Cover-Bild Fünf Tage in Paris
20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: C.Bertelsmann
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 304
  • Ersterscheinung: 25.03.2019
  • ISBN: 9783570103654
Tatiana de Rosnay

Fünf Tage in Paris

Roman
Nathalie Lemmens (Übersetzer)

Ein aufwühlendes Familientreffen in Paris

Paris ist von sintflutartigem Regen heimgesucht, als sich die Familie Malegarde dort anlässlich einer Feier trifft. Tochter Tilia reist aus London an, wo sie als Künstlerin lebt, und Sohn Linden, ein Fotograf, kommt aus Los Angeles dazu. Schon bei der Ankunft bemerken Tilia und Linden, dass Paul, der Vater, ein stets agiler Baumschützer, kraftlos wirkt. Auch Lauren, die Mutter, ist angeschlagen. Die Seine droht über die Ufer zu treten, sodass die vier das Hotelzimmer fast nicht verlassen können. Die apokalyptischen Wetterverhältnisse spiegeln, was auf der Familie lastet. Vieles wurde in den Jahren von einem Mantel des Schweigens umhüllt. Die Ereignisse spitzen sich zu, als Paul im Restaurant zusammenbricht und ins Koma fällt. Linden hält am Krankenbett Wache - und fasst endlich den Mut, sich seinem Vater gegenüber zu outen. Doch auch Paul hat ein erschütterndes Geheimnis, das der Schlüssel zu seiner Liebe zu den Bäumen, allen voran den Linden ist ...

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.06.2019

Absolutes Must-Read

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Die Familie Malegard möchte den 70. Geburtstag von Paul in Paris feiern. Dafür kommt die Familie in einem Hotel unter, doch dort gibt es einige Schwierigkeiten. Das Wasser tritt über die Ufer der Seine ...

Die Familie Malegard möchte den 70. Geburtstag von Paul in Paris feiern. Dafür kommt die Familie in einem Hotel unter, doch dort gibt es einige Schwierigkeiten. Das Wasser tritt über die Ufer der Seine und stürzt die gesamte Stadt ins Chaos. Während der Feier erleidet Paul einen Schlaganfall und Linden sein Sohn, plagt sein Gewissen. Er muss mit seinem Vater reden, darüber das er schwul ist und glücklich mit Sascha zusammen ist. Doch nicht nur Linden offenbart sich nach und nach, nein es ist noch viel mehr passiert und all das prasselt wie die Fluten jetzt los. 5 Tage, die diese Familie verändern, denn jeder von ihnen verbirgt etwas. Für mich waren es 3 oder 4Stunden und sie waren wirklich intensiv und ich habe die Geschichte genossen, sie ist wie eine Tasse Tee, sie versprüht ein Warmes Gefühl voll Hoffnung. Tatiana De Rosnays Schreibstil war zu Beginn etwas gewöhnungsbedürftig und als ich mich daran gewöhnt habe, war ich gefangen und war fasziniert davon, wie sie all die Handlungsstränge Stück für Stück entfaltet hat. In diesen wenigen Seiten steckt so viel, das ist unbeschreiblich. Die Geschichte rund um die Malegards fühlt sich real an, sie ist an keiner Stelle kitschig, denn so sind einige Familien. Die Katastrophe in Paris ist ebenfalls ein sehr interessanter Handlungspunkt und mir haben vor allem die Vergleiche zur großen Flut von 1910 gefallen. Lindens Entwicklung war interessant mit zu verfolgen, dies war dank seinen Rückblenden stets möglich. Für mich ist dieses Buch keinesfalls schlicht, denn auch in seiner Erzählweise ist besonders. Ich kann euch „Fünf Tage“ in Paris nur wärmstens ans Herz legen. Was mir an der Geschichte gefällt, ist das nicht nur das Wasser steigt sondern auch die Emotionen und das nicht nur bei den Personen in der Geschichte sondern auch bei mir als Leser.

Veröffentlicht am 07.05.2019

trauriger Anlass, aber ehrliche Worte

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Der Roman beginnt tröpfelnd, plätschernd, vergleichbar mit dem Wetter in Paris als die Familie eintrifft und das Familientreffen startet, doch schon bald werden die Unwetter in Paris und auch die Emotionen ...

Der Roman beginnt tröpfelnd, plätschernd, vergleichbar mit dem Wetter in Paris als die Familie eintrifft und das Familientreffen startet, doch schon bald werden die Unwetter in Paris und auch die Emotionen innerhalb der Familie immer stärker und zeigen erste Auswirkungen. Eigentlich hätte es einen schönen Anlass für das Zusammenkommen gegeben, Paul feiert seinen Geburtstag und gemeinsam mit seiner Frau auch den gemeinsamen Hochzeitstag mit den Kindern in Paris, doch als Paul plötzlich einen schweren Schlaganfall erleidet, verändert sich die Situation von einem Moment auf den anderen. Die Geschwister Linden und Tilia lernen sich gegenseitig besser und vor allem von anderen Seiten kennen. Tilia, die ansonsten immer vorlaut und im Vordergrund ist, hat plötzlich Hemmungen und Angst das Krankenhaus zu besuchen und Linden kümmert sich um alles, nachdem auch noch Lauren erkrankt. Das schlechte Wetter und die Überschwemmungen erfordern es, dass die Familie im Hotel zusammenbleibt und sich über lange unausgesprochene Themen auseinandersetzt. Nach und nach reisen immer mehr Verwandte an, wie Tilias Tochter und ihr alkoholabhängiger Ehemann sowie Lindens Lebensgefährte. Mir hat die Dynamik zwischen den Charakteren, die sich ständig verändert, sehr gut gefallen und auch, dass die Familie nach und nach immer ehrlicher im Umgang miteinander war und alle versucht haben, den anderen nicht für sein Verhalten zu verurteilen. Schade, dass es nicht schon viel früher zu diesem Zusammentreffen gekommen ist und dass dafür ein trauriger Anlass als Anstoß notwendig war. Auch die Hintergrundgeschichten und Erzählungen aus der Vergangenheit sind spannend und ergänzen den Roman perfekt! Nach dem Beenden wirkt das Buch noch lange nach.

Veröffentlicht am 07.04.2019

Tatiana de Rosnay – Fünf Tage in Paris

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Nur die Eltern und die beiden Kinder. So lautet die klare Ansage von Mutter Lauren Malegarde, als sie Linden und Tilia bittet nach Paris zu kommen, um den 70. Geburtstag von Vater Paul zu feiern. Ein ungewöhnlicher ...

Nur die Eltern und die beiden Kinder. So lautet die klare Ansage von Mutter Lauren Malegarde, als sie Linden und Tilia bittet nach Paris zu kommen, um den 70. Geburtstag von Vater Paul zu feiern. Ein ungewöhnlicher Ort, wohnen die Eltern doch im Département Drôme, aber dem Wunsch der Mutter ist Folge zu leisten. Allerdings empfängt die Hauptstadt die Familie nicht mit dem gewohnten Charme, ein Hochwasser historischen Ausmaßes droht die Stadt zu überschwemmen und es regnet unerlässlich. Das Programm wird angepasst, doch bald schon müssen sie noch mehr Planänderungen vornehmen, denn beim gemeinsamen Abendessen bricht Paul mit einem Schlaganfall zusammen und die Erkältung der Mutter stellt sich als schwere Lungenentzündung heraus. Während in ganz Paris der Ausnahmezustand herrscht, ereilt dieser ganz im Kleinen auch die Familie Malegarde.

Von Beginn der Geschichte an wählt die französisch-amerikanische Schriftstellerin, die in beiden Sprachen ihre Bücher verfasst, ein starkes Symbol: das Wasser der Seine steigt im gleichen Maße wie auch die Lage in der Familie sich zuspitzt, vor allem der Gesundheitszustand des Vaters läuft auf einen dramatischen Höhepunkt zu. Es wird einen Scheitelpunkt geben müssen, der entscheidet, in welche Richtung das Pendel ausschlägt.

Trotz der gerade einmal 300 Seiten bringt Tatiana de Rosnay unzählige Themen in ihrem Roman unter, die einem als Leser nachdenklich stimmen. Doch keineswegs wirkt die Handlung überladen, im Gegenteil, der Fokus auf die engste Familie und insbesondere auf Linden lässt sie nie den roten Faden verlieren. Es ist das Verhältnis der beiden Geschwister zu einander, jenes zwischen Eltern und Kindern, glückliche und gescheiterte Beziehungen und vor allem die hohe Sensibilität der Malegarde Männer, die immer wieder hervortreten. Paul Malegarde kam als „Treeman“ zu Weltruhm, nichts gibt es, das er nicht über Bäume zu wissen scheint, überall fragt man nach ihm, wenn die Natur übermächtig zu werden scheint. Er ist ein Baumflüsterer, doch wo seine enge Verbundenheit herführt, ist ein Geheimnis, das erst spät gelüftet wird. Lindens besonderes Gespür für Menschen äußert sich in seinem Talent als Fotograf. Er hat den Blick für den ultimativen Ausdruck, kann mit Bildern das ausdrücken, wozu ihm die Worte fehlen.

Die Familie birgt jedoch auch Konfliktpotenzial, das sich besonders gerne zu Feierlichkeiten entlädt. Auch bei den Malegardes ist dies nicht anders und so manches Geheimnis und bis dato Unausgesprochenes will nun trotz oder gerade wegen der Ausnahmesituation an die Oberfläche. Nicht immer war man nett zu einander, hat sich unterstützt; es gab Neid und Groll, man fühlte sich missverstanden und nicht anerkannt. All das erzählt Tatiana de Rosnay in einem fast poetisch anmutenden Ton, der außerordentlich die Empfindsamkeit und Emotionen der Figuren einfängt und wiedergibt. Trotz der tristen Szenerie und Dramatik des Settings, schlichtweg ein großartiger Roman.

Veröffentlicht am 23.04.2019

Es braut sich was zusammen

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Sowohl in Paris, das von Starkregen so heimgesucht ist, dass die Seine außer Rand und Band zu geraten droht, als auch in der Familie Malegarde. Diese nämlich - Eltern und die beiden längst erwachsenen ...

Sowohl in Paris, das von Starkregen so heimgesucht ist, dass die Seine außer Rand und Band zu geraten droht, als auch in der Familie Malegarde. Diese nämlich - Eltern und die beiden längst erwachsenen Kinder Tilia und Linden - hat sich zusammengefunden, um in kleiner Runde ein umso bedeutungsvolleres Fest zu feiern, für das es einen doppelten Anlass gibt: den siebzigsten Geburtstag des Vaters Paul sowie den vierzigsten Hochzeitstag der Eltern.

Doch schon am ersten Abend fühlt sich der Vater unwohl und beide Eltern - Paul und Lauren - bleiben auf dem Zimmer, erst am nächsten Tag trifft sich die Familie zu einem ersten Rundgang, der in Teilen im wahrsten Sinne ins Wasser fällt. Und im übertragenen dann nochmal am Abend, als der Vater ausgerechnet am Abend seines 70sten Geburtstags einen Schlaganfall erleidet.

Schnell wird er ins Krankenhaus gebracht, der Zustand ist ernst. Parallel dazu erkrankt Mutter Lauren an einem starken Grippevirus, Tilia kümmert sich um sie, Linden um den Vater und um die Gesamtsituation.

Linden ist es auch, aus dessen Perspektive die Handlung geschildert wird: ein erfolgreicher Fotograf Mitte dreißig, der es aus verschiedenen Gründen schwer hatte in der Kindheit und Jugend und in Teilen bei seiner mittlerweile verstorbenen Tante, der älteren Schwester seiner Mutter aufwuchs.

Mit Tilia verbindet ihn eine enge Beziehung, auch wenn sie auf verschiedenen Kontinenten leben, mit den Eltern ist er eher auf Abstand - eine emotionale Annäherung vor allem zunächst an Vater Paul erfolgt in dieser absoluten Extremsituation.

Autorin Tatiana de Rosnay legt hier einen perfekt komponierten Roman vor, in dem sich Naturgewalt und die Situation der Familie Malegarde parallel zu einem dramatischen, eskalierenden Höhepunkt entwickeln. Ein Roman mit einer überaus starken Symbolik und einer enormen Kraft, der nicht so leicht vergessen werden kann.

Veröffentlicht am 30.04.2019

Eine schöne Geschichte über eine Familie in Paris

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Inhalt:
Paris ist von sintflutartigem Regen heimgesucht, als sich die Familie Malegarde dort anlässlich einer Feier trifft. Tochter Tilia reist aus London an, wo sie als Künstlerin lebt, und Sohn Linden, ...

Inhalt:
Paris ist von sintflutartigem Regen heimgesucht, als sich die Familie Malegarde dort anlässlich einer Feier trifft. Tochter Tilia reist aus London an, wo sie als Künstlerin lebt, und Sohn Linden, ein Fotograf, kommt aus Los Angeles dazu. Schon bei der Ankunft bemerken Tilia und Linden, dass Paul, der Vater, ein stets agiler Baumschützer, kraftlos wirkt. Auch Lauren, die Mutter, ist angeschlagen. Die Seine droht über die Ufer zu treten, sodass die vier das Hotelzimmer fast nicht verlassen können. Die apokalyptischen Wetterverhältnisse spiegeln, was auf der Familie lastet. Vieles wurde in den Jahren von einem Mantel des Schweigens umhüllt. Die Ereignisse spitzen sich zu, als Paul im Restaurant zusammenbricht und ins Koma fällt. Linden hält am Krankenbett Wache - und fasst endlich den Mut, sich seinem Vater gegenüber zu outen. Doch auch Paul hat ein erschütterndes Geheimnis, das der Schlüssel zu seiner Liebe zu den Bäumen, allen voran den Linden ist.

Meine Meinung:
Das Cover ist schön gestaltet und hat sofort mein Interesse geweckt. Der Schreibstil ist flüssig, bildhaft und fehlerfrei. Alle Charaktere werden ausführlich beschrieben und es viel mir leicht, sie mir vorzustellen. Man geht mit der Familie durch viele Tiefen und negative Emotionen aber erlebt auch Lichtblicke und Hoffnung, das hat mir sehr gut gefallen. Die Gedankengänge sind gut nachvollziehbar und dem Handlungsstrang lässt sich gut folgen. Einen Stern muss ich leider abziehen, da das Buch für meinen Geschmack sehr kurz gehalten war. Für die Story hätte man locker 100 Seiten mehr schreiben können um manche Situationen ausführlicher zu schildern. Sonst hat es aber genau meinen Geschmack getroffen und ich werde es auf jeden Fall Freunden weiterempfehlen.