Der Bienville Poker Club
Verratenes LandDa sein Vater schwer erkrankt ist, kommt der Pulitzerpreisträger Marshall McEwan zurück nach Bienville/Mississippi. Kurz darauf wird der Archäologe Buck Ferris von einem Ziegelstein erschlagen im Mississippi ...
Da sein Vater schwer erkrankt ist, kommt der Pulitzerpreisträger Marshall McEwan zurück nach Bienville/Mississippi. Kurz darauf wird der Archäologe Buck Ferris von einem Ziegelstein erschlagen im Mississippi gefunden. Es handelt sich angeblich um einen Unfall. Aber Marshall glaubt nicht an diese Version und stellt seine eigenen Nachforschungen an. Buck Ferris hat nach einem schweren Unglück, an dem Marshall von seinem Vater die Schuld bekam, die Vaterrolle übernommen und stand ihm deshalb sehr nahe. Marshalls Meinung nach hatte der Tod etwas mit den Ausgrabungen von Buck zu tun. Er suchte auf einem Privatgelände nach Überresten einer indianischen Siedlung und wollte das mit Knochenfunden belegen. Wenn etwas gefunden worden wäre, hätte das bedeutet, daß die von Chinesen geplante Papierfabrik vorerst mit einem Baustopp belegt worden wäre. Leider gibt es verschiedene Interessenslagen, denn es darf nicht außer Acht gelassen werden, daß die neue Fabrik Arbeitsplätze und Wohlstand bringen würde. Die Recherchen von Marshall stoßen sehr auf den Ärger des Bienville Poker Clubs, einer Vereinigung der zwölf einflussreichsten und mächtigsten Männer der Stadt. Es ist ein Naturgesetz, daß der „Bienville Poker Club“ alles durchsetzt immer gewinnt. Aber wird Marshall es schaffen, daß die Wahrheit ans Tageslicht kommt und die Gerechtigkeit siegt?
Auf den knapp 900 Seiten hat es der Autor geschafft mich so zu fesseln, daß ich das Buch innerhalb von 2 Tagen gelesen habe. Durch seine bildhafte Beschreibung des Ortes, seiner Bewohner und der Lebenssituation hatte ich echtes Kopfkino ablaufen. Alles wirkt absolut realistisch, authentisch und glaubwürdig, es könnte genauso passieren bzw. passiert sein. Es geht vor allem um Macht, Geld, Korruption, Intrigen, Affären, aber auch um Freundschaft. Ich möchte keine einzige Seite missen. Das Buch lässt sich flüssig und spannend lesen und als Leser hofft man bis zum Ende auf den Sieg der kleinen Leute. Sehr gut gefallen hat mir die Beschreibung von Marshall und seiner Zerrissenheit bezüglich der Traumata seiner Vergangenheit, wie sie immer wieder in seinen Gedanken auftauchen, ihn beschäftigen und wie er versucht damit umzugehen. Auf der anderen Seite hängt er immer noch an einer alten Liebe fest. Darüber hinaus kann er sich auf alte Freundschaften seines Vaters verlassen und dadurch erfolgreich agieren.
Wer die Natchez-Bücher von Greg Iles gelesen hat, wird dieses mit Sicherheit begeistert lesen. Von mir eine absolute Leseempfehlung!