eindringliche Literatur
Nacht in Caracas„Die Bestattungsinstitute der Stadt waren wie Öfen. Die Leute wurden hinein- und hinausgeschoben wie die Brote, die in den Läden knapp wurden und als steinharte Erinnerung an den Hunger auf unser Gedächtnis ...
„Die Bestattungsinstitute der Stadt waren wie Öfen. Die Leute wurden hinein- und hinausgeschoben wie die Brote, die in den Läden knapp wurden und als steinharte Erinnerung an den Hunger auf unser Gedächtnis niederregneten.“ [7]
In dem Roman-Debüt „Nacht in Caracas“ von Karina Sainz Borgo bekommen wir einen tiefen Einblick in die Seele Venezuelas, eines untergehenden Landes, welches an der Nordküste Südamerikas liegt.
Die Protagonistin Adelaida, aus ihrer Sicht wird berichtet, verliert nicht nur ihre Mutter, sondern auch ihre Wohnung und findet sich fortan in einer prekären Lage wieder, in einem zerrütteten Land voller Gewalt, Tod und Angst. Flucht scheint die einzige Möglichkeit zu sein, sich selbst zu retten.
Obwohl die Autorin ein düsteres Bild, gar ein Schreckensszenario, zeichnet, ist man durch den Schreibstil gefesselt. Auf zwei Zeitebenen wird die Lage des Landes sehr gut verdeutlicht. Man erhält einen Einblick über die Zustände des fernen Landes.
Sainz Borgo schafft es mit ihrem Debüt ein Stück bewegende Literatur zu liefern, das noch lange im Kopf bleibt.