Spannender Auftakt, macht Lust auf mehr
Die Greifen-Saga (Band 1)Die Greifen-Saga: Die Ratten von Chakas
Autorin: C.M.Spoerri
Seitenzahl: 382
Reihe: Greifen-Saga
Verlag: Sternensandverlag
Erschienen: Juli 2015
Genre: Fantasy
Ich bedanke mich an dieser Stelle bei dem ...
Die Greifen-Saga: Die Ratten von Chakas
Autorin: C.M.Spoerri
Seitenzahl: 382
Reihe: Greifen-Saga
Verlag: Sternensandverlag
Erschienen: Juli 2015
Genre: Fantasy
Ich bedanke mich an dieser Stelle bei dem Verlag für das zur Verfügung gestellte Rezensionsexemplar!
Klappentext:
Die sechzehnjährige Mica ist es gewohnt, für das zu kämpfen, was sie zum Überleben auf der Straße braucht. Sie steht am Rande der Gesellschaft von Chakas. Ihr Leben ist geprägt von Armut, Hunger und Angst. Doch nicht zuletzt dank ihrer magischen Kräfte, die nach und nach in ihr erwachen, kann sie es meistern. Alles, was ihr etwas bedeutet, ist ihr jüngerer Bruder Faím. Das Schicksal stellt sie jedoch auf eine harte Probe, als Faím von ihr getrennt wird, während sie selbst dem geheimnisvollen Dieb Cassiel in die Hände fällt, der sie in seine Gilde mitnimmt.
Ist es der Beginn eines besseren Lebens? Wird es Mica gelingen, sich in den Kreisen der Diebe eine Stellung zu erkämpfen? Und wie soll sie ihren Bruder wiederfinden, der gerade selbst das Abenteuer seines Lebens erfährt?
Meine Meinung:
Kennt ihr das, wenn ihr das Gefühl habt, dass ein Buch bzw. eine Geschichte eigentlich nicht so ganz das Richtige für euch ist und ihr es deswegen gar nicht direkt auf der Leseliste habt? Und manchmal will es der Zufall, dass es einem doch in die Hände fällt und es entpuppt sich plötzlich als unerwartete Überraschung. So ging es mir mit dem ersten Band der "Greifen-Saga". Jetzt nach dem Lesen kann ich guten Gewissens sagen, dass es einen ziemlich positiven Eindruck bei mir hinterlassen hat.
Das Cover passt sehr gut zur Geschichte. Das wird einem insbesondere während des Lesens mehr als deutlich. Es vereint die verschiedenen Aspekte des Buches in sich und verströmt dadurch das entsprechende Flair. Wer beim Titel "Greifen-Saga" allerdings davon ausgeht, dass es hier zu 99% auch nur um ebenjene geht, der wird überrascht sein. Denn diese Geschichte ist weit mehr als nur ein Buch über Fantasywesen.
Im Mittelpunkt der Handlung steht die sechzehnjährige Mica. Gemeinsam mit ihrem Bruder lebt sie in der niederen Gesellschaft von Chakas - oder besser gesagt: überlebt. Denn ihr Tagesablauf ist geprägt von dem Versuch, sich irgendwie über Wasser zu halten und alles zu tun, um ihnen vielleicht irgendwann ein besseres Leben zu ermöglichen. Auch die magischen Kräfte, die Mica in sich trägt sind ihr dabei mehr oder weniger eine Hilfe. Doch es kommt der Tag, an dem ihr ein Auftrag zum Verhängnis wird: sie wird von ihrem Bruder getrennt und während es ihn in ein ganz eigenes Abenteuer verschlägt, fällt Mica dem Dieb Cassiel in die Hände und landet in seiner Diebesgilde. Könnte das ein neuer Anfang sein oder ist es eher der Anfang vom Ende?
Im Verlauf der Geschichte begleiten wir die Charaktere auf ihren jeweiligen Reisen. Die Sichtweisen wechseln sich kapitelweise ab und ermöglich dem Leser somit einen tieferen Einblick und einen intensiveren Bezug zu den jeweiligen Persönlichkeiten. Zum Einen ist da natürlich Mica. Sie steht im Vordergrund der Handlung und man kann ihre Entwicklung während des Lesens wunderbar mitverfolgen. Aus einem armen, gebeutelten Mädchen aus dem Untergrund wird eine immer stärkere und toughere, junge Frau die für die Dinge einsteht, die ihr wichtig sind. Ihre Fähigkeiten, insbesondere was ihre Magie betrifft, wachsen mit ihr mit und werden zu einem wichtigen Begleiter. Allerdings muss ich sagen, dass mir ihre "Wandlung" insbesondere gegen Ende ein wenig zu schnell ging. Während sie anfangs noch Skepsis und Vorsicht walten ließ, finde ich, dass sie das etwas vorschnell abgelegt hat, was sich mitunter auch in ihren etwas überstürzten Handlungen zeigt. Hier hätte ich mir ein etwas entspannteres Tempo gewünscht. Insbesondere auch, was ihr Verhältnis zu Cassiel angeht, war mir das am Ende etwas überstürzt. Natürlich kann ich an dieser Stelle nicht zu viel verraten, ohne zu spoilern. Nur soviel: Cassiel hat zwar keine eigenen Kapitel, ist aber dennoch ein interessanter Charakter. Allerdings bin ich was ihn angeht auch etwas skeptisch, insbesondere aufgrund seines Verhaltens während der letzten Kapitel. So ganz geheuer ist mir dieser junge Mann irgendwie nicht. Hier bin ich gespannt, ob mein Bauchgefühl Recht behält.
Neben den Kapiteln aus Micas Sicht dürfen wir auch tiefer in die Abenteuer ihres Bruders Faím eintauchen. Diese sind sehr spannend gestaltet und voller Überraschungen, so dass man auch hier absolut gefesselt ist. Insbesondere bei ihm kann man sich eigentlich gar nicht vorstellen, dass er noch so wahnsinnig jung ist. Vom Verhalten her ist er meiner Meinung nach eher ein reifer Charakter und ich bin gespannt, wie er sich noch entwickeln wird. In diesem Handlungsstrang lernen wir auch die Thematik Meerjungfrauen näher kennen und hier wurde eine interessante Geschichte geschaffen, die sicher noch einige Überraschungen bereithalten wird.
Der dritte Protagonist, der seine eigenen Kapitel bekommt, ist Néthan, ein Sandschurke. So richtig ist eigentlich noch gar nicht klar, wer und was er eigentlich genau ist. Auf alle Fälle gibt es hier ebenfalls Elemente, die noch einiges an spannenden Entwicklungen versprechen. Insbesondere was ihn betrifft, kommt das Greifen-Thema dann zum Tragen und das hat mich wirklich neugierig gemacht. Und auch, wenn man vor allem Néthan noch nicht so richtig einordnen kann und sich fragt, welchen Sinn er eigentlich hat, so gelingt es der Autorin dennoch, die einzelnen Handlungsstränge des Buches geschickt miteinander zu verknüpfen, so dass sich nach und nach ein klareres Bild ergibt.
Alles in allem hat mir die Geschichte rund um Mica sehr gut gefallen. Ich war wirklich überrascht, wie gefesselt und gespannt ich war, so dass ich das Buch gar nicht lange aus der Hand legen konnte. Sprachlich ließ es sich sehr gut und flüssig lesen, was für einen angenehmen Lesefluss sorgte und somit konnte man wunderbar in die Geschichte abtauchen. Das ein oder andere hätte allerdings gerne noch ein wenig mehr Raum haben können, beispielsweise die junge Frau, die in dem Handlungsstrang von Faím vorkommt. Bevor man so richtig wusste, was es mit ihr auf sich hat, war sie auch schon wieder verschwunden. Von Spannung und Dramatik bis hin zu tiefgreifenden Emotionen ist alles dabei und schafft eine sehr schöne Mischung. Überraschende Entwicklungen fördern die Spannung beim Lesen und machen neugierig auf mehr. Auch, wenn das ein oder andere, wie z.B. im Bezug auf Mica erwähnt, vielleicht etwas flott vorangeht.
Dennoch hat die Autorin hier grundsätzlich ein sehr schönes Gesamtpaket geschaffen und macht definitiv neugierig auf den Rest der Geschichte. Ich muss hier auf jeden Fall noch wissen, wie es weitergeht und werde definitiv wieder in diese faszinierende Welt rund um Chakas abtauchen.
Fazit:
★★★★☆
Ein Auftakt, der mich definitiv faszinieren konnte und meine Neugier auf die anderen beiden Teile der Trilogie absolut geweckt hat. Ich bin gespannt, wie sich der Handlungsbogen noch entwickelt und vergebe hier 4 von 5 Sternchen.