Cover-Bild Sonne und Beton
18,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Ullstein fünf
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 224
  • Ersterscheinung: 10.03.2017
  • ISBN: 9783961010028
Felix Lobrecht

Sonne und Beton

Roman
»Ich wünschte, ich hätte mir mehr ausdenken müssen.« Felix Lobrecht



»Könn’ wa die Scheiße vielleicht ma leiser machen? Mann ey ...«, motzt ein Typ vor uns im Bus.

Julius macht die Musik auf seinem Handy noch lauter und starrt den Typen an. Gino und ich fangen an zu lachen.

„Ihr sollt die Scheiße ausmachen, hab ick jesagt!“, sagt der Typ und guckt böse.

Sanchez steht grinsend auf. »Sie haben nicht das Recht, mich ‚Neger‘ zu nennen, Sir!«, ruft er plötzlich.

Wir sind mitten in Neukölln, außer Julius und mir sitzen nur Ausländer im Bus. Alle drehen sich um und glotzen den Mann an.

»Ick habe nicht ...«, stammelt er.

»Iiieh, richtiger Nazi!«, ruft Gino.

»Der Einzige, der hier ‚Neger‘ sagt, bin ick, Nigga!«, brüllt Sanchez. Er nimmt einen großen Schluck organgefarbene Mische und verzieht das Gesicht. Julius macht dasselbe Lied nochmal an. Der Mann steigt an der nächsten Haltestelle kopfschüttelnd aus.

»Heil Hiter!«, brüllt Julius und nimmt Sanchez die Flasche aus der Hand.

Ein heißer Sommer. Vier Jungs in den Hochhausschluchten der Großstadt. Eine folgenschwere Entscheidung.

"Eindrucksvolle Exposition und furioses Finale" Süddeutsche Zeitung, Jens Bisky

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Lesejury-Facts

  • Dieses Buch befindet sich bei Elite1304 in einem Regal.
  • Elite1304 hat dieses Buch gelesen.

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.04.2019

4 Jungs in der Hauptstadt

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Ich bin absolut begeistert von Felix Lobrecht. Ich liebe seine Comedy und auch das Buch konnte mich überzeugen.
"Sonne und Beton" gibt einen Einblick in das Leben von Jugendlichen, die in dem Berliner ...

Ich bin absolut begeistert von Felix Lobrecht. Ich liebe seine Comedy und auch das Buch konnte mich überzeugen.
"Sonne und Beton" gibt einen Einblick in das Leben von Jugendlichen, die in dem Berliner Viertel Neu-Kölln aufwachsen. In diesem Stadtteil gibt es wenig Deutsche, wodurch man in diesem Buch erfährt wie sich die deutschen aber auch die ausländischen Mitbürger fühlen und aufwachsen.
Das Buch ist nice geschrieben, ziemlich krass, aber so offen redet Felix auch in seinen Comedy-Programmen. Deshalb mag ich ihn. Das Buch ist unter anderem grammatikalisch sehr anstrengend, da es eben so geschrieben ist wie die meisten Leute leider sprechen. Dessen muss man sich beim Lesen einfach bewusst sein.
Es endet leider sehr abrupt und hätte meiner Meinung nach nicht sein müssen. Deshalb gibts dafür einen Stern Abzug.

Veröffentlicht am 02.12.2017

Berlin is calling

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Anders als man vielleicht denkt, ist dieses Buch kein Humoristisches. Spätestens nach dem Lesen des Klappentextes sollte dies jedem Leser klar sein. Es ist kein Geheimnis, dass Felix wie sein Protagonist ...

Anders als man vielleicht denkt, ist dieses Buch kein Humoristisches. Spätestens nach dem Lesen des Klappentextes sollte dies jedem Leser klar sein. Es ist kein Geheimnis, dass Felix wie sein Protagonist Lukas in Gropiusstadt aufgewachsen ist. Man kann also davon ausgehen, dass Vieles nicht Lobrechts reiner Fantasie entspringt.

Mit Lukas haben wir einen Protagonisten, bei dem ich das Gefühl hatte, dass er sich selbst noch nicht so richtig gefunden hat. Er weiß, was richtig und was falsch ist, lässt sich dann aber doch von seinen Freunden in beschissene Aktionen reinziehen. Ich finde dies äußerst passend, denn zum einen verdeutlicht dies meiner Meinung nach die Unentschlossenheit, die an als Jugendlicher durchaus verspürt. Zum anderen wird hiermit die Perspektivlosgkeit der Jugendlichen in Gropiusstadt verdeutlicht. Selbst wenn sie das machen, was eigentlich richtig wäre, ändert sich nichts an ihrer Situation.

Der Roman gibt daher einen tiefene Einblick in das Leben der Jugendlichen. Über die Nebencharaktere werden andere Themen angesprochen, wie beispielsweise häusliche Gewalt. Man könnte hier jetzt behaupten Lobrecht würde nur eine Klischeekeule schwingen. Ich hatte jedoch an keiner Stelle das Gefühl, ihr würden stupide irgendwelche Klischees bedient.

Was dem Roman leider fehlt ist ein solider Spannungsbogen. Die Geschichte plätschert vor sich hin, hat hier und da mal sehr spannende Elemente. Zum Ende hin wurde es für mich dann spannender. Dafür überzeugte mich aber die Sprache. Damit meine ich nicht nur den Dialekt, der ein richtiges Berlin Feeling aufkommen lässt, sondern auch die sprachliche Gestaltung und den Schreibstil.

Fazit:

Insgesamt ist das Buch unterhaltsam und gibt Einblick in eine Welt, die zumindest mir völlig fremd ist. Ich vergebe 4 von 5 Punkten.