderte Menschen Sauerteigbrot backen und mit der Food-Startup-Welt verschmelzen wird…

Folgendes glaube ich über Menschen meines Alters: Wir sind die Kinder aus Hogwarts, und mehr als alles andere wollen wir wissen, wo wir hingehören.

In diesem Buch passiert wirklich viel, eine kurze Inhaltsangabe reicht fast nicht aus, um das Spektrum an Ideen, die Robin Sloan zwischen diese zwei Buchdeckel steckt, in Worte zu fassen. Ich habe versucht, es möglich knapp zu halten, doch ihr seht, dank meiner Begeisterung ist das nicht so leicht! Als ich „Der zauberhafte Sauerteig der Lois Clary“ aus meinem Briefkasten gefischt habe, musste ich sofort beginnen zu lesen und habe es wirklich binnen einiger Stunden ausgelesen. Die Elemente, die Sloan hier zusammenmischt, scheinen zu Beginn so gar nicht zueinander zu passen (hochtechnisierte Roboter und das Bäckereihandwerk), doch nach und nach fügt sich alles zu einem wunderbaren Ganzen zusammen. Dass ich nach der Lektüre bereits geschaut habe, was man zum „Einfangen“ eines wilden Sauerteigs benötigt und wie man weiter vorgeht, dürfte offensichtlich sein.

Weiterlesen: https://killmonotony.de/rezension/sauerteig-101-mit-robin-sloan

Veröffentlicht am 22.04.2019

Guter und unterhaltsamer Start, aber zum Ende zu leider immer abstruser und langatmiger.

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Wer sich schon einmal mit dem Brot backen beschäftigt hat, weiß, dass der Sauerteig ein ganz spezieller Ansatz ist. Er will gehegt und gepflegt werden, möchte möglichst jeden Tag gefüttert werden und ständigen ...

Wer sich schon einmal mit dem Brot backen beschäftigt hat, weiß, dass der Sauerteig ein ganz spezieller Ansatz ist. Er will gehegt und gepflegt werden, möchte möglichst jeden Tag gefüttert werden und ständigen Ortswechsel mag er auch nicht so gern. Da muss dann wenigstens das Brot nach dem Backen einfach nur genial sein - leider auch das nicht immer.

Und so geht es auch Lois, die einfach mal gar keine Ahnung von Kochen oder Backen hat. Sie weiß, dass sie eine Küche hat, aber wie man sie nutzt, weiß sie nicht. Dafür kennt sie die Telefonnummer eines speziellen Lieferservices auswendig und ernährt sich ausschließlich von deren Speisen - Suppe und Sauerteigbrot.

Doch dann wird die kleine illegale Garküche geschlossen und ihr Seelenstreichler, das Sauerteigbrot, verschwindet. Bevor sie verzweifelt, bekommt sie, die beste Esserin, von ihren Lieferanten einen Sauerteigansatz und muss nun lernen, damit umzugehen.

Die Geschichte beginnt witzig und ironisch. Sie macht Spaß und Lois sowie die Brüder Beo und Chaiman sind einfach nur unterhaltsam und sympathisch. Doch dann kippt die Geschichte. Lois darf in einem sehr speziellen Markt ihre Brote verkaufen. Die Charaktere auf dem Markt und besonders ihre Speisen sind sehr eigen und teilweise wenig ansprechend. Der Autor verliert sich dann etwas in der sehr detaillierten Beschreibung von Lebensmitteln, die nicht jeder mögen wird. Es wird zu skurril und abgedreht - zumindest für mich und zum Ende des Buches wurde es etwas anstrengend. Einzig, die kleinen Einschübe in Form von E-Mails von Beo an Lois, lockerten das Ganze noch etwas auf.

Guter und unterhaltsamer Start, aber zum Ende zu leider immer abstruser und langatmiger.