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Veröffentlicht am 28.05.2019

Vielleicht sind wir alle Monster

Vielleicht sind wir alle Monster
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Vielleicht sind wir alle Monster, von Michaela Weiß

Cover:
Schlicht und einfach, lässt Platz für eigene Interpretation.

Inhalt:
Ein 21jähriger Mann, beobachtet eines Abends, durch Zufall, einen Mord. ...

Vielleicht sind wir alle Monster, von Michaela Weiß

Cover:
Schlicht und einfach, lässt Platz für eigene Interpretation.

Inhalt:
Ein 21jähriger Mann, beobachtet eines Abends, durch Zufall, einen Mord. Eigentlich will er nichts damit zu tun haben.
Doch drei Tage später lässt der nächste Zufall ihm den Mörder wieder über den Weg laufen.
Er schleicht sich in das Leben des Mörders und des Opfers und wie beim Dominoeffekt löst eine Reaktion die nächste aus.

Ein gefährliches Ringen um Wahrheit, Gerechtigkeit, Regeln und Normen, ja auch um die Liebe, beginnt und endet in einem Drama…..

Meine Meinung:
Wirklich ein unglaubliches Buch.
Eine Geschichte so krass wie man sie sich kaum vorstellen kann.
Niklas, der junge Mann hat schon eine besondere Sicht auf die Gesellschaft, ok Ich würde sagen er ist ein Außenseiter, aber kein abgehobener verrückter Kerl.
Er macht sich viele Gedanken, die man wirklich nachvollziehen kann und die man sich oft selber macht.
Er aber meint, die sollte man auch aussprechen und leben.
Und das ist der Knackpunkt: kann man das?

Sind wir alle kleine Monster und brauchen deshalb Regeln und Gesetzte damit unser Zusammenlebern überhaupt funktioniert?
Würde sonst das Chaos ausbrechen?

Was ist Wahrheit? Was Gerechtigkeit? Was ist Moral?
Wo darf meine Freiheit anfangen und wo muss sie aufhören, damit die Gesellschaft funktioniert?

Unglaublich ist auch, wie aufgezeigt wird, dass jede Handlung oder Reaktion wiederum eine Auswirkung hat, die uns selber oft gar nicht bewusst wird, für einen anderen aber lebensverändernd ist.

Das Buch hat mich schockiert, fasziniert, und unglaublich beeindruckt.

Autorin:
Michaela Weiß, geb. 10.01.1991, ist Inspektorin beim Regierungspräsidium Darmstadt. In ihrer Freizeit widmet sie sich gerne dem Schreiben.

Mein Fazit:
Eine unglaubliche „Realität“ wird hier entwickelt: pervers, widersprüchlich, verrückt, unfassbar tragisch – aber so könnte eins das andere beeinflussen und ein Schicksal seinen Lauf nehmen. Eine wahre Tragödie.
Hier gebe ich eine klare Lese- und Kaufempfehlung und natürlich 5 Sterne.

Veröffentlicht am 04.05.2019

Über alle Grenzen

Über alle Grenzen
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Über alle Grenzen, von Hera Lind

Cover:
Passend zur Geschichte.

Inhalt:
In den 1950er Jahren zieht die Familie Alexander von Thüringen nach Erfurt, hier übernimmt der Vater die Leitung im Zoo. Vorerst ...

Über alle Grenzen, von Hera Lind

Cover:
Passend zur Geschichte.

Inhalt:
In den 1950er Jahren zieht die Familie Alexander von Thüringen nach Erfurt, hier übernimmt der Vater die Leitung im Zoo. Vorerst ein Paradies für die Familie, vor allem die Kinder.
Als dann die Mauer gebaut wird, ist es ja erst mal nicht so schlimm, aber irgendwann ist es dann zu spät.
Der musikalisch hochtalentierte und auch berühmte Sohn Bruno, ist frisch verheiratet und Vater eines Sohnes, doch er kommt mit dem System nicht zurecht und seine ganz spontane Flucht, wird für ihn und seine Familie zum Schicksal, das für alle im Drama endet.


Meine Meinung:
Wieder eine unglaubliche Story, aus der Feder von Hera Lind, die auf Tatsachen beruht.
Einfach atemberaubend und erschütternd, dass dieser Teil der deutsch/deutschen Geschichte erst 50 Jahre zurückliegt.
Ich bin im Westen aufgewachsen und kann mir nicht im geringsten vorstellen, dass das System in der DDR so unglaublich hart und unmenschlich reagiert und sich so lange gehalten hat. Was mussten die Menschen dort nur erdulden.
Und dieses Gefühl, diese Stimmung und diese Emotionen, denke ich, hat die Autorin, (zusammen mit den beiden Ideengebenden Protagonistinnen) einfach brilliant eingefangen und wiedergegeben.
Hier noch zwei Zitate, die mir einfach nur Hochachtung vor den Menschen, die dort leben mussten,obwohl sie ausreisen wollten, abringt:
…Wir gehen jetzt drei Schritte zurück, aber nur um Anlauf zu holen…
…Sie essen noch viel heisser, als es gekocht wird…

Autorin:
Hera Lind studierte Germanistik, Musik und Theologie und war Sängerin, bevor sie mit ihren zahlreichen Romanen sensationellen Erfolg hatte. Mit den Tatsachenromanen wie »Die Frau, die zu sehr liebte«, »Hinter den Türen« und »Die Frau, die frei sein wollte« eroberte sie erneut die SPIEGEL-Bestsellerliste und machte dieses Genre zu ihrem Markenzeichen. Hera Lind lebt mit ihrer Familie in Salzburg.

Mein Fazit:
Eine erschütternde Geschichte, erzählt voller Wä rme und Empathie, die mich in ihren Bann gezogen hat.
Von mir 5 Sterne.

Veröffentlicht am 23.04.2019

Heute fängt der Himmel an

Heute fängt der Himmel an
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Heute fängt der Himmel an, von Kristin Harmel

Cover :
Wunderschön romantisch.

Inhalt:
Eine sehr schöne Geschichte, die auf zwei Zeitebenen spielt.
Kurz nach dem Tod ihrer Großmutter Margaret bekommt ...

Heute fängt der Himmel an, von Kristin Harmel

Cover :
Wunderschön romantisch.

Inhalt:
Eine sehr schöne Geschichte, die auf zwei Zeitebenen spielt.
Kurz nach dem Tod ihrer Großmutter Margaret bekommt die Journalistin Emily ein mysteriöses Gemälde zugesendet, das eine Frau unter einem wunderschönen violetten Himmel zeigt. Emily erkennt, dass es sich um ihre Großmutter Margaret handeln muss, doch dem Bild ist nur eine anonyme Notiz beigelegt: „ Sie war die Liebe seines Lebens“.
Und so beginnt Emily nachzuforschen.
Dadurch kommt sie von USA nach Deutschland und sie dringt tief in ihre eigene verworrene Familie vor und beginnt eine tragische, unsterbliche Liebe aufzudecken.

Meine Meinung:
Ein Buch das mich wieder überzeugt hat.
Eine bewegende und wunderschöne, wenn auch tragische Liebe, die ihren Beginn 1944 in einem Kriegsgefangenenlager in den USA hat.
Ein Teil aus der Historie, der nicht sooo sehr bekannt ist.

In der Gegenwart beginnt das Buch mit Emily die an einem Punkt ihres Lebens steht an dem sie an sich selber zu verzweifeln droht.

Die Autorin hat die Personen sehr feinfühlig und authentisch beschreiben. Sie haben ihre eigenen Gedanken und Moralvorstellungen, und tun sich teilweise schwer sich selber zu vergeben.
Sowohl die Geschichten in der Vergangenheit als auch die in der Gegenwart entwickeln ihre eigene Dynamik und es kommt eine Spannung auf, die mich das Buch kaum mehr aus der Hand hat legen lassen.

Autorin:
Kristin Harmel ist Autorin und Journalistin. Sie lebt mit ihrem Mann und dem gemeinsamen Sohn in Orlando, Florida.

Mein Fazit:
Ein wunderschöner Roman über die Liebe, über Familie, und wie eins das andere beeinflusst.
Er hat mir wunderschöne Lesestunden geschenkt.
Volle Punktzahl – 5 Sterne.

Veröffentlicht am 19.04.2019

Im Himmel gibt es einen Bahnhof

Im Himmel gibt es einen Bahnhof
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Im Himmel gibt es einen Bahnhof, von Jando

Cover:
Sehr schön, passend zum Buch und macht neugierig.

Inhalt und meine Meinung:
Ein alter Mann sitzt alleine und ganz traurig am Meer. Er weiß nicht wer ...

Im Himmel gibt es einen Bahnhof, von Jando

Cover:
Sehr schön, passend zum Buch und macht neugierig.

Inhalt und meine Meinung:
Ein alter Mann sitzt alleine und ganz traurig am Meer. Er weiß nicht wer er ist und wie er hier her gekommen ist.
Dann kommt Maja und beginnt zu erzählen:

Eine wundervolle zeitlose Geschichte (Märchen), in der ganz viel Hoffnung, Zuversicht und auch Glauben an eine größere spirituelle „Macht“ den Blick weitet.
Mit wunderschönen Worten und auch ganz außergewöhnlich zarten Illustrationen folgen wir einer sehr anrührenden Erzählung.

Hier zwei Zitate die mich sehr berührt haben und irgendwie auch tröstlich auf mich wirken:
-Alles braucht seine Zeit. So verloren man sich auch fühlen mag, wird es den Moment geben, wo wir unser Glück und unseren Seelenfrieden wieder finden werden.
-So erkenne, dass der schönste Weg der Dunkelheit zu entfliehen, die Liebe ist. Allein sie vermag die Herzen der Menschen zu öffnen.“

Autor:
Jando wurde am 16.07.1970 im niedersächsischen Oldenburg geboren. Mit seinen Geschichten möchte er zeitlose Botschaften für Jung und Alt, Groß und Klein erzählen.
Heute lebt er unweit der Nordseeküste.
Weitere tolle Bücher von ihm:
Sternenreiter: Kleine Sterne leuchten ewig
Traumflieger: Lena schreibt Briefe an Gott
Die Chroniken der Windträume: Die Saga von einer wundersamen Reise zu sich selbst

Mein Fazit:
Eine schöne Geschichte der leisen Töne, auf die man sich einlassen und dann auf sich wirken lassen muss.
Sehr berührend und tröstlich.

5 Sterne.

Veröffentlicht am 17.04.2019

Kuckuckssohn

Kuckuckssohn
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Kuckuckssohn, von Simone Dorra und Ingrid Zellner


Inhalt:
Nach dem Tod des Unternehmers Traugott Gebhard aus Schwäbisch Gmünd, gibt es bei der Testamentseröffnung eine handfeste Überraschung.
Die Söhne ...

Kuckuckssohn, von Simone Dorra und Ingrid Zellner


Inhalt:
Nach dem Tod des Unternehmers Traugott Gebhard aus Schwäbisch Gmünd, gibt es bei der Testamentseröffnung eine handfeste Überraschung.
Die Söhne Markus und Julius müssen das Erbe mit einem bis dahin unbekannten Halbbruder (Göran) aus Schweden teilen.
Es kommt zum handfesten Streit, indem vor allem Julius, aber auch Markus die Vaterschaft von Traugott anzweifeln. Es kommt zu wüsten Beschimpfungen und Göran reist erbost ab.
Markus Ehefrau Elisabeth und seine Tochter Vivien gehen auf Göran zu.
Eine spontane Reise nach Schweden lässt Elisabeth vieles neu reflektieren als sie wieder nach Hause kommt will sie die Richtung ändern.
Doch wie bei einem Dominoeffekt werden damit dramatische Folgen angestoßen.

Meine Meinung:
Der Einstig gelingt hier super. Ich war sofort mitten drin in der Handlung und auch die Personen wurden sehr sorgfältig und treffend charakterisiert, so dass ich mir sofort von jedem ein Bild machen konnte.

Die Handlung nimmt stetig an Spannung zu und es gibt Wendungen die mir den Mund offen stehen lassen. „Geht es noch fieser? Wie unter aller Kanone ist das denn?“ – frage ich mich nicht nur einmal.

Der immer wieder gut eingebaute schwäbische Dialekt macht das ganze sehr authentisch.

Die Handlungsorte sind schön beschreiben, vor allem alles was in Schweden spielt, die Landschaft und die Beschreibungen von dort sind traumhaft und wecken eine Sehnsucht für diese Land und man möchte am liebsten sofort dorthin reisend.

Eine wirklich fesselnde und grandios erzählte Familiengeschichte.
Das Ende, das darf ich hier schon verraten, ist dann echt passend und es ist zwar schade, dass das Buch dann zu Ende ist, aber ich kann es mit einem guten Gefühl schließen.

Autorinnen:
Simone Dorra ist in Wuppertal geboren, gelernte Buchhändlerin, hat auch schon Radio gemacht, hat geheiratet und hat drei Kinder. Sie lebt heute in Welzheim.

Ingrid Zellner, geboren 1962 in Dachau. Studium der Theaterwissenschaft, der deutschen Literatur und der Geschichte in München. Tätigkeiten u.a. als Übersetzerin (Schwedisch) sowie als Regisseurin und Autorin.

Mein Fazit:
Wieder ein tolles Buch der beiden Autorinnen.
Voller Liebe und Leben – wie das Leben so spielt, aber traumhaft schön.
Emotional und brillant in Szene gesetzt.
Von mir volle 5 Sterne und eine klare Leseempfehlung.