Spannender und unterhaltsamer Familienroman
Das DornentalBei einer ihrer Joggingrunden durch ein Naturschutzgebiet, in dem vor Jahren bereits einige tote Mädchen gefunden wurden, stößt die junge Journalistin Abby auf eine ohnmächtige junge Frau. Nachdem sie ...
Bei einer ihrer Joggingrunden durch ein Naturschutzgebiet, in dem vor Jahren bereits einige tote Mädchen gefunden wurden, stößt die junge Journalistin Abby auf eine ohnmächtige junge Frau. Nachdem sie Hilfe geholt hat, ist diese jedoch spurlos verschwunden. Daraufhin macht Abby sich auf die Suche nach ihr und begegnet dabei verschiedenen Menschen, unter anderem dem zurückgezogen lebenden Autor Tom Gabriel, und wird so mit dramatischen Ereignissen aus ihrer eigenen Vergangenheit konfrontiert.
Ein riesengroßes Dankeschön an das Bloggerportal und den Goldmann Verlag, dass ich diese spannende Geschichte lesen durfte. Mich konnte das Buch von der ersten Seite in seinen Bann ziehen und es hat mir auch insgesamt super gut gefallen. So war es auch nicht verwunderlich, dass ich für die knapp fünfhundert Seiten gerade einmal zwei Tage gebraucht habe.
Die Geschichte wird aus mehreren Perspektiven erzählt, die sich nicht nur kapitelweise, sondern auch von Absatz zu Absatz ändern können. Allerdings kommt man beim Lesen überhaupt nicht durcheinander, da nur die Kapitel und Absätze der Protagonistin Abby, die definitiv auch im Mittelpunkt steht, in Ich-Form geschrieben sind. Ansonsten finde ich den Schreibstil von Anna Romer einfach toll. Sie erzählt nicht nur wahnsinnig packend, sondern auch bildlich und ein Stück weit emotional, so dass man sich sehr schnell in die Geschichte hineinversetzen kann.
Diese ist, eingebettet in ein raues, einsames aber auch wunderschönes australisches Setting, mitreißend, romantisch und irgendwie melancholisch. Dabei verbindet die Autorin eine packende Familiengeschichte mit spannenden Krimielementen und einer großen Portion Romantik, die aber so gar nicht kitschig wirkt, sondern erwachsen und sich langsam und nachvollziehbar entwickelt. Außerdem gibt es eine ganze Menge Geheimnisse und interessante Wendungen, so dass ich bis zum Ende nicht wusste, was wie zusammenhängt. Und obwohl die Auflösung des Ganzen dann doch nicht so ganz war, was ich mir vorgestellt hatte, war sie durchaus schlüssig und konnte mich absolut überzeugen. Das Ende hat den Roman dann richtig gut abgeschlossen und mich vollkommen zufrieden zurückgelassen.
Was die Charaktere angeht, so stellt man ganz schnell fest, dass eigentlich fast jeder von ihnen eine tragische Vergangenheit hat oder anderweitige Probleme. Das macht sie alle sehr menschlich und ihr Handeln, auch wenn es nicht immer richtig ist, nachvollziehbar. Abby ist eine ziemlich in sich gekehrte aber dennoch resolute Frau und auf ihre Weise wirklich sympathisch. Und auch die Personen, denen sie auf ihrer Suche nach der Wahrheit begegnet, sind sehr spezielle Charaktere, die sehr gut geschrieben wurden. Irgendwie mochte ich sie alle sehr gern.
Wer Familiengeschichten mag, die spannend erzählt werden und auch einem Bisschen Romantik nicht abgeneigt ist, der sollte auf jeden Fall zu diesem Roman greifen. Mich hat er jedenfalls sehr unterhalten und ich bin sicher, dass ich noch mehr Bücher der Autorin lesen werde.