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Veröffentlicht am 28.10.2019

Man muss versuchen in der Gegenwart zu leben

Lotus House - Heimliche Sehnsucht (Die Lotus House-Serie 6)
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„Dara, für mich gab es drei Jahre lang keine Sonne mehr. Und dann bist du gekommen.“

„Lotus House – Heimliche Sehnsucht“ ist der sechste Band der Lotus House-Reihe von Audrey Carlan. Er erschien im September ...

„Dara, für mich gab es drei Jahre lang keine Sonne mehr. Und dann bist du gekommen.“

„Lotus House – Heimliche Sehnsucht“ ist der sechste Band der Lotus House-Reihe von Audrey Carlan. Er erschien im September 2019 im Ullstein Buchverlag.
Dara und Silas lernen sich zufällig in einer Bar kennen, als sie sich mit gemeinsamen Freunden dort treffen. Aus dem zufälligen Kennenlernen wird ein heißer One-Night-Stand mit weitreichenden Folgen – Dara ist schwanger. Doch obwohl die gegenseitige Anziehung zwischen den beiden mehr als deutlich war, gibt es keine Chance für eine gemeinsame Zukunft, denn Dara hat die Familienfotos und das Kinderzimmer in Silas Wohnung gesehen und sieht ihn nun als schamlosen Betrüger. Sie wird das Kind also alleine aufziehen und ihm die Liebe schenken, die sie selbst erst spät von ihren Adoptiveltern erfahren durfte.

Dara ist eine fröhliche und unkomplizierte junge Frau. Sie besitzt eine Bäckerei und backt für diese aus Leidenschaft. Zudem gibt sie Yoga-Stunden im Lotus House und besitzt die Gabe Auren von Menschen zu sehen. Nur einen Mann fürs Leben konnte sie bisher noch nicht finden, niemand hat sie bisher tiefer berühren können… …jedenfalls bis sie Silas trifft. Silas raubt ihr von Anfang an den Atem und geht ihr auch nach dem unglaublichen ONS nicht mehr aus dem Kopf. Und dass, obwohl er ein Betrüger zu sein scheint. Trotzdem ist für sie klar, dass sie das Baby behalten wird. Mit Hilfe ihrer liebevollen Adoptiveltern und ihren wunderbaren Freunden Ricky und Luna fühlt sie sich der bevorstehenden Aufgabe gewachsen.
Silas ist Besitzer der Knight and Day Productions und damit der Chef und der beste Freund von Atlas, den wir bereits aus den vorherigen Bänden der Reihe kennen. Insgesamt ist er eher zurückhaltend und mehr oder weniger mit seinem Job verheiratet. Das Wichtigste für ihn ist, dass es seiner Familie gut geht, freundschaftliche Kontakte pflegt er nur wenig. Nach außen hin wirkt er wie ein selbstbewusster und harter Kerl und im Grunde ist er das wohl auch. Trotzdem trägt er ein großes Geheimnis und eine unglaubliche Schuld mit sich herum. Im Grunde lebt er in der Vergangenheit und kann diese nur schwer loslassen. Vor Dara gab es für ihn eigentlich keine Frau mehr, die wirklich an ihn herankam. Keine Frau, die er mit nach Hause genommen hat. Seit dem ONS kann er Dara nicht mehr vergessen und ihr Verschwinden am nächsten Morgen hat in ratlos gemacht.
Als beide im Yoga-Studio erneut aufeinandertreffen, spüren sie erneut die Energie zwischen einander und der Kampf um eine gemeinsame Zukunft beginnt. Hat Dara Silas vielleicht unrecht getan, als sie einfach so abgehauen ist und ihre Schlüsse aus den Familienfotos und dem Kinderzimmer gezogen hat?
Beide Protagonisten sind mir sofort ans Herz gewachsen und auch die neu auftretenden Nebenfiguren, Daras beste Freunde Luna und Ricky sind einfach großartig. Wenn die drei Freunde zusammensitzen, habe ich mich beim Lesen direkt in ihren Kreis aufgenommen gefühlt. Die Hauptfiguren aus den vorherigen Bänden treten in diesem Teil der Reihe nicht so zahlreich auf wie zuvor. Nur einige Personen bekommen einen Platz in „Heimliche Sehnsucht“, diese Verknüpfungen sind aber wieder brillant und flüssig gelungen! Dass meine Lieblingsfigur Moe als Therapeutin wiederauftaucht, hat diesem Band natürlich nochmal einen Extrapluspunkt gebracht. 😉
Insgesamt ist der Autorin die Verknüpfung der Bände aber wieder fulminant gelungen, denn die Begegnung von Silas und Dara kennen wir ja bereits aus „Stille Sünden“. Mir hat gut gefallen, wie die Szene hier erneut aufgegriffen und weitergeführt wurde!
Obwohl „Heimliche Sehnsucht“ nun schon der sechste Band der Reihe ist, gelingt es Audrey Carlan nochmal ein neues Thema und eine völlig andere Geschichte zu erschaffen! Es wird nicht langweilig und der Konflikt zwischen Dara und Silas ist zwar kein neuer, wenn man sich insgesamt die Szene der Liebesromane anschaut, aber durchaus ein neuer Aspekt in dieser Buchreihe.
Die Autorin schafft es, die Emotionen der Protagonisten gut zu verpacken und dem Leser darzustellen - Kummer, Verzweiflung und Unentschlossenheit sind nahezu greifbar und man fiebert regelrecht mit. Dies gelingt durch den wieder sehr flüssigen und leichten Schreibstil, der das Lesen leicht macht und natürlich durch den bekannten Wechsel der Ich-Perspektive zwischen Dara und Silas. Es bleiben dadurch auch keine Fragen offen und die Handlungen der Figuren sind am Ende eindeutig.
Die Sprache ist wieder leicht ordinär, dabei aber passend zu den erotischen Szenen. Diese kommen auch in diesem Band nicht zu kurz, wenngleich sie nicht so zahlreich wie in anderen Teilen dieser Reihe sind. Der Hauptfokus liegt eher auf den Problemen von Silas und der Bewältigung dieser, denn auf der sexuellen Komponente zwischen Dara und Silas. Trotzdem fehlt es dem Roman nicht an heißen Szenen, gepaart mit Leidenschaft und Erotik.
Die Botschaft des Romans wird dabei ganz klar: Man darf nicht in der Vergangenheit stehen bleiben, sondern muss nach vorne schauen. Das, was passiert ist, beeinflusst einen selbstverständlich, aber man muss es auch akzeptieren und annehmen. Man kann nicht sein ganzes Leben mit angezogener Handbremse fahren und sich selbst das Glück verbieten. Manchmal bedarf es dazu die Hilfe von genau dem einen Menschen, der einem das Licht zurück ins Leben bringt, doch auch dann muss man bereit sein, dieses zuzulassen. Hoch emotional und berührend wird dies daran gezeigt, wie Dara Silas dabei hilft, aus der Dunkelheit zu treten und wieder Hoffnung auf eine schöne Zukunft zu bekommen.
Ein weiterer Hauptaspekt des Romans ist, dass die Familie ein wichtiger Teil des Lebens ist. Dara, die ihre leiblichen Eltern nicht kennt, hatte das Glück in eine unglaublich liebevolle Adoptivfamilie zu kommen und schwört sich, dass ihr Baby diese wundervolle Liebe von Anfang an spüren wird! Silas sieht es ähnlich, denn auch für ihn nimmt die Familie einen hohen Stellenwert in seinem Leben ein. Ein schöner Aspekt, der in dieser Buchreihe immer wieder aufgegriffen wird!

Mein Fazit: Ich habe auch Band 6 der Lotus House-Reihe sehr gerne gelesen. Dara und Silas sind ein schönes Paar, ihre Geschichte ist emotional und gefühlvoll. Trotzdem ich sie unglaublich gern mochte, bleiben Moe und Clay meine Lieblingsprotagonisten, weshalb „Heimliche Sehnsucht“ nur 4 von 5 Sternen von mir bekommt.

Veröffentlicht am 02.07.2019

Drei weitere Kapitel in Mias Reise zu sich selbst

Calendar Girl - Begehrt (Calendar Girl Quartal 3)
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Mias Reise zu sich selbst geht weiter und immer mehr beginnt sie zu verstehen, worauf es für sie im Leben wirklich ankommt. Mr. Januar entpuppt sich weiterhin als ein fester Bestandteil Mias Lebens und ...

Mias Reise zu sich selbst geht weiter und immer mehr beginnt sie zu verstehen, worauf es für sie im Leben wirklich ankommt. Mr. Januar entpuppt sich weiterhin als ein fester Bestandteil Mias Lebens und der mysteriöse Kunde im August bringt für Mia ein weiteres Puzzleteil ihres Lebens ans Licht.
Doch dann, als eigentlich alles perfekt scheint, bricht eine neue Katastrophe über Mia und die Menschen die sie liebt herein...
Band 3 der Calendar Girl-Reihe begann für mich wieder sehr stark und atemberaubend. Er knüpft nahtlos an Band 1 und 2 an und fasst einen neuen Konflikt als Hauptthema auf.
Weniger gut gefallen hat mir, dass scheinbar die Spannung aufrecht erhalten bleiben soll und sich plötzlich das Thema der Buchreihe extrem verschiebt. Trotzdem ist auch Band 3 lesenswert und weiterhin fesselnd geschrieben.

Veröffentlicht am 02.07.2019

Etwas enttäuschender Abschluss einer grandiosen Buchreihe

Calendar Girl - Ersehnt (Calendar Girl Quartal 4)
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Mia ist am Ende ihrer Reise angekommen. Keine weiteren Jobs als Escort-Girl mehr und trotzdem ist ihre Geschichte noch lange nicht vorüber.
Nun ist es an der Zeit Wes' Wunden zu heilen und Mias eigene ...

Mia ist am Ende ihrer Reise angekommen. Keine weiteren Jobs als Escort-Girl mehr und trotzdem ist ihre Geschichte noch lange nicht vorüber.
Nun ist es an der Zeit Wes' Wunden zu heilen und Mias eigene Vergangenheit noch weiter aufzuräumen.
Im Grunde also ein Abschluss, der alle offenen Konflikte und Fragen letztendlich löst. Mir wurde es hier dann allerdings zu fantastisch und gestellt. Trotzdem habe ich auch den letzten Band der Calendar Girl-Reihe gerne gelesen, hätte mir ihn aber insgesamt anders gewünscht.

Veröffentlicht am 02.06.2019

Niedliche Sommerlektüre

Hochzeit in der kleinen Sommerküche am Meer
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„Hochzeit in der kleinen Sommerküche am Meer“ ist der zweite Band der „Floras Küche“ Trilogie von Jenny Colgan. Er erscheint am 04. Juni 2019 als Taschenbuch im Piper Verlag.
Flora MacKenzie hat sich mittlerweile ...

„Hochzeit in der kleinen Sommerküche am Meer“ ist der zweite Band der „Floras Küche“ Trilogie von Jenny Colgan. Er erscheint am 04. Juni 2019 als Taschenbuch im Piper Verlag.
Flora MacKenzie hat sich mittlerweile auf ihrer Heimatinsel Mure eine kleine Sommerküche aufgebaut, die sich zu einem beliebten Treffpunkt des Ortes gemausert hat. Die Versorgung der Inselbewohner und Touristen ist Floras Lebensmittelpunkt, wobei sich auch ihr ehemaliger Chef Joel mehr und mehr in den Vordergrund drängt. Mittlerweile ist er nämlich nicht mehr Floras Chef, sondern ihr Freund, wodurch sich andere Probleme auftun, den Joel ist verschlossen und lässt Flora nur selten an sich heran. Dazu ist er beruflich auch noch viel unterwegs, sodass Flora Zweifel an der gemeinsamen Zukunft bekommt und erst einiges geschehen muss, bevor auch Joel erkennt, dass er kurz davor steht, Flora wieder zu verlieren. Wird er sie halten können?

Jenny Colgan schreibt mit „Hochzeit in der kleinen Sommerküche am Meer“ einen niedlichen und insgesamt gut zu lesenden Roman.
Die Protagonistin Flora wird dem Leser dabei schnell sehr sympathisch. Sie ist eine unglaublich gutmütige Frau, die den Menschen mit ihrem Backwerk helfen möchte. So werden in ihrer Küche nicht nur gängige Gerichte gebacken, sondern auch auf einzelne Wünsche und Bedürfnisse eingegangen, welche nicht immer unbedingt geschäftsträchtig ist. Flora ist eine Seele von Mensch. Umso mehr leidet sie allerdings unter dem Verhalten ihres Liebsten Joels, der sie nur sehr selten an sich heranlässt. Probleme und Sorgen behält er für sich, sodass Flora sich selbst immer mehr als bloße Ablenkung, nicht aber als Partnerin fühlt. Dieses Verhalten ist für Joel nur schwer greifbar und erst sehr spät begreift der taffe Geschäftsmann, dass es zu spät sein könnte für eine gemeinsame Zukunft mit Flora.
Gedanken, Gefühle und Handlungen der Figuren sind durch den allwissenden Erzähler, welcher in Form der Autorin selbst auftritt, zu jeder Zeit eindrucksvoll und ausführlich beschrieben, Kommentare und Erklärungen werden nur an wenigen Stellen angebracht. Insgesamt agiert der allwissende Erzähler in seiner Rolle nur selten als „allwissend“ und berichtet meistens aus der Perspektive einer der Romanfiguren.
Auch die Nebenfiguren spielen in dem Roman eine große Rolle. So ist die Beziehung von Floras Bruder Fintan das genaue Gegenteil zu der Beziehung Floras. Dieser schwebt mit seinem Verlobten Colton nämlich auf Wolke 7 und ist dadurch im täglichen Umgang manchmal nur schwer zu ertragen, wobei man den Verliebten die ungewöhnliche Liebe von Herzen gönnt. Diese Verliebtheit stellt Jenny Colgan auf eine charmante und amüsante Art dar, sodass ich einige Male dachte Fintan und Colton würden vor mir stehen und ich könnte sie beobachten.
Durch die Liebe der beiden Männer zueinander bindet die Autorin ein wichtiges Thema mit in den Roman hinein und zeigt, wie die Homosexualität in der Gesellschaft akzeptiert werden kann. Denn obwohl Mure eine so kleine Insel ist, freuen sich alle aufrichtig für das schwule Pärchen.
Ebenso verhält es sich mit dem Arzt der Insel, Saif. Dieser ist Flüchtling aus Damaskus und als er seine Kinder endlich nachholen kann, steht die gesamte Bevölkerung der Insel mit offenen Armen hinter ihm, um ihn zu unterstützen.
Durch diese Themen wird der als Liebesroman wirkende Roman zu einem Liebesroman mit deutlich tiefgreifenderen Aspekten, welches mit wirklich gut gefallen hat.
Insgesamt sind es aber viele Nebenhandlungen, die Flora und Joel als Hauptfiguren in den Schatten stellen und man sich als Leser fragt, um wen es eigentlich letztendlich geht. Die Geschichten der Inselbewohner sind zwar interessant, hätten aber durchaus auch eine kleine Rolle spielen können, da man eigentlich etwas anderes erwartet.
Der Erzählstil war in der Regel leicht und flüssig, sogar Spannungshöhepunkte gab es. Leider habe ich Band 1 der Reihe nicht gelesen und obwohl die Autorin in einem Prolog zusammenfasst, was sich in Band 1 grob zugetragen hat, hatte ich an einigen Stellen Probleme, die Verbindung zur Vergangenheit herzustellen.
Auch am Ende des Romans sind mir einige Verknüpfungen nicht endgültig klar, sodass ich das Lesen von Band 1 empfehlen würde, bevor Band 2 und 3 gelesen werden.

Mein Fazit: „Hochzeit in der kleinen Sommerküche am Meer“ ist ein niedlicher Roman für leichte und lockere Unterhaltung. Die Autorin hat einen schönen Schreibstil und die Geschichte lässt sich problemlos in einem Zug lesen. Leider fehlte mir Band 1 der Reihe, sodass ich insgesamt das Gefühl hatte, nicht die komplette Geschichte verstehen zu können. Möglicherweise liegt es daran, dass der Roman mich nicht völlig greifen konnte, vielleicht hätte er mich aber auch so nicht vollständig von den Füßen gerissen. Ich vergebe 4 von 5 Sternen
Und empfehle den Roman Leser*innen, die eine unterhaltsame, nicht allzu anspruchsvolle Sommerlektüre suchen!

Veröffentlicht am 25.04.2019

Komplexe Handlung mit überraschendem Ausgang

Kommissar Kalkbrenner / Engelsgleich
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„Du darfst die Hoffnung nie aufgeben. Niemals!“

In Berlin beginnt der vierte Fall für Hauptkommissar Paul Kalkbrenner. Auf einem Fabrikgelände werden mehrere Leichen gefunden, kurz zuvor wurde ein Selbstmordopfer ...

„Du darfst die Hoffnung nie aufgeben. Niemals!“

In Berlin beginnt der vierte Fall für Hauptkommissar Paul Kalkbrenner. Auf einem Fabrikgelände werden mehrere Leichen gefunden, kurz zuvor wurde ein Selbstmordopfer in seiner Wohnung gefunden. Dass es eine Verknüpfung zwischen den Vorfällen gibt, ist eher unwahrscheinlich, daher gerät der scheinbare Selbstmord erst einmal in den Hintergrund.
Aber wer hat die Kinder auf dem Fabrikgelände entsorgt und grausam misshandelt? Und hängt auch das Verschwinden des jungen Mädchens Merle mit diesen Morden zusammen? Für Paul Kalkbrenner beginnt eine komplexe Mordermittlung, während der er sich zusätzlich um seine Familie kümmern muss.

Für mich war „Engelsgleich“ der erste Thriller von Martin Krist. Im Vorfeld habe ich mich leider wohl nicht ausreichend informiert und bin so mitten in die Krimireihe um den Hauptkommissar Kalkbrenner hineingeraten. Grundsätzlich hat dies nicht dazu geführt, dass ich die Handlung nicht verstanden hätte, ich denke aber schon, dass es sinnvoller gewesen wäre, die Reihe von Beginn an zu lesen, da mir so einiges der Vorgeschichte zum Hauptkommissar fehlte. Trotzdem gefällt er mir als Hauptermittler sehr gut. Insgesamt sind die auftretenden Figuren authentisch gestaltet und wirken wie aus dem wahren Leben gegriffen. Es gibt nicht nur schwarz und weiß, sondern auch grau dazwischen und jeder handelt so, wie er es gelernt hat, oder so, wie er es auf Grund der äußeren Umstände eben muss.
„Engelsgleich“ ist ein Thriller mit komplexen Handlungssträngen und Themen, es geht um grausam misshandelte und ermordete Kinder, die verzweifelte Suche der Pflegemutter Juli nach ihrer Tochter Merle und den Drogenhandel.
Die Spannung bleibt den gesamten Krimi über hoch und zieht sich durch die gesamte Geschichte. Der Thriller ist in sich abgeschlossen, das Ende deutet aber darauf hin, dass noch nicht alle Konflikte gelöst sind und durchaus noch in weiteren Teilen der Reihe aufgegriffen werden könnten.
Es treten viele Figuren parallel zueinander auf, deren Verbindung zunächst nicht eindeutig ist. Dies hat mit zu Beginn sehr verwirrt, denn die Fülle an Namen und den damit verbundenen Personen ist wirklich groß. Dieses Problem löste sich dann aber im Laufe der Handlung nahezu vollständig auf, da die Verknüpfungen natürlich immer größer und offensichtlicher wurden. Trotzdem fand ich den ständigen Perspektivwechsel doch recht anstrengend und hatte zu Beginn des nächsten Abschnitts zu einer Person häufig schon den Ausgang des vorherigen Abschnitts vergessen, sodass ich noch einmal nachlesen musste, womit dieser geendet hatte. Dies lässt mich von den 5 zu erreichenden Sternen einen abziehen, sodass ich 4 von 5 Sternen für einen bewegenden, brutalen und packenden Thriller vergebe!