Ein Buch wie ein Bilderreigen
Alte Sorten
Alte Sorten von Ewald Arenz erzählt die Geschichte von Sally und Liss.
Zwei Frauen, die in unterschiedlichen Welten leben und auf einander treffen, als Sally ihr altes Leben hinter sich lassen will und ...
Alte Sorten von Ewald Arenz erzählt die Geschichte von Sally und Liss.
Zwei Frauen, die in unterschiedlichen Welten leben und auf einander treffen, als Sally ihr altes Leben hinter sich lassen will und aus einer psychiatrischen Klinik flüchtet.
Das Cover ist schlicht, wertig und doch eindrucksvoll gestaltet. Die Birnen sind erhaben gearbeitet, so dass schon beim Anfassen des Buches ein haptisches Erlebnis gegeben ist.
Der Schreibstil des Autors ist dermaßen bildlich, einfühlsam und dabei in keinster Weise kitschig, wie ich es selten erlebt habe.
Mit diesem besonderen Schreibstil schaffte er es mir die einzelnen Szenen dermassen real vor die Augen zu führen, das ich das Gefühl hatte mich mitten in den einzelnen Szenen zu befinden, das Heuzu riechen, die Sonne zu fühlen und den Geschmack der Birnen zu schmecken.
Sally trifft auf Liss, als sie aus der Psychiatrie flüchtet und sich am Rande eines Weinberges wieder findet.
Liss nimmt Sally ohne viele Fragen bei sich auf und stellt keinerlei Fragen.
Sie lebt ihr Leben auf ihrem Hof, den sie alleine bewirtschaftet weiter, ohne Ansprüche an Sally zu stellen. Sowohl Sally als auch Liss sind sehr starke, jedoch auch sehr verletzte und empfindsame Seelen. Mit der Zeit stellt sich Sally Fragen zur Vergangenheit von Liss: Warum ist sie eine Aussenseiterin im Dorf, warum bleibt sie trotzdem? Was hat sie so schlimmes verbrochen? Warum reagiert Liss auf die gestellten Fragen so abwehrend?
Ganz langsam nähern sich die zwei Frauen, die auf dem ersten Blick so unterschiedlich und sich in Wirklichkeit so ähnlich sind, an.
Für mich war dieses Buch ein Lese-Highlight 2019 und es bekommt einen festen Platz in meinem Bücherregal.