Cover-Bild Brüder für immer
14,90
inkl. MwSt
  • Verlag: mixtvision
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Seitenzahl: 256
  • Ersterscheinung: 30.09.2016
  • ISBN: 9783958540682
Rindert Kromhout

Brüder für immer

Birgit Erdmann (Übersetzer)

„Wenn ich vor dir sterbe“, sagte ich, „werde ich ein Buch über dich schreiben.“ „Wenn ich vor dir sterbe“, sagte Julian, „dann habe ich keinen Bruder mehr.“   Quentins Buch hält der Leser in den Händen. Er schreibt über die Kindheit mit seinem Bruder Julian, bis dieser in den Spanischen Bürgerkrieg zieht. Vom englischen Landleben der zwanziger und dreißiger Jahre, den Künstlern, die in ihrem Haus ein und aus gehen und von einem schrecklichen Geheimnis, das ans Licht kommt und alles verändert.     Brüder für Immer beruht auf wahren Begebenheiten und realen Personen. Quentin, Julian und ihre kleine Schwester Angelica waren die Kinder der Malerin Vanessa Bell. Vanessa und ihre Schwester Virginia Woolf waren zentrale Figuren der sogenannten Bloomsbury Group, einer bunten Gemeinschaft von Künstlern, die Anfang des vorigen Jahrhunderts in England wohnten und wirkten.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.10.2016

Brüder für immer

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Das als Jugendbuch bezeichnete Buch gefällt auch durchaus dem erwachsenen Leser. Denn es ist die Lebensgeschichte einer Künstlerfamilie in England in den Jahren zwischen 1925 und 1937. Hier wird über die ...

Das als Jugendbuch bezeichnete Buch gefällt auch durchaus dem erwachsenen Leser. Denn es ist die Lebensgeschichte einer Künstlerfamilie in England in den Jahren zwischen 1925 und 1937. Hier wird über die berühmten Schwestern Vanessa Bell (Malerin) und Virginia Woolf (Schriftstellerin)n geschrieben. Der Autor versteht es gekonnt, Realität und Fiktion ineinander übergleiten zu lassen. Die Familie Bell zieht aus London weg aufs Land nach Sussex in ein heruntergekommenes Bauernhaus mit riesengroßem Garten drumherum. Vanessa, die beiden Brüder Quentin und Julian und die kleine Angelica sowie der homosexuelle Duncan sind die ersten Bewohner. Mr. Bell bleibt in London wohnen, verbringt aber die Wochenenden ebenfalls in Charleston. Die Kinder wachsen hier frei mit Tieren auf, haben ein eigenes Baumhaus, ihr Refugium. Ständig sind Besucher im Haus, das Leben ist unkonventionell. Duncan bekommt immer wieder Herrenbesuch. Feste werden gefeiert, am Wochenende wird bei Tante Virginia Theater gespielt. Die Dorfbewohner betrachten das bunte Völkchen mit gemischten Gefühlen. Besonders die Brüder Julian und Quentin haben ein enges Verhältnis zueinander. Gekonnt beschreibt der Autor das tägliche Leben der Leute, das immer etwas anders ist als normal. Julian beginnt sich für Politik zu interessieren, wogegen Quentin mit der Schriftstellerei liebäugelt. Plötzlich wird ein lang gehütetes Familiengeheimnis gelüftet und die sonst so offene Familie bekommt einen Knacks. Julian zieht in den spanischen Krieg. Mit seinem Bruder vereinbart er, im Falle seines Todes soll er ein Buch über ihn schreiben. Das buch erhält sehr viele unterhaltsame Momente, so dass man gar nicht mehr aufhören kann zu lesen. Vehement lehnt Vanessa die neuen technischen Geräte ab, die in dem haus langsam Einzug halten. Eine Künstler-Studie, wie sie besser nicht dargestellt werden kann. Man lebt so in den Tag, Essen und Trinken reicht für alle aus. Besonders schön wird hier die Landschaft in Sussex beschrieben und die Jahreszeiten. Ein Buch, das ich nur weiterempfehlen kann.

Veröffentlicht am 12.10.2016

Der Zauber der Jugend

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Die Brüder Quentin und Julian leben auf einem kleinen Hof in England. Sie wachsen frei und ungezwungen auf und akzeptieren ihre Familie wie sie ist: der Vater wohnt in London und besucht die Familie ab ...

Die Brüder Quentin und Julian leben auf einem kleinen Hof in England. Sie wachsen frei und ungezwungen auf und akzeptieren ihre Familie wie sie ist: der Vater wohnt in London und besucht die Familie ab und zu mit einer Freundin, die Mutter lebt mit einem befreundeten Maler mit auf dem Hof. Sie bemerken nicht, dass ihre Familie „anders“ ist und dass sie von ihren Mitmenschen eher zurückhaltend, wenn nicht ablehnend behandelt werden.
Das Buch handelt von den 12 schönen Jahren, die die Brüder miteinander genießen können. Denn eines Tages zieht Julian in den Krieg und Quentin verspricht ihm, ein Buch über ihn zu schreiben, wenn er nicht mehr wieder käme.
Dieses Buch hält der Leser jetzt in den Händen. Es ist autobiografisch, erhebt aber keinen Anspruch, genauso gewesen zu sein, wie der Autor am Ende selber betont. Ihm habe der Gedanke gefallen, wie die Menschen damals auf dem kleinen Anwesen Charleston gelebt haben. Dabei beginnt der Autor quasi am Ende und rollt die Handlung dann von vorne auf. Der Umzug nach Charleston, das Haus, das keinen Konventionen entspricht, geschweige denn die Familie. Freunde, die nicht mehr mit den Jungs spielen dürfen als die Eltern davon erfahren, dass einer der Bewohner „in einem Bett mit einem anderen Mann schläft“. Doch die Jungen nehmen das nicht krumm, sind mit sich und ihren Abenteuern beschäftigt. Dem Abenteuer des Kind-Seins, dem Abenteuer der ersten Liebe und der Liebe zueinander, die aus vielen Abschnitten spricht.
Das Buch ist für Jugendlich ab 12. Aber auch ich als Erwachsene konnte mich gut in die Handlung einfühlen. Dazu kommt, dass in der Gruppe Gespräche geführt werden über so Dinge wie: was ist Kommunismus? Was Anarchismus? und gar Faschismus? Diese Gespräche wurden absolut verständlich geschrieben, so dass auch jüngere Leser den etwas schweren Stoff verstehen können.
Fazit. Ein lebendiges Buch, das den Zauber der Jugend transportiert.

Veröffentlicht am 10.10.2016

Geschichte einer unbeschwerten Kindheit

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Ein leises Buch über die Geschichte einer glücklichen Kindheit einer vergangenen Zeit. Aus der Sicht von Quentin, Sohn von Vanessa und Clive Bell, wird über seinen gefallenen Bruder, seine Familie und ...

Ein leises Buch über die Geschichte einer glücklichen Kindheit einer vergangenen Zeit. Aus der Sicht von Quentin, Sohn von Vanessa und Clive Bell, wird über seinen gefallenen Bruder, seine Familie und nicht zuletzt über die Mitglieder der berühmten Bloomsbury Group berichtet. Quentin und seine Geschwister wachsen in einer offenen freien Gemeinschaft auf, wo das selbständige Denken gefördert und gefordert ist. Inspiriert von seiner Umgebung verspürt Quentin den Wunsch Schriftsteller zu werden und verfolgt dieses Ziel unter der Anleitung seiner berühmten Tante, Virginia Woolf. Sein großer Bruder interessiert sich zunehmend für Politik und entfremdet sich dadurch von seiner Familie. Als er in den spanischen Krieg zieht, nimmt er Quentin das Versprechen ab, ein Buch über Ihn zu schreiben, sollte er fallen.
Beim Lesen taucht man ein in die Zeit der Kindheit, spürt förmlich die Sonne auf der Haut und den Sand unter den Füßen. Erfüllt von der bittersüßen Wehmut vergangener, niemals wiederkehrender Kindheitstage.

Veröffentlicht am 06.10.2016

eine ungewöhnliche Familie

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Die Künstlerfamilie Bell zieht nach Sussex aufs Land. Sie führen ein unkonventionelles Leben, das von den Dorfbewohnern misstrauisch beäugt wird. Die Ersten Bewohner des heruntergekommenen Bauernhofes ...

Die Künstlerfamilie Bell zieht nach Sussex aufs Land. Sie führen ein unkonventionelles Leben, das von den Dorfbewohnern misstrauisch beäugt wird. Die Ersten Bewohner des heruntergekommenen Bauernhofes sind die Malerin Vanessa Bell mit der kleinen Angelica und ihren Söhnen Julian und Quentin sowie dem homosexuelle Duncan. Ihr Mann Clive Bell kommt so oft er kann aus London dazu. Stattdessen gibt es ständig irgendwelche Besucher. Sonntags wird bei Tante Virginia (Vanessas Schwester Virginia Wolff) Theater gespielt. Es ist ein unbeschwertes und ungewöhnliches Leben, von dem hier erzählt wird.
Julian und Quentin haben ein sehr enges Verhältnis. Doch nach der Entdeckung eines Familiengeheimnisses, gehen sie sehr unterschiedliche Wege. Julian interessiert sich für Politik und zieht dann sogar nach Spanien in den Krieg, während Quentin wie seine Tante Schriftsteller werden will. Quentin will ein Buch über Julian schreiben, falls der nicht aus dem Krieg zurückkehrt.
Rindert Kromhout hat nun dieses Buch aus der Perspektive von Quentin geschrieben, in dem sich Quentin erinnert. Es ist ein Jugendbuch (ab 12 Jahre), das aber einiges Wissen über jene Zeit und die politischen Verhältnisse erfordert, also durchaus auch für Erwachsene interessant.
Mir hat das Buch gut gefallen, und der Schreibstil lässt sich sehr angenehm lesen und ist für ein Jugendbuch passend. Die Charaktere sind ausführlich und stimmig dargestellt, dennoch blieben einige recht farblos.
Ein berührendes Buch, das ich nur empfehlen kann.