unterhaltsam
SweetgirlDer erste Eindruck:
Das Cover ist wirklich toll. Einerseits ist es total reduziert. Die schwarzen Berge und davor der weiße Scherenschnitt des Waldes und dazu der Titel als hätte ihn jemand mit einem Filzer ...
Der erste Eindruck:
Das Cover ist wirklich toll. Einerseits ist es total reduziert. Die schwarzen Berge und davor der weiße Scherenschnitt des Waldes und dazu der Titel als hätte ihn jemand mit einem Filzer auf Papier geschrieben. Und auf den zweiten Blick die Fußspuren im Schnee. Große Klasse.
Dazu der Klappentext, der eine spannende Geschichte im winterlichen Michigan verspricht. Eine Flucht, ein zu rettendes Baby und eine jugendliche Heldin. Was will Mann mehr.
Der zweite Blick (ins Buch):
Über weite Strecken erzählt die 16-jährige Percy in der ersten Person. Mehr zufällig findet sie ein unterkühltes Baby und bringt es in Sicherheit, obwohl sie weiß, dass der Saufkumpane ihrer Mutter etwas dagegen haben könnte. Tatsächlich ist dieser nicht erfreut, als er das Verschwinden des Kindes bemerkt und verfolgt Percy und all die, die ihr auf der Flucht helfen.
Der Erzählstil ist sehr einfach und hat wenig Feinheiten und meiner Meinung nach auch keinen besonderen Charme. Es wirkt eher wie ein Jugendbuch. Etwas abgehackte Sätze und die Dialoge waren mir teilweise zu holprig, was aber auch an der Übersetzung liegen kann.
Meine Meinung:
Die Geschichte an sich gefällt mir gut. Es ist ein langsam in die Gänge kommender Roman mit einer Spur Thriller, da Percy ja von Leuten verfolgt wird, die durchaus über Leichen gehen. Es gibt auch tatsächlich Tote und die anfangs ruhige Story wird zunehmend gewalttätig und der gute Ausgang mehr und mehr ungewiss. Im Klappentext wird ja von schwarzem Humor und Witz erzählt. Den fand ich nur marginal und eher unscheinbar. Mir hat aber die Heldin gefallen, die sich durchbeißt und in keiner Situation aufgibt. Sie hat das Herz am rechten Fleck und ist für ihr Alter klug und gewitzt und so ganz anders als ihre missratene Mutter.
Das Buch liest sich schnell und leicht durch. Am Schreibstil könnte die Autorin noch arbeiten, denn auch wenn ich das Gefühl hatte, sie will den Ton einer 16-Jährigen treffen, hätten dem Buch ein paar Adjektive und ein paar intensivere Beschreibungen durchaus gut getan.