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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.05.2019

Ein Buch wie ein Bilderreigen

Alte Sorten
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Alte Sorten von Ewald Arenz erzählt die Geschichte von Sally und Liss.
Zwei Frauen, die in unterschiedlichen Welten leben und auf einander treffen, als Sally ihr altes Leben hinter sich lassen will und ...


Alte Sorten von Ewald Arenz erzählt die Geschichte von Sally und Liss.
Zwei Frauen, die in unterschiedlichen Welten leben und auf einander treffen, als Sally ihr altes Leben hinter sich lassen will und aus einer psychiatrischen Klinik flüchtet.

Das Cover ist schlicht, wertig und doch eindrucksvoll gestaltet. Die Birnen sind erhaben gearbeitet, so dass schon beim Anfassen des Buches ein haptisches Erlebnis gegeben ist.

Der Schreibstil des Autors ist dermaßen bildlich, einfühlsam und dabei in keinster Weise kitschig, wie ich es selten erlebt habe.
Mit diesem besonderen Schreibstil schaffte er es mir die einzelnen Szenen dermassen real vor die Augen zu führen, das ich das Gefühl hatte mich mitten in den einzelnen Szenen zu befinden, das Heuzu riechen, die Sonne zu fühlen und den Geschmack der Birnen zu schmecken.

Sally trifft auf Liss, als sie aus der Psychiatrie flüchtet und sich am Rande eines Weinberges wieder findet.
Liss nimmt Sally ohne viele Fragen bei sich auf und stellt keinerlei Fragen.
Sie lebt ihr Leben auf ihrem Hof, den sie alleine bewirtschaftet weiter, ohne Ansprüche an Sally zu stellen. Sowohl Sally als auch Liss sind sehr starke, jedoch auch sehr verletzte und empfindsame Seelen. Mit der Zeit stellt sich Sally Fragen zur Vergangenheit von Liss: Warum ist sie eine Aussenseiterin im Dorf, warum bleibt sie trotzdem? Was hat sie so schlimmes verbrochen? Warum reagiert Liss auf die gestellten Fragen so abwehrend?
Ganz langsam nähern sich die zwei Frauen, die auf dem ersten Blick so unterschiedlich und sich in Wirklichkeit so ähnlich sind, an.

Für mich war dieses Buch ein Lese-Highlight 2019 und es bekommt einen festen Platz in meinem Bücherregal.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Geschichte
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 28.04.2019

Realistisches Debüt

Der Patriot
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Der Patriot von Pascal Engmann setzt ein hoch brisantes und leider sehr aktuelles Thema um.
Pascal Engmann hat selbst als Journalist gearbeitet und gab nach massiven Bedrohungen von rechter Seite seinen ...

Der Patriot von Pascal Engmann setzt ein hoch brisantes und leider sehr aktuelles Thema um.
Pascal Engmann hat selbst als Journalist gearbeitet und gab nach massiven Bedrohungen von rechter Seite seinen Job als Journalist auf. In diesem, seinem ersten Thriller zeigt er was Propaganda mit den Menschen eines Landes anrichten kann.

Das Cover zeigt die Metropole Stockholms und passt ausgesprochen gut zum Thema des Buches.
Der Schreibstil des Autors ist ausgefeilt und als spannend zu beschreiben.
Er verzichtet auf Schnörkel und schildert ausführlich die Charakterer der Protagonisten des Buches.

In Schweden werden Journalisten getötet, sie werden dafür bestraft, dass sie realistisch über die Flüchtlingskrise und den Schiksalen der dahinter stehenden Menschen berichten.
Der Autor versteht es geschickt bis zu fünf Handlungsstränge miteinander zu verknüpfen.
Da ist der ehemalige Fallschirmjäger der Fremdenlegion, August, der sich ein Leben in Chile aufgebaut hat und doch irgendwie immer ein wenig in Schweden weilt.
Madeleine eine aufstrebende und ehrgeizige Journalistin in Stockholm.
Ibrahim, ein schwedischer Taxifahrer mit muslimischen Hintergrund und seine über alles geliebte Tochter Mitra, die sich als Schwedin fühlt und erfolgreich Jura studiert.
Nicht zu vergessen Carl, der alle Flüchtlinge als Tiere und als Gefahr betrachtet.
Diese unterschiedlichen Handlungsstränge verlangen ein konzentriertes Lesen, welches aber durch die hochgehaltene Spannung keinerlei Problem darstellt.

Dieses Buch hat mich von der ersten Seite an gefesselt und konnte mich durch ein für mich doch überraschendes Ende verblüffen.

Der Autor hat mit der Thematik, die sich auf alle Orte der Welt übertragen lässt einen spannenden und leider auch einen sehr realistischen Thriller geschrieben. Wen ein paar brutale Szenen nicht abschrecken wird mit großer Spannung belohnt.
Daher von mir 5 von 5 Sternen.


Veröffentlicht am 24.04.2019

Fesselnder zweiter Teil der Dystopie

Gelobtes Land
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Gelobtes Land GLOOV ist der zweite Band der Dystopie um Lore, Jul, Sim und Jame.
Obwohl ich den ersten Band der Reihe nicht kannte, machte mir der Einstieg in das Buch und das Thema keinerlei Schwierigkeiten. ...

Gelobtes Land GLOOV ist der zweite Band der Dystopie um Lore, Jul, Sim und Jame.
Obwohl ich den ersten Band der Reihe nicht kannte, machte mir der Einstieg in das Buch und das Thema keinerlei Schwierigkeiten. Die Autorin gibt ausreichend Rückblenden in die Vergangenheit, so dass ich nicht den Eindruck hatte mir würden wichtige Informationen fehlen.

Lore, Jame, Jul und Sim sind endlich im gelobten Land angekommen. Dort fühlen sie sich erst einmal in Sicherheit und sie bekommen Nahrung, therapeutische Hilfe und werden mit dem Konzept der Gemeinschaft "Liebe muss fließen" vertraut gemacht. In dieser Gemeinschaft bestimmen vollkommen andere Regeln als in der alten Welt-alle Menschen sind gleichberechtigt. Die neue Welt erscheint wie ein Paradies.

Die Transformation von der alten zur neuen Welt soll in 3 Monaten abgschlossen sein.
Während Sim dem Ganzen misstrauisch gegenübersteht, durchläuft Lore mehrer Stufen von Prüfungen, wird schnell zur Trainee ausgewählt und ausgebildet.
Die mysteriöse Sisdal stellt sich zwischen Jul und Lore und deren Beziehung wird auf eine harte Probe gestellt.
Nachdem Jame, Lores jüngerer Bruder die Kontrolle über sich verliert und zur Reinigung gebracht wird, gerät Lores Weltbild der neuen Welt ins wanken. Wird Jame sein Geheimnis für sich behalten können?

Welche Rolle spielt Sisdal und was steckt hinter der Bewegung von der Jul Lore berichtet?
Kann Lore die Abschiebung von Sim verhindern?
Lore muss sich entscheiden auf auf welcher Seite sie steht und wie sie zukünftig leben will.

Die Autorin versteht es gekonnt ein spannendes und realitätsnahes Szenario zu zeichnen, welches mich vollkommen überzeugt hat.
Der Spannungsbogen wird während des ganzen Buches äußerst hoch gehalten und zum Ende hin sogar noch einmal gesteigert.

Das Buch und die Story bekommen von mr sehr gerne 5 ***** und eine unbedingte Leseempfehlung-ich freue mich schon auf den dritten Band.

Veröffentlicht am 19.04.2019

Packend von der ersten bis zur letzten Seite

Dornen in meiner Haut
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Der Thriller " Dornen in meiner Haut" von Gunther Polnizky fesselt von der ersten bis zur letzten Seite.

Das Cover ist passend zum Titel gewählt und der Schreibstil ist detailliert , kurz, knackig und ...

Der Thriller " Dornen in meiner Haut" von Gunther Polnizky fesselt von der ersten bis zur letzten Seite.

Das Cover ist passend zum Titel gewählt und der Schreibstil ist detailliert , kurz, knackig und dennoch psychologisch sehr ausgefeilt.

Schon der Einstieg in die Geschichte lässt einen das Blut in den Andern gefrieren. Der Autor versteht es gekonnt ab der ersten Seite ein hohes Maß an Spannung aufzubauen.

Max ein erfolgreicher und mit allen Wassern gewaschener Geschäftsmann macht im Keller seiner Villa einen grausigen Fund: er findet den grausam zu Tode gefolterten Körper eines Mannes.

Alleine die Folterszenen lassen jeden Thriller Fan auf seine Kosten kommen.
Max gibt gegenüber der Polizei an den Toten nicht zu kennen.
Doch was weiß Max wirklich? Inwieweit ist er in die Tat verstrickt?
Welche Rolle spielt Ina, eine Nobel Prostituierte bei dem Ganzen?


Ein kniffliger und undurchsichtiger Fall für das Ermittlerteam Paul Steiniger und seine Kollegin Simone Gruber. Steiniger, bei dem privat im Moment nicht alles rund läuft und Simone, die ein bisschen zu viel für ihren Chef empfindet, werden nicht nur durch die Grausamkeit des Mordes an ihre Grenzen gebracht. Als dann noch die Assistentin von Max spurlos verschwindet versuchen sie einen Zusammenhang zwischen den Verbrechen herzustellen und stechen anscheinend in ein Wespennest. Bald wird Max zum Hauptverdächtigen, er kann sich jedoch an nichts erinnern.

Die Spannung wird zum Ende hin noch einmal deutlich gesteigert und überzeugte mich durch Wendungen und ein überraschendes, nicht vorhersehbares Ende.


Dieser Thriller bekommt von mir verdiente klare 5***** und eine Leseempfehlung.



Veröffentlicht am 13.04.2019

Psychologisch ausgefeilt

Am Ende nur ein kalter Hauch
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Am Ende nur ein kalter Hauch von Lena Avanzini ist der 4 Fall der Kommissarin Carla Bukowski.

Das Cover mit der Fledermaus hat einen direkten Bezug zur Handlung was mir sher gut gefällt. Auch das Format ...

Am Ende nur ein kalter Hauch von Lena Avanzini ist der 4 Fall der Kommissarin Carla Bukowski.

Das Cover mit der Fledermaus hat einen direkten Bezug zur Handlung was mir sher gut gefällt. Auch das Format und die abgrundeten Ecken des Buches fallen positiv auf.

Carla Bukowski ist eine eigenwillige, aber dennoch liebenswerte Emittlerin. Obwohl ich die Vorgängerbände nicht kannte, waren die Rückblenden so gewählt, dass ich nicht den Eindruck hatte etwas nicht zu wissen, was für den Zusammenhang wichtig war.

Als Carlas Großmutter stirbt, reist sie zur Beerdigung und trifft nach vielen Jahren wieder auf ihre Familie, mit der sie keinen Kontakt pflegt. Die Familienkonstellation ist mit Geheimnssen und Verletzungen der Jugend behaftet.
Als ihr Neffe entführt wird, steckt Carla mitten in den Ermittlungen und verucht ihrer Familie insbesondere ihrem Bruder und der Schwägerin beizustehen.

DIe Autorin schreibt so detailiiert und fesselnd, dass ich das Gefühl hatte mitten im Geschehen zu sein und die Protagonisten schon lange zu kennen.
Die Spannung war von Anfang an sehr hoch und wurde zum Ende hin noch gesteigert.
Obwohl ich bevorzugt Krimis/Thriller lese, ist es der Autorin gelungen den wahren Täter und die Zusammenhänge so zu verschleiern, das ich am Ende noch eine fassunglos machende Wendung erlebte.

Am Ende nur ein kalter Hauch bekommt von mir verdiente 5***** und eine klare Leseempfehlung.