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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.02.2017

Mir fehlte es was an Spannung

Bitterer Calvados
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Bei dem Buch handelt es sich um den dritten Fall für Kommissar Leblanc. Da ich die Vorgängerbände nicht kenne, kann ich ruhigen Gewissens sagen, dass man diese zum Verständnis auch nicht unbedingt gelesen ...

Bei dem Buch handelt es sich um den dritten Fall für Kommissar Leblanc. Da ich die Vorgängerbände nicht kenne, kann ich ruhigen Gewissens sagen, dass man diese zum Verständnis auch nicht unbedingt gelesen haben muss.

Es ist Frühling in der Normandie und in dem hübschen Küstenstädtchen Deauville findet zum fünften Mal das Krimi-Festival statt. Das Motto „Mord am Meer“ wird in diesem Jahr zum Programm, denn der berühmte Autor Jean-Paul Picard (JJP) wird tot in seinem Hotelzimmer aufgefunden. Selbstmord oder doch Mord, das ist hier die Frage.

Die Ermittlungen übernimmt Kommissar Leblanc. Er ist für mich ein typischer Franzose; liebt gutes Essen und ist dem weiblichen Geschlecht gegenüber nicht abgeneigt. Das macht ihn menschlich und sehr sympathisch.

Die Landschaft und die Jahreszeit mit ihren typischen Merkmalen sind sehr gut beschrieben. Man fühlt sich förmlich am Strand mit dem Sand zwischen den Zehen und der Sonne im Gesicht und wünscht sich sehnsüchtig den nächsten Urlaub herbei.

Der Schreibstil ist angenehm flüssig zu lesen und mir gefällt es, wenn das Buch wie hier in kurze Kapitel eingeteilt ist. Die Charaktere sind authentisch gezeichnet.

Für die Gestaltung der Cover-Innenseiten gibt es von mir ein extra Lob. Sie sind aufklappbar und die vordere Seite zeigt eine Landkarte der Normandie, was mir einen Blick ins Internet erspart hat. Die rückwärtige Seite enthält ein Foto eines kleinen Hafenstädtchens mit dem Meer im Vordergrund.

Insgesamt war es ein Buch, bei dem ich mich während des Lesens wohl gefühlt habe, aber für einen Krimi fehlte mir mehr Spannung. Man kann zwar sehr lange eigene Theorien anstellen, aber so schnell wie neue Verdächtige auftauchen, so schnell sind sie auch aus dem Schneider. Aus diesem Grund kann ich leider nur drei Sterne vergeben.

Veröffentlicht am 20.01.2017

Eine ungewöhnliche Art der Trauerverarbeitung

Für immer ein Teil von mir
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Seit dem Tod ihrer besten Freundin Ashlyn ist Cloudys Welt leer und einsam. Auch Kyle verliert sich in seiner unendlichen Trauer. …. Dennoch begleitet Kyle sie, als Cloudy beschließt, die drei Menschen ...

Seit dem Tod ihrer besten Freundin Ashlyn ist Cloudys Welt leer und einsam. Auch Kyle verliert sich in seiner unendlichen Trauer. …. Dennoch begleitet Kyle sie, als Cloudy beschließt, die drei Menschen aufzusuchen. Die durch Ashlyns Organspende gerettet wurden.
Das Buch hat einen sehr emotionalen Einstieg und ich war voller Erwartung auf den Fortgang. Leider tat sich dann lange Zeit wenig und für mich zog sich die Geschichte wie Kaugummi. Vielleicht liegt es daran, dass es sich um ein Jugendbuch (young adult) handelt und ich dieses Alter schon längst hinter mir gelassen habe. Von der Thematik her, ist es aber auch durchaus was für jedes Alter. Gerade die Geschichte um die Begegnung mit den Empfängern der Organspenden birgt so viel Potential, das hier (fast) nicht genutzt wurde.
Vielleicht war die Intention der beiden Autorinnen aber auch eine andere. Die Geschichte handelt von einer tiefen Freundschaft, Trauer und der Verarbeitung eines schweren Verlustes und dem unterschiedlichen Umgang damit.

Geschrieben ist das Buch in einem einfachen, aber flüssigem Schreibstil, der sich gut lesen lässt.

Konnte der überwiegende Teil der Geschichte meine Erwartungen nicht erfüllen, so hat mich das letzte Drittel noch soweit berührt und überzeugt, dass ich drei Sterne vergebe.

Veröffentlicht am 09.11.2016

Verwirrende Beziehungen

Im Wald
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Ich verfolge das Ermittlerduo Bodenstein / Kirchhoff jetzt Sander seit ihrem ersten Fall und war sehr gespannt auf das neue Buch.

Der Einstieg ist spannend und kurz drauf gibt es den ersten Todesfall ...

Ich verfolge das Ermittlerduo Bodenstein / Kirchhoff jetzt Sander seit ihrem ersten Fall und war sehr gespannt auf das neue Buch.

Der Einstieg ist spannend und kurz drauf gibt es den ersten Todesfall – eine Leiche in einem verbrannten Wohnwagen. Es folgen weitere Morde und Oliver von Bodenstein kommt der Verdacht, dass alles mit einem Fall aus der Vergangenheit zusammenhängt. Bei diesem Fall fehlt ihm die nötige Distanz, da er alle beteiligten Personen persönlich kennt bzw. in der Kindheit mit ihnen befreundet war. Außerdem plagt ihn seit damals ein Schuldgefühl.

Der Schreibstil ist gewohnt angenehm zu lesen. Nele Neuhaus schafft es durch eine detaillierte Beschreibung nicht nur der örtlichen Gegebenheiten sondern auch des Wetters und spezieller Düfte den Leser mit vor Ort zu nehmen und Atmosphäre zu schaffen.

Die Charaktere und das Zusammenspiel in einer „Dorfgemeinschaft“ sind sehr gut dargestellt; genau wie die Grausamkeit und Gedankenlosigkeit von Kindern. Mir persönlich waren es aber zu viele beteiligte Personen und deren verwandtschaftliche Verhältnisse oder Beziehungen zu- oder untereinander. Ich habe mich schon gewundert, weil es zu Beginn des Buches ein Personenregister gibt. Wenn eine Geschichte dies erforderlich macht, stört es (zumindest meinen) Lesefluss erheblich.

Die Idee an sich finde ich gut, aber durch die unterschiedlichsten Verbindungen der Beteiligten und deren Beschreibung blieb im Mittelteil die Spannung was auf der Strecke. Ich hatte mir – auch aufgrund der Vorgänger – mehr von dem Buch versprochen und so vergebe ich dieses Mal leider nur drei Sterne.

Veröffentlicht am 20.10.2016

Weihnachten mit der ganzen Familie

Schuld war nur der Mistelzweig
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Die Eltern laden die gesamte Familie - bestehend aus drei Kindern, zwei Schwiegertöchtern und drei Enkelkindern – über Weihnachten in ein großes Haus nach Cornwall ein. Allein so viele Personen mit ihren ...

Die Eltern laden die gesamte Familie - bestehend aus drei Kindern, zwei Schwiegertöchtern und drei Enkelkindern – über Weihnachten in ein großes Haus nach Cornwall ein. Allein so viele Personen mit ihren Eigenarten und Wünschen unter einen Hut zu bekommen, ist eine große Herausforderung. Wenn dann aber noch unerwarteter Besuch hinzukommt, gerät der beste Plan ins Wanken.

Das Buch ist in einem gut zu lesenden Schreibstil verfasst und somit flott gelesen. Die Charaktere sind gut dargestellt und überwiegend sympathisch.

Laut Vermerk auf dem rückseitigen Deckblatt ist die Geschichte „Nicht schnulzig, sondern richtig schön romantisch. Schließlich ist bald Weihnachten.“ Also nicht schnulzig kann ich bestätigen, aber unter romantisch verstehe ich was anderes. Ja, ich gebe es zu, an der einen oder anderen Stelle blitzt Romantik durch, denn in diese äußere Rahmenhandlung wurde noch eine Liebesgeschichte verpackt. Überwiegend haben wir es jedoch mit den Befindlichkeiten der verschiedenen Personen unter den gegebenen Umständen zu tun. Lag es daran, dass bei mir während des Lesens auch kein wirkliches Weihnachtsfeeling aufkam oder lag es daran, dass ich das Buch im Oktober gelesen habe? Ich weiß es nicht.

Insgesamt ist es eine nette Geschichte ohne viel Tiefgang, die dem Leser ein paar entspannte Stunden auf dem Sofa beschert.

Veröffentlicht am 12.10.2016

Keine alltäglichen Rezepte

Knoblauch
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Das Cover mit dem Knoblauchzopf und der angefangenen Knolle hat es mir sofort angetan. Da ich leidenschaftliche Kochbuch-Sammlerin bin, konnte ich mir dieses Exemplar unmöglich entgehen lassen und habe ...

Das Cover mit dem Knoblauchzopf und der angefangenen Knolle hat es mir sofort angetan. Da ich leidenschaftliche Kochbuch-Sammlerin bin, konnte ich mir dieses Exemplar unmöglich entgehen lassen und habe es bei vorablesen gegen Punkte eingetauscht.
Der Rückseitentext „Ein Fest zu Ehren des Knoblauchs mit einer fantastischen Sammlung von über 65 köstlichen Rezepten aus aller Welt“ klingt auch sehr vielversprechend.

Zum Aufbau: Eingeteilt ist das Buch neben Vorwort, Register und Danksagung in sechs Kapitel. Jedem Kapitel (auch dem Vorwort) ist ein Exkurs vorangestellt. Hier erfahren wir Interessantes und Wissenswertes über den Knoblauch; z. B.: die Formenvielfalt, Zubereitung und Lagerung, den Anbau aber auch über den Knoblauch im Volksglauben oder zu Knoblauchfestivals.

Für jedes Rezept ist eine Doppelseite vorgesehen. Auf der einen Seite finden wir einige Zeilen zu dem jeweiligen Gericht, die Zutatenliste und die Anleitung. Auf der anderen Seite gibt es ein anschauliches Foto des fertigen Gerichts.

Die Anleitungen sind kurz und knapp gehalten, aber m. E. trotzdem zur Umsetzung ausreichend. Bei den Zutaten habe ich da so eher meine Schwierigkeiten, denn man benötigt des Öfteren ein paar Blättchen hiervon, einen Zweig davon oder einen Stängel von diesem Kraut. Ich finde es gut, dass viel mit frischen Zutaten und Kräutern gekocht wird, aber ohne eigenen Kräutergarten kaum machbar (oder man hat ausreichend Platz für viele Kräutertöpfe). Wenn man wie ich ländlich in einer kleinen Stadt wohnt, bekommt man auch einige Zutaten (schwarzen Knoblauch, Zitronengras, blühenden Schnittknoblauch) kaum.

Der für mich interessanteste Teil war die Bärlauchküche. Leider gibt es zu dieser Jahreszeit keinen frischen Bärlauch, so dass ich mit dem nachkochen noch etwas warten muss.

Für meinen Geschmack gibt es sehr viele Rezepte mit Meeresfrüchten, die ich leider nicht mag, aber das ist ja mein Problem und kann nicht dem Buch angelastet werden.

Insgesamt hat meine anfängliche Begeisterung sehr nachgelassen. Für mich sind die meisten Rezepte im Alltag nicht umsetzbar. Aufgrund der guten Aufmachung und der schönen Optik bekommt das Buch von mir drei Sterne.