Cover-Bild Die Geschichte der schweigenden Frauen
22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Golkonda Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Science-Fiction
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 336
  • Ersterscheinung: 05.04.2019
  • ISBN: 9783946503941
Bina Shah

Die Geschichte der schweigenden Frauen

Roman
Annette Charpentier (Übersetzer)

In der modernen Metropole Green City, der Hauptstadt von Südwest-Asien, ist das Verhältnis von Männern und Frauen aufgrund von vorgeburtlicher Geschlechtsauswahl, Krieg und Krankheit extrem unausgewogen. Mithilfe von Gewalt und Technologie hält die Regierung die Bevölkerung unter Kontrolle, und Frauen sind verpflichtet, mehrere Ehemänner zu haben, um so viel Nachwuchs wie möglich mit diesen zu zeugen.

Doch es gibt Frauen, die Widerstand leisten, Frauen, die sich im Untergrund zu einem Kollektiv zusammengeschlossen haben, Frauen, die sich weigern, Teil dieses Systems zu sein. In ihren nächtlichen Diensten bieten sie etwas an, das sich niemand erkaufen kann: Intimität ohne Sex.

Diese Dystopie einer pakistanischen, äußerst talentierten Autorin ist wie "Der Report der Magd" eine moderne Parabel über das Leben von Frauen in repressiven Ländern überall auf der Welt.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.05.2019

Kein Sex-oder doch?

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Autorin: Die Pakistani Bina Shah, Studium am Wellesley College und in Harvard.
Der Roman:
Zeit: irgendwann in der Zukunft
Ort: Süd-West-Asien
Personen:
Sabine, junge Frau, lebt in der Panah
Die ...

Autorin: Die Pakistani Bina Shah, Studium am Wellesley College und in Harvard.
Der Roman:
Zeit: irgendwann in der Zukunft
Ort: Süd-West-Asien
Personen:
Sabine, junge Frau, lebt in der Panah
Die Panah ist ein unterirdischer, geheimer Ort, an dem Frauen wie Sabine relativ sicher sein können.
Die Panah wird geleitet von LIn Serfati, Nichte einer der Gründerinnen der Panah, Ilona Serfati.
Weitere Personen: Rupa, Diyah, Su-Yin, Marya, Aleyna
Dr. Bouthain, Manalac, Reuben Faro, Joseph,
und der Wichtigste, Dr. Julien Asfour
Die Handlung:
Ein Krieg hat Süd-Wast-Asien zerstört und verstrahlt. Nur wenige Gebiete bleiben verschont, dort wird die moderne Stadt Green_City aufgebaut.
Da es viel zu wenig Kinder gibt, müssen Frauen mit bis zu sechs Männern verheiratet sein und deren Kinder austragen, um den Bevölkerungsstand zu erhöhen.
Die Mädchen aus der Panah, zu denen auch Sabine gehört, sind illegal und schenken Männern, die sie buchen können, Intimität ohne Sex, was für viele kaum vorstellbar ist. Das Leben ist für die Mädchen und die Leiterin der Panah, Lin, sehr gefährlich und auch nicht immer einfach, da es gilt, sehr strenge Regeln zu befolgen.
Lin, die für sich eine Ausnahme macht und mit einem Mann auch Sex hat, bekommt eines Tages ein Schlafmittel, das sie Sabine, die nie schlafen kann, heimlich in ihren Tee mischt. Sie weiß, daß Sabine normalerweise keinen Alkohol trinkt.
Aber genau dann macht auch Sabine eine Ausnahme und trinkt bei einem Kunden, Joseph, doch Alkohol. Prompt schläft sie ein.
Einige Wochen danach, als sie wieder einmal bei Joseph war und nach Hause wollt, bricht sie auf der Straße zusammen.
Lins Überwachungssystem meldet ihr den Vorfall und Reuben, bei dem Lin die Nacht verbracht hat, beschließt, die Sache in die Hand zu nehmen, denn er ist einer der mächtigsten Männer von Green City, hat Zugriff auf Daten und kann diese auch manipulieren.
Er bringt Sabine bis vor das Krankenhaus und legt sie dort ab, überwacht aber genau, was mit ihr passiert.
Dr. Julien Asfour wird zu Sabines Notfall gerufen und das Schicksal nimmt seinen Lauf........

Sich eine Stadt wie Green City und ihre strengen Regeln auch nur vorzustellen, erzeugt bei mir Gänsehaut.
Aber niemand weiß, was kommen wird.
Die Geschichte nimmt einige drastische Wendungen, die Menschlichkeit kommt dabei nicht zu kurz.
Eindringlich und eindrucksvoll geschriebener Roman, der zwar in der Zukunft spielt, der aber auch Emotionen freisetzt, die so nicht erwartet werden.

Veröffentlicht am 28.04.2019

Thrillerartige Dystopie

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Eigentlich müsste in Green City das weibliche Geschlecht aus einer erhöhten Machtposition heraus agieren können, nachdem durch einen für Frauen tödlichen Virus ihre Anzahl erheblich dezimiert wurde. Sie ...

Eigentlich müsste in Green City das weibliche Geschlecht aus einer erhöhten Machtposition heraus agieren können, nachdem durch einen für Frauen tödlichen Virus ihre Anzahl erheblich dezimiert wurde. Sie sind die einzige und letzte Chance für Green City zu überleben. Nur die besten Männer wären von den wenigen Frauen auserwählt, eine Familie gründen, der gesamte Arbeitsaufwand und die Versorgung der Familien würde von Männer erledigt werden. Das Kinderhaben wäre durch die Unterstützung so attraktiv, dass der Fortbestand von Green City gesichert wäre...

Die Realität von Green City sieht jedoch ganz anders aus. Die eigentlich wertvollen Frauen werden in einen goldenen Käfig gesperrt und vollgepumpt mit fruchtbarkeitssteigernden Medikamenten zu Gebärmaschinen degradiert. Obwohl ihnen materiell vermutlich nichts fehlt, ist ihr Leben wenig lebenswert. Wie Vieh werden sie mit verschiedenen Männern zusammen gebracht, ihre Körper als Brutschränke ausgezehrt, bis sie zusammenbrechen. Der Begriff der Zwangsverheiratung erscheint dabei fast noch beschönigend. Da das Zusammensein von Mann und Frau einzig dem Zweck der Fortpflanzung dient, gibt es Liebe und Zuneigung nur zwischen Müttern und ihren Kindern, ansonsten ist das Leben kalt und einsam.

Vor diesem Hintergrund gefällt mir das etwas düstere Cover mit der hübschen, aber stark geschwächt wirkenden jungen Frau. Obwohl sie eine wunderschöne Aussicht genießen könnte, wirkt sie abgewandt vom Leben, mutet depressiv an. Gelungen finde ich zudem die Wiederholung einzelner Bildausschnitte auf dem Buchrücken und auf der Rückseite. Die zweisprachige Betitelung der Kapitel hatte etwas Schönes.

Einige wenige Frauen schaffen es, sich dieser Realität zu entziehen. Sie leben im Untergrund, in der sogenannten Panah, und verdienen ihren Unterhalt mit Etwas, das in Green City verboten ist, unter drakonische Strafe gestellt ist, Zuneigung ohne Sex. Zu ihnen gehören auch Sabine, Lin und Rupa. Da die wohlhabenden Männer, die diese Dienste in Anspruch nehmen, irgendwann mehr wollen, gerät das ganze Konstrukt aus den Fugen.

Die Welt von Green City ist recht rudimentär beschrieben, gerade so umfangreich, wie es für das Verständnis der Geschichte erforderlich ist. Vermutlich dadurch erscheinen bestimmte Fakten, die keine weitere Verwendung finden, wie der Ultimative Krieg, etwas aufgesetzt. Die Unterdrückung der breiten Masse innerhalb des Überwachungsstaates und das Hinwegsetzen der staatlichen Elite über die eigenen strengen Regeln empfand ich dagegen äußerst glaubwürdig. Die Entwicklung der Protagonistin Sabine ist nachvollziehbar. Bei ihr hätte ich mir allerdings eine umfangreichere Ausprägung ihrer Emotionen gewünscht, sowie einen deutlicheren Austausch mit Lin und Rupa. Die Drei wirken deshalb nicht richtig wie eine eingeschworene Gemeinschaft, die gegen den Rest der Welt antritt und zusammen rebelliert.

Ich mochte die indisch-asiatische, vielleicht auch etwas arabische Atmosphäre des Romans. Aus dem Rahmen fällt dabei nur der recht deutsche Name Sabine. Die indische Version Sabina hätte mir persönlich besser gefallen. Durch das Kippen der eingefahrenen Struktur kommt Geschwindigkeit in „Die Geschichte der schweigenden Frauen“, die in der zweiten Hälfte auch mächtig an Spannung zulegt. Das Gedankenspiel der Verknappung von Frauen war sehr interessant. Insgesamt ist diese Dystopie vielleicht nicht perfekt, hat dennoch einen guten Unterhaltungswert.

Veröffentlicht am 26.04.2019

Die Zuflucht

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Nach den letzten großen Kriegen hat sich die Welt zwar einigermaßen erholt, doch ein bösartiger Virus, dessen Träger und Überträger die Männer sind, stellt sich für Frauen als tödliche Krankheit heraus. ...

Nach den letzten großen Kriegen hat sich die Welt zwar einigermaßen erholt, doch ein bösartiger Virus, dessen Träger und Überträger die Männer sind, stellt sich für Frauen als tödliche Krankheit heraus. Um den Fortbestand zu sichern, ist in Green City, einer Metropole in Südwestasien, ein Regime errichtet worden, in dem Frauen nicht viel mehr sein dürfen als Gebärmaschinen für mehrere Männer genannt Ehegatten. Das öffentliche Leben ist streng reglementiert, persönliche Beziehungen, die nicht staatlich kontrolliert sind, erwünscht man nicht. Nur einigen wenigen Frauen ist es gelungen, sich dem System zu entziehen. Doch auch sie müssen, um sich in ihrer Zuflucht versorgen zu können, gewisse Dienste anbieten.

In dieser Welt werden Frauen zu Unfreien und Unterdrückten, alles wird ihrer Fruchtbarkeit untergeordnet. Sie müssen medizinische Untersuchungen, Behandlungen und Experimente über sich ergehen lassen, ob sie wollen oder nicht. Es gibt keine freie Entscheidung. Zudem noch müssen sie mehrere Ehemänner haben. Und alles dient nur der Fortpflanzung, Freundschaft und Intimität haben keinen Platz in dieser Welt. Doch wie so oft verschaffen sich die Privilegierten einen Zugang zu eben diesen Entbehrungen. Sie nehmen die Dienste der Frauen aus der Zuflucht in Anspruch, die genau diese Lücke füllen. So werden die kleinen Rebellionen geduldet, denn im Endeffekt dienen auch sie dem System.

Dieser dystopische Roman beginnt mit einer Beschreibung des Systems. Es läuft irgendwie, nur wenige sind so unzufrieden, dass sie es wagen auszubrechen. Und doch auch in der Zuflucht dienen sie wieder dem System, denn durch ihre Dienste gibt es einen Zugang, zu der Intimität und Nähe, die das System eigentlich nicht erlaubt. Gerade die Mitglieder der Obrigkeit, unter denen sich vielleicht welche befinden könnten, die abweichen wollten, können so bei der Stange gehalten werden. Doch was, wenn einer mehr will? Wenn eine der Frauen aus der Zuflucht zu einer Gattin werden soll? Und was, wenn sie nicht will? Es entstehen Risse im System. Sowohl in der Zuflucht, wo nicht alle der Frauen die gleichen Ansichten, über ihre Heimstatt haben. Als auch bei den Herrschenden unter denen die Gierigen den Stein ins Rollen bringen und es doch zum Glück Menschen gibt, die helfenden Hände ausstrecken, um das Schlimmste zu verhindern.

Obwohl durch das Regime streng reglementiert, konnte es doch nicht verhindert werden, dass Menschen eben Menschen sind, mit Gefühlen, Wünschen, Zielen. Das ist vielleicht ein positiver Aspekt, einer, der Hoffnung weckt, wenn man diese düstere Vorstellung der Zukunft liest. Doch wie häufig, bringen gute Absichten, die im geheimen gewirkt werden, nur wenig Gutes hervor. Leute, redet miteinander, denkt man. Nur aus der ehrlichen Kommunikation kann etwas erwachsen. Nicht immer müssen oder sollten Frauen schweigen, besser ist es, wenn sie ihre Stimme erheben.

Veröffentlicht am 20.04.2019

Düstere Vision, gut geschrieben

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Die moderne Metropole Südwestasiens Green City wirkt auf den ersten Blick wie ein Paradies, doch die Realität ist ganz anders, alles und alle sind unter Kontrolle, jeder muss auf die bestimmte Regeln ...

Die moderne Metropole Südwestasiens Green City wirkt auf den ersten Blick wie ein Paradies, doch die Realität ist ganz anders, alles und alle sind unter Kontrolle, jeder muss auf die bestimmte Regeln aufpassen und die Frauen , welche aufgrund einer Krankheit in Unterzahl sind, haben besonders schlimm, sie sind nur die Maschinen für die Kinder gebären. Eigentlich in Green City regieren Männer und nur die haben etwas zum sagen.

Im Untergrund organiesieren sich die Frauen und richten ein Zufluchtsort - Panah. Dort flieht auch Sabine und wie die andere bietet den Männer von die Metropole die Nächte voller Intimität aber ohne Sex. Leider nach einiger Zeit geht etwas schief und Sabine landet im Krankenhaus in Green City, sie schwebt in Lebensgefahr doch ein Arzt trotz aller Regel hilft ihr.....
Sehr spannende Dystopie mit düstere Atmosphäre und die beklemmenden Gefühlen. Die Personen sind ausführlich beschrieben so ich kann mich jeder ganz gut vorstellen, auch die Orten sind plastisch und bildhaft dargestellt.
Die Autorin ist gelungen zwischen die dunklen Zukunfstvorstellung ganz ordentliche Portion Spannung einbauen, ich war gefesselt bei dieser Geschichte trotz ein Paar langatmige Passagen. Auch die Wechsel von die Erzählperspektive tut den ganzen gut.

Veröffentlicht am 06.04.2019

Frauen – Die Wiege der Menschheit

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Diese Dystopie spielt in Green Land, der Hauptstadt Südwest-Asiens. Nach einem verheerenden letzten Krieg und schrecklichen Seuchen droht die Menschheit auszusterben. Dazu kommt ein tödlicher Virus, der ...

Diese Dystopie spielt in Green Land, der Hauptstadt Südwest-Asiens. Nach einem verheerenden letzten Krieg und schrecklichen Seuchen droht die Menschheit auszusterben. Dazu kommt ein tödlicher Virus, der nur Frauen befällt. In dieser zukünftigen Welt sind Frauen ein kostbares Gut, denn nur sie können den dringend benötigten Nachwuchs austragen.

Um möglichst viele Nachkommen zu produzieren, bekommen Frauen mehrere Männer. Sie werden dabei wie eine Ware an berechtigte Männer verteilt. Schon in der Jugend werden sie auf ihre Rolle als Mütter vorbereitet. Verheiratete Frauen werden dann ständig untersucht und kontrolliert, und sie bekommen Medikamente um ihre Fruchtbarkeit zu erhöhen. Ihren Wert erhalten sie allein durch ihre Fähigkeit Kinder zu bekommen.

Vertrautheit in der Ehe in dieser Welt der Polyandrie zu einem Fremdwort geworden. Darunter leiden die Männer, die ohne diese Intimität hart und bitter werden. Eine Geheimorganisation lebt von dieser Not. Frauen werden für eine Nacht verkauft, nicht als Prostituierte, sondern als Gefährtinnen, die zuhören und Gesellschaft leisten.

Sabine gehört zu dieser verbotenen Organisation, denn für sie war die Vorstellung gleich mehrmals verheiratet zu werden eine Qual. Als sie in Lebensgefahr gerät, droht die Untergrundorganisation aufzufliegen. Dabei stellt sich die Leiterin einige wichtige Fragen. Dient das, was als eine Revolte begann, wirklich den Frauen? Oder ist diese scheinbare Freiheit nur eine andere Form der Knechtschaft?

Als Dystopie hat dieses Buch einige Mängel. Obwohl der Leser interessante Einzelheiten über diese Welt der Zukunft erfährt, bleibt dieses Konstrukt eher schemenhaft. Das ist aber auch nicht die Intention der Erzählerin. Die pakistanische Autorin übt mit dieser weisen Geschichte Gesellschaftskritik.

Nicht erst in einer zukünftigen Welt, sondern schon heute gibt es viele Ländern, in denen Frauen ihren Wert durch das Produzieren von Nachkommen erhalten. Wie in diesem Buch, haben sie nicht die Freiheit selbst zu entscheiden, ob und wen sie heiraten werden. In der Ehe werden sie nicht als Partner und Vertraute gesehen.

Einmal angefangen, fällt es schwer dieses spannende Buch aus der Hand zu legen. Auch wenn manche Handlungsstränge nicht so gut durchdacht sind, regt dieses Buch zum Nachdenken an.

Fazit: Eine interessante Erzählung über eine zukünftige Gesellschaft, die Fragen über die Rolle der Frau aufwirft. Zu empfehlen für alle, die sich für Frauenthemen und fremde Kulturen interessieren.