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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.04.2019

Ein beeindruckendes Stück Literatur neu aufgelegt ...

Carol
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Ein gewagtes Unterfangen in Zeiten der frühen 50er Jahre in den USA, an das Patricia Highsmith sich da ran getraut hat. Wenig verwunderlich ist es daher, dass die damals „up and coming“ Autorin – ihr Debütroman ...

Ein gewagtes Unterfangen in Zeiten der frühen 50er Jahre in den USA, an das Patricia Highsmith sich da ran getraut hat. Wenig verwunderlich ist es daher, dass die damals „up and coming“ Autorin – ihr Debütroman „Zwei Fremde in Zug“ war genau zwei Jahre vorher erschienen – das Buch damals erstmal unter dem Pseudonym Claire Morgan veröffentlichte. Immerhin war Homosexualität seinerzeit noch teilweise strafbar und wurde keinesfalls gesellschaftlich akzeptiert sondern als krankhafte Neigung abgetan. Die Autorin behandelt in ihrem Roman jedoch nicht nur die lesbischen Züge, die die junge Therese dank Carols an sich entdeckt und endlich ausleben kann, sondern auch das schon fast krampfhafte Festhalten an der ewigen Jugend, das Carol an den Tag legt. Im Nachhinein betrachtet, kann diese Mischung eigentlich nur tragisch enden.
Ohne viele Schnörkel verpackt Patricia Highsmith diese Zutaten in eine anrührende Geschichte, die mit jeder Seite süchtiger machte. Einen kleinen Stern Abzug gebe ich für die anfänglichen Schwierigkeiten, die ich hatte, mit der Geschichte warm zu werden. Als ich mich jedoch eingelesen hatte, war ich froh, das Buch im Urlaub begonnen zu haben und somit in einem Rutsch auslesen konnte. Ich bewundere die begabte Autorin für ihren Mut, diesem doch recht autobiografischen Roman Leben eingehaucht zu haben. Sie gehört übrigens zu einer meiner Lieblingsautorinnen. Ihre Krimis voll schwarzem Humor und Sarkasmus spielen in einer eigenen Liga.

Veröffentlicht am 25.04.2019

Es grünt so grün, wenn Annas Blüten blühen ...

Liebe geht durch den Garten
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Sommer, Sonne, Meer … herrlich! Nein, das war nicht Anna, das war ich im Urlaub, in welchem ich mir dieses schöne Buch gegönnt habe. Es hat sich wunderbar an zwei Nachmittagen „weggelesen“. Ich würde es ...

Sommer, Sonne, Meer … herrlich! Nein, das war nicht Anna, das war ich im Urlaub, in welchem ich mir dieses schöne Buch gegönnt habe. Es hat sich wunderbar an zwei Nachmittagen „weggelesen“. Ich würde es als ein fast perfektes Urlaubsbuch bezeichnen. Wie schon der Klappentext verrät, dreht sich das Buch um die alleinerziehende Kinderbuchillustratorin Anne Baumgarten, die es sich in den Kopf gesetzt hat, dass das Leben mit eigenem Schrebergarten einfach besser ist, besser sein muss! Voller Elan setzt sie ihren Plan in die Tat um, doch irgendwie muss sie vergessen haben, dass manchmal das Leben dazwischen funkt. Was eben noch so rosig – im wahrsten Sinne des Wortes – aussah, entpuppt sich schnell als Dornenhecke, die nur ein Prinz bezwingen kann, oder etwas doch nicht? Anne schafft es, sich innerhalb kürzester Zeit in „Vom Himmel hoch jauchzend, zu Tode betrübt“ und wieder zurück zu katapultieren und was eben noch vorhersehbar erscheinen mochte, wird nun doch auf einmal ganz anders.
Wie gesagt, lehnt euch zurück und genießt diese leichte, witzige aber auch ein wenig spannende Lektüre. Von mir bekommt sie vier von fünf Sternen.

Veröffentlicht am 08.04.2019

Die leuchtende Sonne kann leider nicht jeden Kummer vertreiben ...

Die leuchtenden Tage am Bosporus
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Obwohl dieses Buch von meinen Mitlesern in der Leserunde fast durch die Bank in den höchsten Tönen gelobt wurde, hat es meine Erwartungen leider nicht ganz erfüllt. Ich hatte mir eine flüssigere Geschichte ...

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Obwohl dieses Buch von meinen Mitlesern in der Leserunde fast durch die Bank in den höchsten Tönen gelobt wurde, hat es meine Erwartungen leider nicht ganz erfüllt. Ich hatte mir eine flüssigere Geschichte darunter vorgestellt, schade. Dennoch hat es das Buch geschafft, mir die Stimmung kurz nach dem ersten Weltkrieg in Istanbul näher zu bringen. Die Beschreibungen der mutwilligen Tötung tausender Armenier hat mir mal wieder Schauder den Rücken runter gejagt und mich sehr traurig und zugleich wütend gemacht. Dass die Menschen doch immer wieder dazu neigen, vermeintlich Schwächere auszugrenzen um sie anschließen zu vernichten …
Der Roman um die drei Hauptprotagonisten Nur, George und den Jungen schildert sehr unterschiedliche Eindrücke und Empfindungen. Ich konnte durchaus mit ihnen fühlen, besonders als Nur gefühlsmäßig in eine Not gerät, in der ich nicht mit ihr tauschen mochte.
In nur wenigen Tagen darf ich die Stadt Istanbul mit eigenen Augen und Sinnen bewundern. Ich bin schon sehr gespannt, ob sich meine durch das Buch erworbenen positiven Gefühle gegenüber der Stadt bestätigen werden. Ich freue mich nach dieser Lektüre nun auf jeden Fall doppelt darauf.

Veröffentlicht am 08.04.2019

Die Freuden und Leiden des Alltags im Luxushotel ...

Das Hotel am Drachenfels
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Die ersten 80 Seiten erfordern ein wenig Durchhaltevermögen, denn als Leser wird man mit einer Flut von Namen überhäuft, die doch ein mehrmaliges zurückblättern zu der Gott sei Dank im Buch enthaltenen ...

Die ersten 80 Seiten erfordern ein wenig Durchhaltevermögen, denn als Leser wird man mit einer Flut von Namen überhäuft, die doch ein mehrmaliges zurückblättern zu der Gott sei Dank im Buch enthaltenen Namensliste erfordern. Wenn man sich jedoch eingelesen hat, fliegen die Seiten nur so dahin. Der Vergleich mit der wunderbaren Serie „Downton Abbey“ ist sehr treffend gewählt. Genau wie England geht es auch hier spannend und zugleich fast unaufgeregt zu. Die kleinen und großen Intrigen, nicht nur bei der oberen Schicht sondern auch beim Dienstpersonal, ließen mich zudem auch oft an „Upstairs, downstairs“ denken. Man sieht mal wieder sehr deutlich, dass Geld die Welt regiert aber auch das Nichtvorhandensein des selben, schützt vor Torheit nicht. Ich freue mich schon sehr auf das zeitnahe Weiterlesen dieser tollen Trilogie. Ein kleines Sternchen Abzug gibt es von mir an dieser Stelle, da ich mir sicher bin, dass die Geschichte mit dem nächsten Teil noch steigerungsfähig ist.

Veröffentlicht am 04.04.2019

Auf den Spuren des Rheins mit Lord Byron im Gepäck ...

Die vergessene Burg
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Ich muss schon sagen, diese Paula ist eine mutige Frau. Erst wird sie von ihrer Mutter jahrelang als Gesellschafterin einer ältlichen Cousine ans Haus gefesselt, und dann trifft sie Knall auf Fall eine ...

Ich muss schon sagen, diese Paula ist eine mutige Frau. Erst wird sie von ihrer Mutter jahrelang als Gesellschafterin einer ältlichen Cousine ans Haus gefesselt, und dann trifft sie Knall auf Fall eine große Entscheidung nicht nur die Cousine, sondern auch gleich noch das Land zu verlassen … Respekt! In ihrem Onkel Rudy erfährt sie seit langem einmal wieder Wärme, ja sogar Liebe und sie erfährt Dinge über ihren Vater, die sie mehr als stutzig werden lassen. Wie war das damals, als die Eltern frisch verheiratet waren? Warum wurden Mutter und Kind vom Mann und Vater verlassen? Paula begibt sich auf Entdeckungstour und entdeckt manchmal mehr als ihr lieb ist ….
Das Buch liest sich sehr flüssig, die Seiten blättern sich quasi wie von selbst um. Susanne Goga kann einfach tolle Bücher schreiben. Als Leser spürt man zwischen den Zeilen, wie sehr sie selbst den Rhein, seine Ufer und die Burgruinen lieben muss. Die Recherche hat sicher viel Spaß gemacht. Ein kleines Sternchen muss ich jedoch für mich abziehen. Mir war es an einigen Stellen fast ein wenig zu pathetisch geschrieben. Fast erinnerte die Schreibweise an die Bücher der Brontë Schwestern. Ein wenig aus der Zeit gefallen, dennoch empfehlenswert.