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Veröffentlicht am 30.04.2019

Eine Bahnfahrt mit Lama im Gepäck und andere Turbulenzen

Nur mal schnell das Lama klauen
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Als mitten in den Dreharbeiten zu einem Kinofilm, in dem die Freunde Zoe, Henry und Finn und ihre ungewöhnlichen Haustiere, Zwergmammut Norbert und Faultier Fred mitwirken dürfen, ein kleines Lama-Mädchen ...

Als mitten in den Dreharbeiten zu einem Kinofilm, in dem die Freunde Zoe, Henry und Finn und ihre ungewöhnlichen Haustiere, Zwergmammut Norbert und Faultier Fred mitwirken dürfen, ein kleines Lama-Mädchen für Unruhe sorgt, das die Filmcrew möglichst schnell wieder los werden möchte, beginnt ein aufregendes Abenteuer um die aufgeweckte Zoe. Denn diese will das Lama-Baby unbedingt retten. Und dann ist da noch die Sache mit ihrem Vater...

Der Einstieg in die liebenswerte Geschichte, die aus Zoes Sicht erzählt wird, gelang meinen Kindern (7 und 10) und mir mühelos. Wir wurden direkt in das witzige Abenteuer hineinkatapultiert, das voller Freundschaft, Mut und Abenteuer steckt. Zunächst werden die charmanten Figuren vorgestellt und die wichtigsten Informationen zu den witzigen Vorgängerbänden kurz eingestreut, sodass auch Neueinsteiger dem tierischen Abenteuer problemlos folgen können. Allerdings verpasst man eine Menge, wenn man die beiden ersten Bände nicht liest, finden zumindest wir.

Nach einem Streit mit ihrer Mutter brennt die zwölfjährige Zoe mit dem kleinen Lama-Mädchen im Schlepptau nach Italien durch, um dort ihren Vater zu besuchen. Die Reise der beiden ungleichen Weggefährten verläuft sehr turbulent und hält einige Überraschungen bereit.

Sehr humorvoll und spannend verfasst, trifft Knut Krüger in "Nur mal schnell das Lama klauen" immer genau den richtigen Ton und hält gelungen die Balance zwischen Dramatik, Komik und Unterhaltung, um kleine und größere Leser mit der Geschichte zu fesseln. Das kreative Abenteuer ist mit viel Witz gespickt und ausreichend Spannung garniert, die im gesamten Buch nicht zu kurz kommt und so zum Weiterlesen animiert. Der erfrischende Schreibstil ist flüssig und angenehm zu lesen. Immer wieder blitzen heitere Momente auf, die uns zum Lachen brachten. Wenn es im Abenteuer mal ernst wird, werden die Probleme und Lösungswege kindgerecht und verständlich dargestellt.

Die Schauplätze werden detailliert und bildreich beschrieben, sodass man sich alles wunderbar vorstellen kann. Auch konnten meine Kinder stets mit Zoe mitfühlen und sich in ihre Lage und ihre Gedanken hineinversetzen. Besonders gut gefiel ihnen der einfallsreiche Gedankenaustausch zwischen Tierflüsterin Zoe und ihrer kuscheligen Reisebegleitung. Auch wenn sie sich ohne ihre Freunde Henry und Finn auf die Reise macht, kommen die beiden Jungen im Buch nicht zu kurz. Die Kapitel aus ihrer Sicht lassen den Leser an ihren Sorgen und Erlebnissen während Zoes Verschwinden teilhaben.

Das Buch bietet rundum großen Lesespaß für die ganze Familie und eignet sich gleichermaßen zum Vorlesen als auch zum Selberlesen für geübte Leser im Grundschulalter.

Wir würden uns über weitere Abenteuer der drei Freunde samt ihrer ungewöhnlichen Haustiere freuen und vergeben für "Nur mal schnell das Lama klauen" fünf Sterne und eine klare Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 26.04.2019

Ein spannender Urlaub in einem ungewöhnlichen Strandhotel, um das sich traumhafte Geheimnisse ranken

Das Hotel der verzauberten Träume - Fräulein Apfels Geheimnis (Das Hotel der verzauberten Träume 1)
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Durch einen Programmierfehler des Navis landet Familie Fröhlich nicht im erwarteten Luxushotel an der Nordsee sondern mitten in der Einöde in einem ungewöhnlichen Strandhotel an der Ostsee. Es scheint ...

Durch einen Programmierfehler des Navis landet Familie Fröhlich nicht im erwarteten Luxushotel an der Nordsee sondern mitten in der Einöde in einem ungewöhnlichen Strandhotel an der Ostsee. Es scheint dort nicht mit rechten Dingen zuzugehen und die aufgeweckte Joëlle und ihr unerschrockener Bruder Lancelot wittern schnell ein unvergessliches Abenteuer.

Von der ersten Seite hat das Buch meine Kinder (7/10) und mich in den Bann gezogen. Gina Mayers kindgerechter Schreibstil ist sehr fesselnd und unterhaltsam. Mit ihrer humorvollen Art erreicht sie auch die Erwachsenen Vorleser. Die Geschichte ist gut durchdacht und detailliert ausgearbeitet und hält einige Überraschungen parat, die durchgehend Spannung erzeugen.


Die Orte des Geschehens werden liebevoll, eindrücklich und so plastisch beschrieben, dass wir beim Lesen stets ein genaues Bild der Schauplätze vor Augen hatten.

In die liebevoll ausgearbeiteten Charaktere konnten sich meine Co-Leser stets hineinversetzen und jederzeit mit ihnen mitfiebern. Wir fühlten uns immer wieder ermutigt, dem Geheimnis auf die Spur zu kommen und fleißig mitzurätseln.

Für das traumhaft spannende Ferienabenteuer vergeben wir fünf Sterne.

Veröffentlicht am 26.04.2019

Zeitgemäße Freundschaftsgeschichte, die zeigt, dass es verschiedene Arten gibt, sich zu verstehen

Sprichst du Schokolade?
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"Sprichst du Schokolade? " hat meine Zehnjährige von vornherein angesprochen und ihr hat es sehr gut gefallen. Ich fand es ebenfalls sehr ansprechend und unterhaltsam. Es ist ein Buch, das einerseits zum ...

"Sprichst du Schokolade? " hat meine Zehnjährige von vornherein angesprochen und ihr hat es sehr gut gefallen. Ich fand es ebenfalls sehr ansprechend und unterhaltsam. Es ist ein Buch, das einerseits zum Nachdenken anregt, aber andererseits dazu ermutigt, aufeinander zuzugehen und sich von Vorurteilen freizumachen. Es zeigt, wie leicht es sein kann, sich zu verstehen und zu verständigen, ohne zwangsläufig die gleiche Sprache zu sprechen.

Die Charaktere sind authentisch gezeichnet und liebenswürdig ausgearbeitet. Cas Lester trifft immer genau den richtigen Ton und schafft es, mit ihrem humorvollen und eindringlichen Schreibstil den Leser zu erreichen. Ihr ist es gelungen, sich mit den Belangen ihrer Protagonisten auseinanderzusetzen und sie so zu zeigen, dass der Leser jederzeit mit ihnen fühlen und sich in sie hineinversetzen kann. Die lebensnahe Geschichte, die sie um die beiden sympathischen Mädchen verwoben hat trifft mitten ins Leserherz.

Nadima und Josie verstehen sich auf Anhieb und sie zeigen auf ihre Weise, dass es sich lohnt, sich auf sein Herz zu verlassen und dass Freundschaften jede Sprachbarriere überwinden können. Die Geschichte passt absolut in die Gegenwart. Was wäre zeitgemäßer, als mittels Emojis und Textnachrichten zu kommunizieren?

Ein wundervolles Buch über eine ungewöhnliche Freundschaft, absolut lesenswert.

Veröffentlicht am 26.04.2019

Ein Flug, der das Leben zweier Menschen völlig durcheinanderwirbelt

Nachtflug
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In "Nachtflug" begleiten wir die Mitfünfzigerin Ingrid und den Geschäftsmann Jakob beim titelgebenden Flug von Berlin nach New York durch die Nachtstunden. Die beiden treffen vor Beginn des Fluges als ...

In "Nachtflug" begleiten wir die Mitfünfzigerin Ingrid und den Geschäftsmann Jakob beim titelgebenden Flug von Berlin nach New York durch die Nachtstunden. Die beiden treffen vor Beginn des Fluges als Fremde aufeinander und verlassen die Maschine am Ende der Reise als Freunde.

Jakob, der für seine berufliche Karriere brennt, ist zunächst genervt von der völlig überdrehten Ingrid, die das erste Mal in ihrem Leben im Flugzeug sitzt und auf dem Weg zur Liebe ihres Lebens ist, die sie seit Jahrzehnten nicht gesehen hat. Doch dank Ingrids unnachgiebiger Art beginnt eine lockere Plauderei, die sich zu einem wendungsreichen Dialog zwischen den beiden ungleichen Weggefährten entwickelt, der voller Wärme und Tiefe steckt. Bei dem anregenden Gespräch werden sowohl Jakob als auch Ingrid die Augen geöffnet und sie erkennen, dass in ihrem Leben wahrhaftig nicht alles so ist, wie es scheint, wenn sie verschiedene Ereignisse aus dem Blickwinkel ihres Sitznachbarn betrachten.

Kati Naumann und Sofie Cramer, die das Buch gemeinsam geschrieben haben, ist hier ein lebhafter und unterhaltsamer Roman mit Tiefgang gelungen, der durch seine Ungewöhnlichkeit besticht. Obwohl die beiden Autorinnen gemeinsam an dem Werk gearbeitet haben, gibt es keine Unstimmigkeiten, die den Lesefluss stören. Ganz im Gegenteil: gerade WEIL sie sich beim Schreiben abgewechselt haben und immer wieder neue Erkenntnisse und Gedanken der Protagonisten einflechten, wirkt der Roman sehr lebendig und natürlich. Die Autorinnen treffen stets den richtigen Ton und lassen viel schriftstellerisches Fingerspitzengefühl einfließen. Ich erlebte als Leser die beiden authentischen Figuren nur für die Dauer eines Fluges, hatte jedoch das Gefühl, sie schon ewig zu kennen. Die liebenwerten Dialoge, die abwechselnd aus Jakobs und Ingrids Sicht erzählt werden, sind abwechslungsreich und geben der Erzählung immer wieder neue Wendungen und Turbulenzen.

Ein absolut lesenswerter Roman über einen aufregenden Flug, der das Leben zweier liebenswerter Menschen völlig durcheinanderwirbelt und mein Leserherz erwärmt.

Veröffentlicht am 12.03.2019

Zauberhaftes Freundschaftsabenteuer

Das Buch der seltsamen Wünsche 2. Der 13. Wunsch
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Um keine Langeweile aufkommen zu lassen, wollen Flint und seine Freunde in den Weihnachtsferien die Aufgaben aus dem "neuen Buch der seltsamen Wünsche" lösen. Dieses haben die Kinder kurzerhand selbst ...

Um keine Langeweile aufkommen zu lassen, wollen Flint und seine Freunde in den Weihnachtsferien die Aufgaben aus dem "neuen Buch der seltsamen Wünsche" lösen. Dieses haben die Kinder kurzerhand selbst verfasst, um neue Abenteuer zu erleben. Jeder der vier Freunde hat sich hierfür drei Wünsche ausgedacht und Charlotte hat sie notiert. Hausmeister Schripp, der ihnen in den Sommerferien das erste Buch der seltsamen Wünsche schenkte, hat das Buch um einen 13. Wunsch ergänzt, den keines der Kinder kennt. Als die Gruppe mit der Lösung der Aufgaben beginnen will und das Buch plötzlich gestohlen wird, beginnt eine spannende Jagd, bei der die Freunde den Dieben und dem 13. geheimnisvollen Wunsch auf den Fersen sind.

Dieses Abenteuer lässt sich unabhängig und ohne Vorkenntnisse des ersten Bandes lesen, denn die wichtigsten Informationen wurden verständlich in die Geschichte eingebettet, sodass auch wir als Neulinge uns gut zurechtfanden.

Die Figuren sind authentisch und liebenswert gezeichnet und junge Leserinnen und Leser können sich gut mit ihnen identifizieren. Meine zehnjährige Tochter und ich fühlten sich absolut wohl in der freundschaftlichen Atmosphäre, die Angie Westhoff hier geschaffen hat. Freundschaft wird groß geschrieben und das macht die Geschichte so wertvoll und lesenswert. Der Zusammenhalt und das Gemeinschaftsgefühl sind in jeder Zeile spürbar.

Die Geschichte zeigt, dass man auch mit einfachen Mitteln wundervolle Erlebnisse und aufregende Ferien haben kann. Die Spannung wird durchgehend aufrechterhalten und alle losen Fäden am Ende gekonnt zu einem harmonischen Abschluss verknüpft.

Die Leser schauen den Freunden beim Lösen der Aufgaben über die Schulter und man hat Spaß daran, ihnen dabei zu helfen. Angie Westhoff ist es auf bemerkenswerte Weise gelungen, die Leser mit in die Geschichte einzubinden. Meine Tochter und ich grübelten und rätselten ständig gemeinsam mit den jungen Detektiven und wir wollten stets wissen, wie es weiter geht und was sich wohl hinter dem titelgebenden 13. Wunsch verbirgt.

Das zauberhafte Abenteuer, dessen Magie im freundschaftlichen Ambiente besteht, hat für uns fünf Sterne verdient.